Beiträge von Hansch

    Hallo Antje,


    herzlichen Dank; es wird mir deutlich, weshalb es da heißt: "Profi". Die Vierteljahreszeitschrift war mir bekannt, nicht aber die zweite Quelle.


    Heute kommt meine Schwiegermutter zu uns zum Essen; sie stammt aus Ostpreußen. Deshalb werde ich sie nach dem Kriegslazarett Königsberg fragen. Sie ist 1945 mit ihren Eltern übers zugefrorene Haff und per Bahn (weil die Gustlov für ihre letzte Fahrt schon überfüllt war) gen Westen geflüchtet. Ihr Vater hatte eine Kriegsverletzung. Allerdings war sie damals erst 12 Jahre alt, aber vielleicht weiß sie doch etwas vom Erzählen, aus der Erinnerung; sie ist mit ihren 88 geistig top-fit.


    Eine geraffte Zusamenfassung der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs (allerdings leider ohne Hinweise auf ein Kriegslazarett, dafür auf die Entwicklungen im Polnischen Korridor in den 30er- und 40-er-Jahren) bis hin zur Errichtung einer riesigen Deutschen Munitionsfabrik habe ich unter folgendem Link gefunden:


    https://www.polish-online.com/…oszcz-stadtgeschichte.php


    Sonnige Grüße aus dem Schwarzwald

    Hansch

    Hallo Antje,

    Hallo Forumsrunde,


    zunächst ein Dankeschön an Antje für die Reaktionen!


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass die echten Kriegseinsätze der RAD-Verpflichteten kaum bekannt sind oder unterschätzt werden. Der RAD war ja im letzten Kriegsjahr im Prinzip ein Bestandteil der Wehrmacht, selbst die Abteilungen der Frauen. Dies beschreibt eine Zeitzeugin in dem Band "Hoffnung Krieg Not" des Heimatforschers Fritz Barth, deren RAD-Zeit in meinem Buchbeitrag mit Zustimmung des Verfassers noch ausführlicher erscheinen wird, wie folgt:


    Am 6. April 1944 bekam ich, vom Jahrgang 1925, den Einberufungsbefehl zum Reichsarbeitsdienst nach Elchingen auf dem Härtsfeld. Auf dem Bahnhöfle wurden wir jungen Mädchen von den RAD-Führerinnen abgeholt und ins Barackenlager geleitet. Im Lager waren wir insgesamt 55 Maiden, die mit RAD-Uniform und Ausrüstung versehen wurden. Unsere Aufgabe war es, die Bäuerinnen in ihrer Landwirtschaft zu unterstützen, weil ihre Männer bei der Wehrmacht im Kriegseinsatz waren.


    Am 1. Oktober 1944 wurde der Neunzehnjährigen und ihren Kameradinnen eröffnet, dass sie in Westfalen zum Einsatz bei der Flak kämen. Die bisher dort wirkenden Soldaten wurden an die Front abkommandiert. Zehn Maiden wurden in kurzer Zeit zu Horchern an Scheinwerfer-Stellungen ausgebildet. Mit Fliegermütze, Fliegeroverall, Stahlhelm und Pistole als Ergänzung zur RAD-Uniform ausgerüstet folgte ein Soldatinnen-Leben in Sprakel bei Münster und anschließend in Baden nahe Wien. „Kälte, keine Post, Fliegerbeschuss, Heimweh – Angst, Angst!“, haben sich der Betroffenen aus dieser Zeit eingeprägt. Am 23. März 1945 sollte die Rückverlegung in den Raum Münster erfolgen. Aber vom Vorstoß der Tommys nach Westfalen hörend, unterbrach die tapfere Arbeitsmaid, der nach eigenem Bekunden wenn Tiefflieger schossen oder Bomben fielen, „das Herz immer tiefer in die Männerhosen rutschte“, die Rückverlegung. Sie strebte der Heimat Calw zu und meldete sich dort bei der RAD-Dienststelle. Diese teilte sie dem Lager Altburg zu, von wo aus sie wieder in der Landwirtschaft zum Einsatz kam.


    Gibt es, vor allem aus dem Lager RADw 8/121 Altburg (heute Stadtteil von Calw), Erlebnisberichte oder Erkenntnisse zu diesem?


    Mit einem herzlichen Helau grüßt am Faschingsdienstag

    Hansch

    Hallo Interessentenrunde,


    einfach der Vollständigkeit halber nachstehend die durch meine Funde ergänzte Liste der RAD-Arbeitsdienstgruppe XXVI (Freudenstadt) mit Abteilungen in den Landkreisen Freudenstadt (1, 4, 7 und 8), Calw (2, 3 und 6) sowie Rottweil (5), die - soweit von mir eingefügt (2, 3 und 6) - durch Ansichtskarten und, wie auch die RADw-Abt. 8/121 Altburg, teils mit entsprechenden weiteren Belegen nachweisbar sind:


    RAD-Gruppe 262 Freudenstadt 01.10.1935, 1936, 1938, 1939;

    RAD-Abt. 1/262 Freudenstadt 01.10.1935, 1936, 1938, 1939

    RAD-Abt. 2/262 Altensteig

    RAD-Abt. 3/262 Wildberg

    RAD-Abt. 4/262 Baiersbronn 1939;

    RAD-Abt. 5/262 "Konrad Wiederhold" Oberndorf a. N. (1938)

    RAD-Abt. 6/262 Herrenalb (heute Bad Herrenalb)

    RAD-Abt. 7/262 Alpirsbach (Anlage von Waldwegen)

    RAD-Abt. 8/262 Horb 1939


    Gerne nehme ich dazu weitere Informationen und Hinweise entgegen oder gebe mir mögliche Auskünfte.


    So, und jetzt viel Spaß am coronagedämpften Rosenmontag:),

    herzlichst

    Hansch

    Hallo Antje,

    hallo Michael,


    herzlichen Dank für die guten Hinweise und Links. Gemeinfreies Bildmaterial habe ich schon im digitalen Landes- und Bundesarchiv gefunden.


    Demnächst habe ich - hoffentlich, ist nämlich ein wenig coronaabhängig - einen Termin beim Kreisarchiv des Landratsamts Calw, wo mir ein ganzes Album mit über 80 Bildern vom Lager 6/262 Herrenalb zum Abfotografieren oder Einscannen überlassen wird.


    Abschnitte meines Buchbeitrags konnte ich schon verfassen (mit rund 17.000 Zeichen schätzungsweise knapp die Hälfte). Dazu verwenden konnte ich teilweise zwei Zeitzeugenberichte, die ein Heimatforscher aus dem Kreis Calw aus einem Buch von ihm zu übernehmen genehmigt hat.


    Noch in dieser Woche habe ich ein Gespräch mit dem früheren Bürgermeister von Neuenbürg, wo auf dem Friedhof Hierls Grab existiert oder bis vor kurzem existierte, und der - nach wie vor ehrenamtlich als Archivverwalter tätig - bis zu unserem Gespräch Dokumente herausziehen möchte.


    Herzliche Grüße

    Hansch

    Hallo Daniel,


    sorry, wenn ich mit dem "Begegnungsverkehr" im Forum noch nicht so ganz vertraut bin... Vielen Dank für die beiden Hinweise. Besonders der zweite ist mir nützlich.


    Von den Aufstellungen - die naturgemäß anderen ähneln - kannte ich "tenhumbergreinhard" noch nicht. Aber darin fehlen auffälligerweise - wie bisher in allen die ich sah - im Landkreis Calw die Standorte 2/262 Altensteig und 6/262 Herrenalb. Bei "balsi" steht Württemberg unter "XVI", was richtig "XXVI" heißen müsste.


    Etwas weitergekommen bin ich mit dem Standort 8/121 Altburg (heute Stadtteil von Calw), dem Frauenlager, das nach mir vorliegenden Zeitungsartikeln mindestens zwei Mal von Hierl besucht wurde und zum Bezirk XII Südwestdeutschland (Stuttgart) gehörte.


    Mit Eisenbahnpioniere sind wohl Wehreinheiten gemeint und nicht ursprüngliche Erbauer (zu denen ich über die älteste Scheinenverbindung im Landkreis Calw nach Bad Wildbad aus dem 19. Jahrhundert Material hätte).


    Corona-ruhiger, faschingssonntäglicher Gruß

    Hansch

    Bei Nachforschungen für einen (ehrenamtlich zu erstellenden) Beitrag für ein historisches Jahrbuch befasse ich mich mit dem RAD im Nordschwarzwald. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass Konstantin Hierl hier (im Städtchen Neuenbürg) beerdigt wurde und in Calw die Truppführer-Schule 4 bestand.


    Wer weiß darüber und über die mir von den acht Standorten her nach den Gemeindenamen bekannten RAD-Abteilungen der Gruppe 262 (Freudenstadt) Näheres?


    Wie kommt Hierl gerade nach Neuenbürg, wo er seinen (restlichen, nach der verbüßten Strafe) Lebensabend verbrachte?


    Im heutigen Stadtteil Altburg von Calw gab es eine RAD-Abteilung für Frauen. Diese kann ich gar nicht einordnen. Gibt es Listen über die Gruppen und Standorte, die offensichtlich nicht mit der Organisation der Männer identisch zu sein scheinen.