Hallo Michael und Rüdiger
Mein Opa hatte schon 1918 mit den Finnen zu tun . Von diesem standhaften Volk kann man viel lernen, (bloß wir nicht). Die Weimarer Republik lieferte schon in den 20iger Jahren die optischen/technischen Grundlagen für das PE Scharfschützenzielfernrohr an die Sowjetunion .
Leider wurden daraus keinerlei positive Tendenzen für das deutsche Scharfschützenwesen gezogen. Die Rote Armee verfügte über eine riesige Anzahl von ausgebildeten Schützen, von denen das Scharfschützenheer rekrutiert wurde. Mein Vater war in der ersten Verteidigungslinie an der Neißefront Februar/März/April 1945 eingesetzt. Durch falsch und unzureichend (Bunker/Unterstandseingänge, Grabentiefe,Verlegung, Verbindungsgräben) errichtete Verteidigungsstellungen (durch Volkssturm und Fremdeinheiten) war es für die auf der anderen Neißeseite tätigen russischen Scharfschützen ein leichtes, unter den schlecht ausgebildeten und über null Erfahrung verfügenden Rekruten großen Schaden anzurichten. Die gedienten Landser kannten die Bedrohung und empfanden es eher als lästig. (Aussage meines Vaters) Sie hägten vor die Unterstandseingänge, (mit falscher Ausrichtung) Kartoffelsäcke und veränderten die Grabensysteme bei Nacht.
Wurde es Ihnen zu fett, und der oder die feindlichen Scharfschützen waren ausgemacht (meistens in Baumgruppen schlecht erkennbar) nahm man zwei 42iger positionierte sie verdeckt in einem größeren Abstand, und mähte die gegenüberliegenden Baumgruppen im Kreuzfeuer nieder, bis Ruhe war. Panzer/Sturmgeschützkomandanten setzten zur verdeckten Beobachtung deswegen Scherenfernrohre ein. (auf vielen späteren Bildern zu sehen).
Die Moisin/Nagant und Tokarev waren, was Treffsicherheit/Reichweite angeht dem G98 gleichwertig . Die verspätete Entwicklung und Ausrüstung einer einsatzfähigen deutschen Scharfschützentruppe (ausgenommen die Gebirgsjäger, die sich größtenteils selber ausrüsteten) endete auf Grund von fehlenden Fertigungskapazitäten und Fehlentwicklungen (ZF41, K43) in der Bedeutungslosigkeit. Die Fallschirmpanzergrenadierdivision verfügte im April 45 auch über einen Scharfschützenzug. Ein Foto im Web zeigt Diese vor dem Gasthof in Kubschütz bei Bautzen. Die Mischbewaffnung von Baretta bis Nagant sagt alles.
Literatur gibt es reichlich .
Drei Linien Karl-Heinz Wrobel
k98k als Scharfschützenwaffe Richard d. Law
usw...
MfG April45