Wer weiß etwas über Divisionspfarrer?

  • Hallo an alle User :),
    bei der Recherche nach der militärischen Vergangenheit meines Vaters habe ich jetzt (in der Hinterlassenschaft meiner verstorbenen Mutter) einen Feldpostbrief ohne Kouvert gefunden. Der Inhalt sowie auch die Unterschrift sind relativ schwer entzifferbar da teils in Sütterlin teils in arabisch geschrieben, "Mischschrift" anscheinend der persönliche Stil des Verfassers.
    Der Brief trägt als Versandort/Datum: "Im Westen, 1.1.1940"
    Unterschrift, so weit ich entziffern kann: "Jos. Ferstl".
    Der Name könnte aber auch nur so ähnlich sein, wie gesagt *persönlicher Schreibstil*.
    Unter dem Verfassernamen steht: "Divisionspfarrer 23378"
    Um wen könnte es sich gehandelt haben?
    Was besagt/hilft die Nummer? Welche Div. könnte es sein? Wo war diese Div. am 1.1.1940 "im Westen", usw. usw.

    Also dann, liebe Forenmitglieder, wer etwas Näheres darüber in Erfahrung bringen kann möge sich mal melden, das wäre äußerst nett.
    Viele Grüße an alle die das lesen,
    Uli

  • Lieber Uli,

    FpNr. 23 378 gehörte derzeit dem Kdo. 208. Infanterie-Division.

    Stand als Reserve am Niederrhein.
    Bei Beginn des Westfeldzuges am 10.05.1940 unterstand sie vorerst der in Holland einmarschierenden 18. Armee als Reserve. Sie griff dann in die Kämpfe um die Grebbe-Stellung ein, marschierte über Utrecht in den Raum Antwerpen. Dann über die belgische und französische Grenze bis zum Einschließungsring bei Dünkirchen.

    Wenn Du den Brief einscannst und mir zukommen lässt, werde ich versuchen ihn zu transkribieren.

    Beste Grüße
    Uwe

  • Vielen Dank Mario und Uwe für eure schnelle Reaktion!
    Mir waren zunächst 2 Dinge wichtig:
    1. woher kam der Brief und 2. von wem und woher stammt er.
    Zu Punkt 2 dachte ich mir, dass er u.U. als "Zeitdokument" (hier nur Name und Einheit des Geistlichen) für eine vorhandene oder evtl. noch beabsichtigte Rubrik des WL irgendwann hilfreich sein könnte falls man sich mal mit sowas befasst. Ausserdem sind im Brief noch einige Namen genannt die für Hinterbliebene (z.B. forschende Enkel) im Zusammenhang mit dem Datum und damaligem Standort ganz interessant sein könnten.

    Lieber Uwe, der Briefinhalt ist zwar privater Natur aber kein Geheimnis und im Prinzip kann ich den Inhalt relativ leicht transskribieren bis auf den genauen Namen des Verfassers. Mein Vater hatte wohl, so vermute ich, wegen irgendwelcher mir leider nicht bekannter Probleme (aus dem Briefinhalt vermutbar: Schwer zu verkraftende Fronterlebnisse?) um geistlichen Beistand gebeten. Ich scanne ihn mal diese Woche ein und schicke ihn Dir per E-mail.
    Nochmals Danke und viele Grüße an euch Beide!
    Uli