Beiträge von Julengel

    Hallo allerseits,

    kann mir jemand sagen, was es mit der Fahrberistchaft der Wehrmacht auf sich hatte und wem sie zu Verfügung stand?


    "Ich habe mit der Wehrmachts-Fahrbereitschaft gesprochen. Am nächsten Morgen wird uns uns ein Wagen mit nach Olpe nehmen" ,schreibt meine Großmutter in den Aufzeichnungen ihrer Binnenflucht im Februar 1945. EIn offener LKW hat die siebenköpfige Familie dann tatschlich m nächsten Morgen abgeholt und mitgenommen. War sie einfach auf hilfsbereite Soldaten gestoßen oder wie lässt sich erklären, dass sie als Ziviistin von der Fahrbereitschft Gebrauch machen konnte? Vielleicht hat ja jemand eine Idee dazu ...


    Danke schonmal fürs Mitdenken & fröhliche Weihnachten!

    Julia

    Guten Abend in die Runde,
    ich glaube, ich bin der Lösung ein Stück näher gekommen: Wie mir das Bundesarchiv Lichterfelde heute mitteilte, war mein Großvater tatsächlich Mitglied im Natioalsozialistischen Lehrerbrund NSLB. Googelt man ein wenig Hintergrundinformationen zum NSLB, findet man auf Wikipedia folgende Information:


    "Als Hauptaufgabe wurde dem NSLB 1936 in einem Abkommen mit dem Reichserziehungsminister (Bernhard Rust) die politisch-weltanschauliche Schulung der Erzieher im nationalsozialistischen Sinne zugewiesen. Diesem Zweck diente das Konzept der sogenannten „Lagerschulung“: In insgesamt 29 Gauschulen und 57 festen Schulungslagern des NSLB (1936) wurden für alle Lehrer obligatorische, jeweils mehrwöchige, themenspezifische „Lehrerlager“ zu deren weltanschaulicher Schulung durchgeführt."


    Dann ergäbe es ja druchaus Sinn, dass mein Großvater als Lehrer im Sommer 38 an einem solchen Schulungslager teilgenommen hat. Nun werde ich mal versuchen herauszubekommen, ob in Schiefbahn ein solches festes Schulungslager existierte. Mögloicherweise finde ich in der angegeben Quelle ja schon Näheres: Andreas Kraas: Lehrerlager 1932–1945. Politische Funktion und pädagogische Gestaltung, Bad Heilbrunn 2004, S. 89ff. und S. 349ff.

    Herzliche Grüße

    Julia

    Liebe Marga, lieber Michael, danke erstmal für euer bisheriges Engagement und die genannten Tipps!

    ich werde mich weiter Durchfragen, ist zum Glück aber auch nicht die dringlsichste Frage, die mich bezüglich der Vergangenheit meiner Großeltern beschäftigt ...

    Herzliche Grüße

    Julia

    Hallo Margo, danke für das Recherche-Angebot. Da mein Vater der Ober-Ahnenforscher ist, kann ich mir vorstellen, dass er dort auch Mitglied ist - und mich würde es wundern, wenn im Netz eine Information über ein Familienmitglied der letzten 500 Jahre steht, die mein Vater noch nicht kennt ... Aber ich frage ihn auf jeden Fall mal!


    Dir auch einen schönen Abend
    LG Julia

    Hallo Marga - Asche über mein Haupt - der Tippfgehler bei "JH" gent auf mein Konto 🙈. Mein großvater hat natürlich Schulungsarbeiten in der Hitlerjugend übernommen, also HJ, nicht JH ...!! War mir garnicht aufgefallen, dass da einBuchstabendreher drin war. Sorry! Vielleicht kommen wir damit ja schon einen Schritt weiter. Aber den Tipp mit dem heimatverein werde ich auch weiterverfolgen. Und mit Ancestry auch, was immer das ist. Sollte ich dabei eine bahnberechende Erkenntnis gewinnen, werde ich es im Forum mitteilen.


    Danke schonmal für dein bisheriges Kopfzerbrechen!


    Herzliche Grüße

    Julia

    Hallo Michael, im Anhang ist nur nochmal das Foto. Du kannst ihn getrost löschen, wenn das Foto mit der Textstelle iüber den beitrag geöffet werden kann.

    LG Julia


    Die Transpription hat übrigens eine der Töchter meines Großvaters angefertig - die bei einem Gesamtumfgang von über 180 000 Zeichen irgendwann sicher ganz gut eingelesen war in das Schriftbild. Dass er in einem anregenden, 8tägigen Schulungslager im Umfeld von Krefeld war, ist von daher mit Sicherheit richtig transkribiert. Von daher ist es wahrscheinlich einfacher, nach Schulungslagern im Umkreis von Krefeld zu suchen und die Namen der möglichen Treffer mit den vier Buchstaben abzugleichen alls andersherum...

    LG Julia

    Guten Morgen in die Runde,

    danke für die schnellen Rückmeldung! Ich habe euch die entsprechende Passage mal eingescannt: pasted-from-clipboard.png

    Wie ihr seht, hat mein Großvater leider nicht in Sütterlin geschrieben, sondern eher in einer sehr unleserlichen Variate der Kurrentschrift (?) ...

    Aber vielleicht gibt es ja hier im Forum jemand, der darin geübter ist als ich (und dazu gehört nicht viel ...)



    Euch auch einen schönen Sonntag !
    Julia

    Lieber Michael, liebe Marga,


    danke erstmal für eure Bemühungen. sehr fiel mehr Informationen, als das was ich bereits geschrieben habe, kann ich euch garnicht sagen - es ist nur eine kurze Passage in der Familienchronik, in der mein Großvater einen Rückblick auf den Sommer 1938 gibt. Darin heißt es lediglich Die Augustferien verbrachte ich zum größten Teil in Kreuznach, nur in den ersten 8 Tagen nahm ich an einem Schulungslager des NPZN (?) in Schieshahn (?) bei Krefeld teil, das recht anregend verlief." Da er das Ganze in einer nur sehr schwer lesbaren Schrift verfasst hat, könnte es auch den einen oder anderen Übertragunsfehler gegeben haben. Beim Googlen habe ich in der Nähe von Krefeld einen Ort namens "Schiefbahn" entdeckt - das könnte es durchaus auch sein. Auch könnte der letzte Buchstabe der Abkürzung ein A und kein N sein, also NPZA. NP für Nationalpolitisch könnte ich mir durchaus vorstellen - vielleicht war es ein Schulungslager im Rahmen seiner "poltischen Schulungsarbeiten", die er ab Herbst 1938 bei der JH übernahm?


    Beste Grüße
    Julia

    Guten Abend allerseits,

    mein Großvater (Jg 1908) schreibt in seinen Hinterlassenschaften, dass er im Augist 1938 an einem 8tägigen "Schulungslager des NPZN in Schieshahn bei Krefeld" teigenommen habe. Kann mir jemand sagen, wofür die Ankürzung NPZN stehen könnte?

    Er übernahm zu dieser Zeit als Lehrer Schulungsaufgaben bei der JH. Könnte es damit in Zusammenhang stehen?


    mfG

    Julia


    Danke für die Einschätzung - ich hatte schon befürchtet, dass es schweirig sein wird, da Konkreteres zu erfahren. Auch das der Einsatz meines Großvaters eher unüblich und für ihn ein echter Glücksfall gewesen zu sein scheint, ahnte ich schon. Ein freiwilliger Einsatz war es allerdings definitiv nicht, militärisch war er Heeres-Sanitätsstaffel zugeordnet. Eine chtes Kuriosum, wie mir scheint 😄.


    Gruß

    Julia

    Hallo Alex, das ist ja ein Service :-). Aber wie gesagt, der Nachlass meines Historiker- Großvaters ist schon fast ein Archiv. Die Entnazifizieringsunterlagen einschließlich des gesamten Briefwechsel drumherum liegen mir alle im Original vor, die Heiratsurkunde inklusive Gästeliste und Sitzordung der Hochzeitsfeier sowieso.

    Meine Frage bezüglich seiner Tätigkeit in Oeventrop ist sicher ziemlich speziell, aber vielleicht ja auch etwas allgemeiner zu beantworten. War es damals üblich, Soldaten im Latarett in irgendeiner Form zu unterrichten und was könntem ggf. die Inhalte einer solchen Unterweisung gewesen sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Großvater nationalsozialistische Weltanschuungskunde gelehrt haben könnte, aber was weiß man schon ...

    Vielleicht liest das ja nochmal irgendjemand, der sich damit schonmal auseinandersetzen hat oder mir zumindest einen Tipp geben kann, wer sich mit dem Thema auskennen könnte.

    Danke dir schonmal für deine Hilfe!

    Gruß

    Julia

    Hallo Alex, danke für die schnelle Antwort! Bislang habe ich mich nur durch das umfangreiche Material gearbeitet, das ich im Nachlass gefunden habe. Das ist schon fast ein Archiv ... Aber die Idee, den Sauerländer Heimatbund zu kontaktieren, werde ich auf jeden Fall verfolgen!

    Mein Großvater war Dr. Walter Rausch, geb. am 8.7.1908 in Lahde (Kreis Minden) aufgewachsen in Essen und in Soest. Vor seiner Einberufung war er als Lehrer Essen tätig.

    Gruß Julia

    Hallo allerseits,

    mein Großvater, promovierter Historiker und Gymnasiallehrer für Geschichte und Deutsch, war aufgrund einer Vorerkrungung (TBC) nur zum EInsatz an der Heimatfront einberufen. Aus der von im akribisch geführten Familienchronik erfuhr ich, dass er ab April 1944 als Lehrer im Lazarett Oeventrupp tätig war und dort lungenerkrankte Berufssoldaten in einem "Sonderlehrgang, der dort aus einer Arbeitsgemeinschaft entstanden war", unterrichtete. Kann mir jemand sagen, um welche Inhalte es sich bei einem solchen "Sonderlehrgang" gehandelt haben könnte?


    Darüber hinaus erhielt er vom Chefarzt Dr. Neuenzeit noch den Sonderauftrag, unheilbar Kranke, dauerhafte bettlägrige Patienten im Teillazarett Eslohe-Beringshausen mit Vorträgen aus den Gebiet der Dichtung und Geschichte zu unterhalten. War so etwas üblich ...?


    Auch sonst bin ich interessiert an allen möglichen Informationen über das Lazarett ind Oeventrop bzw Eslohe.


    Danke!