Hallo Allerseits,
Abschrift und Bearbeitung!
Leitender Sanitäts-Offizier
beim Wehrmacht-Befehlshaber in den Niederlanden
Az.: T.B./44
Hauptquartier, den 06.08.1944
Tätigkeitsbericht für den Monat Juli 1944
04.07.1944
Vortrag bei Chef des Generalstabes über:
1. Verlegung des luftgefährdeten Kriegs-Lazaretts 2/686, Hertogenbosch nach Koudewater und Berlikum und des Kriegs-Lazaretts 6/686/1, Amersfoort nach Ermelo,
2. Beurteilung der Versorgungslage,
3. den durch 165. Reserve-Division und 70. Infanterie-Division geplanten Abschub ihrer Verwundeten zum Hauptverbandplatz Bergen op Zoom, wodurch Bergen op Zoom überbelegt wird,
4. das Ergebnis der im Juni durchgeführten Musterung älterer Jahrgänge (1884 - 1896).
Fernmündliche Besprechung mit stellvertretendem Kommandeur Kriegs-Lazarett-Abteilung 686 wegen Zulässigkeit der Küntscher'schen Marknagelung in Kriegs-Lazaretten ohne besondere Genehmigung durch Heeresarzt.
Chefarzt Kriegs-Lazarett 6/686 erkundet Ausweichmöglichkeiten in Scherpenzeel, Drakenburg: es ist lediglich Ermelo geeignet.
Leitender Sanitäts-Offizier besichtigt Kranken-Kraftwagen-Zug Baarn.
06.07.1944
Sanitäts-Offizier bei Feld-Kommandantur 674 berichtet über organisatorische und hygienische Fragen.
Chefarzt Kriegs-Lazaretts 2/686 erhält fernmündlichen Befehl, den Umzug nach Koudewater vorzubereiten.
Kommandeur der Kriegs-Lazarett-Abteilung (R) 686 kommt von einer Kur zurück.
07.07.1944
Teilnahme an Offizier-Besprechung des Stabes.
Leitender Sanitäts-Offizier besichtigt in Begleitung des Chefarztes Kriegs-Lazarett Amersfoort, das neue Lazarett Ermelo.
08.07.1944
Mit dem niederländischen Inspektor für Irrenwesen, Dr. Pameyer, wird Räumung der Heil- und Pflegeanstalt Hohe Rijt in Ermelo fernmündlich besprochen: das bisher von Kriegs-Lazaretts 6/686/1 belegte Krankenhaus Lichtenberg wird zum Austausch angeboten, eignet sich aber nicht für die Zwecke einer Heilanstalt.
10.07.1944
Bataillons-Arzt II./Sicherungs-Regiment 26, Stabsarzt Dr. Dols meldet sich als Standortarzt Baarn.
Besprechung des Leitenden Sanitäts-Offizieres, mit Kommandeur Kriegs-Lazarett-Abteilung über die geplanten Lazarettverlegungen - Anforderung des Fehls an Sanitäts-Unterpersonal bei Kriegs-Lazarett-Abteilung - Ausbildung der Kraftfahrer - organisatorische Fragen (Unternehmer-Verpflegung, Räumung der holländischen Apotheke im Gemeinde-Krankenhaus Arnheim usw.)
12.07.1944
Vortrag beim Chef des Generalstabes über:
1. Verlegung der beiden luftgefährdeten Lazarette (Chef des Stabes ist einverstanden),
2. beabsichtigte Verlegung der Krankensammelstellen Amersfoort und Hertogenbosch; Erkundungsergebnisse bleiben abzuwarten,
3. Bau von festungsmäßigen Sanitätsunterständen in Arnheim und Nijmegen,
4. Sicherstellung von Gebäuden in Steyl (Provinz Limburg) für ein Lazarett des Wehrkreises VI (im Landungsfall soll Wehrmacht-Befehlshaber Niederlande Benutzungsrecht haben; Chef des Stabes grundsätzlich einverstanden),
5. Aufnahme Hirnverletzter des Wehrkreises VI in hirnchirurgische Station der Kriegs-Lazarett-Abteilung (Chef des Stabes einverstanden),
6. Anmahnung des Personals für 2. Truppen-Entgiftungs-Züge,
7. Aufstellung von Mageneinheiten: wird im Bereich des Wehrmacht-Befehlshabers Niederlande nicht für erforderlich gehalten. Stellungnahme des Kommandierenden Generals bleibt abzuwarten.
Besprechung mit Inspektion für Irrenwesen, Dr. Parmeyer und Kommandeur Kriegs-Lazarett-Abteilung über Räumung der Heil- und Pflegeanstalt Hohe Rijt in Ermelo.
Sanitäts-Offizier bei Feld-Kommandantur 724 berichtet über Regelung des standortärztlichen Dienstes in Zeist (wird durch Standortarzt Utrecht wahrgenommen).
13.07.1944
Leitender Sanitäts-Offizier zum NS-Führungslehrgang für Generale kommandiert. Vertreter: Korpsarzt LXXXVIII. Armee-Korps. Einige Stunden nach Abfahrt des Leitenden Sanitäts-Offiziers wird der Lehrgang durch Heeresarzt fernmündlich abgesagt.
15.07.1944
stellvertretender Leitender Sanitäts-Offizier besichtigt mit Adjutanten Truppen-Entgiftungs-Kompanie 609 in Hohenhorst. Anschließend Besprechung mit stellvertretendem Abschnittsarzt Friesland, Oberstabsarzt Dr. Christophers, über Organisation des Sanitäts-Dienstes im Abschnitt Friesland. Besichtigung der Entlausungsanstalt Zwolle; in den Heißluftkammern wird eine zusätzliche Heizeinrichtung zur Erhöhung der Temperatur eingebaut.
18.07.1944
Oberfeldarzt Dr. Marketon übernimmt die Dienstgeschäfte des Sanitäts-Offiziers bei Feld-Kommandantur 642.
19.07.1944
Besprechung des stellvertretenden Leitenden Sanitäts-Offiziers mit Sanitäts-Chef der Kriegsmarine und Leitenden Sanitäts-Offizier beim Admiral Niederlande in Utrecht.
20.07.1944
Rückkehr des Leitenden Sanitäts-Offiziers (siehe 13.07.)
21.07.1944
Sanitäts-Offizier bei Feld-Kommandantur 642 meldet sich.
22.07.1944
Vortrag des Korpsarztes über die Vorgänge während der Abwesenheit des Leitenden Sanitäts-Offiziers.
24.07.1944
Mit Chef 7./Kranken-Transport-Abteilung 595 wird besprochen:
- Verlegung der Krankensammelstelle Amersfoort in das Militärhospital Amersfoort,
- Einrichtung der Krankensammelstelle Groningen.
Besprechung mit dem Obervertrauensarzt der Deutschen Krankenkasse Den Haag, Geschwaderarzt a.D. Dr. Breithaupt, und OT-Oberstabsarzt Dr. Eisel über Einsatz von Sanitäts-Offizieren bei Untersuchung niederländischer Arbeiter in niederländischen Firmen. Dr. Eisel wird Entwurf zu einer entsprechenden Verfügung vorlegen.
25.07.1944
Besprechung des Leitenden Sanitäts-Offiziers mit Kommandeur Kriegs-Lazarett-Abteilung 686 über laufende Fragen.
26.07.1944
Mit Wehrmacht-Fürsorge-Offizier in den Niederlanden, Major Geislinger, werden Fragen der Lazarett- und Verwundetenbetreuung besprochen.
28.07.1944
DRK-Oberstführer Dr. Jahr und Oberfeldführerin Kunkel kommen zur Besprechung von DRK-Schwestern-, Schwesternhelferinnen- und Helferinnen-Angelegenheiten.
29.07.1944
Leitender Sanitäts-Offizier bespricht in Arnheim mit Kommandeur Kriegs-Lazarett-Abteilung und Chef 7./Kranken-Transport-Abteilung 595 laufende Fragen.
31.07.1944
Leitender Sanitäts-Offizier bespricht mit Chef 7./Kranken-Transport-Abteilung 595 Einsatz des DRK-Personals im Landungsfalle. Verwendungsbücher sollen durch Leitenden Sanitäts-Offizier unterschrieben werden.
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Quelle: germandocsinrussia
Gruß
Antje