Beiträge von Gast

    Auch ich besitze verschiedene Sekundär-Quellen welche sich nicht einig sind.
    Aber es ist doch wohl wahrscheinlicher einen Oberst, der zum Inspekteur der Jagdflieger (sic!) berufen wurde, auch zum General zu machen, zumal der 28jährige Inspekteur Mölders mit den anderen Lw.Generälen auf 'Augenhöhe' sein sollte.

    Quelle: Helden der Wehrmacht (I) - Unsterbliche deutsche Soldaten (S. 137)
    ..."Als erster Soldat erhielt er am 15. Juli 1941 die Brillanten, die bis Ende 1944 höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung. Als 28-Jähriger wurde Mölders am 15. Juli 1941 vom Obersten Befehlshaber zum General und Inspekteur der Jagdflieger ernannt."...

    Quelle: Invalidenfriedhof - Ein Friedhofsführer (S. 33)
    ..."Mai 1940 Ritterkreuz, September 1940 Eichenlaub, Juni 1941 Schwerter zum Ritterkreuz; 16. 7. 1941 erster Träger der Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern. 20. 7. 1941 Oberst; Feindflugverbot. 7. 8. Inspekteur und 15. 9. 1941 General der Jagdflieger."...

    Das gesamte Durcheinander entsteht immer dann, wenn die Bücherverfasser voneinander abschreiben, und sich nicht selbst der Mühe unterziehen Quellenstudium zu betreiben.
    Zum besserem Verständnis für die "Ungläubigen" hier:
    1.) General der Jagdflieger ist ein Dienstrang (analog: Gen.d.Inf., Gen.d.Kav., Gen.d.Art., Gen.d.Pz.Tr., Gen.d.Nachr.Tr. usw.);
    2.) Inspekteur der Jagdflieger ist eine Dienststellung.

    Gruß Bruno

    PS: Das Smilie kannst du dir bei mir ersparen.

    Aufstellung:
    Winter 1941/42 auf dem bayerischen Truppenübungsplatz Grafenwöhr aus der 99. leichten Infanterie-Division, die im Dez. 1940 aufgestellt worden war und bis zur Umgliederung unter Gen.Lt. Kurt v. der Chevallerie in der Ukraine und bei Kiew gekämpft hatte.

    20.11.1940 - 22.05.1941: Aufstellung in Hammelburg und bei Würzburg
    22.05.1941 - 25.06.1941: Abtransport bzw. Abmarsch zum Feldzug gegen die SU 1941
    26.06.1941 - 01.07.1941: Verwendung im Operationsgebiet der 6. Armee, Grenzschlachten in Wolhynien
    29.06.1941 - 12.07.1941: Kämpfe zwischen Styr beu Luck und Stalin-Linie
    29.06.1941 - 01.07.1941: a) Kämpfe um den Styr bei Luck und Roszyszoze
    02.07.1941 - 09.07.1941: b) Waldgefechte zwischen Styr, Horyn und Slucz
    08.07.1941 - 14.07.1941: Durchbruch auf Kiew und Vorstoß an den Dnjepr
    12.07.1941 - 14.07.1941: Abwehrschlacht bei Zwiahel und Sokolow
    15.07.1941 - 24.07.1941: Kämpfe im Raum nördlich Shitomir
    25.07.1941 - 20.08.1941: Verfolgungskämpfe gegen den Dnjepr
    30.07.1941 - 08.08.1941: a) Angriff auf die Südfront von Kiew und Durchbruch bei Sorodschibrod und Potschtawaja
    09.08.1941 - 15.09.1941: b) Abwehrkämpfe bei Gatnoje Jurowka und Pirogowo
    16.09.1941 - 19.09.1941: Angriff auf Kiew und Einnahme der Festung durch le.Inf.Rgt. 218
    20.09.1941 - 30.09.1941: Verwendung im Operationsgebiet der 6. Armee
    01.10.1941 - 14.11.1941: Marsch und Transport in die Heimat
    15.11.1941 - 01.03.1942: Verwendung im Heimatkriegsgebiet (Umgliederung in 7. Gebirgs-Division)

    Gliederung:
    Gebirgs-Jäger-Regiment 206, I. - III. Btl. aus Inf.Rgt. 206
    Gebirgs-Jäger-Regiment 218, I. - III. Btl. aus Inf.Rgt. 218
    Gebirgs-Artillerie-Regiment 82, I. - IV. Abt. aus Art.Rgt. 82
    Gebirgs-Pionier-Bataillon 99
    Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 99
    Gebirgs-Aufklärungs-Abteilung 99
    Gebirgs-Sanitäts-Abteilung 99
    Gebirgs-Veterinär-Kompanie 99
    Ski-Bataillon 82 (vormals FEB 99)
    Divisionsstab mit Nachschubeinheiten und alle Divisions- und Versorgungseinheiten wie bei der 1. Gebirgs-Division, nur mit der Nummer 99.

    Kriegseinsätze:
    Anfang 1942 kämpften Teile der Division am Ilmensee und bei Uhtua in Karelien, ehe sie sich im Sommer bei Kiestinki vereinigen konnte. Weitere Stationen der 7. Geb.Div. waren die Kriegsschauplätze am Kangasvaara, am Bunkerrücken und der Kampf mit dem ehemaligen finnischen Waffenbruder bei Rovaniemi. Rückzugsgefechte im Herbst 1944 von Mittelfinnland und Lappland nach Norwegen (Narvik, Südnorwegen).
    Aus dem Gefechtskalender der 7. Geb.Div.

    Kampfgruppe "Hoffmeister" (Geb.Jg.Rgt. 206, III./Geb.Jg.Rgt. 218 und I./Geb.Art.Rgt.82)
    02.03.1942 - 10.03.1942: Transport für Einsatz "Ilmensee"
    11.03.1942 - 25.03.1942: Marsch in das Einsatzgebiet
    28.03.1942 - 30.03.1942: Angriff auf Koslowo und Kudrowo
    03.04.1942 - 02.06.1942: Angriff zum Redzyweg und Abwehrkämpfe
    03.06.1942 - 09.06.1942: Angriff zum Gridinoweg
    10.06.1942 - 12.07.1942: Abwehrkämpfe am Gridinoweg
    13.07.1942 - 12.08.1942: Transport und Marsch in das Einsatzgebiet Finnland

    7. Gebirgs-Division
    20.01.1942 - 10.03.1942: Stellungskämpfe des Geb.Jg.Rgt. 218 (o. III. Btl.) bei Uhta (11. finn. Inf.Rgt. unterstellt)
    04.05.1942 - 20.05.1942: Geb.A.A. 99 im Rahmen des III. finn. A.K.: Abwehrkämpfe bei Kiestinki (Nennung im Wehrmachtsbericht)
    01.08.1942 - 08.08.1942: Gruppe "Krakau" Kampf um Njatowara
    08.08.1942 - 09.08.1942: Abwehrkämpfe am Kangaswaara (I./Geb.Jg.Rgt. 218)
    15.08.1942 - 02.09.1944 Stellungskämpfe in Nordfinnland
    02.02.1943 - 09.02.1943: Abwehrkämpfe von Geb.Pi.Btl. 99 und Ski-Btl. 82, Teilen der Geb.A.A. am Popsee
    08.08.1943 - 20.08.1943: Angriff auf Bunkerrücken und Abwehrkämpfe (Kampfgruppe "Schuler")
    01.07.1944 - 15.07.1944: Abwehrkämpfe des Ski-Btl. 82 bei Ssenosero
    03.09.1944 - 20.02.1945: Rückzugskämpfe in und Absetzen aus Nordfinnland in den Raum Lyngen - Narvik
    02.10.1944 - 07.10.1944: a) Abwehrkämpfe bei Ranua
    08.10.1944 - 14.10.1944: b) Kampf um Rovaniemi bei Ylimaa und Taipale Geb.Jg.Rgt. 218
    20.10.1944 - 28.10.1944: c) Kämpfe des II./Geb.Jg.Rgt. 206 bei Tornio
    09.10.1944 - 25.10.1944: d) Kämpfe der Kampfgruppe "Esch" entlang der schwedischen Grenze bis Munio
    30.10.1944 - 12.01.1945: e) Abwehrkämpfe in der "Sturmbockstellung"
    13.01.1945 - 20.02.1945: Absetzen und Marsch in den Raum Narvik
    21.02.1945 - 08.05.1945: Marsch nach Südnorwegen und Sicherung Norwegens

    Quelle: Roland Kaltenegger, Die deutsche Gebirgstruppe 1935-1945 (S. 74-77)

    Gruß Bruno

    Hallo,

    mit der Realisierung des Aufstellens der ersten Fallschirmjägerverbände und der entsprechenden Fallschirmsprungschule begann in der Tat zunächst ab Januar 1936 die Luftwaffe. Das Heer entschloß sich erst Anfang 1937 zur Aufstellung einer "Fallschirminfanterie-Kompanie" (F.I.K./Fsch.Inf.Kp.)" in Stendal und begann mit der Werbung geeigneter "Sprungwilliger" in den Infanterie-Regimentern. Fast alle zur F.I.K. versetzten Infanteristen waren vorher weder mit einem Flugzeug geflogen noch hatten sie einen Fallschirmsprung gesehen oder gar selbst erlebt.
    Schon am 1. April 1937 stand die neue Fallschirminfanterie-Kompanie, wie sie offiziell genannt wurde, vor ihrem neuen Kp.Chef, Hptm. Zahn. Gemäß Entscheidung des OKH vom 20. Februar 1937 gehörte die Kp. zu den Lehr- und Versuchstruppen der Infanterie.
    Alle Angehörigen trugen deshalb die weiße Waffenfarbe der Inf. und auf den Schulterstücken/Schulterklappen ein "L" wie die Lehrtruppen. Die Mannschaften trugen zur Unterscheidung zu den anderen Einheiten des Inf.Lehr-Rgt. die Troddel der 15. Kp. am Seitengewehr. Im übrigen war die Kp. dem Inspizienten der Infanterie direkt unterstellt. Diese neue Sondereinheit war untergliedert in Kp.Trupp, Nachr.Trupp, 3 Inf.Züge, 1 schwerere Zug mit sMG-Gruppe, 1 Pi.Gruppe, 1 sGr.W.-Gruppe.
    Alle Soldaten wurden an der Lw.Fsch.Schule in Stendal im Fsch.Sprung ausgebildet und bekamen nach erfolgreicher Sprungausbildung des "Fallschirmschützenabzeichen des Heeres".
    Die Fsch.Sprungbekleidung der Fsch.Inf. war identisch mit der ihrer Fsch.Jg.Kameraden der Luftwaffe, wenn man vom unterschiedlichen Hoheitsadler und von anderen, marineähnlichen Dienstgradabzeichen an der Sprungkombination absah.
    Die taktische Aufgabenstellung - Luftlandeangriff als Vorhut angreifender Heeresverbände - erlaubt ab Mitte 1938 die schrittweise Vergrößerung zum Fsch.Inf.Btl. (F.I.B.). Mit Wirkung vom 23. Juni 1938 trugen die Soldaten des F.I.B. nun nicht mehr das "L" der Lehrtruppen, sondern das verschlungene gotische "FI" auf den Schulterstücken/Schulterklappen. Die Unterstellung unter dem Inspizienten der Infanterie blieb unverändert. Der neue Btl.Kdr. wurde Maj. Heidrich (vorher Taktiklehrer in Potsdam). Er selbst besuchte noch mit 42 Jahren den Fallschirmspringerlehrgang und trug noch jahrelang später in der Lw. das Heeres-Fallschirmschützenabzeichen.
    Anfang November 1938 mußte das F.I.B. in den neuen Standort Braunschweig in die Rosalies-Kaserne verlegt werden, weil der Fliegerhorst Stendal und die dort stationierte Fsch.Schule immer mehr Platz für die heranwachsende Fsch.Truppe der Lw. benötigten.
    Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 wurde aus dem alten F.I.B das neue II. Btl. des Fsch.Jg.Rgt. 1. Heidrich ging zum Stab der 7. Flieger-Division nach Berlin; sein Nachfolger wurde Hptm. Prager.
    Eigentlich endet hier die Geschichte der Fsch.Inf., wenn nicht Oberst Heidrich im August 1940 das II./Fsch.Jg.Rgt. 1, ehem. F.I.B., als Stammtruppe zur Aufstellung seines neuen Fsch.Jg.Rgts. 3 angefordert hätte. Und er bekam seinen "alten Haufen" auch und übernahm damit die Tradition der alten Fsch.Inf. - so war es auch zu verstehen, daß viele Fsch.Jg. im Rgt. 3 das alte Heeres-Fsch.Schtz.Abz. trotz Verbot noch trugen und die Heeres-Infanteriestandarte die Fahne des Lw.Fsch.Jg.Rgt. 3 blieb.

    MfG Bruno B.


    Quelle:Klaus J. Peters, Die Fallschirminfanterie der Wehrmacht (Seite 333-340)
    Deutsches Soldatenjahrbuch 1998 - 46. Deutscher Soldatenkalender, Schild Verlag München