Beiträge von Marga

    Guten Tag zusammen,


    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia



    Bogoduchow (B B 46)

    Geb. Charkow

    16 010 Einwohner (1932)


    Stadt und Rayonszentrum an der Merlja und an der Bahnstrecke Achtyrka — Charkow. — Kleine Kraftstation, Traktorenstation. — Staatsgut (Sowchos). —


    Herstellung von Konfektions- und Trikotagenartikeln, Maschinenbau und Metallverarbeitungsindustrie, Genussmittelindustrie, Herstellung von Frucht- und Gemüsekonserven.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.41

    Quelle: germandocsinrussia


    Charkow (BB 46)

    Geb. Charkow.

    833:430 Einwohner (1939)


    Gebietshauptstadt an der Vereinigung der Flüsschen Lopan und Chakow gelegen. — Dank der Nähe des Donez-Kohlenbeckens, des Eisenreviers Kriwoj-Rog und des fruchtbaren Schwarzerdegebietesbist diebStadt das größte Wirtschaftszentrum der Ukraine und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt an den Bahnen (zwei große Kopfbahnhöfe) und Straßen, die das zentrale russische Industriegebiet mit dem Land der Schwarzen Erde und dem Schwarzen Meer, das Donezrevier mit Weißrussland und den baltischen Häfen verbinden und die den Verkehr zwischen Osten und Westen vermitteln. Auslade- und Verschiebebahnhöfe. Auch die Fluglinie Moskau — Baku — Teheran geht über Charkow.


    Es besitzt ansehnliche Industrie und lebhaften Handel. — Universitätsstadt. Moderne Arbeitersiedlungenbumgeben den alten Stadtkern. Deutsches Generalkonsulat. — Bevölkerung: Großrussen, Ukrainer, Juden. —


    Forschungsanstalten und Kulturdenkmäler: Universität; eine große Anzahl von wissenschaftlichen Instituten (Technologisches, Veterinär-medizinisches, Geodätisches und solche für Landwirtschaft, Volksbildung, Medizin und Volkswirtschaft); Uspenskij Kathedrale, Observatorium, Zoologischer und Botanischer Garten, Institut der Arbeit, Ukrainisches Kunstmuseum, Zentrale wissenschaftliche Bibliothek, Institut der zivilen Luftschifffahrt.


    Verwaltung der Schwerindustrie. — Wehrwichtige und militärische Anlagen: Sitz des Militärbezirks-Oberbefehlshabers. Sanatorium der Eisenbahnarbeiter, Asyl mit sanitären Anlagen für Arbeiter, 4 Großkraftwerke (2 Überlandwerke, Überland-Wärmekraftwerk, Fabrikheizwerk), FT-Station, Rundfunksender, Post- und Telegraphenamt, Druckereinen, Hotels, Kühlhaus, Chemische Versuchsanstalt für Giftstoffe. — Umsatz von Vieh- Pferden und Getreide. —


    Mehrere Infanterie- und Artilleriekasernen, Flugplätze, Fliegerschule, Fliegerstadt, Bodenfunkstelle, Artilleriearsenal, Chemisches Depot Nr. 138, Nachrichtenschule, Unteroffizierschule, Polizeischule.


    Rüstungsindustrie: Luftschiffwerk, 5 Flugzeugfabriken (Bau von Flugzeugzellen), 3 Kampfwagenwerke (Bau von Panzerwagen und Traktoren), 4 Munitionsfabriken und -lager, 1 Geschützwerk, 2 chemische Handfeuerwaffenfabriken, 2 chemische Werke; Werk für Herstellung von elektrischen Messgeräten und Schaltapparaten für U-Boote, Benzingewinnung.


    Sonstige Industrie: 4 Maschinenfabriken, 1 Maschinenfabrik mit Traktorenwerk, Turbinenfabrik, Metallurg. Werk, 3 Werkzeugmaschinenfabriken (Herstellung von Horizontalbohrmaschinen, Mehrspindelbohrmaschinen, Rundschleifmaschinen, Drehbänken, Dreh- und Bohrmaschinen und Zentralbohrmaschinen), 2 Lokomativfabriken, Waggonreparaturwerkstätten, Autofabrik Nr. 48, Werk für Brücken und Eisenkonstruktionen, 1 Fahrradfabrik, elektromechanische Fabrik „Chetz“, Glasfabrik, Metallspinnerei, Musikinstrumentenfabrik, Textil- und besonders Wollindustrie, Lederindustrie, chemische Industrie (kokschemische Fabrik, Zementfabrik), Holz- und Papierindustrie, Nahrungsmittelindustrie (Teigwarenherstellung, Fleisch- und Fleischwarenfabrik, Fettverarbeitung, Spirituosenherstellung), Seifenfabrikation, Tabakfabrik.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Aus einer Akte mit „Militärgeographischen Angaben über die Ukraine und Krim“. Da ich zum Landschaftsbild schon zu einigen Gebieten etwas beigetragen habe, entnehme ich dieser Akte einige Beschreibungen der Städte und größeren Orte.


    Mappe F , 01.04.1941

    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Brody (B B 394)

    Geb. Lemberg


    18 070 Einwohner (1937)

    (2281 Wohngebäude,1931)


    Stadt und Rayonszentrum im östlichen Galizien, in der sumpfigen waldumhegten Styrniederung, 103 Straßen- und 87 Eisenbahn-km ostnordöstlich von Lemberg. Brody ist Mittelpunkt eines weiten, städtearmen Gebietes. — Knotenpunkt von Straßen nach Dobno, Slotschew und Tarnopol. — im Gegensatz zum Stadtkern ist der äußere Teil gepflegt. —


    Bevölkerung (1931): 5100 Polen, 4300 Ukrainer, 8300 Juden. —


    Wehrwichtige und militärische Anlagen: Mehrere Krankenhäuser, 8 Schulen, 3 Hotels, 2 kleinere Elektrizitätswerke, Wasserleitung, Post-, Telegraphen- und Fernsprechamt, Bahnhof, Kavalleriekaserne, Infanteriekaserne mit Garage; neue Kasernen mit Garage, Stallungen und Magazin; Pulvermagazin, Flugplatzgelände, Schlachthof, Viehmarkt. — Ehemals Stapelplatz für Pelze, Seide, Leder. —


    Industrie: Zementfabrik, Keramikfabrik (außer Betrieb), Ziegelei, Bürstenfabrik, zwei Dampfsägemühlen, Brauereien, Graupenmühle, 4 weitere Mühlen.



    Gruß Marga

    Fortsetzung


    Schluss:


    Gegen eine Überschätzung der Nachtjagd sprechen folgende Überlegungen:


    1. Die Nachtjagd ist stark von der Wetterlage abhängig (z. T. nur 3 Kampftage im Monat).


    2. In jedem Nachtjagdraum kann jeweils nur eine Feindmaschine bekämpft werden, weil


    — a) die Freya- und Würzburg-Geräte nur höchstens 2 Flugzeuge halten können, diese aber auch nur dann, wenn beide Maschinen in einem schmalen Sektor fliegen,


    — b) in jedem Jagdraum nur ein Nachtjäger arbeiten kann.


    3. Bei konzentrischen, wellenweisen oder bei Sektorangriffen wird die Masse der Feindmaschinen stets den Nachtjagdgürtel durchbrechen.


    4. Bei Massenangriffen wird die Arbeit der Freya- und Würzburg-Geräte äußerst erschwert oder sogar unmöglich gemacht, da die Ziele in den Geräten nicht mehr auseinandergehalten werden.


    5. Bei Angriffe in niedrigen Höhen fallen die Geräte durch ihre ungenauen Messungen aus, auch kann der Nachtjäger keinen Angriff ansetzen (Gefahr der unfreiwilligen Bodenberührung).


    6. Es muss damit gerechnet werden, dass der Feind Geräte erfindet und einführt, die es ihm gestatten


    — a) die Frequenzen der Geräte zu stören und damit Messungen unmöglich zu machen,


    — b) sich gegen Anstrahlungen abzuschirmen,


    — c) den Nachtjäger früher zu erkennen und nun seinerseits überraschend abzuwehren oder sogar zum Angriff überzugehen.


    7. Es fehlt eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter Nachtjagd-Besatzungen.


    8. Die bisher hauptsächlich verwendete Me 110 wird sehr bald den Ansprüchen nicht mehr genügen, allein weil die Geschwindigkeit nicht mehr ausreicht und die neuen Geräte nicht untergebracht werden können.




    Gruß Marga

    Fortsetzung



    4.) Spanner

    Der Spanner ist ein Gerät, das ultrarote Strahlen sichtbar macht. Es besteht aus einem Zielfernrohr und einem Scheinwerfer. Das Zielfernrohr (mit Fadenkreuz) macht Auspuffflammen auf rund 1000 m sichtbar. Es liegt neben dem Reflexvisier. Der Scheinwerfer strahlt das Feindflugzeug an, unsichtbar für den Gegner, so dass es in seiner Form auf der Mattscheibe sichtbar wird. Der Nachtjäger kann sich dadurch so nähern, dass er den Gegner schließlich mit bloßem Auge erkennen kann. Das Gerät ermöglicht jedoch theoretisch den blinden Abschuss. Das Gerät unterliegt zur Zeit noch technischen Störungen. Der Strahlenbereich ist mit 10° noch zu gering. Der in Einführung begriffene Spanner 2 ist zuverlässiger, hat einen größeren Strahlenbereich (etwa 30°) und größere Reichweite. Mit ihm soll es möglich sein, mit Hilfe der Bodenstelle schneller einen Gegner im Raum festzulegen. (Suchspanner).


    5.) Uhu-Gerät (Boden)

    Das Uhu-Gerät ist ein Fernsteuergerät. Der Sender arbeitet auf Dezimeterwelle. Durch eine Unterbrecheranlage werden gleichmäßige Stromimpulse erzeugt, die auf den Kurssteuermotor im Flugzeug einwirken. Durch ein Potentiometer können die Impulse verstärkt oder geschwächt werden. Der Kurssteuermotor wird dadurch nach links oder rechts gedreht. Das Potentiometer ist also das Leitgerät. Es ist im Freya-Gerät neben der Mattscheibe angebracht. Es hat eine Skala von 30° nach beiden Seiten. Nach grober Heranführung des Nachtjägers hinter einen Gegner wird nach Kursvergleich das Gerät eingeschaltet. Nach dem Schaubild der Mattsch, auf dem Gegner und Nachtjäger,zu sehen sind, wird das Potentiometer verändert. Die Drehgeschwindigkeit liegt etwas unter der der Blindflugkurve. Ein Kurssteuerkompass wie im Flugzeug ermöglicht die Kontrolle über die Bewegungen. Die Reichweite des Gerätes beträgt 80-100 km.


    6.) Uhu-Gerät (Bord)

    Das Uhu-Gerät wird zur Zeit beim N. J. G. 1 (Nachtgeschwader) praktisch erprobt. Es ist ein Fernsteuergerät, das demgemäß aus Boden- und Bordgerät besteht. Das Bordgerät ist ein Empfänger für Dezimeterwelle, der Stromimpulse verschiedener Stärke empfängt und einen Motor überträgt, der die Kurssteuerung bis 30° verstellt. Auf Anforderung der Bodenstelle, die den Nachtjäger schon grob hinter einen Gegner geführt hat, gibt der Flugzeugführer durch Funkspruch seinen Kurs durch. Auf ein Stichwort hin übernimmt die Bodenstelle die Heranführung nach Seite und Entfernung (nicht die Höhe) an den Gegner nach den Unterlagen des Leit-Freya-Gerätes. Der Flugzeugführer braucht nun nichts mehr zu tun, bis sein Lichtenstein den Gegner erfasst. Auf „Ausschalten“ schaltet er das Uhu-Gerät ab und führt die Bekämfung selbstständig durch.


    Nachteil: Das Verfahren führt nicht in jedem Falle zum Erfolg, da das Freya-Gerät keine Höhenangaben macht.


    7.) A. N.- Zusatz für Freya-Gerät

    Der A. N.- Zusatz ermöglicht eine schärfere Peilung des Gegners. Freya-Geräte mit A. N.- Zusatz werden daher als Leitgeräte, solche ohne A. N.- Zusatz als Suchgeräte verwendet. Bei Freya-Geräten mit A. N.- Zusatz ist die Empfangsantenne in zwei gleiche Teile geteilt worden. Durch einen Motor werden die beiden Antennen in dauerndem Wechsel nacheinander abgegriffen. Auf der Mattscheentsprechend sind zwei Zackenstreifen, die sich an der Basis berühren. (Schaubild wie beim Lichtenstein). Bei genauer Einstellung des Gerätes empfängt eine Antenne mehr als die andere. Durch Drehung des Gerätes wird Gleichheit der Zacken und damit genaue Seiteneinstellung erreicht.


    8.) Fu-Ge. XXV

    Das Fu-Ge. XXV ist ein Kenngerät mit Sender und Empfänger. Der Empfänger ist auf die Würzburg-Frequenz abgestimmt. Trifft ihn ein Würzburgstrahl, so wird der Sender ausgelöst. Der Sender ist auf eine andere Frequenz abgestimmt. Der entsprechende Empfänger steht bei den Würzburg-Geräten. Die einheitlich befohlene Kennung wird vom Bordfunker mit einem Schlüssel eingestellt. Der Flugzeugführer schaltet lediglich das Gerät ein.


    9.) „Roland“- Kennung

    Das Rolandgerät ist ebenfalls ein Kenngerät, das jedoch optisch ausgelöst wird und optische Kennung gibt. Zwischen dem Fahrwerk ist ein Kasten mit 5 Fotozellen angebracht. Trifft sie ein Scheinwerferstrahl, so würden Kennlichter unter dem Rumpf „rot und grün“ solange eingeschaltet, wie der Strahl einwirkt. Das Gerät ist sehr lichtempfindlich: Es spricht bereits an, wenn der Scheinwerferstrahl nur in der Nähe ist. Dadurch braucht der Nachtjäger nicht erst angeleuchtet zu sein und wird somit vom Gegner nicht entdeckt.



    Fortsetzung und Schluss nächste Seite

    Fortsetzung



    Durchführung der Nachtjagd:


    Bei Überfliegen der Bahnlinie geht der Befehl an die Nachtjäger zum Start. Der Jäger gewinnt Höhe und hält sich in 5000 m Höhe im Warteraum auf. Der Start des Jägers und der Aufenthalt im Warteraum wird über Flaksender durch Decknamen an die Scheinwerfer-Batterien gegeben. Sobald der Gegner von den Scheinwerfern erfasst ist, wird der Jäger auf den Gegner angesetzt. Der Standort des Gegners wird dem Jäger durch Planquadrat oder Kompassrichtungszahl (Kursänderung) über Funksprechverkehr bekanntgegeben. Zweckmäßig ist, dass bei Erfassen des Zieles ein Scheinwerfer, der am Führen nicht beteiligt ist, durch Auf- und Abblenden den Jäger unterrichtet, dass der Gegener erfasst ist, da der Jäger ein solches Zeichen auf weite Entfernung sofort erkennt und dadurch schneller benachrichtigt wird als auf dem Wege über den Turmbeobachter und Gefechtsstand.


    Je nach Kampflage kann der Jäger in allen Räumen eingesetzt werden und können auch Feindjäger in einem Kampfraum mit Höhenstaffelung eingesetzt sein.


    Nach Beendigung der Gefechtstätigkeit steigt der Jäger auf 5000 m Höhe und fliegt in dieser Höhe in seinen Warteraum zurück. Die Flakscheinwerfer-Einheiten dieser Division müssen auf das verschiedene taktische Leuchtverfahren bei Zusammenarbeit mit Nachtjägern und Kanonenbatterien geschult werden.


    Bei reiner Nachtjagd muss das Ziel von möglichst wenig Flakscheinwerfern geführt werden, damit der Jäger beim Angriff nicht gezwungen ist, durch den sich bildenden Lichtraum hindurchzufliegen und vom Gegner dabei erkannt wird. Aus dem gleichen Grunde dürfen die Flakscheinwerfer nicht unter 40° Erhöhung leuchten. Der Gegner ist auch möglichst nicht von vorn oder hinten, sondern von der Seite zu führen.



    C. Neue Nachtjagdgeräte und ihre Anwendung


    1.) Seeburgtisch (Boden)

    Der Seeburgtisch hat eine Glasplatte, auf die zwei Lichtpunkte, den Gegner und den Nachtjäger darstellend, projiziert werden. Die beiden Projektionsoptik werden nach den Messunterlagen je eines Würzburg-Gerätes eingestellt. Dadurch ist der Boden-Leitoffizier in der Lage, jederzeit die Lage der erfassten Flugzeuge zueinander und im Raum zur Bodenstelle zu überblicken und dementsprechend den Nachtjäger zu führen. Die Führung erfolgt so, dass dem Nachtjäger laufend die zu fliegenden Kurse und die Entfernungen zum Gegner durchgegeben werden. (Sofern nicht mit Uhu geleitet wird.) Am Seeburgtisch sind die beiden Auswerteskalen der Würzburg-Geräte angebracht. An jeder arbeiten 3 Mann: einer stellt die Richtung, einer den Erhöhungswinkel, einer die Entfernung ein. Alle drei Bewegungen bestimmen die Lage der Projektionsoptik und damit die des Lichtpunktes.


    Der Seeburgtisch ist nach magnetisch Nord justiert. Als Bezugsmittel wird das leichte Funkfeuer für den Nachtjäger genommen, um das herum die gesamten Geräte der Kommando-Anlage (2 Freya, 2 Würzburg, 1 Uhu-Sender) stehen. Bei Null-Einstellung der Skalen der Würzburg-Geräte werden die Optiken so justiert, dass die Lichtpunkte auf die der Aufstellung im Raum entsprechenden Stelle auf die Glasplatte zeigen. Mit dem Seeburgtisch kann bis auf 200 m rangiert werden.


    2.) Seeburgdorf (Bord)

    Mit Seeburgdorf wird ein Gerät bezeichnet, dass sich noch im Versuch befindet und eine Weiterentwicklung des Seeburgtisches bedeutet. Im Jäger befindet sich eine Art Fernsehempfänger und über dem Seeburgtisch eine Art Fernsehsender, der über dem Seeburgtisch mit Glasplatte und damit die Lichtpunkte abtastet. Dem Flugzeugführer erscheinen diese Punkte auf einer Mattscheibe und er ist nun selbst in der Lage, sich anhand der Lichtpunkte hinter die feindliche Maschine zu setzen.


    3.) Lichtenstein

    Das „Lichtenstein“ ist eine Art Bord-Würzburg-Gerät. Es arbeitet auf Dezimeterwelle. Die Dipole (Antennen) sind in ähnlicher Anordnung wie beim Freya-Gerät am Rumpfbug angebracht. Das Gerät wird vom Bordfunker bedient und ausgewertet. Bei 2000-3000 m Abstand vom Gegner spricht es an. Es sind 3 Schaugläser vorhanden: Das linke zeigt die Entfernung zum erfassten Flugzeug in 100-m-Teilstrichen an, das mittlere die Lage des eigenen Flugzeuges zum Erfassten nach der Höhe, das rechte die Lage nach der Seite an. Das Gerät nimmt wenig Platz weg. Ist der Nachtjäger von der Befehlsstelle am Boden bis hinter das Feindflugzeug geführt worden und hat das Lichtenstein es erfasst, gibt der Bordfunker die Erfassung zur Bodenstelle durch. Die Bodenstelle schaltet ab, der Nachtjäger arbeitet allein weiter. Der Flugzeugführer hat die Kurssteuerung eingeschaltet. Der Bordfunker gibt durch Ei. V. nun laufend Verbesserungen: Mehr links — gerade — höher — gerade — 1000 m rechts — gerade — 500 m drosseln — 300 m. Auf diese Entfernung kann der Flugzeugführer im allgemeinen das Flugzeug erkennen. Es setzt sich dann in etwa 100 m Entfernung darunter, gleicht seine Geschwindigkeit der des Feindflugzeuges an und zieht dann hoch, um auf kürzeste Entfernung zu schießen. Dieses Verfahren eignet sich besonders zur Bekämpfung von Flugzeugen mit Heckstand (Wellington), da der Schusswinkel und die Sicht daraus nach unten begrenzt sind. (45°) Nachteil des Gerätes: Geringe Winkelöffnung (32°). Dadurch kann bei starken Kurven das Feindflugzeug leicht verloren werden. Die Bodenstelle muss in diesem Falle den Nachtjäger neu heranführen, sofern das Feindflugzeug noch in ihrem Bereich ist. Es kann jedoch damit gerechnet werden, dass ein feindliches Kampfflugzeug erst dann kurvt, wenn seine Besatzung den feindlichen Nachtjäger sieht. Der Nachtjäger kann aber dann ebenfalls den Gegner schon mit bloßem Auge festhalten. Das Gerät wird von den Nachtjägern sehr begrüßt; auf seine Zuverlässigkeit wird großes Vertrauen gesetzt.



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    Guten Abend zusammen,



    Fortsetzung der Abschrift Nachtjagd.


    Quelle: germandocsinrussia



    Die Möglichkeit eines Jägerangriffes wird dem Kommandeur der Division durch den Nachtjagdführer vorgetragen. Je nach taktischer Lage (Anzahl der Feindflugzeuge im Luftverteidigungsgebiet) wird dem Angriff stattgegeben oder nicht. Im ersten Fall bekommen die Flakbatterien, die im Sektor bzw. Halbsektor, in dem sich beleuchtete Feindmaschinen befinden, Feuerverbot durch Flaksender. Darnach gibt der Nachtjagdführer den Angriffsbefehl für den betreffenden Nachtjäger. Je nach Angriffshöhe des beleuchteten Feindflugzeuges wird ein Feuerverbot oder nur Feuerbeschränkung (Feuererlaubnis jeweils bis 1000 m unterhalb der Angriffshöhe) für die Flakartillerie befohlen. Leichte Flak (2 cm) hat grundsätzlich bis zu der Höhe des Feindflugzeuges von 3000 m Feuererlaubnis. Für 2 cm wird also gesondertes Feuerverbot gegeben.


    Jegliche Änderungen der Feuererlaubnis usw. Gehen durch den Flaksender ohnenZeitverzug an die Batterien. Wechselt der Angriff von einem Sektor in den anderen, so wird die Feuerbeschränkung bzw. das Feuerverbot ebenfalls auf diesen übertragen, und geraume Zeit später, wenn der eigene Jäger den alten Sektor verlassen hat, wird wieder Feuererlaubnis für diesen Sektor gegeben.


    Bis zum Abschuss des Feindflugzeuges bzw. zum Verlieren durch die Scheinwerfer wird der Angriff fortgesetzt. Daraufhin verlässt der Jaäger so schnell wie möglich die Flakzone und fliegt in seinen Warteraum zurück. (Feuererlaubnis wieder uneingeschränkt).


    Zur Erleichterung der taktischen Führung durch den Kommandeur befindet sich auf dem Gefechtsstand eine weitere Karte für Gema-Meldungen, die ebenfalls vom Gema-Gerät aus über einen Sender durch Funksprechverkehr an den Divisionsgefechtsstand gegeben werden. Außerdem befindet sich auf dem Divisionsgefechtsstand eine Karte, auf der die weiteren Angriffswellen verzeichnet sind.


    Der Einsatz der Nachtjäger erfolgt von dem Nachtjagd-Gefechtsstand aus, der möglichst direkt bei dem Divisionsgefechtsstand liegt. Von hier aus werden die Jäger geführt ! Für jeden Vollsektor, (außer Sektor D der über dem Mittelpunkt des Luftverteidigungsgebietes liegt, und nur in geringen Ausnahmen für Nachtjägerangriffe freigegeben wird) wird ein Nachtjäger eingesetzt. Mit dem Seeburgtisch (siehe reine Nachtjagd) wird der Jäger dann genau so angesetzt wie bei der reinen Nachtjagd.


    Wird eine Feindmaschine von den Flakscheinwerfern erfasst, so wird das Ziel von dem Em 4 m R (H) angemessen. Die ermittelten Werte werden ausgewertet zur Ermittlung des Zielpunktes in der Kartenebene, der in gleicher Weise wie vom F. M. Ger. (Flak) an den Gefechtsstand durchgesprochen wird. Die Entfernungsmessgeräte verfolgen das Ziel innerhalb der Reichweite ihrer Geräte. Die F. M. Ger. (Flak) suchen wieder in ihrem Hauptkampfraum. Die Beobachtung, dass ein Ziel erfasst wird, sowie auch schon vorher der Suchbeginn der Flakscheinwerfer wird durch die Turmbeobachter, die sich meistens auf der Batteriebefehlsstelle einer Scheinwerfer-Batterie befinden, an den Gefechtsstand gemeldet. Für die Führung des eigenen Jägers sind besondere F. M. Ger. (Flak) eingesetzt, welche der Nachrichtenkompanie unterstehen, und die, ausgehend vom Einsatzhafen, im Gebiet verteilt sind mit der Aufgabe, den eigenen Jäger zu führen und die Standortangaben des Jägers laufend an den Führer der Nachtjagdstaffel, der sich auf dem Gefechtsstand mitbefindet und für de Einsatz des Jägers mitverantwortlich ist, durchzugeben. Der Standort der Jäger wird gleichfalls durch einen Lichtpunkt auf die Gefechtstafel projektiert.


    Die Befehlsgebung des Gefechtsstandes an die unterstellten Einheiten erfolgt über Funk durch den Flaksender. Die Empfänger (Lautsprecher) stehen an allen Regiments- und den Abteilungs- Gefechtsständen und an allen Batterien und Zug-Befehlsstellen. Von den Zugbefehlsstellen gehen die Befehle über Truppenleitung an die einzelnen Flakscheinwerfer. Die Befehlsgebung des Kommandeurs im Nachtjagdgebiet umfasst:


    1.Art der Kampfführung im ganzen Gebiet; Kanone und Jäger.
    2.Einsatz der Flakartillerie oder Nachtjäger.
    3.

    Bei anfliegenden Hoch- und Tiefflügen, gegebenenfalls beides,
    leichte Waffen oder Nachtjäger.
    4.

    Feuerbefehl und Feuerverbot der schweren und leichten Flak
    in den einzelnen Abschnitten.
    5.Feuerverbot der schweren Flak allein bei Durchflug des Jägers.
    6.Leuchtbefehle für den Richtscheinwerfer.
    7.Leuchtbefehl für die Grenzscheinwerfer.
    8.

    Leuchtverbot bei Erfassen oder Gefährdung des Jägers
    (Decknamen).


    Die Art der Kampfführung ist bedingt durch die Wetterlage, Anzahl und Flughöhe der einfliegenden Feindmaschine.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

    Fortsetzung



    g) Militärische Beurteilung


    Im Gebiet des sumpfigen Newa-Deltas ist das Stadtgebiet Leningrads vor allem bei normalem oder gar hohem Wasserstand besonders schwer zugänglich. Die Aufgliederung des Stadtzentrums in zahlreiche Inseln, die durch Flussarme und tiefe Kanäle voneinander getrennt sind, macht das Vordringen in den Stadtkern zu einer sehr schwierigen Aufgabe, auch wenn nicht alle Brücken zerstört werden könnten. Die Geschichte der Bürgerkriege in Petrograd 1917 bis 1919 zeigt die Hartnäckigkeit der Straßenkämpfe in den schwer umkämpften inneren Stadtteilen und besonders an den Brückenköpfen. Am leichtesten zugänglich sind die nördlich und südlich auf Anhöhen gelegenen Vorstädte. — Für Truppenbelegungen ist die ehemalige Residenzstadt mit ihren zahlreichen Schlössern, Stallungen, Kasernen usw. hervorragend gut geeignet. Große Vorräte an Lebensmitteln und Waren finden sich in den Speichern der Häfen und Industrieanlagen.



    Gruß Marga

    Guten Abend zusammen,


    Fortsetzung der Teilabschrift über die Stadt Leningrad


    Quelle: germandocsinrussia



    e) Der Leningrader Hafen


    Von 1920 bis 1940 war der Leningrader Hafen der einzige Ostseehafen Russlands und wurde besonders als Holzausfuhrhafen stark erweitert, zu einem ausgesprochenen Seehafen umgebaut und mit modernen Verladeeinrichtungen, großen Speichern und Kühlhäusern versehen. Eisbrecher erhöhen die Schifffahrtsperiode auf 9 bis 10 Monate im Jahr.


    Der Hafen gliedert sich in den kleineren Handelshafen, vornehmlich im Norden und im Südwesten, der auch die Einfuhr bewältigt, und den größeren Holzhafen, der nur als Ausfuhrhafen dient, hauptsächlich in der Mitte und im Süden. Der Holzhafen vermittelt 40 bis 50 % der gesamtrussischen Holzausfuhr.


    Auch die Verwaltung des Hafens ist geteilt:


    a) Verwaltung der Ostsee-Handelsflottenbasis; dieser unterstehen:


    1. die Ostsee-Handelsflotte (1935: 68 Seeschiffe, verschiedenen Eisbrecher u. a.),


    2. die Kanonerskij-Insel-Reparaturwerft (seit 1934 stark vergrößert),


    3. die Hafendirektion (Handels-, Kohlen-, und Erdölhafen, Lagerhäuser, Eisenbahnanlagen, Elektrizitätswerk, Telephonzentrale, Zollamt),


    b) „Exportless“ (Holzausfuhrverwaltung); dieser unterstehen:


    die Holzverladeplätze mit den zugehörigen Schuppen und eigenem Hafenschiffspark (50 Dampf-, 40 Motorschlepper, 2000 Lastkähne).


    75% des Ausfuhrholzes kamen 1934 mit der Eisenbahn nach Leningrad, der Rest mit Schleppflößen und Lastkähnen, die zum Beispiel von Archangelsk durch den Ostsee-Weißmeer-Kanal 24 bis 30 Tage brauchen und je etwa 4000 cbm Holz fassen.


    Angeschlossen an den Hafen ist im Südwesten, an der Küste bei Ligowo, die „Exportless“- Stadt (für 20 000 Arbeiter) mit 25 Speiseanstalten, 2 Bade- und Waschanstalten, Krankenhaus, Apotheken usw.



    f) Verkehrswesen


    Den Transportleistungen entsprechend stehen im Leningrader Verkehr die Eisenbahnen an erster Stelle; sie bewältigten 1935 im An- und Abtransport zusammen 21 Millionen Tonnen, während die Binnenschifffahrt nur einen Gesamtgüterumschlag von 6,2 Millionen Tonnen und die Ostseeschifffahrt einen solchen von 4,3 Millionen Tonnen hatte. Die Stadt erhält durch die Eisenbahnen und die Binnenschifffahrt große Zufuhren von Getreide, Holz, Kohle, Roheisen, Erdöl, Baumaterialien und Lebensmitteln. Hiervon wird ein erheblicher Teil im Hafen umgeladen und ausgeführt. Die Einfuhr durch die Seeschifffahrt ist nicht mengenmäßig, aber wertmäßig bedeutend. Es handelt sich um Fertigfabrikate aller Art.


    Die vier großen Endbahnhöfe im Süden der Stadt: Baltischer, Warschauer, Witebsker und Moskauer Bahnhof (Baltijskij, Warschawskij, Witebskij und Moskowskij Woksal) sind untereinander und mit dem Finnischen Bahnhof (Finlandskij Woksal) auf der anderen Seite der Newa durch eine Bahnlinie verbunden, die auch den Anschluss an die Gleisanlagen des Hafens herstellt. Der Personenverkehr der Leningrader Bahnhöfe ist ganz überwiegend Nahverkehr. 1936 waren 71 km Vorortstrecken elektrifiziert. Die Elektrifizierung weiterer Strecken ist im Gange.


    Innerhalb der Stadt ist die Straßenbahn das Hauptverkehrsmittel (1936: 2400 Wagen), daneben gibt es Autobusse (1936: 408 Wagen) und neuerdings elektrische Oberleitungs-Omnibusse. Für den Luftverkehr steht der im Süden gelegene Flugplatz Korpusnoj mit großen Reparaturwerkstätten zur Verfügung. Innerhalb des Stadtgebietes befinden sich noch der Militärflughafen bei Nowaja Derewnja und der Seefliegerhorst Grebnoj Port. Der Wasserverkehr bedient hauptsächlich den Vorortverkehr. Von den vier Anlegestellen an der Newa verkehren Motorkutter für den Nahverkehr und Dampfer für den Verkehr nach Peterhof, Kronstadt, Schlüsselburg, Petrosawodsk.


    Brücken: Die Newa wird oberhalb des Deltas von den drei Straßenbrücken (300 bis 500 m Länge) und der einzigen Leningrader Eisenbahnbrücke überquert. Unterhalb der Abzweigung der Newka sind noch drei weitere Straßenbrücken über die Große Newa zur Verbindung des Stadtkerns mit der Petrogradskaja Storona und der Wassiljewski-Insel vorhanden. Alle Brücken besitzen einen beweglichen Teil zum Hindurchlassen großer Schiffe in einer 21 m breiten Durchfahrt. Unzählige kleinerer Brücken (überwiegend Holzbrücken) befinden sich in den von Kanälen durchzogenen mittleren und südwestlichen Stadtteilen und auf den Inseln selbst. Auch der größtebTeil des Hafengebietey ist nur über Brücken zugänglich.


    Die Straßen sind in allen Teilen der Stadt genügend breit, weisen keine erheblichen Steigungen auf und sind meist gerade geführt. Etwa 25% der Straßen, das heißt fast alle wichtigen Straßen, sind asphaltiert oder mit Kleinsteinpflaster versehen. Die übrigen Straßen waren nach Sowjet-Angaben von 1936 in „nicht vervollkommneten Zustand“. Größere Parkanlagen sind in allen Teilen der Stadt vorhanden.



    Fortsetzung und Schluss nächste Seite

    Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung der Teilabschrift über die Stadt Leningrad


    Quelle: germandocsinrussia



    Im Südosten liegt der Industrie- und Arbeiter-Wohnbezirk Wolodarski.


    Die Industriebetriebe ziehen sich viele Kilometer weit an beiden Ufern der Newa hin. Die wichtigsten Fabriken dieses Bezirkes sind „Bolschewik“ (Tanks, Geschütze, Munition,) Lenin-Werk (Stahlformguss, Dampfkessel, Kompressoren), die Lokomotiv- und Waggon-Reparaturwerke, drei Papierfabriken, mehrere Textilfabriken. Neben der Verbindungsbahn und der Moskauer Bahn befindet sich ein besonders großes Erdöl- und Treibstofflager und die Raffinerie Schaumann.


    Die Vorstädte im Nordosten auf der rechten Seite der Newa wurden in dem ausgedehnten Bezirk Krassnogwardejsk zusammengefasst. Nahe der Mündung des Flüsschens Bolschaja Ochta in die Newa liegen einige mittlere Industriebetriebe und die Werft Petrosawod, weiter aufwärts an der Ochta die Pulverfabrik Proxelin und bei den Vororten Rshowka und Nowaja mehrere Munitionsanstalten und -Lager. Eine Anhäufung von Fabriken findet sich auch ostwärts vom Finnländischen Bahnhof, darunter besonders die Waffenfabrik Krassnyj Wyborshez, die Gießerei Zentrolit, die Maschinen- und Apparatefabriken Stalin, Sswerdlow und Promet, ferner zwei größere Textilfabriken. Weiter im Norden dieses Bezirkes nehmen die Anlagen der Sprengstofffabrik Piskarewka und die als Gemüselager getarnten Bauten an der Verbindungsbahn einen großen Raum ein.


    Zwischen der Finnländischen Eisenbahn und der Newka bildet der Wyborger Stadtbezirk einen schmalen Streifen, in dem nahe der Litejnyj-Brücke mehrere Krankenhäuser und anschließend eine Reihe von Fabriken der Maschinenbau-, Elektro- und Textilindustrie liegen. Weiter im Norden erweitert sich der Bezirk und umfasst hier die Wohnviertel und Parkanlagen von Lessnoj, Kuschelewka, Udelnaja usw.. Am NW-Rand des Wyborger Stadtbezirks befindet sich ein wichtiger Militärflugplatz mit größeren Werkstätten und Lagern und die Flugzeugfabrik Nr. 23.


    Die Insel-Stadtteile: Mehrere Stadtbezirke liegen auf den Inseln des Newa-Deltas. Der älteste Stadtteil Petrogradskaja Storona bildete sich um die Peter-Paul-Festung; er ist eng bebaut und zugleich Wohn- und Industriebezirk. Die hier ansässige Industrie ist allerdings von geringerer Bedeutung. An wichtigen Bauten auf der Petrogradskaja Storona und der damit zusammenhängenden Aptekarskij-Insel sind zu nennen: das Arsenal mit Artilleriemuseum, das medizinische und das röntgenologische Institut, der Botanische Garten, der Rundfunksender und die Großdruckerei Petschatnyj Dwor.


    Die drei Inseln zwischen der Großen und der Kleinen Newa (Jelagin-, Krestowski- und Trudjaschtschichssjainnseln) sind hauptsächlich mit Park- und Sportanlagen bedeckt. Auf der Petrowsi-Insel dagegen, die nur durch das Flüsschen Shdanowka von der Petrogradskaja Storona getrennt ist, befinden sich mehrere Fabriken und zwei kleine Werften. Auf der Wassiljewski-Insel siedelten sich vor allem die bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten an: die Akademie der Wissenschaften mit ihren zahlreichen Abteilungen und mehrere Museen, die Universität, die Akademie der Künste. Innerhalb dieses akademischen Stadtviertels befinden sich auch einige kulturhistorisch wertvolle Bauten, darunter der ehemalige Kaufhof und der Menschikow-Palast. Der mittlere und südliche Teil der Insel hat eine größere Anzahl von Fabriken aufzuweisen, von denen die Ordshonikidse- oder Baltische Werft (Kriegsschiffbau), die Kabelfabrik Ssewkabel und die Lederfabrik Radischtschew zu erwähnen sind. Der Westen ist teilweise sumpfig und unbebaut. Beim Hafenbecken Grebnoj Port wurden große Militär-Getreidespeicher errichtet. An einem anderen Hafenbecken liegt der Seeflugplatz Galernyj Gawan.



    d) Wirtschaft


    Leningrad ist eine sehr bedeutende Industriestadt und wichtiger Ein- und Ausfuhrhafen. Die neuen Machthaber lehnen die Auffassung, dass die Leningrader Industrie wegen ihrer Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen oder weit entfernt liegenden einheimischen Rohstoffgebieten ungünstig und unnatürlich gelegen sei, als „trotzkistische Theorie“ ab und verwenden daher außerordentlich große Mittel für den weiteren Ausbau der Industrie, des Hafens, der Verkehrswege und der Wohngebiete der Stadt. Zugleich werden große Ansterengungen gemacht, um nähergelegene Rohstoffvorkommen für die Leningrader Industrie zu erschließen.


    Die Stärke der Leningrader Industrie liegt darin, dass sie auf der Grundlage von bereits lange bestehenden und verhältnismäßig gut eingerichteten Werken mit großem Stamm qualifizierter Arbeiter und erfahrener Ingenieure systematisch ausgebaut wurde und daher in der Lage ist, komplizierte und hochwertige Erzeugnisse zu liefern, neue Fabrikationszweige zu erproben und einzuführen und technische Ausrüstungen für die industriellen Neubauten der Sowjetunion herzustellen. Ihre Schwäche besteht darin, dass sie von der regelmäßigen Heranschaffung fast aller Rohstoffe aus weit entfernt liegenden Gebieten abhängig ist. Diese sehr großen Transportleistungen müssen zum weitaus größten Teil durch die Eisenbahnen bewältigt werden. Es entstanden häufig Produktionsstörungen infolge ungenügender Rohstoffzufuhr. Daher werden jetzt in wachsendem Maße die in größerer Nähe befindlichen Rohstoff- und Energiequellen für die Leningrader Industrie erschlossen. Charakteristisch für die Leningrader Verhältnisse ist die enge Zusammenarbeit der Industrie mit den in der Stadt bestehenden zahlreichen Planungsbüros und wissenschaftlich-technischen Instituten.


    Verschiedene Industriezweige sind in Leningrad gleich stark vertreten und zwar: Metallindustrie und besonders Elektroindustrie, Schiffbau, chemische Industrie, Textilindustrie, Leder- und Schuhwarenindustrie, Holz- und Papierindustrie. An der gesamten industriellen Erzeugung der Sowjetunion war die Leningrader Industrie 1936 mit einem wertmäßigen Anteil von 12,5 % beteiligt. Im ganzen waren in der Industrie (1936) 665 000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, davon 49,3 % Frauen.


    Die Leningrader Elektrizitätswerke arbeiten mit Kohle-, Erdöl- und Torffeuerung. Der größte Teil des elektrischen Stromes wird jedoch von den weiter ostwärts im Gebiet Leningrad gelegenen Wasserkraftwerken des Wolchow und des Sswir und von dem großen Torfkraftwerk Dubrowka bezogen. Mehrere ‚ von den 6 städtischen Elektrizitätswerken geben noch gleichzeitig Dampf an ein Netz von Fernheizleitungen ab, wodurch 1939 etwa 460 große Gebäude ferngeheizt werden konnten. Erst seit 1935 ist ein Gaswerk im Betrieb. Nur ein kleiner Teil der Stadt wird mit Gas versorgt. Ein weiteres Gaswerk für die Versorgung des Nordens und der Inselbezirke befindet sich im Bau.


    Die Stadt besitzt drei Wasserwerke, außerdem wird eine Wasserleitung vom Ladogasee her gebaut. Die Abwässer gehen noch zu einem großen Teil in die Flussarme und Kanäle.


    Die Stadt zählt mehr als 60 Krankenhäuser mit 21 000 Betten und einige Erholungsheime (Prophylaktorien), ferner 70 Apotheken. Der gesamte Brotbedarf wird durch etwa 15 große Brotfabriken gedeckt. Zur Versorgung mehrerer beieinander liegender Großbetriebe sind gewöhnlich Fabriksküchen in eigenen großen Gebäuden eingerichtet. Im ganzen sind 14 derartige Großküchen vorhanden. Es gibt in Leningrad 32 Feuerwehrstationen mit 130 Wagen.



    Fortsetzung auf der nächsten Seite folgt


    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    weiter geht es mit dem obigen Text:


    B. Einsatz und Kampfführung von Flakartillerie und Nachtjägern. (Ein bestehender Einsatz als Beispiel).


    Der Schwerpunkt der Kampfführung liegt bei der Flakartillerie. In dem Leuchtraum sind eingesetzt:


    — 8 schwere Flakscheinwerfer-Abteilungen

    — etwa 60 schwere Kanonenbatterien


    Die Tiefe des Raumes beträgt etwa 30-40 km, die Länge etwa 70 km. Der Einsatz der Flakscheinwerfer ist bedingt durch den Objektschutz und die eingesetzten schweren Batterien. Abstände und Zwischenräume betragen 3-5 km. Auf den Einsatzraum einer Flakscheinwerfer-Abteilung entfallen 2-3 schwere Kanonenbatterien. Das ganze Nachtjagdgebiet besitzt einen Gefechtsstand zur Leitung und Durchführung der Nachjagd in der Mitte des Gebietes.


    Mit Rücksicht auf die Größe des Schutzraumes, der vielen im ganzen Gebiet zerstreut liegenden Schutzobjekte und vor allem mit Rücksicht auf die Bedeutung der Schutzobjekte kann der Kommandeur der Division die Verteidigung nur dann dem Nachtjäger übertragen, wenn es sich einwandfrei um Einflüge nur einzelner Feindmaschinen handelt, da in den einzelnen Nachtjagdräumen jeweils nur eine Maschine bekämpft werden kann. Die Verantwortung ist sehr groß. Der Kommandeur ist auf eine schnelle und genaue Nachrichtenübermittlung angewiesen.


    Da beim Angriff der Nachtjäger die Flakartillerie das Feuer einstellen muss, wird, um nicht die gesamte Flakartillerie stilllegen zu müssen, der flakgeschützte Raum in verschiedene Sektoren eingeteilt, sodass jeweils nur der Sektor stillgelegt werden braucht, in dem der Jäger die Feindmaschine angreift, während in den übrigen Räumen die Flakartillerie weiterschießen kann.


    Um bei nichterfassten Feindmaschinen die volle Feuerkraft der Flakartillerie zu erhalten, werden die Warteräume der Jäger nach Möglichkeit außerhalb der Flakzone, jedoch innerhalb der Scheinwerferzone gelegt. Aus Mangel an Scheinwerfer-Batterien oder anderen taktischen Erfordernissen kann es möglich sein, dass die Warteräume der Jäger über die Flakzone hinaus verlegt werden müssen. Dann ist für diesen Sektor, in dem der Warteraum über der Flakzone liegt, ein Feuerverbot für die schweren Waffen über einer bestimmten Höhe, die sich nach Feindverhalten oder Wetterlage richtet, anzuordnen. Als günstigste Jägerhöhe hat sich in diesen Fällen etwa 5500 m und Feuerverbot für die Flakartillerie ab 5000 m herausgestellt.


    Die Einsatzzonen von schwerer Flakartillerie, Flakscheinwerfern und Nachtjägern haben dann beim Einsatz von 3 Nachtjägern in einem Luftverteidigungsgebiet (Flakdivision) etwa folgendes Aussehen: für die Sektoren B und C bestünden also hier uneingeschränkte Feuererlaubnis für schwere und leichte Flak, solange der Jäger im Warteraum bleibt. Für A bestünde Feuerverbot ab 5000 m.


    Der Kommandeur der Flak-Division hat die taktische Leitung von Flakartillerie und Jägern. Zur Erleichterung seiner Aufgabe benötigt er ein wirklichkeitsgetreues Bild der Luftlage, das ihm ohne Zeitverlust übermittelt wird. Dazu ist eine große Karte vom Einsatzgebiet vorhanden, die im Planquadrate eingeteilt ist. Auf dieser Karte werden durch scheinwerferartige Lichtobtiken (vergleiche Seeburgtisch) die jeweiligen Standorte der nichterfassten Feindflugzeuge nach Werten der Würzburg-Geräte, die der erfassten Feindflugzeuge nach den Werten der gesondert aufgestellten Em 4 m R (H) und die der Nachtjäger nach den Werten der Jäger-Würzburg-Geräte dargestellt. Ebenso von den gleichen Stellen die Zielhöhe durchgegeben. Somit ist anhand der Karte klar ersichtlich, wieviel Feindflugzeuge sich über dem Luftverteidigungsgebiet befinden und welche von diesen erfasst sind. Danach richtet sich der Einsatz der Nachtjäger.




    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga


    PS.


    https://en-m-wikipedia-org.tra…&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

    Guten Tag zusammen,



    aus einer Akte zum Gebiet Leningrad vom 10.06.1941


    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Stadt Leningrad


    a) Lage und Begrenzung


    Leningrad liegt im östlichen Winkel des Finnischen Meerbusens. Die Stadt ist auf beiden Ufern der Newa und auf mehreren von den Flussarmen gebildeten stark versumpften Delta-Inseln erbaut. Von ihrem Eintritt in die Stadt an beschreibt die Newa einen Bogen von 13 km Länge bei einer Breite von 330 bis 600 m und einer Tiefe von 11 bis 17 m. Im zentralen Stadtgebiet teilt sich der Fluss in drei Arme: die Große Newa, die Kleine Newa und die Newka. Letztere teilt sich weiter unterhalb noch in die Große, Mittlere und Kleine Newka. Das linke Newa-Ufer wird von vielen Kanälen durchquert. Eine Verlegung des Schwerpunktes der Stadt von den ungesunden Bezirken des Newa-Deltas zu höher gelegenen südlichen Bezirken ist seit einigen Jahren im Gange. Gleichzeitig hat die Neubautätigkeit in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten* aufgehört. Die Stadtlandschaft reicht bis zu den Grenzen des bebauten Gebietes. Die Grenzen der 15 städtischen Rayons reichen zum Teil über diese geschlossen bebaute Fläche hinaus.


    b) Geländegestaltung und Überschwemmungsverhältnisse


    Leningrad ist in einer weiten Mulde gelegen, die im Norden durch die Pargolowo-Anhöhe, im Süden durch das hügelige Gelände von Pulkowo und Ligowo begrenzt wird. Die Niederung des Newa-Deltas bildet eine fortlaufende Senkung zur Newa und zum Finnischen Meerbusen. Der ungünstige Baugrund (Moorboden) führte zwangsläufig zur Errichtung zahlreicher Pfahlroste als Fundamente für Häuser und öffentliche Bauten.


    Bei westlichen und südwestlichen Winden treten oft Überschwemmungen auf. Im Jahrhundert von 1832 bis 1932 waren nur 31 Jahre überschwemmungsfrei. 42 Jahre weisen mehrere Überschwemmungen auf, so dass die Stadt gewöhnlich einmal im Jahr (vor allem im Oktober), häufig 2 bis 3mal und öfter überschwemmt wird. Die durchschnittliche Höhe des Hochwassers betrug 2 m; 14mal in 100 Jahren wurde eine Höhe von 2,50 m, 1924 eine Höhe von 4 m* erreicht.


    c) Besiedlung (Beschreibung der einzelnen Stadtteile)


    Das Stadtzentrum mit den wichtigsten und verkehrsreichsten Verwaltungsbezirken liegt innerhalb des großen Newa-Bogens etwa von der Eisenbahnbrücke bis zur Mündung der Newa in den Finnischen Meerbusen. Hier befinden sich die Kommando- und Verwaltungsstellen des Leningrader Militärbezirks und der baltischen Flotte, die Zivilbehörden von Stadt und Gebiet Leningrad, Industrieverwaltungen und Banken, Hauptpost- und Telegrafenämter, ausländische Vertretungen, ferner eine Reihe von bedeutenden Kulturdenkmälern, wie Winterpalast, der Marmorpalast, die Eremitage mit ihrer berühmten Kunstsammlung sowie mehrere Kathedralen und Klöster, die zum Teil als Museen eingerichtet wurden, schließlich auch die ersten Theater und Opernhäuser der Stadt, zahlreiche Kinos und einige große Warenhäuser. Von Süden her münden in diesen Teil der Stadt bzw. etwas weiter südwestlich alle wichtigen Bahnstrecken, außer der Bahnstrecke von Finnland. Nahe der Newa-Mündung liegen die beiden großen Werftbetriebe Marti und Ssudomech und ein Kupfer- und Aluminium-Verarbeitungswerk. Als wichtige Wirtschaftsbauten sind noch zu nennen: das Hauptwasserwerk am Newa-Ufer, die große Gummi- und Reifenfabrik Krassnyj Treugolnik am Obwodnyj-Kanal, ein Gaswerk und mehrere mittlere Industriebetriebe am Obwodnyj-Kanal, die Zentralmolkerei und der große Schlachthof am Warschauer Bahnhof. Innerhalb der zentralen Stadtbezirke befindet sich auch der weitaus größte Teil der Leningrader Kasernen.


    Südwestwärts schließt sich auf mehreren Inseln und breiten Molen angelegte Hafenbezirk an den Stadtkern an. Vier im Südwesten gelegene Großbetriebe sind von besonderer wehrwirtschaftlicher Bedeutung: die Shdanow- oder Nord-Werft (Kriegsschiffbau), die Kirow- oder Putilow-Werke (Geschütze aller Art, Panzerplatten, Entwicklung neuer Fabrikationszweige), die chemische Fabrik Krassnyj Chimik (Kampfgase und Sprengstoff), das Eisen- und Stahlwerk Molotow (Stahlgießerei und mechanische Werkstätten).


    Im südlichen Stadtteil liegen zwischen der Warschauer Bahnstrecke und der Moskauer Chaussee das Waggonbauwerk Jegorow und die große Schuhfabrik Skorochod, nicht weit davon eine zweite große Schuhfabrik Proletarskaja Pobeda. Südlich der Verbindungsbahn erstreckt sich der große Flugplatz Korpusnoje Aerodrom mit einem Flugzeug-Reparaturwerk. Ebenfalls am bisherigen Südrand der Stadt gelegen ist das bedeutendste Unternehmen der Leningrader Elektro-Industrie Elektrossila. Entlang der Moskauer Chaussee (Meshdunarodnyj-Propekt) dehnt sich die Stadt jetzt weiter nach Süden aus. Einige Wohnsiedlungen sind fertiggestellt, große Verwaltungsgebäude für die verschiedenen Leningrader Behörden befinden sich im Bau. Für die Erweiterung der Stadt in der aufgelockerten Bauweise soll das ganze Gelände bis Pulkowo erschlossen werden.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

    Fortsetzung



    Zu II.

    2.): Die kombinierte helle und dunkle Nachtjagd


    Sie kommt in den Räumen zur Durchführung, in welchen normalerweise helle Nachtjagd geflogen wird, also in den vorher beschriebenen Räumen. Wird der Jäger vom Warteraum aus auf die feindliche Maschine angesetzt und erkennt er diese schon durch Augenbeobachtung oder durch Hilfsgeräte (Abschnitt C) vor dem Abteilungsraum, so wird er ohne Mithilfe der Scheinwerfer seine Angriffe ansetzen. Die dunkle Nachtjagd bietet dem Jäger den wesentlichen Vorteil des Überraschungsmomentes.


    Zu II.

    3.): Die dunkle Nachtjagd


    Die Kampfführung bei der dunklen Nachtjagd liegt in der Hand eines Nachtjagdführers (Offizier der Flieger, ein Nachrichten-Offizier zugeteilt). Diesem stehen zur Verfügung:

    a)1 verstärkter Zug der Ln.-Kompanie
    b)1 Freya-Gerätals Leitgerät
    c)2 W-Geräte mit C-Zusatzals Leitgerät
    d)
    e)
    1 Freya-Gerät
    1 Würzburg-Gerät
    als vorgeschobene Flugmeldegeräte u.z.
    geringen Teil als Hilfe beim Ansatz d.Jägers
    f)1 Für-Ge 10für Boden-Bord-Verkehr
    g)1 Funkbake
    h)1 Leuchtbake


    Prinzip einer dunklen Nachtjagd


    Auf Grund des Freya-Gerätes startet der Jäger von seinem Einsatzhafen zum Warteraum, der durch sie Funkbake und durch die Leuchtbake gekennzeichnet wird. Hierbei gewinnt der Jaäger sofort die Höhe, die das Würzburg-Gerät e) von der Feindmaschine gemeldet hat. Die Leitgeräte melden laufend die Höhe, Entfernung, Richtung und Kurs der Feindmaschine. Der Jäger wird nun so angesetzt, dass er abgesetzt auf Gegenkurs der Feindmaschine entgegenfliegt. Auf Befehl des Nachtjagdführers, der laufend die Standüunkte des Jägers und der Feindmaschine auf dem Seeburgtisch (Abschnitt C1 und 2) vergleicht, setzt sich der Jäger nach einer Blindflugkurve hinter die Feindmaschine. Der Jäger bekommt solange Kurskorrekturen, bis er die Feindmaschine mit seinem Spanner (C 4) bzw. mit bloßem Auge sieht und zum Angriff übergehen kann.



    Zu II.

    4.): Die dunkle Fernnachtjagd


    Sie wird hauptsächlich über England geflogen (Ju 88). Der Fernnachtjäger ist völlig auf sich selbst gestellt und unabhängig von einer Boden-Gegenstelle. Er hängt sich an rückfliegende Feindmaschinen an und versucht sie vor Erreichen des Heimathafens abzuschießen.


    Die erfolgreichste Art ist das Anfliegen von feindlichen Flugplätzen auf welchen der Nachtjäger Start- oder Landebetrieb feststellen kann. Unter Ausnutzung des feindlichen Schwächemomentes beim Start oder der Landung geht er zum Angriff auf die in der Luft befindliche Maschine über. Außerdem kann der Nachtjäger eine geringe Zahl leichter Bomben mitführen und damit abgestellte Flugzeuge oder Einrichtungen der Bodenorganisation angreifen.


    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga



    PS.


    https://www.geschichtsspuren.d…-der-funkmesstechnik.html

    Guten Tag zusammen,


    Fortsetzung Bericht zur Nachtjagd

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Die helle Nachtjagd, wie sie geplant ist und im Nachtjagd-Regiment 4 erprobt wird


    In der geplanten und im Regiment 4 zum Teil durchgeführten Aufstellung hat sich gegenüber den vorhergehenden folgendes geändert:


    Die bei den vorderen beiden Gruppenscheinwerfern eingesetzten Würzburg-C-Geräte sind zu den mittleren Scheinwerfern der hinteren Züge gekommen. Sie steuern diese 3 Scheinwerfer direkt und ihre beiden Nachbarscheinwerfer über Umwertung. Diese Linie ist vor allem zur wirksamen Bekämpfung von Rückflügen gedacht. Sämtliche übrigen Scheinwerfer außer der vordersten Linie sind über Umwertungen (je 3 Scheinwerfer an einem Umwertegerät) an das Würzburg-Riesen-Gerät (Kurier) angeschlossen und werden von diesem gesteuert. Vor jeder Batterie ist anstelle der Gruppenscheinwerfer eine Fernsteueranlage 200 cm getreten. Die Fernsteueranlage am Kurier-Gerät wird durch dieses direkt motorisch gesteuert. Die 3 vordersten Züge sind lediglich mit RRH ausgerüstet, stehen aber während der Gefechtstätigkeit in Lauerstellung. Sie warten, bis das Ziel von der zweiten Linie erfasst ist und übernehmen erst dann das Ziel. Der Zweck der ersten Linie ist:


    a) die Feindmaschine erst in den Abteilungsraum hineinfliegen zu lassen, damit sie nicht durch frühzeitiges Leuchten abdreht,


    b) für die hinteren Scheinwerfer Gegenlicht zu erzeugen und diesen damit das Erfassen zu erleichtern.


    Die zweite Linie besitzt durch die 200 cm-Anlagen die beste Auffass-Möglichkeit und eine enorme Leuchtkraft. Die zweite Linie ist weiterhin in der Lage, die Feindmaschine im Dunkelsuchverfahren nach Einsteuerung durch Kurier-Gerät optisch zu orten und schlagartig abzuleuchten. (Starke moralische Wirkung). Als letztes besitzt die Gesamtaufstellung noch folgende zwei wesentliche Vorteile:


    a) Bei ungünstiger Witterung (leichter Bodendunst), bei der es den Scheinwerfern meist nicht möglich ist, bei der Erfassung der Maschine dieses auch vom Boden aus zu erkennen, richten sämtliche Scheinwerfer genau nach den Werten der Würzburg-Geräte. Hierbei wird die Feindmaschine einmal länger, einmal kürzer in unregelmäßigen Zeitabständen erfasst. Diese Erfassungen reichen dem Jäger nicht aus, um seinen Angriff anzusetzen.


    b) Hat sich eine dünne Wolkendecke gebildet und befindet sich die Feindmaschine über den Wolken, so arbeiten die Scheinwerfer nach dem in Ziffer 1 beschriebenen Verfahren. Durch Bildung eines Strahlenkreuzes durch mindestens 5 Scheinwerfer entsteht an der unteren Wolkengrenze eine solche Lichtfülle, dass die feindliche Maschine meist von oben her als Schatten für den Jäger zu sehen ist.


    Für die neue Durchführung der Nachtjagd sei folgendes Schulbeispiel gegeben:


    Was erfolgt?Was wird veranlasst?
    1.) Einflugmeldung von FlukoRgt. befiehlt Sitzbereitschaft für Jäger
    2.) Freya-Gerät meldet Kurier vor
    Abt.-Raum im Anflug auf Abt.-
    Raum. (90-100 km)

    Jäger startet in den Warteraum
    (15 km) vor Mitte Abt.-Raum, ge-
    kennzeichnet durch Funk- und
    Leuchtbake
    3.) W-Geräte durch Freya einge-
    wiesen, haben Kurier 40 km vor
    Abt.-Raum aufgefasst
    Fliegeralarm
    4.) W-Geräte (Kurier u. Jäger)
    geben laufend Entfernung, Ziel-
    seitenwinkel und Zielhöhen-
    winkel zum Seeburgtisch und
    das Kuriergerät zu den ange-
    schlossenen Scheinwerfern.

    Scheinwerfer decken Werte laufend
    ab und versuchen im Dunkelsuch-
    verfahren Kurier zu erfassen. Der
    Jäger wird durch Jägerleitoffizier
    mit Hilfe des Seegurgtisches auf die
    Höhe des Kuriers gebracht und durch
    Kursansagen hinter den Kurier
    (Feind) gesetzt.
    5.) Kurier (Feind) wird im
    Abt.- Abschnitt im Dunkel-
    suchverfahren geführt.
    Abteilung gibt Leuchterlaubnis. Ziel
    erfasst. Jäger setzt von links unten
    zum Angriff an. Maschine fällt.
    Abschuss.



    Fortsetzung nächste Seite

    II. Arten der Nachtjagd:


    1.) Die helle Nachtjagd in der alten Einsatzform. (Frühjahr 1941).


    Die helle Nachtjagd nach erfolgter Umgruppierung.


    Die helle Nachtjagd, wie sie geplant ist und im Nachtjagd-Regiment 4 erprobt wird.


    2.) Die kombinierte helle und dunkle Nachtjagd.


    3.) Die dunkle Nachtjagd.


    4.) Die dunkle Fern-Nachtjagd.



    Zu II.

    1.): Die helle Nachtjagd in der alten Einsatzform


    Die Kampfführung bei der hellen Nachtjagd liegt in der Hauptsache bei den Scheinwerfer-Abteilungen. Das Regiment schaltet sich nur ein durch:


    a) Erteilung von Leuchterlaubnis oder Leuchtverbot.


    b) Zuleitungen von Meldungen von 3 Flug-Wach- Kommandos (die Abteilungen sind nur jeweils an 1 Fluko direkt angeschlossen.


    c) Zuleitungen von Erfassungen der Freya-Geräte, die als Flugmelde-Geräte eingesetzt sind. (Die Abteilung hat kein solches Gerät.)


    d) Wetterberatung durch Abgabe von Wetterlageberichten in Zusammenarbeit mit der Wetterberatungsstelle des 12. Fliegerkorps.


    Im alten Einsatz stehen dem Abteilungskommandeur zur Verfügung:

    a)Gefechtstab
    b)Nachrichtenzug der Abteilung
    c) 3 Batterien
    d)1 Nachtjäger (Ablösung wird durch Regiment gewährleistet
    e)1 Zug Ln.-Kompanie
    f) 1 Nachtjagdführer (Offizier der Fliegertruppe)
    g)2 Würzburg-Geräte ohne C-Zusatz
    h)1 Funkbake
    i)1 Leuchtbake
    j)1 80-W-Gerät für Bodenbordverkehr.



    Die schematische Aufstellung der Flakschw.-Abteilung, bestand noch im Frühjahr 1941. Die Tiefe des Raumes betrug 30 km, die Breite 12 km. An beiden Seiten schließen sich die Nachbar-Abteilungen an. Die Flakschw. sind nur auf die Ortungsunterlagen der RRH angewiesen. Vor und hinter dem Raum (für Ein- und Rückflüge) sind zwei Würzburg-Geräte als Flugmeldegeräte eingesetzt. Diese werden von dem Freya-Gerät eingewiesen und geben ihre Messungen an einen Umwertetisch im Abteilungs-Gefechtsstand. An diesem Umwertetisch wird die Höhe und der jeweilige Standort in der Kartenebene der feindlichen Maschine dargestellt. Dadurch ist der Abteilungs-Kommandeur ständig im Bilde, wo sich die feindliche Maschine in Bezug auf den eingezeichneten Abteilungsraum befindet, und er kann hiernach seine Entschlüsse fassen.


    Beispiel Nr. 1 : Die feindliche Maschine fliegt knapp an der Grenze in den Nachbarabschnitt. Veranlassung: Leuchtverbot.


    Beispiel Nr. 2 : Die feindliche Maschine befindet sich noch vor dem Abteilungsraum und es besteht die Gefahr, dass die feindliche Maschine bei frühzeitigem Aufleuchten abdreht oder den Abteilungsraum umfliegt. Veranlassung: Der Abteilungs-Kommandeur wartet ab, bis die Maschine die Grenze des Abteilungsraumes überschritten hat und erteilt Leuchterlaubnis. Der eigene Nachtjäger hält sich im Warteraum, über dem Abteilungsraum, auf, wartet bis die Flakscheinwerfer Strahlenkreuz bilden, fliegt auf dieses zu, erkennt die erfasste Maschine und setzt seinen Angriff an. Mit dem Jäger besteht über ein 80-Watt-Gerät Bodenbordverkehr, mit Hilfe dessen eine dauernde Verständigung zwischen Abteilungs-Kommandeur und Nachtjäger gewährleistet ist.


    Nachteile dieser Aufstellung:


    a) Durch die Voraussetzung, dass zum Ansetzen eines Angriffs durch den Jäger das Halten der feindlichen Maschine im Lichtkegel von mindestens 3 Minuten notwendig ist, ist die vorhandene Tiefenaufstellung bei Verwendung der RRH von 30 km unbedingt geboten. Das hat starke Schwierigkeiten in der Verlängerung des Nachtjagdgürtels zur Folge. Diese ist wiederum durch das Umfliegen des Nachtjagdgürtels durch die Feindmaschine geboten.


    b) Der Jäger kann vorher kaum eingewiesen werden und befindet sich irgendwo im Warteraum. Ist die Feindmaschine erfasst, muss er erst mehrere km zurücklegen, um an die Feindmaschine heranzukommen und seinen Angriff anzusetzen. Inzwischen ist die günstigste Zeit verstrichen und die Feindmaschine schon fast aus dem Wirkungsbereich des Gürtels heraus.


    Die helle Nachtjagd nach erfolgter Umgruppierung


    Hatte die bisherige Art der Durchführung der hellen Nachtjagd zwangsweise eine erhebliche Tiefenstaffelung der Scheinwerferkräfte verlangt, weil die Feindmaschine nur von den Horchgeräten geortet und von den Scheinwerfern gesucht werden musste, so sieht die neue Art eine Verringerung der Tiefenstaffelung auf ein Drittel vor, weil die Aufgabe des Erfassens und Suchens den sogenannten „Gruppenwerfern“ und 200 cm zufällt, die mit je einem „Würzburg-Riesen“ oder C-Gerät gekoppelt werden. Die Gruppenwerfer (jeweils 3 Scheinwerfer im gleichseitigen Dreieck um das W-Gerät. Seitenlänge 50-70 ?) werden so vor dem Raum der eigentlichen Scheinwerferkräfte eingesetzt, dass diese die erfasste Feindmaschine nur noch übernehmen müssen und solange zu führen haben, bis der Jäger Feindberührung hat. Vor dem Raum der Abteilung sind als Ortungsgeräte eingesetzt:


    1 Freya-Gerät

    1 Würzburg-Riesen-Kurier

    2 Flakmessgeräte mit C-Zusatz

    1 Würzburg-Riesen-Jäger

    3 Gruppenscheinwerfer oder 200 cm


    Die Feindmaschine muss wenigstens 3 Minuten im Scheinwerferlicht geführt werden, damit der Jäger ausreichend Zeit hat heranzukommen, anzugreifen und unter Umständen einen fehlgeschlagenen Angriff neu zu fliegen. Die Gruppenscheinwerfer sind im Dreieckverband von etwa 50 m Abstand aufgestellte 150 cm Scheinwerfer. Diese haben sich infolge ihrer großen Lichtintensität zum Erfassen des Gegners gut bewährt. Ist das Ziel erfasst, so blenden zwei dieser Gruppenscheinwerfer ab, und es leuchtet nur einer im Verband mit den Nachbarscheinwerfern weiter, denn ein Führen des Zieles durch drei so nahe zusammenstehende Scheinwerfer ist nicht möglich.


    Sobald ausreichend 200 cm zur Verfügung stehen, werden diese die Gruppenscheinwerfer ersetzen. Die Werte des Riesen-Würzburg-Gerätes (Kurier) werden über 2 unmittelbar danebenstehende Umwertegeräte sowohl an die dazwischengestellten Scheinwerfer 150 cm sowie an die 150 cm an der Abteilungsgrenze weitergegeben. Die Grenzscheinwerfer sind somit an die beiden Nachbarabteilungen angeschlossen. Durch diese neue Gliederung werden Scheinwerferkräfte frei, die zur Verlängerung des bestehenden Nachtjagdgürtels eingesetzt werden. Der Warteraum des Jägers befindet sich etwa 15 km vor dem Abteilungsraum. Etwa 300 m von dem Würzburg-Riesengerät (Kurier), das zum Erfassen der Feindmaschine notwendig ist, steht ein Würzburg-Riesen-Gerät (Jäger), das laufend den Standort des Jägers ermittelt. Beide Geräte, der Kurier sowie der Jäger, geben ihre Werte zum Abteilungsgefechtsstand an den Seeburgtisch (Beschreibung: Siehe C 1). Hier werden die Werte umgewertet und der Standort beider Maschinen erscheint mittels einer Lichtoptik als farbige Lichtpunkte auf einer Glasplatte, auf der die markantesten Punkte des Gebietes eingetragen sind. Der Jäger-Leitoffizier gibt anhand dieser Lichtpunkte durch Funksprechverkehr Höhe- und Kursänderungen an den Jäger und setzt ihn hinter die Feindmaschine. Ist die Feindmaschine erfasst, oder im Nebenlicht sichtbar, so kann der Jäger sofort ohne Zeitverlust seinen Angriff ansetzen.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    in der folgenden Akte steht ein Bericht zur Nachtjagd. Dieser Bericht ist äußerst informativ und beschlägt mehrere Seiten, die ich nach und nach abschreiben möchte. Leider wird das genaue Datum nicht angegeben. Aber ich vermute, dass dieses Schreiben von Anfang bis Mitte 1942 entstanden ist.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Geheim


    Nachtjagd



    Einleitung: Die Nachtjagd geht in ihren Anfängen auf deutscher Seite bis auf das Jahr 1917 zurück. Zunächst wurden im Gebiet der 6. Armee Feindmaschinen durch Jagdflieger in Verbindung mit Flakscheinwerfern bekämpft. 1918 hatten wir an der Westfront bereits 3 Nachtjagdgebiete, die sich vor allem an die Küsten anlehnten, wo eine natürliche Begrenzung gegeben war und nur wenige Leuchtfeuer aufgestellt werden mussten.


    Unsere westlichen Gegner hatten die Nachtjagd auf Grund der Kriegserfahrungen weiter ausgebaut und Einsatzgrundsätze, Leuchtverfahren und eine Angriffstaktik für Nachtjäger weiter ausgearbeitet. Bei ihnen galt die Nachtjagd als das wirksamste Mittel der nächtlichen Luftverteidigung. Es ist auch einleuchtend, dass es bei einer guten Leucht-Disziplin für den Nachtjäger nicht schwer ist, aus dem Dunkel heraus die hellangestrahlte feindliche Maschine zu treffen und zum Absturz zu bringen.


    Der Angriff durch unsere Nachtjäger wird vom Gegner gefürchtet. Der Engländer versucht deshalb das Nachtjagdgebiet zu umfliegen. Es besteht daher die Notwendigkeit, den Gürtel der Abriegelung so auszudehnen, dass ein Umfliegen nicht mehr möglich ist. Das erfordert jedoch einen starken Einsatz von Flakscheinwerfern. Aus der Notwendigkeit, mit den vorhandenen Einheiten einen möglichst langen Sperrgürtel zu bilden, ist die Form des Einsatzes bisher der ständigen Veränderung unterworfen gewesen und auch heute noch nicht zum Abschluss gekommen, den man als Norm des taktischen Einsatzes bezeichnen könnte. Aus der Anlage 1 ist die Länge und die ungefähre Lage des Nachtjagdgürtels zu ersehen. Blau zeigt ungefähr die Länge des Gürtels nach dem Stand von Frühjahr 1941, rot den geplanten und im Ausbau befindlichen Einsatz. Der Gefechtsauftrag für die Nachtjagd ist die Verteidigung eines Schutzgebietes oder die Verhinderung des Durchfliegens auf ein Schutzgebiet. Es handelt sich dabei immer um große Räume, in welchem Flakscheinwerfer in Regiments- oder Divisionsstärke eingesetzt werden.


    Es sind grundsätzlich zwei Formen der Nachtjagd praktisch im Großeinsatz entwickelt; das sind


    1.) der reine Nachtjagdgürtel, wie er von Dänemark bis zur schweizer Grenze geschlossen vorgelagert ist bzw. weiter ausgebaut wird.


    2.) Einsatz von Nachtjägern in flakgeschützten Räumen, wie er in Düsseldorf, Berlin und Hamburg bereits durchgeführt wird.



    — Nachtjagd —

    (Reine Nachtjagd)


    A.


    I. Gliederung des 12. Fliegerkorps

    Augenblicklicher Stand:


    1 Fliegerdivision

    2 Flakschw.-Divisionen

    1 Luftnachrichten-Brigade


    Ab 1. Februar wird die Flakscheinwerfer-Division eine taktische Führungseinheit. Sie besteht dann aus:


    4 Flakschw.-Regimentern

    1 Nachtjagd-Geschwader

    1 Luftnachrichten-Regiment.


    Das Nachjagd-Geschwader besteht aus drei Gruppen, darunter die Gruppe aus 3 Staffeln.


    Das Scheinwerfer-Regiment gliedert sich in:


    4 Flakschw.-Abteilungen

    1 Luftnachrichten-Kompanie.


    Die Scheinwerfer-Abteilung in:


    3 Flakschw.-Batterien

    1 Luftnachrichtenzug


    Der Regimentskommandeur ist für die Ausbildung in der taktischen Zusammenarbeit der Jäger, Nachrichtengeuppen und Flakscheinwerfer-Formationen verantwortlich. Die taktische Einheit für die Nachtjagd ist die Flakschw.-Abteilung mit 3 bzw. 4 Batterien.



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    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Ausgelegt: 06.06.1940


    Titel : Herstellung grüner Körperfarben



    Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung grüner Körperfarben, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf bekannte Weise hergestelltes gelbes Eisenoxydhydraht in wässriger Suspension bei erhöhter Temperatur mit wasserlöslichen Ferrosalzen und Alkalien verrührt, filtriert, getrocknet und gemahlen wird.


    Beschreibung: Grüne Körperfarben auf der Grundlage des Eisens sind als natürliche Grünerden bekannt. Diese grünen Erden sind jedoch sehr farbschwach und deshalb in ihrer Bedeutung als direkter Anstrichstoff zurückgegangen. Künstliche grüne Eisenoxyde sind zwar in Form grüner Gläser wohl bekannt, doch haben diese nur Bedeutung als Schmelzfarben. Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung grüner Körperfarben gefunden, die sich durch hohe Lichtechtheit und Farbkraft auszeichnen und sich wie andere Eisenoxydfarben als Anstrichstoff vorzüglich eignen. Gegenüber Gemischfarben, die beispielsweise durch Mischen von gelben und schwarzen Farben hergestellt werden, zeichnen sich diese Grüne dadurch aus, dass sie sich in Bindemitteln nicht entmischen, sodass verschiedene Nachteile bei der Verwendung dieser Anstrichstoffe vermieden werden.


    Das neue Verfahren besteht darin, dass ein auf bekannte Weise hergestelltes gelbes Eisenoxydhydraht in wässriger Suspension durch Behandeln mit wasserlöslichen Ferrosalzen und Alkalien bei erhöhter Temperatur in einen farbkräftigen, beständigen, grünen Anstrichstoff umgewandelt wird.


    Das als Ausgangsstoff verwendete gelbe Eisenoxydhydraht kann nach den verschiedenen bekannten Verfahren hergestellt sein. Als alkalischer Zusatz kommt in erster Linie gelöschter Kalk in Betracht, doch kann dieser auch durch andere Alkalien, wie Soda, Kreide und dergleichen ersetzt werden. Als Ferrosalze kommen vorwiegend Chloride oder Sulfate in Frage.


    Beispiel: 100 kg gelbes Eisenoxydhydraht werden in 1500 Litern Wasser suspendiert, auf 80° erwärmt und mit 50 kg Eisenvitreol, gelöst in 150 Litern Wasser, versetzt. Danach werden 20 kg Soda, gelöst in 150 Litern Wasser, zugegeben. Es wird noch eine Stunde lang gerührt, dann der erhaltene grüne Farbstoff durch Auswaschen von Salzen befreit, bei 100° getrocknet und zum Schluss gemahlen. Ausbeute: 115 kg einer lichtechten grünen Körperfarbe mit hoher Farbkraft.




    Gruß Marga