Hallo Philip,
in dem Schreiben vom Ba steht zu einer möglichen Kriegsgefangenschaft, dass die digitalen Unterlagen der Westalliierten außer Amerika keinen Treffer angezeigt haben. Die Amerikanischen Unterlagen müssten von Hand und Akte für Akte auf Hinweise geprüft werden, dazu müsstet ihr einen expliziten Antrag stellen, denn da ist es mit einer kleinen Aufwandsentschädigung wohl nicht getan. Eine mögliche russische Kriegsgefangenschaft müsstet ihr beim DRK in München einholen.
Es lohnt sich nach München zu schreiben, denn dort müssten Akten lagern sobald ein Suchantrag gestellt wurde. Dort habe ich z.B. Informationen zu der Kgf. meines Großvaters in England erhalten.
Ein weiterer Vorstoß könnte das Stadtarchiv des Heimatortes des ehemaligen Soldaten sein. Wenn der Soldat in russischer Kriegsgefangenschaft war lohnt es evtl. sich an das Stadtarchiv seines Heimatortes von 1953 zu wenden. Wenn er erst nach 1947 nach Hause zurück gekehrt ist, stand ihm nämlich eine Kriegsentschädigung zu. Auf den Anträgen standen nicht nur die letzten Wehrmachtseinheiten drauf sondern auch die Lager in denen der Kriegsgefangene gewesen ist.
Irgendwo müsste es auch Unterlagen zur Entnazifizierung geben, aber das wurde unterschiedlich je nach Besatzungsmacht anders gehandhabt. Z.B. die Unterlagen der Britischen Besatzungszone lagern in Koblenz.
Ein anderer Ansatz wäre das Ba um Auszug aus dem Lazarettkrankenbuch zu bitten. Ob dieses im Krankenbuchlager vorliegt weiß ich nicht, aber diese Bücher sind nicht digitalisiert.
Gruß
Antje
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Nun zur Karteikarte:
Adolf Reimann
Geb. 18.01.1899 Köln Nippes
Erkennungsmarke: Wehrkreis-Ersatz Depot VI. -52202-
Dienstgrad: Stabsfeldwebel
Eingegangene Meldungen:
31.10.1941| 22.09.1941 Reserve-Kriegslazarett 2 Warschau; (Lazarettkrankenbuch 13858). (Anmerkung: Ich kann die Erkrankung leider nicht entziffern, habe dein Einverständnis vorausgesetzt einen Mediziner um Hilfe gebeten und warte auf Information); Zugang von Truppe
11.12.1941| 03.10.1941 dienstfähig Bau-Ersatz Abteilung Iserlohn
19.05.1970 | In den Kriegsgefangenen-Unterlagen und P4 Kartei nicht verzeichnet.
22.06.1970 | Auf Formblatt Anfrage der Zentralstelle Ludwigsburg vom 21.04.1970 Az. VI. …. mitgeteilt: Personalien, Truppen-Teile; keine Nachkriegsanschrift, kein Suchantrag der Angehörigen.