Schießereien

  • Guten Tag zusammen,



    Eine Pistolengeschichte

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Q.U., den 14.01.1943


    Standortkommandant

    — Libourne —


    Betr. : Benehmen der Führer und Unterführer im Standort Libourne


    Bezug: BEF. SS-Totenkopf-Pz.Gren.Rgt. vom 12.01.1943


    An das

    SS-Totenkopf-Pz.Rgt. 1


    Die Standortkommandantur Libourne meldet zu obigem Bezug, dass die durchgeführten Untersuchungen über die Vorfälle in der Nacht vom 10/11.01. und 11/12.01.1943 folgendes ergeben:


    Bei dem Einschlagen der Fensterscheiben der Gendarmerie, sowie dem Entwenden des Wachbuches, waren wie schon bekannt: SS-Hstuf. Wahl, SS-Hstuf. Wagner und SS-Hstuf. Jaensch beteiligt. Bei der gleichzeitig vor dem Bordell stattfindenden Schießerei konnten die Beteiligten nicht ermittelt werden; es steht aber fest, dass dies in keinem Zusammenhang mit den Vorfällen bei der Feldkommandantur steht. Bei den Schießereien in der Nacht vom 11/12.01.1943 waren, wie ebenfalls bereits bekannt, Ustuf. Ahnhorst und Oberjunker Schmidt beteiligt. Diese beiden gaben nach ihrer Aussage nur je 1 Schuss ab und zwar erst, nachdem außerdem noch an mindestens 3 Stellen geschossen wurde.


    Es konnte aber nicht festgestellt werden, wer die anderen Schießenden waren, da sich diese nicht gemeldet haben, obwohl bei allen Einheiten eine entsprechende Nachfrage deswegen durchgeführt wurde. Die Nachfrage bei den Unterführern ergab, dass Uscha. Walter Schulze und Uscha. Hermann Wagner, beide von der 13.Kp., am Sonntag abend ungefähr um 3/4 12 Uhr vor dem Café „Renaissance“ geschossen hatten und zwar nachdem an anderen Stellen vorher schon geschossen wurde. Diese beiden Schießereien stehen aber miteinander in keinem Zusammenhang, da Ustuf. Ahnhorst und Oberjunker Schmidt erst nach 1 Uhr schossen, während Schulze und Wagner schon 3/4 12 Uhr geschossen haben.


    Strafmildernd für beide Vorgänge erscheint, dass sich die Genannten nach Bekanntgabe des Befehls sofort freiwillig meldeten, obwohl nachgewiesen ist, dass noch viele andere ebenfalls geschossen hatten und nur zu feige waren, sich zu melden.


    Zur selben Zeit wie Schulze und Wagner hat auch Uscha. Heinz Blohm, 13.Kp., vor dem Café „Renaissance“ geschossen. Trotzdem ihm durch den Kompanieführer der umseitige Befehl vorgelesen wurde und er die Kenntnisnahme durch Unterschriftsleistung bestätigte, hat er es nicht für nötig befunden, sich freiwillig zu melden. Erst nachdem ihm klipp und klar bewiesen wurde, dass er auch geschossen hat, gab er es zu.


    Die übrigen Beteiligten an den Schießereien konnten nicht ermittelt werden und es ist nicht festzustellen, ob es sich um Angehörige des III. Btl. oder andere Einheiten handelt, die noch im Standort Libourne liegen.


    Der Befehl des SS-T.Pz.Gren.Rgt. 1 vom 12.01.1943, Tgb. 35/43 geh. wurde sämtlichen Führern des Stabs-Btl. am 13.01.1943 bekanntgegeben. Die Kenntnisnahme wurde durch Unterschriftsleistung bestätigt.


    Der Standortkommandant


    Maier

    SS-Hauptsturmführer




    Gruß Marga

  • Hallo, noch etwas dazu:


    Rgt.St.Qu., den 19.01.1943


    SS-Totenkopf-Pz.Gren.Rgt.1

    — Kdr. —


    Betr. : Benehmen der Führer und Unterführer im Standort Libourne


    Bezug: Meldung der Standort-Kdtr. vom 14.01.1943


    An die

    Standort-Kommandantur Libourne


    Die


    SS-Hstuf. Wahl

    SS-Hstuf. Wagner

    SS-Hstuf. Jaensch

    SS.-Ostuf. Ahnhorst

    SS.- Obj. Schmidt

    SS-Uscha. Schulze

    SS-Uscha. Wagner


    sind bestraft worden.


    Die Angelegenheit mit SS-Uscha. Blohm, Heinz, 13.Kp., ist noch zu klären, da Blohm inzwischen seine Aussagen wieder zurückgezogen hat. Blohm ist eingehend zu vernehmen.



    Gruß Marga