Beiträge von Jarekk

    Hallo zusammen,


    Über die Schlachten der 2. Armee und des 1. Panzerkorps wurden viele Bücher in polnischer Sprache geschrieben. Allerdings handelt es sich hierbei um alte Bücher. Erst in diesem Jahr (2023) erschien Herrn Kanias neues Buch „Budziszyn 1945. Die letzte Gegenoffensive der Wehrmacht“.


    Alle Bücher basieren auf umfangreichen polnischen und russischen Archiven. Das Problem sind deutsche Bücher und Archive. Teil III der Geschichte des GD-Panzerkorps ist die einzige interessante historische Quelle.


    Es gibt jedoch noch ein weiteres sehr interessantes Buch auf Polnisch: „Der Zusammenbruch der deutschen Ostfront 1945“. Es wurde ausschließlich auf der Grundlage deutscher Mikrofilme von NARA verfasst und vom Militärhistorischen Institut veröffentlicht. Leider als interne Veröffentlichung.


    Die Gründe für die Niederlagen polnischer und sowjetischer Einheiten sind vielfältig und die Diskussionen zu diesem Thema dauern noch an.


    Grüße

    Jarek

    Hallo April45,


    Die Geschichte des 1. polnischen Panzerkorps sieht etwas anders aus. Ich stelle es kurz vor.


    Ursprünglich wurde das Korps in der Gegend von Berdytschiw und Schytomyr (Ukraine) aufgestellt und dann in die Gegend von Chełm (Polen) verlegt. Das Korps erhielt nach und nach brandneue T-34/85-Panzer. Es gab keine Zusammenarbeit oder gemeinsame Nutzung von Panzern zwischen der 1. Panzerbrigade und dem 1. Panzerkorps.


    T-45/85-Panzer mit einem D-5T-Geschütz sind selten, was auf den Erwerb generalüberholter beschädigter sowjetischer Panzer zurückzuführen ist.


    Tatsächlich war das 1. Panzerkorps ursprünglich als Panzereinheit der 1. polnischen Armee geplant. Aufgrund sehr langer Verzögerungen bei der Organisation des Korps wurde es jedoch der 2. polnischen Armee unterstellt. Beide Verbände waren zunächst dem Kommando der 1. Weißrussischen Front unterstellt und im Bereich des Brückenkopfes Kostrzyn zentriert.


    Eine interessante Tatsache ist, dass am 15. März 1945 ein Kampfbefehl für das 1. Panzerkorps erlassen wurde, in die Kämpfe am Brückenkopf Kostrzyn einzutreten und die Oder im Raum Groß Neuendorf zu überqueren. Das Korps sollte den Angriff der 5. Stoßarmee unterstützen. Die Überfahrt sollte um 6:00 Uhr beginnen. 5 Stunden vor „0“ wurde die Bestellung zurückgezogen. 😊


    Am 19. März 1945 wurden die 2. polnische Armee und das 1. Panzerkorps der 1. Ukrainischen Front unterstellt. Bis zum 30. März sollten sie sich auf den Raum Breslau konzentrieren.


    Am 4. April erließ die 1. Ukrainische Front die Anweisung, die 2. Armee und das 1. Korps an der Neiße neu zu gruppieren und die 13. Sowjetarmee abzulösen.

    Die Besetzung der Stellung an der Neiße war am 12. April abgeschlossen.


    Der Krieg für die Panzersoldaten des 1. Panzerkorps, die nie an Kampfhandlungen teilnahmen und keine Panzergeschütze auf deutsche Panzer abfeuerten, begann in 4 Tagen.



    Grüße

    Jarek

    Hallo April45.

    Lassen Sie mich Ihre Fragen in separaten Beiträgen beantworten.


    Die Verleihung von Ehrentiteln an Städte oder Regionen, für die sich Militäreinheiten in Schlachten hervorgetan haben, hat eine lange Tradition und wird in vielen Ländern praktiziert.

    Die Einheiten der 2. Polnischen Armee verwenden 5 Ehrennamen:
    - Dresden: 1. Panzerkorps, 3. und 4. Panzerbrigade, 8. und 9. Infanteriedivision,
    - Sachsen: 5. Infanteriedivision,
    - Lausitzer: 7. Infanteriedivision, 36. Infanterieregiment,
    - Bautzener: 32. und 34. Infanterieregiment (8 ID),
    - Sudeten: 10. Infanteriedivision, 2. Panzerbrigade.


    Wie Sie sehen, entsprach der Schlüssel zur Verleihung von Ehrentiteln manchmal nicht den Verdiensten. Dies kann nicht beurteilt werden. Nach dem Krieg hörten sich solche Namen gut an. Sie bewiesen, dass die Einheit Fronttraditionen hatte.


    Diese Namen wurden bis Ende der 1990er Jahre verwendet.


    Grüße

    Jarek

    Hallo zusammen.


    Ich stimme zu 100 % mit allem überein, was meine Freundin April45 hier geschrieben hat.


    Ich leugne auch die auf der Karte dargestellte Version des Kampfes um Kodersdort nicht vollständig.


    Wenn es auf der Grundlage der Erinnerungen von Veteranen erstellt wurde, ist es immer bis zu einem gewissen Grad wahr. Ereignisse und Orte bleiben im Gedächtnis, Daten nicht so gut. In diesem Fall war es ähnlich. Die Kämpfe bei Kodersdorf dauerten 3 oder vielleicht sogar 4 Tage. Aufeinanderfolgende Angriffe und Gegenangriffe werden zu einem Kampf kombiniert. Wie viele Wracks russischer und polnischer Panzer blieben nach den Kämpfen übrig? Viel.


    Wenn ich etwas über die Geschichte der Schlachten der 2. polnischen Armee erfahre, versuche ich, das Schlachtfeld als Schachbrett zu betrachten. Die Spielfiguren sind Divisionen und Brigaden. Ich weiß genau, wie man polnische Bauern platziert, und auch ganz genau, wie man russische Bauern platziert. Allerdings habe ich ein Problem damit, deutsche Einheiten auf dem „Schlacht“-Schachbrett zu platzieren. Es gibt wenig Literatur zu diesem Thema und manchmal sind die Daten widersprüchlich. Ich versuche, alte Einsatzkarten zu verwenden.


    Grüße


    Jarek

    Hallo April45,

    Die farbenfrohe Silhouette des Tigers aus Kodersdorf hat keinen Bezug zu einem echten Foto. Niemand in polnischen historischen Foren bestätigt die Echtheit dieses Gemäldes.


    Folgende Informationen habe ich auf der Website dws.org.pl gefunden:


    (...) Vor vielen Jahren sah ich eine Kartenskizze des Raumes Kodersdorf-Mückenhain, auf der in Form von Kreuzen die Orte der Panzerwracks nach der Schlacht mit Roßmann und eine Beschreibung der Kreuze in Form von (zum Beispiel) SU-122, T -34 oder IS. Während sich einige SU in der Nähe des Bahnhofs Kodersdorf bemerkbar machten, stand ein zerstörter Tiger in der Nähe des Gasthauses an der Hauptstraße in Mückenhain. (...)


    (...) Im Buch von Karl-Heinz Schmeelke über die 1.FJ-Panzer-Division HG wird bei der Beschreibung der Tätigkeit der Fsch. Pz. Aufkl. Abt. 1 HG am 17. April 1945 soll beim morgendlichen Angriff auf Neu-Krauscha eine Panzerunterstützung durch 3 „Tiger“-Panzer erfolgt sein. Einer von ihnen (vom Typ „Tiger I“) wurde von einer sowjetischen Panzerabwehrkanone getroffen. Der Eintrag lautet: „Fdl. Pak-Treffer Tiger I (Treffer Gleiskette) Besatzung bootet aus Angriff kommt zum Stehen“. In dem erwähnten Buch gibt es auch ein (schlechte Qualität – „Fotokopie“) Foto des „Tigers“, der an diesem Angriff teilnimmt. Auf dem Turm ist die Nummer „112“ aufgemalt. (...)


    Interessante Informationen habe ich auch im Buch „Tiger im Kampf I“ von Wolfgang Schneider gefunden. Fragment der Seite im Anhang.
    In deutschen Quellen nicht bestätigte Informationen beziehen sich auf die Anzahl der Tiger. Deutsche Archivmaterialien scheinen nur zwei Tiger zu bestätigen. (?)


    Der Verlust des ersten Tigers am 17. April entspricht dem Kampf gegen die Sowjetarmee im Raum Mückenhain und Krauscha. Der Tiger wurde durch Panzerabwehrkanonen zerstört. Der zweite Tiger-Gegenangriff auf polnische T-34 im Raum Kodersdorf entspricht der polnischen Version.


    Kann jemand die Namen Ebersbach, Heide Hill, Freischütz auf der Karte identifizieren?


    Zum Schluss noch ein Foto des Tigers, von dem ich beschrieb, dass er aus der HG1-Division stammt. Sein Standort ist wahrscheinlich ein Depot für zerstörte/beschädigte/verlassene Ausrüstung in Teplice (Tschechische Republik).


    Bedeutet dies, dass polnische Truppen in dieser Zeit auch im Osten (zwischen Klein Krauscha und Kodersdorf) kämpften? - NEIN


    Grüße

    Jarek

    Hallo zusammen.


    Die von mir veröffentlichten Informationen stammen nicht aus historischen Büchern, sondern ausschließlich aus Archivdokumenten und Karten.
    An der Einnahme der Stadt Niesky am 18. April 1945 beteiligte sich die Sowjetarmee nicht. Dies wird durch die am 18. April 1945 erstellte sowjetische Stabskarte (Karte 1) bestätigt.

    Es ist schwierig zu schlussfolgern, dass es sich um falsche Daten handelt.


    Der Fall Niesky wurde in den folgenden Tagen noch komplizierter, als Einheiten der 2. polnischen Armee das Gebiet verließen.
    Am 19. und 22. April 1945 wurde das Gebiet um Niesky von Divisionen der 52. Sowjetarmee eingenommen (Karte 2).
    Nach dem 23. April 1945 befanden sich in Niesky die Kommandos der 3. Divisionen der Sowjetarmee (50. Infanteriedivision, 116. Infanteriedivision, 214. Infanteriedivision) (Karte 3).


    Daraus lässt sich schließen, dass sich die Präsenz der Soldaten der Sowjetarmee stärker im Bewusstsein der Einwohner von Niesky verankerte.


    Grüße

    Jarek

    Hallo 45. April,


    Vielen Dank für Ihre Erklärung.


    Ich habe Zweifel, wann Truppen der 545. Volksgrenadier-Division und der 464. Ersatz-Division in diesem Gebiet erschienen. Sie haben die Sturmgeschützbrigade Großdeutschland in der nördlichen Gruppierung nicht erwähnt. (?)
    Heute habe ich die Kampfberichte des 7. Garde-Mechanisierten Korps vom 17. April 1945 durchgesehen. Ich habe darin interessante Informationen gefunden, die ich vorher nicht kannte.


    Am Mittag des 17. April wehrte die 57. Garde-Panzerbrigade Angriffe der Division HG1 im Raum Klein-Krausch ab. Es verlor 13 T034/85-Panzer (10 Panzer verbrannten und 3 Panzer beschädigt).


    Darüber hinaus kämpfte gleichzeitig das 355. schwere selbstfahrende Artillerieregiment der Garde, ausgerüstet mit ISU-122-Panzergeschützen, im Raum Kodersdorf. Während der Schlacht wurden 6 Panzergeschütze zerstört/beschädigt. Wir haben also „Stalin“ in Kodersdorf, nur nicht IS-2, sondern ISU-122. ;)


    In diesem Gebiet erlitten am 17. April auch die 25. und 26. Garde-Mechanisierten Brigaden Panzerverluste.


    Grüße


    Jarek

    Hallo zusammen,


    In der polnischen Literatur gibt es unterschiedliche Informationen über die Liste der deutschen Einheiten, die den Rücken der 2. polnischen Armee von Norden her angreifen.


    Gibt es verlässliche deutsche Daten zu deutschen Einheiten?
    Ist es möglich, die Kontaktlinie zwischen den angreifenden Gruppen aus dem Norden und dem Süden zu bestimmen?
    War die 16. Panzerbrigade im Raum Dauban – Förstgen – Weigersdorf von Einheiten der nördlichen Gruppierung oder beider Gruppen umzingelt?


    Beim Thema T-34 und Mückenhain – Kodersdorf gibt es noch einen Hinweis. Ich habe (flüchtig) in russischen Berichten gelesen, dass das 7. Mechanisierte Korps in diesem Gebiet am 17. April auch deutsche Gegenangriffe abwehrte. Ich muss diese Berichte noch einmal lesen.


    PS

    Das 7. Mechanisierte Korps kämpfte in diesem Raum am 17. April 2045 von 5:00 bis 13:00 Uhr in Abwehrkämpfen.
    Nach 13 Uhr startete er einen Angriff Richtung Mückenhain, Särichen, Ödernitz.


    Grüße

    Jarek

    4.Panzerverluste (poln.) im Raum Klein-Krauscha 19.04 ?

    Hallo April45,


    am 19. April befanden sich in der Region Klein-Krausch keine Einheiten der polnischen Armee, auch keine Panzereinheiten.


    Wie auf der beigefügten Karte zu sehen ist, befand sich Klein-Krauscha im Verteidigungsbereich der 50. Schützendivision der 52. Sowjetarmee. Die 52. Armee, das 7. Mechanisierte Korps nicht mitgerechnet, verfügte nur über eine Panzereinheit, die mit T-34-Panzern ausgerüstet war. Dabei handelte es sich um Panzer, die mit einer 76-mm-Kanone ausgerüstet waren und zum 124. Unabhängigen Panzerregiment gehörten.


    Dieses Regiment kämpfte mit der Division HG1 vom Abend des 17. April bis zum Mittag des 18. April im Raum Groß-Krausch. Im Kampf verlor das Regiment 12 Panzer und 3 Panzer wurden von 21 Vollzeitpanzern beschädigt.


    Grüße

    Jarek

    Brandenburger beschreiben , das am17.04. sowj.Panzer durch denNordteil (Gut Schönfelder ) Kodersdorf ungehindert rollten ,welche warscheinlich zur 7.mech.Grd.Pz gehörten .


    Jarek kannes sein ,das am18./19.04.1945 Gefechtaufklärung durch poln.Panzer aus dem Raum Kaltwasser/Klein-krauscha in süd-westlicher Richtung (HG1) durchgeführt wurden .?

    War ja eigentlich sowj. Frontabschnitt. Die 8./9.poln.ID kämpfte ja nördlich ,(Usmannsdorf,Wehrkirch,NieskyAltmarkt).

    MfG April45

    Hallo April45


    Die beigefügte sowjetische Karte zeigt die Marschroute des 7. Korps und die Daten.


    Das Korps durchzog am 17. April den Raum Kodersdorf. Die 254. Schützendivision bereiste diese Route zusammen mit dem 7. Korps.


    Am 18. April rückte die 213. Schützendivision in die Lücke in der Frontlinie der 52. Armee und der 2. Armee der polnischen Armee ein. Von morgens bis mittags griff die 213. Schützendivision, unterstützt vom 1198. leichten Selbstfahrlafettenregiment, Kodersdorf aus dem Raum Mückenhain an. Um 13:00 Uhr begann der Gegenangriff der deutschen Streitkräfte aus dem Raum Kodersdorf. Während der Kämpfe zog sich die 213. Schützendivision in ihre Ausgangspositionen zurück und das 1198. Leichte Selbstfahrlafettenregiment verlor 14 seiner 21 SU-76M-Selbstfahrlafetten.


    Ich glaube, dass dieser Angriff des 213. DS und des 1189. selbstfahrenden Artillerieregiments mit dem Angriff der 2. und 4. Panzerbrigade zusammenhängt.


    Aus Archivdokumenten geht nicht hervor, dass polnische Einheiten in dem von Ihnen angegebenen Gebiet Aufklärungsarbeiten durchgeführt haben. Sowohl das 2. schwere Panzerregiment als auch das 28. selbstfahrende Artillerieregiment besetzten im Raum Horka nur Verteidigungsstellungen.


    Ich füge auch eine Karte des Angriffs der 231. Division und des 1198. Regiments bei.


    Beste Grüße


    Jarek

    Warum die "Russen" dieses Widerstandsnest in Niesky nicht mit schweren Waffen, wie weitragende Artillerie oder Panzer angriffen, lässt sich nur so erklären, dass die Eroberung der Stadt ebend bereits am 18.04.45 an die höheren russ. Dienststellen gemeldet worden waren.

    Hier interessiert mich, welche polnischen Einheiten in den Kampf um Niesky eingriffen. Polnische Gefallene sind belegt.

    Hallo Wirbelwind


    Ich denke, der Grund war ein anderer.
    Beim Überqueren der Neiße wurde nur die erste deutsche Verteidigungslinie erkannt. Schweres Artilleriefeuer konzentrierte sich auf identifizierte Schusspunkte. Auf der zweiten und dritten Verteidigungslinie ging es dann eher um Aufklärung durch Kampf und Frontalangriff.
    Polnische Einheiten erwarteten keinen starken deutschen Widerstand in Niesky. Am Abend des 17. April gab es sogar Versuche, die Stadt mit einem Marschangriff einzunehmen.
    Zum Angriff auf Niesky wurden vier Infanteriebataillone mit Unterstützung der Artillerie eingesetzt. Es gab viel Artillerie.


    - Zwei leichte Artilleriegeschwader umfassen 16 Divisionsgeschütze ZIS-3 76 mm und 8 Haubitzen M-30 122 mm.
    - zwei Panzerabwehr-Artillerie-Regimenter mit 48 ZIS-3 76-mm-Divisionsgeschützen.
    - Eigene Artillerie von zwei Infanterieregimenten: 12 x 45 mm 53-K-Panzerabwehrkanonen, 8 x 76 mm Wz.27-Regimentskanonen und 12 x 120 mm Mörser.


    Der Masseneinsatz von Panzerfaust durch deutsche Truppen war kein Hinweis darauf, Panzer zum Kampf in die Stadt zu schicken. In kleinen Teilen des Zentrums von Niesky und im Fabrikviertel kam es zu sehr heftigen Kämpfen. Welche Ziele könnten in einer solchen Situation für schwere Artillerie, 122 mm und 152 mm, angezeigt werden?

    Nach Kämpfen bis zum Mittag stellte sich heraus, dass die deutsche Verteidigung sehr stark war. Daher wurde beschlossen, ein Manöver durchzuführen, um die Stadt einzukreisen und die deutschen Einheiten in der Stadt abzuschneiden. Nachdem die Verteidiger diese Absicht erkannt hatten, zog sich Nieskys Besatzung aus der Stadt zurück.


    Beste Grüße

    Jarek

    Hallo zusammen.


    Schlachten um Niesky, 18. April 1945


    An den Kämpfen um Niesky nahmen zwei polnische Infanterieregimenter teil. 32. Infanterieregiment der 8. Infanteriedivision und 28. Infanterieregiment der 9. Infanteriedivision. Die Demarkationslinie zwischen den Regimentern war die durch Niesky verlaufende Eisenbahnlinie. Nördlich der Bahnlinie griff das 28. Infanterieregiment an. Dieses Regiment wurde vom 63. Panzerabwehr-Artillerie-Regiment (76 mm) und der 2. Division des 40. leichten Artillerie-Regiments (76 mm) unterstützt. Südlich der Bahnlinie griff das 32. Infanterieregiment, unterstützt vom 53. Panzerabwehrartillerieregiment (76 mm) und der 1. Division des 37. leichten Artillerieregiments (76 mm), an.


    Der Angriff auf Niesky begann um 03.00 Uhr. Um 11:00 Uhr erreichten die Truppen das Stadtzentrum. Es war geplant, dass die Einnahme von Niesky sehr schnell erfolgen würde und um 11:00 Uhr wurde das 32. Infanterieregiment im Straßenkampf von Panzern der 2. Panzerbrigade unterstützt. Aufgrund der geringen Fortschritte bei der Eroberung der Stadt wurde beschlossen, die deutschen Einheiten in Niesky mit einem Manöver einzukesseln. Um die Stadt von Norden her einzukreisen, wurde das Infanterieregiment II/28 in den Kampf eingesetzt, und um die Stadt von Süden her einzukesseln, wurde das Infanterieregiment III/32 in den Kampf eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die 2. Panzerbrigade aus den Kämpfen in der Stadt abgezogen und in Richtung Diehsa gerichtet. Die schwersten Kämpfe mit mehreren Gegenangriffen fanden im Zentrum von Niesky und im Fabrikviertel im nördlichen Teil der Stadt statt.


    Die Ferien endeten gegen 18 Uhr. Einige deutsche Einheiten zogen sich in den Waldkomplex westlich von Niesky zurück. Nach Ende der Kämpfe beauftragten beide Infanterieregimenter ihre Einheiten, die Waldgebiete der geschlagenen deutschen Truppen zu durchkämmen. Am 19. April, nach der Schlacht bei Diehsa, wurde das 2. Panzerbataillon der 2. Panzerbrigade aufgrund des Auftauchens kleiner deutscher Einheiten westlich von Niesky in diesem Gebiet zurückgelassen. Dies könnte darauf hindeuten, dass es in der Gegend um Niesky noch kleine deutsche Einheiten aus Niesky gab, die mit Panzern oder Panzergeschützen ausgerüstet waren.


    Ein Durchbruch deutscher Truppen aus Niesky ist durchaus möglich. Die nächstgelegene Durchbruchsrichtung war Süden. In der Nacht um 18 Uhr befanden sich südlich von Niesky nicht mehr viele Einheiten der polnischen Armee und es gab viele Lücken in den Verteidigungslinien. Dies war den gesamten Tag des 19. Aprils über aufgrund der sehr hohen Sättigung des Gebietes mit Einheiten der 8. Infanteriedivision und mehreren Artillerieregimentern eher unmöglich. Am Morgen des 20. April verließen Einheiten der polnischen Armee dieses Gebiet südlich von Niesky. Das Gebiet sollte von aus dem Osten (Horka) kommenden Einheiten der Sowjetarmee eingenommen werden. Allerdings verließen polnische Einheiten in vielen Fällen die Verteidigungslinien, ohne sie den Russen zu übergeben. Erst Ende 20/4 wurde das Gebiet von der sowjetischen 50. Schützendivision und der 116. Schützendivision besetzt.


    Die Bücher von Kazimierz Kaczmarek sind in zwei Gruppen einzuteilen.
    Die erste Gruppe besteht aus Büchern, die ausschließlich auf der Grundlage polnischer Archivmaterialien geschrieben wurden, die zweite Gruppe besteht aus Büchern, die nach 1980 geschrieben wurden.
    Die letztgenannte Gruppe wurde auf der Grundlage neuer Materialien aus sowjetischen Archiven und Mikrofilmen aus deutschen Archiven aus den USA verfasst. Beispielsweise griff in den alten Büchern zusammen mit der 20. PzDiv die 21. PzDiv aus Richtung Görlitz an. In den neuen Büchern erscheint 21 PzDIv nicht mehr.


    Grüße

    Jarek

    Hier interessiert mich, welche polnischen Einheiten in den Kampf um Niesky eingriffen. Polnische Gefallene sind belegt.

    Hallo,


    Ich habe versucht, auf Karten darzustellen, welche Einheiten der polnischen Armee vom 18. bis 20. April 1945 südlich von Niesky kämpften.
    Die Karte vom 18. April zeigt die Lage am Nachmittag und Abend.
    Die Karte vom 20. April zeigt die Lage am Morgen. Im Laufe des Tages verließen Einheiten Kampfstellungen und übergaben Stellungen an Einheiten der Sowjetarmee (oder auch nicht).


    Rote Farbe bedeutet gepanzerte Einheiten.
    Die schwarze Farbe repräsentiert Artillerieeinheiten.
    Grüne Farbe repräsentiert Infanterieeinheiten.


    Einheitenbezeichnungen:
    BPanc – Panzerbrigade
    pczc – schweres Panzerregiment
    pas - selbstfahrendes Artillerie-Regiment

    pal - leichtes Artillerie-Regiment
    pappanc – Panzerabwehr-Artillerie-Regiment
    pah - Haubitzen-Artillerie-Regiment
    BAC – Schwere Artillerie-Brigade

    BPzmot – Motorisierte Infanteriebrigade
    pp - Infanterieregiment


    Es ist auch einfach, Einheiten der Sowjetarmee zu zeichnen.
    Wäre jemand bereit, die Standorte deutscher Einheiten auf diesen Karten einzutragen?


    Im nächsten Eintrag werde ich versuchen, eine Beschreibung der Schlachten in Niesky nach polnischen Angaben zu präsentieren.



    Grüße

    Jarek

    Für mich ist von Interesse gab es Bereitstellungen von poln. Pz. im Forst (Biehhain,Horka,Kaltwasser -Höhe Bahnlinie Görlitz-Cottbus) am18./19.04.1945.

    Hallo zusammen.


    Das Lesen von Archivmaterialien ist nicht dasselbe wie das Lesen von Geschichtsbüchern. Es macht mir große Freude :). Es erweitert mein Wissen über die Schlacht von Bautzen der 2. polnischen Armee.


    Am 18./19. April 1945 befanden sich in diesem Gebiet keine Einheiten des 1. Panzerkorps.


    Die 2., 3. und 4. Panzerbrigade waren am 16. April 1945 nach 20 Uhr in diesem Gebiet konzentriert.


    Am 17. April 1945 kämpften die 2., 3. und 4. Panzerbrigade um Uhsmanndorf und Wehrkirch. Am Abend erreichten sie den Ortsrand von Niesky.


    Hat jemand diese Bücher?
    Mich interessieren die Kämpfe dieser Einheit bei Bautzen.



    Grüße
    Jarek