Hallo Perona,
ich müsste noch wissen, woher und von wem du den Zeitraum des Verlustes deines Großvaters erfahren hast. Er ist unbedingt für die weiteren Recherchen von Bedeutung, wie du noch erkennen wirst.
Wie sich herausgestellt hat, kommt die Karte aus Post # 9 nicht in Frage, da die Einheiten am 01.07.1944 weiter östlich lagen als zu deinem gesuchten Zeitpunkt.
Es gibt einen Korps-Bericht vom 18.07.1944 in dem die 88. Infanterie-Division und zwei Orte erwähnt wurden. Den Bericht stelle ich dir gleich ein. Eine Heereskarte die die genannten Orte enthalten stelle ich dir ebenfalls ein. Die genannten Orte sind unterstrichen, sodass du das besser Verfolgen kannst. Der Ort Tudarkowice (heute Tudorkovychie) liegt ca. 33 km weiter westlich auf etwa gleicher Höher wie Peretoky. Wir haben derzeit keine Kenntnisse ob der Ort Tudarkowice in den Gefechten um den 19.07.1944 herum überhaupt involviert war. Lass uns schauen, ob es weitere Informationen in den Nara-Rollen zu finden gibt.
Gruß
Antje
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Kriegstagebuch
XXXXII. Armee-Korps
18.07.1944; 14.30 Uhr
Zur Zeit läuft an äußerstem rechten Flügel 88. Infanterie-Division Angriff von 10 Feindpanzern mit aufgesessener Infanterie in Steniatyn (heute Stenjatyn).
3 Feindpanzer sind bei Baranie Peretoki (Heute Peretoky) durchgebrochen. Zwischen Baranie Peretokiv und Samowola (heute Samovolya) greift Feind z. Zt. in unbekannter Stärke an.
In feindlichem Brückenkopf Poryck zur Zeit Ruhe.
Am rechten Flügel 72. Infanterie-Division bei Janjewicze und Markostaw Abwehr bis zu 2 Bataillone starker feindlicher Vorstöße. Gegen mittleren Divisions-Abschnitt südlich Zytanie schiebt sich Feind näher an eigene Hauptkampflinie heran.
Westlich Chobultow Feindbewegungen, dabei einzelne Panzer , erkannt.
Bei 214. Infanterie-Division nördlich Kohlino und nördlich Owadno je kompaniestarker Vorstoß abgewiesen.
18.07.1944; 19.15 Uhr
Starke Angriffe mit Panzerunterstützung aus dem Raum Poryck (heute Pawliwka) und südlich führten zum Verlust der H.K.L. am rechten Flügel 88. Infanterie-Division. Zur Zeit ist Aufbau neuer H.K.L. von dicht ostwärts Eisenbahnbrücke über den Bug – Eisenbahnlinie bis nordostwärts Iwanicze im Gange.
88. Infanterie-Division: Stärkerer Feindangriff mit Unterstützung von 10 - 15 Panzern aus Switarzow gegen eigenen rechten Flügel bei Stenistyn.
Anschluss an 291. Infanterie-Division nicht mehr vorhanden.
Südostwärts Baranie – Peretoki überrollten 3 Panzer die H.K.L..
Ostwärts Baranie – Peretoki Infanterie-Angriffe unbekannter Stärke im Gange. Durch Einbruch in den Wald westlich Poryck konnte der Gegner seinen Brückenkopf erweitern. Eine neue H.K.L. (siehe oben) im Zuge der Bahnlinie im Aufbau. Einbruch stärkerer Infanteriekräfte bei Janjewicze und Markostaw, Gegenstöße dort im Gange.
72. Infanterie-Division: Feind schob sich nördlich Sielieck und beiderseits der Rollbahn Torczyn, Wlodzimierz an eigene H.K.L. heran und schließt auf. Angriff nach starker Artillerie-Vorbereitung auf Brückenstelle Sielieck abgewehrt.
Bataillonsstarker Angriff südwestlich Zytanie führte zum Einbruch, Bereinigung im Gange. An und nördlich der Rollbahn drückte der Gegner durch Angriff bis zu Kompaniestärke eigene Gefechtsvorposten auf H.K.L. zurück.
214. Infanterie-Division: Nachdem am Vortage 9 Angriffe nördlich Smolarnia abgewehrt oder im Gegenstoß zurückgeworfen wurden, wurde hier ein erneuter Angriff von 1 – 2 Kompanien mit starker Pak- und Granatwerfer-Unterstützung abgewiesen. Nördlich Kohilno wurden mehrere Bereitstellungen bis zu Bataillons-Stärke durch zusammengefasstes Feuer zerschlagen. 1 Feindflugzeug abgeschossen.
Luftlage: Lebhafte feindliche Schlachtfliegertätigkeit, geringe eigene Fliegertätigkeit.
18.07.1944; 22.00 Uhr
Vor der Front des XXXXII. Armee-Korps schließt Feind mit den bekannten Schützen-Divisionen weiter auf. Am Südflügel griff er mit Infanteriekräften und Panzerunterstützung an, nahm Poryck und ist im weiteren Angriff nach Westen.
Quelle: NARA; Heeres-Karte T51