Beiträge von Flitzpiepe

    Hallo Wirbelwind,


    vom Flechsig Verlag gibt es das recht dicke und reich bebilderte Buch" Erinnerung an die Tigerabteilung 503". Leider kommt auch dort Kurt Knispel recht kurz.

    Trotzdem ist es zu empfehlen, weil erstens viele Angehörige der Abteilung zu Wort kommen und zweitens sehr viele Bilder gerade vom "Köti" (Königstiger) zu sehen sind.


    Ich zitiere den Tagebucheintrag des Kommandeurs der schw. Pz.Abt. 503, Dr.Nordewin von Diest - Koerber:


    27. bis 30.April 45

    Wir bleiben weiter in Socherl. Bei unserer südlichen Kampfgruppe ist Ruhe. Dafür setzen vor uns bei Wostitz mehrere feindliche Angriffe ein, die mithilfe unserer Tiger durchweg abgeschlagen werden.

    Dabei werden sechs Feindpanzer abgeschossen. Die Kampfgruppe muss ein unangenehmes Nachtunternehemen zur Beseitigung eines Einbruchs durchführen. Die HKL wird hier im wesentlichen gehalten.

    Leider fallen hier zwei unserer besten Kommandanten: Feldwebel Knispel (Deutsches Kreuz in Gold) und Feldwebel Skoda (EK1). Die schweren Kämpfe in Berlin neigen sich dem Ende zu.


    Einige Seiten weiter:


    In Socherl, der Abteilungsstab lag dort bis zum 7. Mai, war es ungewöhnlich ruhig. Auch unsere drei Kampfgruppen hatten trotz ständiger Plänkeleien, indem sie erfolgreich sowjetische örtliche Angriffe abwehrten, seit längerem endlich eine kleine Verschnaufpause. Leider fielen in dieser Zeit mein Feund Kurt Knispel(1.Kompanie), der 1941 bei Leningrad mein Richtschütze war - er war wohl der erfolgreichste Panzermann der Wehrmacht mit 162 Feindpanzerabschüssen- und Feldwebel Skoda von der 3. Kompanie.


    Feldwebel Knispel wird am 29.April 45 in Urbau(heute Vrbovec)/ Znaim beigesetzt und zusammen mit Feldwebel Skoda nach Brünn umbgebettet.


    Ansonsten kann ich bestätigen, das das Buch von Franz Kurowski nicht lesenswert ist.


    Gruß,

    Enrico

    Hallo Michael,


    erstmal vielen Dank für dein Angebot!

    Da ich nun weiß, das mein Großvater den gesamten Ostfeldzug bei ein und derselben Einheit blieb habe ich mich auch an das Militärarchiv in Freiburg gewandt.

    Ich versuche den Weg halt nachzuvollziehen. Die schw.Art.Abt. 611 hat von Anfang an den deutschen Vormarsch bis kurz vor Moskau begleitet. Für beinahe immer die gleichen Einheiten stellte sie die artilleristische Unterstützung. Die letzte Erwähnung finde ich momentan vom 19.Oktober 42. Da der Vorsprung bei Rshew im März 43 geräumt wurde fand sie vielleicht in der Rückzugsstellung, der Büffelstellung, Verwendung. Durch die Einsparung von 300km wurden Truppen für die Operation Zitadelle frei. Vielleicht kann man da wieder ansetzen...

    Ich werde auch weiterhin versuchen, alles mögliche zu finden. Wenn ich erfolgreich bin, lasse ich das hier wissen!


    Gruß

    Enrico

    Nachtrag:


    hab nun etwas recherchiert, meistens indem ich die der schw. Art.Abt. 611 zugeordneten Divisionen gegoogelt habe. Das waren im Zeitraum August bis Oktober 1942 die 2.PzDiv, die 36.Inf.Div(mot), die 342. Inf.Div.

    Schwer etwas zu finden, da die Art.Abt. manuell herausgesucht werden muss. Im März 43 erfolgt die Räumung des Frontvorsprungs um Rshew auf die Büffelstellung, was die deutsche Front um 300 km kürzt. Nehme an, das die Art.Abt. bis März 43 dort zu verorten ist. Für alle Suchhinweise bin ich im übrigen dankbar!


    Besten Dank im voraus!

    Enrico

    Guten Abend an alle Interessierten,


    heute nun konnte mir ein Kollege die russische Lagerakte des NKWD übersetzen, welche mir als Kopie vom DRK Suchdienst zugeschickt wurde.

    Mein Großvater geriet am 9.Mai 45 in Blatnà in Tschechien als Angehöriger der Stabsbatterie der schw. Art.Abt. 611 in russische Gefangenschaft. Seine Tätigkeit wird als "Radist", also Funker, angegeben. Dienstgrad war Obergefreiter und die Auszeichnungen das EK 2 und die Ostmedaille. Vielleicht wird ab Juli 42 deswegen nichts mehr in seinen Akten erwähnt, weil sich schlicht nichts verändert hatte. Ein Funker im Stab, der glücklich durch den Krieg kam.

    Und glücklich nach nur wenigen Monaten russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause entlassen worden zu sein.

    Aber nun kann man den Weg nachvollziehen!


    Gruß

    Enrico

    Hallo Michael,


    die schw.Art.Abt. 611 war wechselnden Inf.Div. zugeteilt, welche 1942 bei Rshew standen. Als Großverband meine ich die dort stehende 9.Armee. Diese wurde jedoch später bei Halbe eingekesselt.

    Vielleicht ist ein Teil davon nach Süden abgedrängt worden und landete im tschechischen Raum rund um Prag. Dort standen ja im Mai 45 noch stärkere deutsche Einheiten, die teilweise über den 8.Mai 45 hinaus noch kämpften. Ich versuche halt nur eine Verbindung von Juli42 Rshew nach Tschechien 45 herzustellen. Die Frage wäre, welche Einheiten sich von Rshew etappenweise absetzten und letztlich in Tschechien ihr Ende fanden. Gibt es hier nicht auch irgendwo eine Karte aus dem tschechischen Raum? Der man vielleicht sogar die Gliederung der deutschen Einheiten entnehmen kann? Und war das nicht ein Kessel in Tschechien?

    Aber Antje hat Recht, ich sollte mich erstmal an die Übersetzung der Akten machen!


    Danke für eure bisherige Mitarbeit!

    Schöne Guten Tag und Servus an alle,


    ich habe zu meinem Großvater Max Adolf Helmuth Lange nun ein Antwortschreiben vom Suchdienst des DRK bekommen. Meine Überraschung ist groß: die WAst in Berlin teilte mit, das als letzte Datierung der Juli 1942 als Angehöriger der schw.Art.Abt. 611 bei Rshew aus den Akten hervorgeht. Ich nahm also an, das er im Juli ´42 in Gefangenschaft kam.

    Doch nun das: das DRK hat mir 7 A4 Seiten der Gefangenenakte vom NKWD geschickt aus der hervorgeht, das mein Großvater am 9.Mai 1945 in Blatná in der Tschechoslowakei in russische Gefangenschaft fiel.

    Meine erste Erklärung: er hat wohl im Juli 1942 die Einheit gewechselt. Oder welche Erklärung gibt es vielleicht noch?


    Der Ort Blatná liegt nicht weit von der deutschen Grenze entfernt, ich vermute, mein Großvater wollte sich, wie alle, zu den Amerikanern durchschlagen.


    Am 7. Juli 45 wird er im Lager Nummer 208, Lagerabteilung 8 im Gebiet Stalino, heute Donezk, registriert. Schon am 18.10.1945 wird er in die Heimat verlegt und im Repatriierungslager 69 in Frankkfurt/ Oder aus der Gefangenschaft entlassen.

    Interessanterweise wurde er 1941 in Frankfurt/ Oder eingezogen, er hat also dort, wo für ihn alles begann, auch wieder alles beendet .

    Meines Wissens hat er damit riesiges Glück gehabt, da anfangs nur arbeitsunfähige Kriegsgefangene entlassen wurden. Mein Großvater war nicht kriegsversehrt, war also vermutlich unterernährt oder krank.

    Das DRK hat noch eine Kurzbeschreibung des Lagers mitgeliefert, aus der hervorgeht, das dort viele Stalingradkämpfer gefangen waren und viele Transporte von dort nach Sibirien gingen.

    Ich habe Arbeitskollegen ukrainischer Herkunft, der mir bei der Übersetzung der Aktenkopien helfen wird.

    Großartige Arbeit des DRK Suchdienst übrigens!!


    Vielleicht kann mir jemand noch weiterhelfen. Anhand meiner Angaben lässt sich ja der Großverband nachvollziehen, auch die Einheiten im Kessel Tschechien. Ich nehme an, das sich der Weg von Rshew bis nach Tschechien nachvollziehen lässt.

    Freue mich auf erhellende Beiträge!


    Besten Dank

    Guten Abend allerseits,


    das Bundesarchiv hat mich nochmal mittels Mail kontaktiert und mir weitere Informationen aus dem Erkennungsmarkenverzteichnis angeboten. Nun dachte ich, mit EINEM Antrag auch ALLE Informationen zu bekommen. Nun, seis drum. Ich habe Interesse bekundet und für weitere 15 Euro nun auch das Erkennungsmarkenverzeichnis zu meinem Großvater erhalten. Daraus lässt sich ableiten, wo er bei welcher Einheit geführt wurde. Interessant für mich war: er nahm ab August 1941 am Ostfeldzug teil, immer als Angehöriger der schw. Art.Abt. 611. Laut Wehrmachtlexikon lässt sich wieder der Weg der artilleristisch unterstützen Einheiten nachverfolgen. Da wäre zunächst die Kesselschlacht bei Wjasma, der Vorstoß über Kalinin und mit der der 2. Pz.Div. im Dezember 41 bis kurz vor Moskau. Dann Rückzug bis Rshew und Zusammenlegung der dezimierten Art. Abt. Im Zuge dessen im Mai 42 die Beförderung zum Gefreiten und Versetzung zur Stabsbatterie. Dann wie schon geschrieben vermutlich ab Juli 42 russ. Gefangenschaft. Die Antwort dazu liegt vom Bundesarchiv noch nicht vor.
    Vielen Dank für eure Mitarbeit!


    Gruß
    Enrico

    Hallo Michael,


    na Donnerwetter, wie bist du denn an die Dokumente gekommen? Am 25. Juli wird ja tatsächlich die Unterstellung 1.schwere Batterie des A.R. 611 an die 161 Inf. Div. genannt. Ebenso die Erwähnung der über Lautsprecher verbreiteten russischen Angriffsabsichten für den 31. Juli, welcher dann wohl erst am 4.8.42 erfolgte.
    Interessant zu sehen, das zwar im Südabschnitt der Angriff Richtung Stalingrad forciert wurde, um Rshew jedoch schon zu dieser Zeit man sich nur schwer gegen die sowjetische Angriffe behaupten konnte. wenn man dazu betrachtet, das man in diesem Abschnitt kurz vor Moskau stand und es seit dem Winter 41 dort eigentlich nur noch zurück ging.
    Recht herzlichen Dank für deine Rcherchen!



    Gruß,
    Enrico

    Hallo Daniel,


    vielen Dank für deinen Hinweis, ich werde jetzt noch einen Antrag an die Abteilung für Kriegsgefangenenakten vom Bundesrchiv stellen. Tatsächlich steht im Schreiben von der WAst, das dieser Bereich nicht Teil der Recherchen war und das ich einen weiteren gebührenpflichtigen Suchauftrag einreichen müsse.


    Gruß
    Enrico

    Hallo,


    eine Frage habe ich noch. Ich dachte die Wehrmachtsauskunftstelle hat die Personalakten/ Stammdaten. Im Antwortschreiben heißt es: " Zu Angehörigen von Heer und Luftwaffe liegen hier in der Regel keine Personalakten vor. Daher müssen die Angaben zu dem Gesuchten in verschiedenen Verzeichnissen und Karteien ermittelt werden"
    Wo liegen denn dann nun die Personalakten? Und an wen muss man sich wenden?
    Dazu kommt, das die Wast dem Bundesarchiv Berlin eingeliedert wurde, welches jetzt die Aufgaben der vorigen Behörde übernimmt.


    Grüße
    Enrico

    Hallo Michael,


    http://www.lexikon-der-wehrmac…en/Korps/XXXXIKorps-R.htm


    ich habe einfach schwere Art. Abt 611 Juli 1942 gegoogelt. Daraufhin dann u.a. dies gefunden. Sehr schön verlinkt sind die o. g. Verbände, einschließlich Kartenmaterial.
    Nun interessiert mich der letztgenannte Zeitraum in der Akte meines Großvaters und dazu finde ich in den Berichten der ebenfalls dort stehenden 161. Inf Div zum Juli 1942 folgendes:" Die gegen Ende des Monats lebhaften Feindbewegungen und Fliegertätigkeiten sowie das verstärkte Artilleriefeuer und die häufigen Späh- und Stoßtruppunternehmen wiesen schon frühzeitig auf einen bevorstehenden Großangriff hin, der sogar zum 30. Juli angekündigt wurde. Am 4. August ab 5:30 Uhr gelangen dem Gegner dann unter stärkster Massierung seiner Kräfte zahlreiche Einbrüche in die Divisionsfront nordöstlich Subzow, besonders beiderseits P.-G. und weiter flußaufwärts bei Roshdestwo in 15km Breite bis zur Wolga. Die eigenen Stellungen- auch die der Artillerie- sowie zur Rundum-Verteidigung eingerichtete Ortschaften wurden von der erdrückenden Übermacht einfach überrollt."


    Klingt für mich schlüssig, das dann mein Opa bei einem der vorausgegangenen feindlichen Spähtruppunternehmen gefangen genommen wurde, da er beim Stab/ Stabsbatterie geführt wurde, welche den Nachrichtenzug mit Fernsprechtrupps und Artillerieverbindungstrupps zu den zu unterstützenden Einheiten umfasste. Aber leider ist das nur Orakelei. Wenn sich der DRK Suchdienst fündig erweisen sollte, setze ich dies natürlich hier mit hinein.



    Danke Michael für die die Recherchen. Das Archivportal und die Karteikarte für Freiburg hatte ich auch schon gefunden, deswegen meine Überlegung, mich mal da runter zu verirren und die Gefechtsberichte zu lesen.




    Schöne Grüße aus Potsdam
    Enrico

    Soviel habe ich schon mal rausgefunden: die s.Art.Abt.611 war der 161.Inf.Div, der 36.Inf.Div(mot) und der 342.Inf.Div. im Bereich der 9.Armee im Juli 42 zugeordnet. Diese standen in Abwehrkämpfen bei Rshew, ca 100km von Wolokolamsk entfernt.

    N´abend allerseits,


    im Dezember 2017 stellte ich bei der WAst in Berlin einen Nachforschungsantrag, welcher mir heute zugegangen ist. Äußerst spärlich. Zu den Daten/ Fakten:


    mein Großvater hieß Max Adolf Helmuth Lange, geb 17.09.1921 im Kreis Luckau. Einberufung am 09.03.1941 zur 5.schwere(mot) Artillerie Ersatz Abteilung 257 in Frankfurt/Oder. Erkennungsmarkennummer wurde mir auch mitgeteilt, ist aber, schätze mal ,nicht von Belang.
    Dann wortwörtlich: "Letztmalig ist der Gesuchte mit dem 14.07.1942 als Angehöriger der Einheit Stab/ Stabsbatterie schwere Artillerie- Abteilung 611 aufgeführt." Zusätzlich wurde mir noch mitgeteilt, das ein Wehrstammbuch zu dem Gesuchten nicht ermittelt werden konnte, also kein Soldbuch, Dienstgrad, nichts weiter an Informationen. Kann es sein, das die Sowjets ihn dann im Juli 42 hops genommen haben? Vielleicht kennt sich ja jemand hier mit Formulierungen und Nachforschung aus.


    Habe heute beim DRK Suchdienst noch eine Suchanfrage zu Kriegsgefangenen/ Heimkehrerbefragung gestellt, vielleicht haben die da noch was. Weiter könnte ich noch zur letzten Einheit im Bundesarchiv in Freiburg forschen, da sollten ja die Gefechtsberichte liegen, richtig?


    Leider ist mein Großvater 2017 gestorben, hat aber zeitlebens nie was groß erzählt, also eigentlich nur, das der Russe ihn mit seiner Kabeltrommel auf dem Rücken eingefangen habe. Nur dachte ich bisher, das wäre 1945 bei Halbe gewesen. Zumindest muss er aus der Gefangenschaft spätestens 1947 entlassen worden sein, denn mein Vater wurde im Februar 48 geboren.
    Wie lange dauerte eigentlich die Grundausbildung?


    So denn, ich freue mich auf Antworten ;)