Willaume Emma Alfons Joyeux Waffen-SS Junkerschule Bad Tölz

  • Hallo,


    bin realtiv neu, bei der Recherche weil mir vor kurzem die Memoiren meines Uropas in die Hände gefallen sind. Hab daher keine "konkrete" Frage, möchte nur gern soviel wie möglich über ihn rausfinden und weiss nicht recht wie :)


    Folgendes weiss ich aus seinen Memoiren:
    Als Flame 1940 freiwillig zur Waffen SS gemeldet, zuvor bei den grauen Brigaden, begonnen bei Division Wicking, dann fast 2 Jahre bei der Divison Das Reich, später zu Langemarck (Lagemarck?). Gegen Ende des Krieges kam er in die Junkerschule Bad Tölz, wobei der Abschluss der Junkerschule schon ziemlich spät gewesen sein muss. Durch einen Beförderungsstopp war er lang als einziger Student nur Rottenführer und wurde dann nach Abschluss direkt zum Leutnant befördert, soweit ich das richtig verstanden hab.


    Recherche ist irgendwie auch desshalb schwierig weil die Preußen wohl Schwierigkeiten hatten seinen Namen auszusprechen und er teilweise als Willi (auch Willhelm, Willaume, William) "Fröhlich" (Joyeux=Fröhlich) geführt wurde.


    Bin über alle Tipps froh, wie ich da an nähere Informationen kommenkann, bzw obs überhaupt sinnvoll ist da Mühe hineinzustecken? Vielen dank!


    aucheiner

  • Hallo Aucheiner,

    als erste Anlaufstelle würde ich dir das Bundesmilitärachiv in Freiburg empfehlen. Die Adresse und Kontaktdaten findest du über Google.

    Dort sind die geretteten Personalunterlagen zu den SS-Angehörigen gelagert.

    Ich habs gerade etwas eilig, ich werde dir nachher nochmal ausführlich antworten, wenn in der Zwischenzeit nicht jemand schneller war. :)

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo,

    so da bin ich wieder.

    Zu einer grauen Brigade habe ich auf die Schnelle nichts gefunden.

    Die genannten Divisionen waren ja die ersten beiden Panzerdivisionen

    Was diese
    5. SS-Panzerdivison "Wiking"
    SS-Panzerdivision "Das Reich"

    die

    SS-Freiwilligen-Grenadier-Division "Langemarck" (auch bekannt als flämische Division) würde dann auch zur Herkunft passen.

    Über die Einheiten selber und deren Weg im Krieg, hast du dich schon informiert?

    Über die Junkersschule kann ich dir selber nichts sagen. Da wäre eine Kontaktaufnahme zu John P. Moore hilfreich. Er hat alle SS-Personalakten vorliegen. Die Auskunft ist aber genauso wie im Militärachiv Freiburg kostenpflichtig.

    Ich würde dir als Vorgehensweise vorschlagen Kontakt mit Herrn Moore aufzunehmen, dir von ihm die kompletten Personaldaten zu deinem Uropa geben zu lassen und danach beim Militärachiv direkt nach Unterlagen aus Bad Tölz zu fragen. Ich denke, wenn du nach Unterlagen zu den Divisionen fragst wirst du mit möglichen Akten ziemlich erschlagen. Zumal die Kopien nicht ganz Preiswert sind.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hey,


    Danke für deine Mühen,


    ja, nein also ich hab versucht mich über die Organisationsstrukur der SS ein bisschen schlau zu machen ums besser zu verstehn.. aber das is ja doch ein ziemlich ein komplexes Thema :)


    Die grauen Brigaden waren soweit ich weiss nichts "deutsches" sondern eine deutschfreundliche Untergrundbewegung der Flamen vor der Besetzung Belgiens.


    Genau, Lagemarck musste er später, als er schon ein paar Jahre in der deutschen(?) Einheit Das Reich war. Es ging ihm ziemlich gegen den Strich, weil er die Einheit als "Sauhaufen" sah. Aber scheinbar zog man alle Flamen aus allen Einheiten zusammen in diese Einheit...


    Also ja ich hab ein relativ genaues Bild über seine Einheiten ...theoretisch... er schreibt ja alles in seinen Memoiren, wenn man aber keinen Überblick über die Organisation der SS hat, hilft es nur kaum man kommt schnell durcheinander, auch wegen der ganzen Bezeichnungen (mal nennt ers 2. Division, mal das Reich, dann gehts wieder mehr um Gruppen und kleinere Einheiten..schwer nachzuvollziehen als Aussenstehender).


    Fakten sind:
    1940 zur Waffern SS, danach kurz Wiking, die meiste Zeit in Das Reich, danach in Langemarck, dann Junkerschule.
    Sein "geografischer Weg" waren erst Partisanen in Kroatien, danach Miusfront, Toulon (als die franzosen ihre Schiffe versenkten), dann eben Bad Tölz und das Kriegsende muss er dann in Norddeutschland erlebt haben.


    Was vielleicht hilft um ihn zu "finden" denk ich mir ist die Tatsache, dass er perfekt Französisch, Deutsch und Niederländisch konnte und dadurch oft als Schreiberling und Dolmetscher der Stäbe "gebraucht" wurde. Später war er sogar im Stab als 1B-irgendwas :) (gibts sowas?)


    In dieser Funktion hat er in den letzten Kriegstagen zB zwei Lastwägen abgebrannt die voll waren mit Akten, unter anderem den Namen aller kriegsfreiwilligen Belgier der letzten Kriegsmonate. Da die Namen (in den letzten Kriegswirren) sonst nirgends aufgezeichnet waren, konnten viele Belgier später nicht überführt werden. Diese Tatsache hat dann später anscheinend ein bisschen Wirbel gemacht und ich hatte gehofft dazu vielleicht etwas zu finden... aber bisher :)


    Also das eigentlich nur falls es dich interessiert, ansich hast du mir eh schon ein ziemlich breites Stück weitrgeholfen mit Mr. Moore!


    Vielen Dank und


    lg
    heinz