Beiträge von Christian Scheven

    Nach längerer Pause, in welcher ich den ganzen schriftlichen Nachlass meines 1942 im Raum Demjansk gefallenen Bruders gesichtet habe, möchte ich mich heute erneut zu Wort melden, möglicherweise letzmalig.


    Vor allem möchte ich mich, der ich selbst nie eine Waffe in die Hand zu nehmen brauchte, bedanken für manchen nützlichen und, wie ich es empfinde, kameradschaftlichen Hinweis, den ich in diesem Forum erhalten habe. Ich hätte hier sicher noch viel mehr erfahren können, doch dafür fehlt bei mir die Zeit.


    Die hinterlassenen Dokumente, Briefe aus den Kriegsjahren 1940 bis 1943 - in der Mehrzahl von meinem Bruder Hans Jürgen selbst, zum Teil aber auch an bzw. über ihn - sind für mich zu einem authentischen Zeitfenster in eine Epoche geworden, die ich zwar selber noch als Kind miterlebt habe, deren Erinnerung mir dann aber durch die weitere politische Entwicklung in der Nachkriegszeit verschüttet worden war. Durch die Beschäftigung mit diesen Zeitdokumenten glaube ich die damalige Situation unserer Soldaten ein wenig gerechter zu beurteilen gelernt zu haben. Zwei Lehren erscheinen mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig:


    1. Es war Krieg. Jegliches Moralisieren über die rücksichtslose Härte der Kampfhandlungen verbietet sich. Der Soldat im Felde untersteht anderen Normen als sie in der bürgerlichen Gesellschaft gelten.


    2. Angesichts der furchtbaren Entbehrungen, die unsere Soldaten im Kessel von Demjansk infolge Hunger, Frost und mangelhafter Postverbindung mit der Heimat durchmachen mussten, verdienen ihr Ethos und ihr Idealismus höchsten Respekt – sie sind Menschen geblieben! Nachstehend ein schlichter Beleg, den mein Bruder selbst hierfür geliefert hat (Tagebuchaufzeichnung 01.04.42):


    Kalt blies der Wind über Waldai’s Höh’n,
    Trieb mir den Schnee ins Gesicht.
    So scharf die Augen auch mochten späh‘n,
    Sie drangen hinüber nicht.


    Es lauschte im Sturme das Ohr gebannt.
    Die Finsternis hüllte mich ein.
    Nur selten durchbrach die pechdunkle Wand
    Der Leuchtkugel milchiger Schein.


    In solchen Stunden erschien mir ein Bild,
    Heut‘ denk‘ ich daran zurück,
    In tobender Finsternis, lieblich und mild,
    Ein Bild voll Wärme und Glück.


    Im häuslichen Kreis die Familie vereint,
    die Gesichter zufrieden und froh,
    die Stube traut, die Lampe scheint.
    Dies Bild erschien mir so.


    Und es linderte mir der Stunden Qual,
    oft nur Sekunden gesehn,
    der Winternächte ohne Zahl,
    die ich durchwacht auf den Waldai-Höh’n.


    De mortuis nil nisi bene - Über die Toten (sprich) nur gut.



    Christian Scheven

    Danke, Martin,


    für Deine interessante Information! Ich bin die Briefe meines Bruders aus der Zeit Dezember 41 bis August 42 daraufhin noch einmal durchgegangen, und kann Deine Angaben nur vollauf anhand vieler Feldpost-Briefstellen bestätigen. Dies umso mehr, als parallel zu den Briefen ja Tagebuchaufzeichnungen meines Bruders existieren, in denen sehr wohl Ortsangaben und andere offenherzige Bemerkungen zu finden sind. Durch letztere Aufzeichnungen läßt sich einigermaßen rekonstruieren, wann und (ungefähr) wo seine Einheit (I.R. 4, vielleicht auch nur sein II. Batl.?) in jenen Monaten gelegen hat. Aus den Briefen geht das überhaupt nicht hervor.


    Nebenbei: Wie anständig war damals noch die Briefkontrolle! Ich habe spätere Zeiten erlebt, wo man es den Briefen nicht ansah, daß sie aufgemacht waren. Oder sie verschwanden auch einfach mal...


    Besten Gruß!
    Christian

    Danke, Michael, für diese Angaben! Das Buch von Schröder, J. und Schultz-Naumann, J. gibt es tatsächlich antiquarisch zu kaufen. Habe drei Angebote gefunden mit Preisen zwischen 65 und 145 €. Aber im Sinne des schon gestern von mir gesagten werde ich lieber jene spezielle Fragestellung auf sich beruhen lassen. Auch warte ich noch auf das bestellte Buch von Kurowski. Vielleicht werde ich ja darin noch fündig.


    Beim Lesen der zahlreichen Feldpostbriefe fällt einem natürlich auf, dass es nahezu keine konkreten Ortsbezeichnungen gibt, auch keine Mitteilungen über die Lage usw.. Ich vermute, dass dergleichen zu schreiben verboten war. Frage: Gab es in der Wehrmacht diesbezügliche Richtlinien? Mussten womöglich alle Feldpostbriefe offen eingeliefert werden? Wurde jeder einzelne Brief kontolliert? Ich besitze einen Feldpostbrief meiner Mutter an meinen Bruder, der aufgrund seines inzwischen erfolgten Todes zurückkam, der auf der Rückseite eine Banderole trägt: "Geöffnet. (Rundstempel: ) Feldpostprüfstelle". Bei den viel zahlreicheren Briefen aus dem Felde aber findet sich kein einziger Vermerk einer Kontrolle. Ob darüber hier jemand Bescheid weiß?


    Christian

    Hallo, Michael,


    nachdem ich gerade meinen Beitrag ins Forum gestellt habe, sehe ich Deinen Rat. Es würde mir nicht so sehr um das Geld gehen, mir die Div.-Chroniken zu besorgen, wohl aber um die Zeit. Mit 78 Jahren überlegt man sich gut, wo man seine Zeit investiert. Am liebsten möchte man immer weiter forschen. Habe gerade gestern Fotos aus dem Jahr 2007 von der Gegend des Stersh-Sees und der Wolga-Quelle gesehen, die einen verlocken könnten, dort hinzufahren...


    Trotzdem die Frage: Existieren detaillierte Chroniken der 32. Infanterie-Division oder gar des I.R. 4 und wo bekommt man sie?


    Beste Grüße nach Adendorf!


    Christian

    Nochmals zum Thema jenes von den Sowjets bereits spätestens am 12.Januar 1942 eingeschlossenen Orts, der vermutlich Salessje (Залесье) geheißen hat: W. Haupt spricht auf S. 42 von einem um diese Zeit eingeschlossenen Ort Ssalesje (vermutlich falsche Transskription), was ich als Salessje (Залесье) interpretiere. Aber war dies identisch mit dem auf seiner Karte S. 57 eingetragene Dorf Salessje am Sseliger-See, auf das ich mich zuvor glaubte festlegen zu können?


    Es gibt nämlich in jener Gegend noch ein weiteres Salessje (Залесье), das auf jeden Fall vorübergehend in deutscher Hand gewesen ist. Dieses Dorf liegt etwas weiter westlich (ca. 57°12' N, 32°33' E) am Nordwestufer des Stersh-Sees (Озеро Стерж, in den sich das Quellflüsschen der Wolga ergießt). Von diesem Ort kann man auf der russischen Webseite http://www.ostashkov.net/viewpage.php?page_id=40 folgendes lesen, ich übersetze:


    "Im Kriege befand sich das Dorf auf besetztem Gebiet. Zu der Zeit lebte hier der Forstaufseher Nikita Alexandrowitsch Alexandrow. Im Januar 1942 wiederholte er die Heldentat des Iwan Ssussanin. Nachdem er eine Abteilung von 300 sich zurückziehender Faschisten in der Umgebung des Dorfes Leschino dem Angriff von Kämpfern der Roten Armee zuführte, weigerte er sich, sie weiterhin zu führen und wurde mit Bajonetten erdolcht."


    Einmal abgesehen von der naheliegenden Frage, wessen Bajonette den Forstaufseher tatsächlich erdolchten: Sollte es sich bei diesen "300 Faschisten" um das eingeschlossene Bataillon I./415 des Majors Graf v.d. Goltz gehandelt haben, von welchem Haupt auf S. 42 schreibt? Ganz klar wird die Ortslage des "Ssalesje" von W. Haupt S. 42 jedenfalls nicht. Bin gespannt, ob Kurowski hierzu Genaueres sagt. Wenn nicht, werde ich diese Frage wohl ad acta legen müssen.


    Christian

    Ich zitiere noch einmal aus meinem Post vom 22.11.10 den Tagebucheintrag meines Bruders: "12.1. Der Russe hat Saleschye eingeschlossen. Es ist ein Gegenstoßbataillon aufgestellt worden aus Teilen des I.R. 4. Daher mußte die 5. Kompanie zusammen mit 2 S.M.G. Gruppen der 8. Kompanie den Bataillonsabschnitt übernehmen. Auch die Verpflegung leidet unter Nachschubschwierigkeiten, da auch bei Staraja Russa der Russe angegriffen hat." Dieses mysteriöse "Saleschye" glaube ich jetzt identifiziert zu haben.


    Mit Hilfe der (wenn auch etwas undeutlichen) Karte auf S. 57 in Werner Haupt: "Demjansk 1942" habe ich noch eine zweite Ortschaft namens Salessje (Залесье) gefunden, und zwar westlich vom Seliger-See, auf annähernd 57°27' N, 32°59' E. Sie lag unmittelbar hinter der lt. Karte bis zum 13.1.42 gehaltenen H.K.L. (Was bedeutet "H.K.L."? Ich rate mal: "Haupt-Kampflinie".) Aus der Karte ist nicht ersichtlich, ob dieser Abschnitt noch zur 32. I.D. gehörte, oder bereits zur 123. I.D. Die Aufzeichnung meines Bruders läßt ersteres vermuten. Aus der Karte geht jedenfalls hervor, dass die über den gefrorenen Seliger-See vorstoßenden Sowjet-Truppen nahezu zwangsläufig die bei diesem Salessje stationierten deutsche Truppen eingeschlossen haben müssen.


    Da mein Bruder aus verständlichen Gründen fast regelmäßig russische Ortsnamen falsch geschrieben oder sogar falsch gehört hat, ist höchtwahrscheinlich meine diesbezügliche Frage geklärt.

    Danke, Andreas für den Hinweis, ebenfalls danke an Michael für sein Angebot! Den Haupt bekomme ich voraussichtlich morgen von Amazon. Nachdem ich mich darin orientiert habe, gedenke ich mir vielleicht auch noch den Kurowski anzuschaffen. Man liest die Dinge mit anderen Augen, wenn man sozusagen eine persönliche Beziehung zum damaligen Geschehen bekommen hat.


    Grüße!


    Christian

    Hier noch ein Nachtrag zu dem Ort Salutschje (Залучье):


    Ein Dorf gleichen Namens habe ich am Nordufer des westlichen Zipfels des Sseliger-Sees (Озеро Селигер) gefunden, nur etwa 30 km Luftlinie südlich von Podberjosa. War etwa dies vielleicht die bereits am 12.1.42 eingeschlossene Ortschaft? Nur, waren die deutschen Truppen überhaupt bis dahin gelangt?


    Vielleicht finde ich über diese Frage etwas in "Demjansk 1942 - Ein Bollwerk im Osten" von Werner Haupt, das von Paule43 und Wehrmachtslexikon schon bei anderer Gelegenheit empfohlen worden ist. Ich habe es mir soeben bestellt.


    Christian

    Danke, Michael, für Dein Interesse an meinen Fragen! Es geht mir um Ereignisse, die sich 1942 im Raum Demjansk ereignet haben. Das Jahr ging aus meinem letzten Beitrag nicht hervor.


    An Salutschje (Залучье) hatte ich selbst schon gedacht. Das würde bedeuten, dass mein Bruder irgendwas verwechselt hätte. Möglich erscheint das. Für diesen Ort würden gewisse Angaben in Wikipedia sprechen.


    Im russischsprachigen Wikipedia findet man unter dem Stichwort Залучье (Новгородская область) u.a. folgendes (ich übersetze): "Aber schon um den 20. Januar 1942 wurde die deutsche 16. Armee mit einhunderttausend Leuten im Raum Salutschje eingeschlossen…" Abgesehen von der Übertreibung, dass dort bereits hunderttausend deutsche Soldaten eingeschlossen gewesen sein sollen, passt diese Angabe zumindest ein wenig zu der zitierten Tagebuchnotiz meines Bruders, auch im Hinblick auf seine Erwähnung von Staraja Russa, das nicht allzu weit entfernt in nordwestlicher Richtung liegt. Zudem ist zu bedenken, dass die Soldaten in den vordersten Linien sicher nicht detailliert über die strategische Lage informiert waren, sondern von Gerüchten lebten.


    Das deutsche Wikipedia vermerkt unter dem Stichwort "Kesselschlacht von Demjansk": "Trotz des erbitterten Widerstandes der deutschen Truppen vereinigten sich die Spitzen der sowjetischen Truppen nach Mitte Februar im Bereich des Ortes Salutschje, nachdem bereits am 8. Februar die letzte Nachschubstraße und alle Fernsprechkabel in den Kessel durchtrennt worden waren." Dies stimmt allerdings wenig mit den Angaben meines Bruders überein.


    Mein Bruder lag im Januar m.W. bei Podberjosa (Подбереза) am Welje-See. Salutschje liegt schätzungsweise >50 km weiter westlich. Ich habe nicht genug militärisches Fachwissen, um beurteilen zu können, ob es Sinn hatte, das aus Teilen seines 4.I.R. aufgestellte Gegenstoßbataillon nach einem derart weit entfernten Schauplatz in Marsch zu setzen. Wenn nicht, würde die Eintragung meines Bruders sich eben doch nicht auf Salutschje beziehen.


    Inzwischen habe ich beim Kartenstudium noch die Möglichkeit entdeckt, dass es sich bei "Saleschye" um ein Dorf namens Salessje (Залесье) handeln könnte. Dieses liegt lediglich ca. 16 km WSW von Podberjosa entfernt und würde vielleicht besser zu der Eintragung meines Bruders passen. - Weiterhelfen würde vielleicht das Regiments-Kriegstagebuch des 4.I.R. (sollte es denn überhaupt noch existieren).


    Christian

    Inzwischen komme ich meinen eigentlichen Fragen zum Geschehen im Raum Demjansk näher. In den Tagebuchnotizen meines Bruders findet sich folgendes:


    "[FONT=&quot]12.1. Der Russe hat Saleschye eingeschlossen. Es ist ein Gegenstoßbataillon aufgestellt worden aus Teilen des I.R. 4. Daher mußte die 5. Kompanie zusammen mit 2 S.M.G. Gruppen der 8. Kompanie den Bataillonsabschnitt übernehmen. Auch die Verpflegung leidet unter Nachschubschwierigkeiten, da auch bei Staraja Russa der Russe angegriffen hat."


    Ich habe Schwierigkeiten, mit dem vorhandenen, im www greifbaren, Kartenmaterial am Bildschirm herauszubekommen, welcher Ort "Saleschye" gemeint sein kann. Die deutsche Transskription ist durchaus mehrdeutig. Ich habe mal die mir möglich erscheinenden russischen Schreibweisen durchprobiert (womit ich hoffentlich niemanden zu sehr nerve!):


    Залеше
    Залешье
    Залешые
    Залешъе


    Салеше
    Салешье
    Салешые
    Салешъе


    Залеже
    Залежье
    Залежые
    Залежъе


    Салеже
    Салежье
    Салежые
    Салежъе.


    Wüßte man, welche spezielle Operation der Sowjettruppen hier gemeint war, wäre das Problem vermutlich besser lösbar. Wer kann evtl. weiterhelfen?


    Christian
    [/FONT]

    Wenn ich "II.(Jäg.)/I.R.4" eingebe, erscheint als Stichwort "ii.(jäg.)/i.r.4". Das hat mich etwas irritiert, weil die Darstellung einer römischen 2 durch ii (klein geschrieben) im Deutschen unüblich ist. Zugegeben, auch bei Großschreibung muss man schon vorher wissen, dass in obiger Abkürzung "II" die römische 2 bedeuten soll, während das "I" hinter dem Schrägstrich der Anfangsbuchstabe von "Infanterie" ist. Sinnentstellender als die normale Schreibweise ist Kleinschreibung in der Tat nicht.


    Auch mir ist selbstverständlich die Sache wichtiger als Formalien.


    Christian

    Bei der Auswechslung eines meiner Stichworte: "28594 B" in den wesentlich aussagekräftigeren Ausdruck "II.(Jäg.)/I.R. 4" ist mir aufgefallen, dass in dieser Rubrik trotz korrekter Eingabe alles kleingeschrieben wird, was mir ziemlich sinnentstellend erscheint. Gibt es einen Trick, daß auch dort Großschreibung möglich ist? In der Hilfe habe ich darüber nichts gefunden.


    Christian

    Es sind fast vier Wochen her, dass ich mich zuletzt hier zu Wort gemeldet hatte. Nachdem ich inzwischen weit über 100 Briefe aus den Jahren 1940 bis 1943, größtenteils von meinem Bruder selbst, gelesen habe, sind naturgemäß neue Fragen bei mir aufgetaucht. Da es angeblich keine dummen Fragen gibt, sondern allenfalls derartige Antworten, möchte ich mich erneut gern belehren lassen.


    Eingezogen wurde mein Bruder im Februar 1941 zum Infanterie Ersatzbataillon 478 in Rostock. Wie ich der Quelle http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsBat/InfErsBat478-R.htm entnehme, unterstand dieses zu jener Zeit der 192. Division im Wehrkreis II. Nun meine unwissende Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen einem Bataillon und einem Regiment? Beide untergliedern sich m.W. in Kompanien, Züge usw.. Handelt es sich um einen traditionsbedingten Unterschied, oder bestand ein wesentlicher sachlicher Unterschied zwischen beiden?


    Schon einmal im Voraus herzlichen Dank für eine entsprechende "Kompaniebelehrung"!


    Christian

    Zitat von Ehrenblatt;6913

    Hallo Christian,

    Wenn Du den Demjanskschild drehst, wirst Du wohl sehen, das hinter dem Stoff noch ein Papier aufliegt. Das ist in der Regel bei den Posthum Verliehenden Schildern immer der Fall, da der Schild ja,durch die Tragik des geschehenden, nicht mehr angelegt bzw am linken oberen Ärmel vernäht werden konnte.


    Lieber Martin, herzlichen Dank auch für Deine wohltuenden Worte!


    Was den Schild betrifft, so sehe ich bei meinem Exemplar hinten nur eine Art Pappe (auch feldgrau). Wenn diese gemeint sein soll? Sie scheint nicht ohne weiteres entfernbar zu sein und sollte es vielleicht auch gar nicht, denn sie ist kreuzweise mit 4 (Transpirations-?)Löchern versehen. Im übrigen wirkt dieser Schild aus Stahlblech nach 67 Jahren an manchen Stellen schon ein wenig korrodiert.


    Besten Gruß!
    Christian

    Beim Durchsehen der Unterlagen betr. meinen gefallenen Bruder taucht wiederholt die Abkürzung "K.O.B." auf. Sie hat vermutlich mit Offiziersbewerbern zu tun, doch was bedeuten die Buchstaben genau?


    Nochmals zur Arbeitsdienstzeit meines Bruders (Gruppe 62 Abt. 3): Er trat ca. im Mai als Arbeitsmann in Bad Sülze (Meckl.) an. Ist dies verträglich mit der Angabe "Friedland" von Theben? Wenn nicht, müßte der existierende Aufnäher jemand anders gehört haben. Schon im Juli wurde er übrigens als Arbeitsmann nach Norwegen verlegt, mit einer Feldpostnummer.

    Danke, Christian, für diese schnelle Information! An der Ostfront kann mein Bruder schon nicht mehr zum RAD gehört haben, also stammt besagter Aufnäher wohl aus einer vorherigen Zeit. Mein Bruder war zuletzt Gefreiter in der 5. Komp. des 4. Infanterieregiments der (wenn ich nicht irre) 32. Infanterie-Division. Sein Bataillonskomandeur war Hauptmann Klaus von Bismarck (später noch sehr bekannt geworden, siehe Wikipedia).


    Ein Bild des Aufnähers kann ich zur Zeit nicht machen, weil mir 'ne Kamera fehlt. Aber ich sollte mir noch eine zulegen. Bin ich diesem Forum vielleicht schuldig.


    Wo ist Deine "informative Seite zum Reichsarbeitsdienst"?


    Eine Urkunde zum Demjanskschild fehlt. Vielleicht deshalb, weil letzterer ja erst am 25. April 1943 gestiftet worden ist. Mehr Schriftliches zu dieser Auszeichnung als einen Ausschnitt aus den "Nachrichten aus dem II. Korps" (zu dem m.W. auch die 32. Division gehörte) mit Abbildung des Schildes, versehen mit einem der kriegsüblichen schwülstigen Ergüsse, besitze ich nicht.