Seemine zur Brückensprengung

  • Hallo Forum


    Hier habe ich mal einen kleinen interessanten Beitrag aus meinen Recherchearbeiten um die Uckermark.


    Es geht dabei um einen Munitionsfund, genauer gesagt um eine Ankertaumine.
    Diese Mine wurde 1945 unter der Eisenbahnbrücke vom Bruchsee in den Fährsee versenkt und 2002 durch 2 Taucher wieder gefunden.
    In dem Bereich Bruchsee, Fährsee und Gleuensee gibt es 2 Eisenbahnbrücken und eine Straßenbrücke über die Gewässer sowie eine Eisenbahnbrücke über eine Straße B109( siehe Bilder Google Earth). Die Straßenbrücke vom Bruchsee in den Fährsee sowie die Eisenbahnbrücke vom Fährsee in den Gleuensee wurden gesprengt jeweils ein Brückenlager. Die Eisenbahnbrücke über die Straße B109 wurde nicht gesprengt und meines Wissens nicht Vorbereitet.
    Dafür sollte aber die Eisenbahnbrücke über den Bruchsee gesprengt werden, die 50m weiter entfernt ist. Und wahrscheinlich mit dieser Mine. Dies ist zumindest anzunehmen da alle anderen Brücken um und in Templin um den 29.4.45 gesprengt wurden.
    Laut Führerbefehl vom 19.3.1945 “ Verbrannte Erde“ der diese Durchführungsbestimmungen regelte, wurde in Templin auch das E-Werk gesprengt.
    Was aber bei dieser Brücke nicht geschah. Die Brücke blieb ganz, und wurde bis zur Stilllegung der Strecke Templin Prenzlau in 1990er Jahren weiter benutzt.
    Diese Ankertaumine warscheinlich eine vom Typ EMD war mit 110 kg Hexogen gefüllt, hatte aber keinen Zünder. Wie dies zustande kam weis man nicht, ob keine Zeit mehr war für die Anbringung eines Zünders oder ob eine andere Panne da mit spielte. Sicher ist das der Russe bereits dicht vor Templin stand als die Sprengungen durchgeführt wurden. Es wurde aber im zuge der Bergung spähter noch Tauchgänge durchgeführt und man hat an dem noch intakten Brückenpfeiler (Eisenbahnbrücke zum Gleuensee) noch Zündleitungen gefunden.
    Welche Einheiten evtl. die Sprengungen vorgenommen haben weis ich bisher noch nicht. Gewiss ist das Teile von Luftwaffen und SS Einheiten über den Templiner Raum ( Uckermark) zurück Richtung Westen gingen.
    Darunter Teile bzw Einheiten:
    28. SS Div Wallonien
    27. SS Div Langemark
    2. Ersatz und Ausbildungsbrigade HG


    Da komme ich auch gleich zu meiner Frage bzw Bitte hat jemand Daten, Fakten bzw Zeitzeugenberichte von diesen Einheiten aus der Zeit vom 20.4. - 2.5.45. Oder anderer Einheiten Wie Volkssturm aus dem Raum Templin Prenzlau.


    Gruß Ulf


    Quellen Bilder: Zeitung Uckermark Kurier , Google Maps

  • Hallo Ulf,


    also das ist doch mal ein interessantes Thema. Dennoch muß ich gestehen, dass ich davon ausgehe, dass wir hierzu wohl nicht all zu viel in Erfahrung bringen werden. Selbst für eine Chronik ist das m.E. nach zu detailliert aber ich werde mal schauen ob ich dazu etwas finden kann.


    Ich habe eben durch Zufall diesen Hinweise im Netz gefunden. Vielleicht wäre dieses Buch ja in dieser Richtung ggf. hilfreich.


    Gruß
    Michael


    http://www.jotwede-online.de/archiv/0605/ballentin.htm

  • Hallo Ulf,

    im Buch von W.Tieke "Das Ende zwischen Oder und Elbe"bezieht man sich für den Raum Templin auf die SS-Jagd-Panzer-Abteilung 560.
    Zitat: Die Abteilung quälte sich auf den verstopften Straßen in den neuen Einsatzraum. Einige Male müssen vom Feind besetzte Straßenkreuzungen freigekämpft werden. Mehrere male fährt man parallel mit den Feindkolonnen und merkt es viel später. Am Morgen des 27.4.45 erreicht die Abteilung den Raum ostwärts von Templin und sperrt in der Seenenge hart Ostwärts von Templin die von Prenzlau und Joachimstal kommenden Straßen und mit Teilen die von Südosten in die Stadt hineinführenden Nebenstraßen. Die SS-Jagd-Panzer-Abteilung 560 (am 26.4. wurden die Reste der 1.u2. Kompanie und die Reste der 3. und 4.Kompanie zu 2 Kompanien zusammengelegt) wird noch in der Nacht vom vorausfahrenden Kommandeur derKampfgruppe "1001 Nacht", Major Blancbois, in Stellung bei Ahrensdorf, ostwärts von Templin eingewiesen. Eine dann eintreffende Sturmgeschützbatterie wird nach kurzer Zeit zurückverlegt. Da die Hetzer ohne Infanterieschutz sind, fahren 2 Jagdpanzer Aufklärung. Das SS-Pz.Gren.Rgt. 49 schließt auf und marschiert weiter. Sonst kommt nichts mehr. Indessen gehen die Hetzer in Ahrensdorf auf Lauerstellung. Als im Morgengrauen 2 Hetzer wegen Reparatur die Stellung verlassen müssen und nach Templin fahren, folgen mehrere T-34 und fahren unbemerkt in den Ort hinein. Erst in letzter Minute wird die Feindannäherung bemerkt. Ein Richtschütze schießt auf 50-80m Entfernung 2 T-34 ab. Im gleichen Moment prallt der Abteilungsführer.Hstuf Markowz aus einer Seitenstraße kommend, beinahe mit seinem Wagen auf die T-34. Jetzt sind alle hellwach. In kurzer Zeit ist die Begleitinfanterie der Russen niedergekämpft und die russischen Panzer ziehen ab. Im laufe des Vormittags werden noch einige Angriffe der Russen zurückgewiesen, als sie sich mittags erneut bereitstellen, ziehen sich die Hetzer befehlsmäßig zurück und gehen zwischen Ahrensdorf und Templin, zwischen einem Wäldchen und einer Mulde, erneut in Stellung. Hier konnten die Hetzer nochmals russische Kolonnen in der Flanke angreifen. 12 Stunden länger hat die Hetzergruppe die Russen aufgehalten. Bei der Abteilung angekommen müssen die Hetzer gleich zum Stadtrand von Templin, um den Kampf und das Absetzen von 2 Infanterie-Bataillonen (welche?) zu unterstützen. Abermals wird hier die Stellung um 8 Std. gehalten. Gegen Mitternacht wird Templin aufgegeben, alle deutschen Einheiten sammeln auf der Straße nach Lychen-Fürstenberg, bis sie wieder Anschluß an die eigenen Truppen finden.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz


    Na holla:D danke genau sowas suche ich. Das womöglich die Einheit "1001 Nacht" im Templin Raum gewesen sein könnte hatte ich schon gelesen, in der Gliederung der 3. Panzerarmee.
    Und laut KTB des Führungsstabes Nord (A), ist 27.4.45 der Entschluß gefast worden den Angriff Steiners (Entsatz von Berlin der sowieso fragwürdig bzw nie erfolgte aus Ermangelung entsprechender Kräfte) einzustellen, und die 7. Pz. und 25. Pz. Gren. Division in den Raum Templin zu verlegen, um dort in die Flanke des Gegners zu stoßen. Fraglich ob dies stimmt da die 7. Pz. zu dieser Zeit gerade mit Resten aus Pommern kommend im Raum Waren Mecklenburg/Vorpommern sammelte. Über die 25. Pz. Gren. hab ich noch nicht viel raus bekommen aus der Zeit.
    Aber sehr schön da hab ich das XXVII.AK als ansatzpunkt.
    Danke
    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Leute,


    also bei uns in Dresden sollten auch die Elbbrücken gesprengt werden. Widerstandskämpfer haben dieses vorallem beim "Blauen Wunder" aber glücklicherweise verhindert. An der Marienbrücke in Dresden fand man nach der Wende bei Sanierungsarbeiten auch noch versteckte Sprengsätze.


    Gruß KaLeun

  • Hallo Ulf,


    anbei ein Auszug aus der Tagesmeldung vom 28. April der Geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtführung.


    Im mecklenburgisch-pommerischen Raum wurde die sowjet. 5. Panzer-Garde-Armee neu herangeführt und drängte unsere Verbände auf Templin und die Seenkette zwischen Lychen, Neubrandenbrug und Anklam zurück.


    Quelle. siehe oben.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Ulf,


    ich glaube ich habe noch etwas besseres gefunden. Es handelt sich um detaillierte Informationen zur SS-Jagdpanzer-Abteilung 560 zbV.


    Die Nacht vom 20. auf den 21. April verbringt die Abteilung im Jagdschloß Hubertusstock am Werbellinsee. Von dort geht es durch Waldgebiete der Schorffheide weiter nach Nordwesten, Richtung Templin. Dort angekommen, wird aufgrund der Verluste die 1. und 2. Kompanie zusammengelegt. Die Abteilung versucht in den folgenden Tagen an den von Templin Richtung Nordosten nach Prenzlau führenden Straßen Sperren aufzubauen. Dort kommt es bei Klosterwalde, Kreuzkrug und Milmersdorf zu Gefechten mit swjet. Einheiten.


    Bei dem Kampf in Kreuzkrug werden auf der dortigen Straßenkreuzung im Ort drei von den Amis an die Russen gelieferte Sherman-Panzer abgeschossen. Doch der Hauptstoß der Sowjets ist nördlich Templin angesetzt.


    Die Gefahr erkennend, verlässt die Abteilung als letzter dt. Truppenteil Templin Richtung Nordwesten.


    Quelle: Endkampf um das Reichsgebiet von Axel Urbanke


    Gruß
    Michael


    PS: Diese Informationen ergänzen m.E. nach sehr gut die Angaben von Heinz.

  • Hallo Miteinander, hallo Ulf,

    habe eine "Kleinigkeit" über die 25.Pz.Gren.Div. müsstest mir nur die, Zeit noch mehr eingrenzen, wegen der vielen Tinte!

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz und Michael


    besten Dank für die Hinweise da hab ich wieder was zum nachgehen.
    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf,


    Du hattest ja noch geschrieben, dass Dich der Weg der 25. Panzer-Grenadier-Division im besagten Zeitraum ebenfalls interessieren würde. Anbei eine Karte zum Weg der Division.


    Wenn Du weitere Informationen haben möchtest, gib mir bitte kurz bescheid. Die Chronik dieser Division ist in unserem Besitz. :D


    Gruß
    Michael


    Quelle: Geschichte der 25. Division - Erwin Boehm

  • Hallo Micha


    Besten Dank, mit der 25. da wurde mir schon weiter geholfen:D


    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf,


    tu mir bei Gelegenheit den Gefallen und gib mir bitte nochmal die betr. Zeitfenster auf OK? Wenn ich mich recht erinnere sollte ich ja nochmal bei 7. Panzer-Division bzw. bei der 25. Panzer-Grenadier-Division nachschauen oder?


    Vielen Dank!


    Gruß
    Michael


    PS: Wir wollen die gewonnenen Informationen der Außenwelt nach nicht vorenthalten. :)

  • Hallo Ulf,

    hier noch eine Kleinigkeit zur SS-Jagdpanzer-Abteilung 560.
    Zitat:Die Nacht vom 20.4. zum 21.4. verbringt die Abteilung auf dem Jagdschloß Hubertusstock am Werbellinsee. Von dort geht es weiter durch die Waldgebiete der Schorfheide weiter nach Nordwesten in Richtung Templin. Dort angekommen, wird auf Grund der Verluste die 1. und 2. Kompanie zusammengelegt. Die Abteilung versucht in den nächsten Tagen an den von Templin Richtung Nordosten nach Prenzlau führenden Straßen Sperren aufzubauen. Dort kommt es bei Klosterwalde, Kreuzkrug und Milmersdorf zu Gefechten mit russischen Einheiten. Beim Kampf in Kreuzkrug werden auf der dortigen Straßenkreuzung im Ort 3 von den Amis gelieferte "Sherman"-Panzer abgeschossen. Doch der Hauptstoß der Sowjets ist nördlich von Templin angestzt. Die Gefahr erkennend, verlässt die Abteilung als letzter deutscher Truppenteil Templin Richtung Nordwesten. Zitat Ende.
    Quelle: Endkampf um das Reichsgebiet 1944-45 von A.Urbanke

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz


    So bin aus dem Urlaub zurück und mein PC läuft a wieder. Danke dir das ist nützlich, habe in meinem Urlaub auch im Arichv von Templin gestöbert und ein bischen was interesantes gefunden. Werde bald mal eine Auflistung meines bisherigen wissens über dieses Gebiet erstellen.


    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank