Beiträge von czerny

    Hallo Antje und Michael,
    ANbei Quellenangaben zu Bildanhängen: 1. zerstörte Eisenbahnbrücke: Vlaky.net; 2. Evakuierungszug: Private BIldquelle czerny; 3. zerstörte Eisenbahnbrücke: aus "Kronika Mesto Handlova" S.170; 4. Feindbildlage: aus Roland Kaltenegger: "Totenkopf und Edelweiß" S. 332; 5. Auszug Lagekarte: Lexikon der Wehrmacht 8. Jäger. Stand 1.4. 1945.
    In Forum Wehrmacht natu02 (Adiministrator) wird unter 5./Kranken-Transport-ABteilung 610 der Bahnhof HAndlova (=Krickerhau) als EInladestation für Verletztentransport am 31.3.1945 erwähnt.
    Ein weiterer interessanter Bericht über die Rückzugskämpfe in der Slowakei zur damaligen ist die Geschichte der 15. Infanteriedivision http://www.15id.info/index.htm


    Auch Danke an Michael für die techn. Hinweise.

    Grüße
    Czerny

    Hallo zusammen,
    erstmal ganz herzlichen Dank für all Eure Bemühungen!
    Die nachgefragte Zeit (April 1945) war die Zeit des Zusammenbruchs und da war die MIlitärbürokratie nicht mehr so aktiv. Alles war fluchtartig nach Westen ausgerichtet um zu den Amerikanern zu gelangen. Deshalb gibt es wenig Archivmaterial aus diesen Tagen.


    Zu den Karpatendeutschen in der Slowakei die dort seit dem 12. Jahrhundert siedelten gibt es auch militärisch und historisch einiges zu berichten, weil si eheut enicht mehr so im Focus stehen. Bei Kriegsbeginn lebten diese in 3 Sprachinseln: Zips (Hohe Tatra), Hauerland und Pressburg (Bratislava). Durch den "Schutzvertrag" des Deutschen Reiches mit der selbstständigen Slowakischen Republik unter Dr. Tiso waren sie der Deutschen Partei (Volksgruppenführer Karmasin) unterworfen und übernahmen alle reichsüblichen Organisationsstrukturen mit kleinen "Narrenfreiheiten" jedoch unter strengen Aufsicht der Volksdeutschen Mittelstelle (SS-Amt für Auslandsdeutsche).


    Das relative beschauliche Leben der Kapratendeutsche die während des Krieges als freiwillige Fremdarbeiter im Reich tätig waren wurde jäh verstört durch den Ausbruch des sog. "Partisanenaufstandes" bzw. Aufstandes der slowakischen Armee (SLowakisch SNP) im Rücken der Wehrmacht. Hierüber ist viel geschrieben worden (siehe Venohr "Aufstand in der Tatra").
    Während des Aufstandes lag die deutsche Sprachinsel "Hauerland" mitten im Partisanengebiet und es kam unter den Kapatendeutschen zu mehrfachen Massakern.


    In Krickerhau waren 187 Menschenleben im Nachbarort Glaserhau 164 zu beklagen. Die Bergwerksstadt Krickerhau wurde durch das Regiment "Schill" am 26.9.1944 befreit. Nach dem Aufstand wurde aus den Reihen der FS (SA-ähnliche Organisation) der sog. "Heimatschutz" gebildet, der aber nur noch aus älteren Männer bestand. Der Heimatschutz war nach dem Aufstand zur Unterstützung der sog. "Einsatzgruppen in der Slowakei" als Ortskundige bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt. Bei der geordneten Evakuierung der Karpatendeutschen (auf Befehl Himmlers nach einem Besuch in der Slowakei Herbst 1944) begleitete der Heimatschutz die Evakuierungstransporte um dann in Prag in die SS integriert zu werden. Neue Bezeichnung "SS-Heimatschutz". DIe Einheiten des Heimatschutzes erlebten das Kriegsende in Prag, wo sie wegen ihrer SS-Zugehörigkeit viel Ungemach und Tod erlitten.


    Noch einmal zum Kriegsende in Krickerhau.
    Die Schulkinder des Hauerlandes wurden schon am 6. Dezember nach den Regeln der KInderlandverschickung in das Sudentenland evakuiert. Nach und nach erfolgte die Evakuierung von Frauen und Kinder mit der Bahn. Erst in den letzten Kriegstagen (Ostermontag 1945) erlaubte man den Landwirten mit ihren Fuhrwerken aufzubrechen. Die 1.600 deutschen Bergarbeiter bekamen ebenfalls erst am Ostermontag die Evakuierungserlaubnis in die Kohlengruben des Sudentenlandes (Dux, Brüx) als die Front von Hl. Kreuz kommend 12 km vor Krickerhau stand. Das Bergwerk war kriegswichtig, das es die ganze Mittelslowakei mit seinem Kraftwerk mit Strom versorgte.


    Die Eroberung der Stadt Krickerhau durch russisch-rumänische Truppen kennt ihr ja bereits. Habe Euch ein paar Fotos aus dieser Zeit beigefügt damit ihr Krickerhau und das "Hauerland" ( die deutschen Ortsnamen endeten auf "-hau" als Rodungshinweis bei ihrer Gründung) und meine Fragestellung etwas besser einordnen könnt.


    An Euch alle nochmals besten Dank
    Czerny

    Hallo Zusammen,


    im Rahmen meiner Heimatforschung beschäftige ich mich mit den Abwehrkämpfen im April 1945 in der Stadt Krickerhau, slowakisch: Handlova in der Slowakei.

    Am 26.9.1944 wurde die deutsche Stadt in der slowakischen Sprachinsel Hauerland von der Kampfgruppe Schill während des Slowakischen Aufstandes befreit.


    Nach Lagekarte vom 1.4.1945 befand sich die 8. Jäger zu dieser Zeit vor Ort. Bei den Rückzugskämpfen wurde die Eisenbahnbrücke der Strecke Priewitz (Priedza)- Krickerhau (Handlova) teilzerstört. Die russisch-rumänischen Truppen eroberten die Stadt von Süden (Stadt Heiligen Kreuz) und von Osten (Kremnitz) indem sie die deutschen Truppen den Rückzug nach Priewitz (slowak. Prievidza) abschnitten.


    Die eingeschlossenen deutschen Truppen wurden dann im Verlauf des 2. April 1945 Stadtzentrum aufgerieben. Die Stadt fiel am 3.4.1945 in russischen Händen. Gibt es deutsche Berichte über diese Abwehrkämpfe in Krickerhau? Das Kameradschaftsbuch der 8. Jäger ist im Antiqauariat nicht mehr erhältlich.


    Der Bahnhof Krickerhau ist im Wehrmachstforum bei Verwundetentransporten erwähnt


    czerny