Guten Tag zusammen
Abschrift und Beobachtung
Quelle: germandocsinrussia
Aus dem Schiffsbuch des U-Bootes „U-281“ v. 03.03.1943
Beobachten von Meereswellen
Für die Beurteilung der Seeeigenschaften und den Bau der Schiffe ist außer der Kenntnis der Schiffsbewegungen auch diejenige der Wasserbewegungen von besonderem Wert. Es ist erwünscht, dass die Kommandos der Schiffe auch solche über die Meereswellen anstellen lassen und sie zusammen mit den Reiseberichten einsenden.
Die Beobachtungen sollen sich erstrecken auf die Geschwindigkeit, Periode, Länge und Höhe der Wellen. In den Berichten ist — um sie auch für weitere ozeanographische Zwecke verwerten zu können — anzugeben: das für die Messungen zur Anwendung gelangte Verfahren, Zeit und Ort der Beobachtungen, die Zugrichtung der Wellen, ob Dünung oder Seegang beobachtet wurde, ob einfache regelmäßige oder durcheinander laufende See, ob nach dem Urteil des Beobachters die See eine voll entwickelte war oder unter Einfluss des herrschenden Windes noch ein Wachsen zu erwarten war.
Als Anweisung und Anhalt für die Anstellung von Beobachtungen wird auf den Aufsatz :
„Meereswellenbeobachtungen“ vom Geheimen Admiralitätsrat Rottok in den „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“ 1903, Heft 8, Seite 329 u. f. verwiesen.
Abschrift (Auszug) von K I e 6551 vom 11.10.30.
Dagegen ist die scheinbare Wellenperiode vom Kurs und der Bootsgeschwindigkeit abhängig und lässt sich durch geeignete Wahl derselben so beeinflussen, dass eine Resonanz nicht mehr eintritt. Wenn daher, wie beim Tagschießen von „Leopard“, die Waffenverwendung durch Schlingern stark beeinträchtigt wird, empfiehlt es sich durch Anwendung des Kurses oder der Geschwindigkeit günstigere Verhältnisse zu schaffen.
Ferner würde es zur Klärung ähnlicher Vorkommnisse wesentlich beitragen, wenn dabei der Zustand der See (Wellenperiode und Wellenlänge) genauer beobachtet und die Beobachtungsergebnisse bei der Berichterstattung mit vorgelegt werden würden. Das Flottenkommando wird daher ersucht, die unterstellten Verbände entsprechend anzuweisen. Vordrucke zur Eintragung der Beobachtungen, die zur Zeit vergriffen sind, werden dem Flottenkommando noch zugehen.
Abschrift (Auszug) von K 5664 vom 6.12.32.
Die anlaufende lange, aber nicht sehr hohe Dünung wurde dabei erstmalig mit einem kleinen Hand-Basisgerät gemessen, und zwar stets die nächste Welle, wenn das Schiff genau auf dem Rücken der voranlaufenden See lag. Die Methode hat sich durchaus bewährt und kann auch für andere Schiffslagen empfohlen werden, falls ein geübter Entfernungsmesser zur Verfügung steht. Im vorliegenden Fall läßt sich aus dem Petravic-Streifen außer der Schiffsbewegung nicht nur die Länge und Laufgeschwindigkeit der Dünung erkennen, sondern auch die Tatsache, dass stets Gruppen von 3 besonders deutlichen Seen in gewissen Perioden auftreten.
Gruß Marga
Anlage: