Beiträge von Marga

    Fortsetzung


    Gorodok (polnisch: Gródek Jagielloński) (B B 393)

    Gebiet Lemberg

    13 000 Einwohner (1937)

    2079 Wohngebäude (1931)


    Stadt und Rayonszentrum westlich von Lemberg an einem großen fischreichen See. — Bahnhof der Strecke Lemberg — Peremyschl. Früher Autobusverbindung mit Lemberg.


    Bevölkerung: Polen, Ukrainer und Juden.


    Apotheken, 6 Schulen, kleines Elektrizitätswerk, Postamt. — Kasernen — Flachsanbau, Umsatz von Flachs und Getreide.


    Industrie: Davhziegelfabrik, Ziegeleien, Ölfabriken. Mühlen (eine mit eigener Stromversorgung).



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    Gorodok (B B 17)

    Gebiet Kamenez-Podolsk

    2230 Einwohner (1932)


    Rayonszentrum, Ortschaft am Flusse Ssmotritsch, 68 km nördlich Kamenez-Podolsk. Bahnverbindung zur Strecke Proskurow — Kamenez-Podolsk.


    Elektrizitätswerk, Traktorenstation, — Maschinenbau und Metallverarbeitungsindustrie, Zuckerindustrie, Obst- und Gemüseanbau.



    Gruß Marga

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    Gorlowka B B 61)

    Gebiet Stalino

    108 690 Einwohner (1939)

    Industriestadt in einem Flußtal der Donezplatte, an der Eisenbahnlinie Charkow — Rostow am Don, nordnordöstlich Stalino gelegen. El.-W. (3000 kW), Verladebahnhof, Luftpostdienst, Flugplatz.


    Rüstungsindustrie: 1 Munitionswerk, 1 chemisches Kampfstoffwerk, 1 Sprengstoffwerk — Insustrie: Steinkohlenwerke, Maschinenfabrik „Kirow“, Autofabrik, Waggonreparaturwerkstätten, Bergbaumaschinenfabrik, Chemisches Kombinat, Stickstoffwerk (Tiefkühlungsverfahren, Koksgas als Rohstoff), 2 weitere chemische Werke (Kombinat), Konfektions- und Trikotagenindustrie, Spiritus- und Schnapsherstellung, Gereidemühlen.



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    Gorodenka (polnisch: Horodenka) (B B 441)

    Gebiet Stanislau

    13 500 Einwohner (1937)

    2106 Wohngebäude (1931)


    Stadt und Rayonszentrum im hügeligen Vorland der östlichen Beskiden (Beskidy Wschodnie), südlich des Dnjestr, an einem seiner Nebenflüsse. — Bahnhof der Strecke Stefānesti — Kolomea. Wichtiger Knotenpunkt der Straßen nach Ssnjatyn, Tschernowitz, Tschortkow, Kolomes, Tlumatsch.


    Bevölkerung: (1931) 1500 Polen, 5500 Ukrainer und Juden.


    In der Nähe Heilquellen — Krankenhaus, 6 Schulen, El.W. (1026 kW, 380/220 V) kleines Elektrizitätswerk, Post- und Fernsprechamt, Flugplatz (300 mal 600 m) 7 km südwestlich der Stadt, Schlachthof. Umsatz von Getreide — in der Umgebung Mais- und Tabakbau.


    Industrie: Steinbrüche, Ziegelei, Leinweberei, Branntweinbrennerei, Zucker- und Essigfabrik.



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    Guten Abend zusammen


    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    Feodossija (B B 49)

    RSFSR, ASSR, Krim

    27 000 Einwohner (1932)


    Stadt an der Südküste der Krim, an den Nordosthängen des Tete-Oba, von Wein- und Obstgärten umgeben. Haupthandelshafen der Krim, der das ganze Jahr eisfrei ist.


    Bevölkerung: Buntes Völkergemisch von Russen, Deutschen, Tataren, Griechen, Armeniern, Juden.


    Theater, Kunstmuseum, Archeologisches Museum, Gemäldegalerie, Meteorologisches Zentralinstitut, Kirchen, Moscheen,


    Kasernen, Fliegerschule, Küstenwerke, FT-Station, Küstenfunkstelle, Militärflugplatz. El.-W. (500 kW).


    Hafenanlagen: Der Hafen liegt in der Bucht, die von der Südküste der Halbinsel Kertsch und der Ostküste der Krim gebildet wird. Der westliche Teil der Bucht, der im Süden vom Kap Ilja geschützt wird, bildet eine breite Reede. Das Hafenbecken (26 ha, 7,5 m tief) ist durch Hafenwerke (Molen und breite Piers) geschützt. 12 Kais mit 1532 m Kai Länge, 11 Anlegestellen mit 6,7 bis 7,3 m Wassertiefe und 2 mit 3 bis 4,5 m Tiefe. An Lager- und Umschlagmöglichkeiten sind vorhanden: 24 Getreidelagerhäuser (2,3 ha, 48 000 t), ungedeckte Lagerplätze (660 qm, 15 000 t), 2 mechanische Getreidespeicher für 6500 t, beweglicher Dampfkran, Eisenbahnverbindung mit der Ssewastopol — Charkower Linie. In Ssarapul offene Reede zum Petroliumverladen. — Natürlicher Ausfuhrhafen für das reiche Getreidehinterland. Im Winter (an Stelle von Mariupol) Verschiffungshafen von Anthrazit und Kohle. Der Umschlag betrug 1934 insgesamt 643 900 t (die Ölausfuhr ist dabei nicht berücksichtigt).


    Wein- und Obstanbau, Austern- und Fischfang (Kaviargewinnung).


    Industrie: Eisengießerei, Metallverarbeitung, Ziegelei, Pelzverarbeitung, Teppich- Wäsche- und Trikotagenherstellung, sonstige Textilindustrie, Seifenherstellung, Herstellung von Fisch- und Obstkonserven, Getreidemühlen, Tabakfabrik.



    Gruß Marga

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    Dobromil (B B 414)

    Gebiet Drogobytsch

    5750 Einwohner (1937)

    805 Wohngebäude (1931)


    Stadt und Rayonszentrum und Kurort südlich Peremyschl, in einem Flusstal im bergigen Vorgelände der westlichen Beskiden (Beskidy Zaschodnie). — Bahnhof der Strecke Peremyschl — Chyrow. Durchgangsstraße Peremyschl — Staryj Ssambor.


    Bevölkerung: Polen Ukrainer und Juden.


    3 Schulen, kleines Elektrizitätswerk, Post- und Fernsprechamt, Standort Staatliche Saline, Ziegelei, Herstellung von Holznägeln, Zementwarenfabrik, Sägewerk ( Dampfsägewerke), Brauerei, Motormühle.



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    Dorina (B B 427)

    Gebiet Stanislau

    9610 Einwohner (1937)

    1609 Wohngebäude (1931)


    Stadt und Rayonszentrum in Galizien, auf einer Anhöhe am Rande des Sswizatales im Vorland der östlichen Beskiden (Beskidy Wschodnie). Bahnhof der Strecke Stryj — Kalusch. Straße Stryj — Stanislau.


    Bevölkerung: 3300 Polen, Ukrainer und Juden.


    Krankenhaus, 10 Schulen, kleines Elektrizitätswerk (94 kW), Wasserleitung, Post- Telegraphen- und Fernsprechamt, Schlachthof, Tankstelle.


    Industrie: Salzbergwerke, Salzsiedereien, Erdölgruben und Erdgasgewinnung (Produktion von 582 f Rohöl und 416 700 m3 Gas), Pottaschefabrik, 3 Dampfsägewerke, Ziegelei, Mühlen.


    Im Südwesten Eisenhütte; im Norden weitere Salinen.




    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.41

    Quelle: germandocsinrussia


    Dnjepropetrowsk (früher Jekaterinosslaw) (B B 47)

    Gebiet Dnjepropetrowsk

    500 660 Einwohner (1939)


    Gebietshauptstadt inmitten eines weiten Steppengebietes am rechten Ufer des Dnjepr. Diesem gegenüber auf dem linken Ufer befindet sich die Industriestadt Nishe-Petrowsk. — Um die Stadt herum liegen in nicht großer Enrfernung: das Donez-Steinkohlenbecken und der Bachmuter Salzbezirk; Kriwoj-Rog, der wichtigste Eisenerzbezirk der Sowjetunion und das Nikopoler Manganerzlager. Sich lebhaft entwickelnde Industriestadt.


    Bahnknotenpunkt. Eisenbahnlinie mit großer Brücke über den Dnjepr, verbindet die Kohlenfelder des Donezgebietes mit Kriwo-Rog. Anlegestelle der Staatlichen Ober-Dnjepr-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.


    Museum, höhere Lehranstalten, wissenschaftliche Institute, Berginstitut.


    Erholungsheime, Krankenhäuser, Apotheke, Hotels, Großkraftwerk (Kraftquelle Wasser, 30 000 kW), Verschiebebahnhof, FT-Station, Rundfunksender, Postamt, Druckereien, Flugplatz, Korpshauptquartier.


    Größter Handelsplatz der Ukraine für Holz. Bedeutender Getreide- und Kohlenumsatz.


    Rüstungsindustrie: 1 Geschützwerk, 3 Munitionswerke, 1 Pulver- und Sprengstoffwerk, 1 chemisches Kampfstoffwerk. — Industrie: die Gusseisenfabrikation erreicht jährlich 33% der Gesamtproduktion der UdSSR; das gleiche Verhältnis zeigt die Stahl- und Walzeisenproduktion. Stahlwerk „Lenin“ (Herstellung von Qualitätsrohren, Flugzeug- und Tankbau, Mannesmannrohre; 6 Martinöfen, Schweißanlagen, 2 Mannesmann-Fassl-Anlagen; 1937 waren 15 000 Arbeiter beschäftigt), Fabrik für Hütteneinrichtung „Chatajewitsch“ (Formguss, Hütteneinrichtung; 2 Hochöfen, Martiniöfen, 2 Elektroöfen), Hüttenwerk „Petrowskij“ (Herstellung von Schienen, Profil- und Stabeisen, Panzerblechen, Telegraphendraht; mit 5 Hochöfen, 10 Martinsöfen, Bessemerwerk, Schienenwalzwerk, Form- und Stabeisenwalzbetrieb, Blechwalzwerk, Rohrgießerei; 1937 waren 35 000 Arbeiter in 3 Schichten beschäftigt), Metallurgisches Werk „Karl Liebknecht“ (Trubostal) in Nishne-Dnjepropetrowsk mit Teilbetrieb (Nagel- und Drahtfabrik, Herstellung von nahtlosen Rohren, Radscheiben für Waggonräder, Telegraphendraht, 6 Martinsöfen, 5 Walzwerke), Metallurgisches Werk „Dserhinskij“, Stahlwerk und Stahlgießerei „Komintern“, Spatenblechwalzwerk „Karl Marx“, Brücken-, Eisen- und Konstruktionswerk, Lokomotivreparaturwerkstatt, Schiffsbauwerft, Güterwagenbau.


    Sonstige Industrie: Konfektions- und Trikotageindustrie, Rohleder- und Pelzindustrie, Sägewerke, Möbelfabriken, Holzverarbeitung, Papierindustrie, Lebens- und Genussmittelindustrie (Fleisch, Spiritus und Schnaps, Getreidemühlen).



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Geheim

    Berlin, den 07.03.1944

    1. Flakdivision

    Ia op 2 (E) NR. 373/44 geh.

    Az. 105 c


    Betr. : Mosquito-Nachtjagd

    Bezug : Rücksprache Hauptmann Bertram, 1. Jagddivision/Oberstleutnant Fischer und Hauptmann Klusmann, 1. Flakdivision


    An Verteiler


    Zur Durchführung der Mosquito-Nachtjagd wird im Einvernehmen mit 1. Jagddivision Folgendes befohlen:


    1.) Bei Einflug feindlicher Mosquitos wird der Start der eigenen Mosquito-Jäger der 1. Flakdivision durch den Verbindungsoffizier bei der 1. Jagddivision bekanntgegeben.


    2.) Daraufhin wird vom Gefechtsstand 1. Flakdivision das Setzen der „Gardine-Mosquito“ (ein Scheinwerfer leuchtet in Stadtmitte senkrecht) befohlen.


    3.) Die eigenen Jäger erreichen die vorgeschriebene Mindesthöhe von 9000 m grundsätzlich außerhalb der Flakzone und geben ihre Absicht, in die Flakzone einzufliegen und über der „Gardine-Mosquito“ auf Warteposition zu gehen, rechtzeitig der 1. Jagddivision bekannt, von wo die Meldung über den Verbindungsoffizier an Gefechtsstand 1. Flakdivision weitergegeben wird.


    4.) Daraufhin wird vom Gefechtsstand 1. Flakdivision den unterstellten Einheiten mit Stichwort „Diana-Nachzügler“* Feuererlaubnis nur auf einwandfrei erkannte Feindmaschinen befohlen.


    5.) Die obigen Vereinbarungen treten mit Wirkung vom 7.3.44 20 Uhr in Kraft.


    Schreiben 1. Flakdivision, Ia op 2 (E), Nr. 93/44 geh. vom 17.1.44 (betr.: Erste Vereinbarungen über „Mosquito-Nachtjagd“) tritt zum gleichen Termin außer Kraft und ist gem. L.Dv. 99 zu vernichten.



    Im Entwurf gezeichnet:

    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    Fischer



    Verteilt bis zu

    den Batterien.

    Ln.Abt.121

    LS.Abt.z.b.V. III

    Flakverb.Offz.i.Fluko

    Stab/1.Flakdovision


    nachr.:

    L.G.K.III

    1.Jagddivision,Döberitz

    m.N.A.f.Flakeinsatzführer



    * Stichwort „Diana-Nachzügler“

    dieses Schreiben gibt es doppelt. Alles ist identisch, nur dieses Stichwort wurde in einem der Schreiben durchgestrichen und mit einem unleserlichen Wort überschrieben.



    Gruß Marga

    Hallo zusammen,



    Fortsetzung und Schluss des obigen Beitrages


    C Zusammenstellung der nachrichten-technischen Erfahrungen aus den Unternehmungen Beowulf gegen die Inseln Worms, Moon und Ösel


    I.

    Das Übersetzen von Kräften der Korps-Nachrichten-Abteilung mit der 1. Welle der Sturmboote zum Anschließen des Seekabels und zum weiteren Vortreiben der Leitungen hat sich bei dem Unternehmen gegen die Insel Worms als sehr vorteilhaft erwiesen, da sofort nach dem Übersetzen zum Festland Fernsprechverbindungen vorhanden war und der Bataillon-Kommandeur auch beim Vorgehen jederzeit sprechen konnte.


    Das Übersetzen geschah in 2 Sturmbooten, auf die auch das Nachrichtengerät verteilt war.


    II.

    1.) Für das Unternehmen gegen die Inseln Moon — Ösel war der Ausbau eines weitverzweigten und dichten Ausgangsnetzes notwendig. Der 61. Division mussten deshalb, da die eigenen Kräfte nicht ausreichten, weitere Kräfte zugeteilt werden. Von der nur wenig eingesetzten 217. Division wurden ihr daher

    4 gr. Funkspruchtruppsa (mot)
    3 kl. Funktrupps a (mot)
    3 kl. Funktrupps b (mot)
    2 Torn. Funktrupps b (mot)


    unterstellt. Außerdem wurden von der Korps-Nachrichten-Abteilung 50 km schwere Feldkabel zugeführt, um das auf der Insel notwendige Kabel bereit zu haben.


    Beim Übersetzen mit den Sturmbooten traten Totalverluste besonders an Tornister-Funkgeräten b und f ein. Auf Anruf bei der Armee wurden sofort 8 f - und 4 b-Geräte zur Abholung bereitgestellt.


    2.) Die Inbesitznahme des Kabels war gut vorbereitet. Das Notwendige an Mannschaften und Gerät war auf 2 Sturmbooten verteilt, sodass auch bei Ausfall eines Bootes das Kabel in Besitz genommen werden konnte. Durch unglückliche Umstände, dadurch bedingt, dass eigentlich 4 Kabel vorhanden waren, von denen nur 2 bekannt waren und die auch sofort, aber zerstört, gefunden wurden, verzögerte sich das Auffinden der anderen Seekabel um mehrerer Stunden und eine Fernsprechverbindung kurz nach der Landung, ähnlich wie bei Worms, kam nicht zum Tragen.


    Es wäre interessant gewesen, wie sich das schwere Feldkabel und das FF-Kabel, das vorbereitet wurde, beim Auslegen in See bewährt hätte und vor allen Dingen, wie lange es ohne Störung sprechfähig gewesen wäre. Da aber dann doch noch Seekabel gefunden wurden, ist das Kabel nicht ausgelegt worden.


    3.) Das frühzeitige Übersetzen eines Funktrupps mit einem vorgeschobenen Beobachter des Korps hat sich bei dem Unternehmen bestens bewährt. Der Führungsstab des General-Kommandos war dadurch laufend über die Lage und die Absichten auf der Insel unterrichtet.


    4.) Einige Tage nach dem Unternehmen wurde dem Korps-Nachrichtenführer, der das Unternehmen nachrichtentechnisch verantwortlich zu führen hatte, bekannt, dass irgendwo in der Ostsee ein Kabelschiff bereitstehen sollte, welches für die Unternehmungen in der Ostsee, auf den baltischen Inseln oder im Finnischen Meerbusen eingesetzt werden könne. Davon war aber dem Korps-Nachrichtenführer, auch dem Armee-Nachrichtenführer nichts bekannt. Bei der Wichtigkeit des Unternehmens wäre es unbedingt erforderlich gewesen, dass dem verantwortlichen Nachrichtenführer das Vorhandensein und die Einsatzmöglichkeit eines solchen Spezialschiffes bekannt ist.


    5.) Bei dem Unternehmen gegen die Inseln Moon und Ösel hatte sich erwiesen, dass für die Nachrichtenverbindungen verantwortlich nur von einem Nachrichtenführer gearbeitet werden kann. Der Nachrichtenführer des, das Unternehmen taktisch führenden Truppenführers, muss das Unternehmen nachrichtentechnisch führen. Irgendwelche Wünsche der unterstellten, zugeteilten oder auf Zusammenarbeit angewiesene Wehrmachtsteile sind ihm vorzutragen und er entscheidet nach Vortrag bei seinem taktischen Führer.


    Letzteres trat nach Eroberung der Insel Moon durch Vereinbarung der Nachrichtenführer auch ein. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dass außer den vorhandenen Nachrichtenführern bei der Luftwaffe und Marine, Nachrichten-Offiziere dieser Wehrmachtteile zum Stabe des das Unternehmen führenden Truppenführers bzw. Nachrichtenführers kommandiert werden.



    gez. Unterschrift

    F.d.R.d.A.

    gez. Unterschrift



    Gruß Marga

    Fortsetzung



    IV. Abschrift aus dem Erfahrungsgemäß des Artillerie-Kommandeurs 114 beim Unternehmen gegen die Inseln Moon und Ösel


    Bei der Bereitstellung zum Angriff auf die Insel Moon wurde Fernsprechverbindung hergestellt vom Gefechtsstand des Artillerie-Kommandeurs 114 in Määnse zur:


    Art. Gruppe NordA.R. 609in Kokuta
    Art. Gruppe SüdA.R. 161in Hanila
    Beob. Abt. 24in Poanso
    61. Division in Massu


    Nach dem Übersetzen des Artillerie-Regiments 161 und der Beob.-Abteilung 24 bestand zu beiden Funkberbindungen.


    Nach dem Übersetzen des Stabes Art. Kdr. 114 blieb das vorhergesagte Fernsprechnetz liegen, sodass der Stab A.R. 609 zu sämtlichen noch auf dem Festland verbliebenen Artillerie-Einheiten Fernsprechverbindung hatte. Vom Gefechtsstand des Art. Kdr.114 auf Moon - Mäola - bestand über die Division Vermittlung in Pädaste und über das Seekabel Fernsprechverbindung zu dem auf dem Festlande verbliebenen Stabe A.R. 609



    B. Funk


    I. Bei dem Unternehmen gegen die Inseln Moon und Ösel wurde auch 1 kleiner Funktrupp a der Korps-Nachrichtenabteilung 442 der mit dem Ic des General-Kommandos am Nachmittag des 1. Tages übersetzte, eingesetzt. Zu diesem Zwecke musste das Gerät aus dem Fahrzeug ausgebaut werden, da dieses erst später mit den Fähren nachkommen konnte. Für den behelfsmäßigen Transport hat sich der Nachrichten-Geräte-Karren (Nr. 1513) als äußerst praktisch erwiesen, da insbesondere auch durch das mögliche Lösen der Räder das darauf gelagerte Funkgerät gefahren und getragen werden konnte. Der Tretsatz, der in diesem Falle mit der Hand bedient wurde, war ebenfalls auf dem Karren angebracht. Die Verständigung und die Reichweiten die mit dem kleinen Funkgerät a erzielt wurden, waren sehr gute, auch bei einer zweimaligen Überbrückung des Wassers (kleiner und großer Sund) Telefonie war sogar bei einer Entfernung von 45 km möglich, jedoch für die Durchgabe eines Spruches infolge Störungen zu unsicher. Die anfängliche Nichtmotorisierung des Trupps hatte sich insofern als etwas nachteilig ausgewirkt, als der Trupp mit dem Spitzenbataillon marschierte, für den Aufbau und die Durchgabe eines Spruches aber trotz aller guten Vorbereitungen Zeit verloren ging, sodass der Trupp oft Mühe hatte, die Spitze wieder zu erreichen, um für die Durchgabe eines neuen Spruches wieder da zu sein.


    Die Gegenstelle zu diesem Funktrupp hatte am vorgeschobenen Korps-Beob.Stand an der Küste aufgebaut, sodass alle Funksprüche und Meldungen sofort auf einer dorthin gebauten FF-Kabelleitung direkt an den Ia durchgegeben werden konnten. Bei der Funkzentrale der Führungsstaffel wurden außerdem alle Sprüche mitgehört.


    II. Abschrift aus dem Erfahrungsbericht des Art. Kdr. 114 beim Unternehmen gegen die Inseln Moon und Ösel


    Zur Überlagerung der Fernsprechverbindungen waren eingesetzt:


    1.) 2 kleine Funktrupps a und 2 kleine Funktrupps b im Linienverkehr zum Artillerie-Regiment 161. Die Funkstrllen beim Stabe Art. Kdr. 114 hatten gleichzeitig den Auftrag den Verkehr der Infanterie-Regimenter 151 und 162 mit der 61. Infanterie-Division mitzuhören.


    2.) 4 Tornister Funktrupps b im Linienverkehr zur Heeres-Küsten-Batterie 512 in Werder und Beob. Abteilung 24.


    3.) 1 kleiner Funktrupp c für die Art.Rundspruchsendungen bis zu den Batterien einschließlich.


    Es wurde vorwiegend Telegraphie angewandt. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich bei der Überbrückung oder in der Nähe großer Wasserflächen die Reichweite der Funkgeräte stark vergrößert.


    Mit den kleinen Funktrupps a bzw. b wurden Entfernungen über 30 km bei einwandfreier Verständigung überbrückt.


    — Mit den Tornister Funktrupps b waren Reichweiten bis zu 30 km mit Lautstärke möglich


    In der Nacht waren Störungen durch Telegraphie-Sender sehr stark.


    Nach Rückfrage bei dem Zugführer des Artillerie-Nachrichten-Zuges handelt es sich um vollkommen normale Leistungen der Funkgeräte. Es sollte mit diesen Angaben nichts besonderes hervorgehoben werden.


    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

    Guten Morgen,


    Fortsetzung

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Zum Auslegen dieser Kabel kam es aber nicht, da am selben Tage noch weitere Seekabel gefunden wurden. Der Anlass hierzu war folgender: nochmals vorgenommene Messungen des Seekabels in Werder ergaben, dass dieses in Ordnung sein müsste, folglich gab es nur die Möglichkeit, dass noch mehr Seekabel vorhanden waren. Beim Suchen und Nachgraben wurde dann in Werder noch ein drittes totliegendes Kabel gefunden.


    Daraufhin wurde noch in und um Kuivastu weitergegraben und gesucht. Nach längerem Suchen wurden 700 m südlich der Mole in Kuivastu 2 Seekabel, die sich beim Durchrufen, als diejenigen ergaben, die in Werder auf Feldfernsprecher lagen, gefunden. Dadurch waren 5 Fernsprechverbindungen zur Insel geschaffen, die für die weiteren Operationen von großer Wichtigkeit waren.


    Beim Suchen nach dem Kabel in Kuivastu wurden die Nachrichtenmänner von Pionieren gut unterstützt, da das Gelände sehr vermint war.


    Nun wurden sofort mit den ersten Siebelfähren 1 FF-Kabel-Zug und 1 schwerer Feldkabel-Zug der Korpsnachrichten-Abteilung 442 übergesetzt, die unter Ausnutzung des Gestänges 5 F von der Korps-Vermittlung in Kuivastu durch die Insel Moon, dann über den Damm nach Orissaare und später bis Arensburg durchbrachten. Dies war für die Trupps eine gute Leistung, denn schon 12 Stunden nach der Einnahme von Arensburg waren die F 5 bis dahin durchgebracht. Das noch rechtzeitige Auffinden des Seekabels hat es also ermöglicht, dass die angreifenden Division immer mit dem Korps und dem Übersetzstab in Werder und Kuivastu verbunden war.


    Nach der Errichtung des Korps-Gefechtstandes in Orissaare bestand zu allen notwendigen Dienststellen der Marine und Luftwaffe sehr gute Sprechverständigung. Nur die Leitung zur Armee, die am selben Tage nach Bolschewa sprang, also 450 km entfernt, (leitungsmäßig über 500 km, da die Leitung über Reval läuft) ergab zuerst schlechte Sprech-, jedoch sofort gute Fernschreibmöglichkeit. Nach der Nachbildung durch die auf dieser Leitung eingesetzten Verstärkertrupps der Armee wurde auch diese Sprechmöglichkeit wieder gut.


    Die Zusammenarbeit mit den Nachrichten-Führern, der Kriegsmarine und der Luftwaffe verlief reibungslos.


    III.

    Bei den Unternehmungen gegen die Inseln Worms und Moon — Ösel zeigte sich klar die besondere Bedeutung und der Vorteil der Fernsprechverbindung.


    Da man aber nicht mit vollkommener Sicherheit mit der Inbesitznahme des Seekabels rechnen kann, ist für das Unternehmen Beowulf III, (Wegnahme der Insel Dagö) auch der Einsatz des Lichtsprechgerätes 80 geplant.


    Zu diesem Zweck wurden mit dem Gerät bereits mehrere Versuche angestellt. Das Gerät wurde über den Kleinen Sund bei Orissaare und über den Großen Sund bei Werder versuchsweise eingesetzt. Es ergaben sich zum Teil sehr gute Ergebnisse, auf 6-7 km Entfernung war die Sprechverständigung bei der Stellung „frei“ und „rot“ oft sehr gut. Im Großen und Ganzen hat sich aber gezeigt, dass bei Entfernungen über 5 km nicht mit einer einwandfreien Verbindungsaufnahme und Sprechverständigung gerechnet werden kann.


    Auch zeigte sich, dass von den 4 Geräten, die bei der Abteilung vorhanden sind, nicht jedes gleichmäßig arbeitet. Da es sich bei dem Unternehmen gegen die Insel Dagö um eine Entfernung von mindestens 6 km handelt, müssen erst die weiteren Versuche ergeben, ob der Einsatz des Gerätes den nötigen Erfolg verspricht.



    Fortsetzung nächste Seite


    Guten Abend zusammen,


    Diesem Text gehen einige unleserliche Seiten voran. Wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich bei dieser Aktion um das Unternehmen „Beowulf“


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Abschrift einer Abschrift

    Geheime Kommandosache


    K.H.Qu., den 30.09.1941

    Gen. Kdo.XXXXII. A.K.

    Korps-Nachr. Führer



    Erfahrungsbericht aus den Unternehmungen gegen die Inseln Worms, Moon und Ösel.



    A. Draht


    I. Wegnahme der Insel Worms:


    Nach vorgefundenen Unterlagen, waren zwischen dem Festland und der Insel Worms zwei Seekabel mit je 2 Adern auf verschiedenem Wege vorhanden. Das eine Seekabel liegt von der Halbinsel nordwestlich Hapsal, etwa 2-3 km südlich Ramshomli nach Gegend Söderby, das andere von Gegend Nomme, 5-6 km westlich Hapsal, nach Hosby.


    Vor dem Unternehmen gegen Worms wurden von der Korps-Vermittlung Hapsal Fernsprechleitungen an die Kabelaufführungspunkte bei Ramshomli und Nomme durch Kräfte der Korps-Nachrichtenabteilung hergestellt. Bei dem Übersetzen der 1. Welle mit Sturmbooten gingen Anschlusskräfte der K-Nachr. Abteilung mit auf die Insel, um die Kabelaufführungspunkte auf der Insel unzerstört in unseren Besitz zu bringen und die Leitungen beim Fortschreiten des Angriffes weiter vorzutreiben. Das Unternehmen gelang, sofort nach dem Übersetzen konnte der Bataillon-Kommandeur mit dem Festland sprechen.


    Das weitere Vortreiben der 2 Fernsprechleitungen durch Instandsetzung und Ausnutzung der auf der Insel vorhandenen permanenten Leitungen brachte eine dauernde Fernsprechverbindung Bombe Bataillon zum Festland, die sich sehr vorteilhaft auswirkte.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Vormsi



    II. Wegnahme der Inseln Moon und Ösel


    Nach Angaben von estnischen Postbeamten in Pernau, Werder und Hapsal und nach Unterlagen, die von der Feldnachrichten-Kommandantur vorgefunden wurden, sollten sich zwischen dem Festland und der Insel Moon 2 Seekabel, ein 2-paariges und ein 3-paariges, befinden.


    Nach Einnahme von Werder wurden auch am Kabelaufführungspunkt, etwa südlich der Mole in Werder, diese beiden beschalteten Kabel gefunden. Mit Kräften der Nachrichtenabteilung wurden diese Kabel dann noch unter feindlichem Artilleriefeuer durch Instandsetzung des Gestänges Lihula - Werder angeschlossen. Tägliche Messungen ergaben, dass das Kabel in Ordnung war. Es bestand nur die Gefahr, dass der Russe beim Angriff auf die Insel das Kabel sprengen würde.


    Bei dem Unternehmen setzten Kräfte der Korps-Nachrichtenabteilung mit der 2. Welle der Sturmboote über, um das Seekabel sofort in unseren Besitz zu bringen. Nachdem dieser Trupp am Ufer längere Zeit im feindlichen MG.- und Artilleriefeuer gelegen hatte, fand er an der Mole in Kuivastu 2 Kabel. Ein 3- und ein 2-paariges vor. Das Kabel endigte im Postamt, direkt an der Mole, dort wo auch das Straßengestänge endetet und sich ein Kabelaufführungspunkt befand. Da das Postamt zerstört und abgebrannt war wurde das Kabel aufgespleißt, die Messung ergab aber Schluss mit Seewasser. Nach einigem Suchen zeigte sich 15 m weit im Wasser, dass das Kabel mit der Mole gesprengt und zerstört war. Nachrichten-Verbindung zur Insel war deshalb nur durch Funk möglich.


    Jedoch wurden Vorbereitungen getroffen, schweres Feldkabel und FF-Kabel so fertigzumachen, dass es von einer Fähre in See verlegt werden kann. Die Verbindungen am schweren Feldkabel wurden mit Gummiband, Isolierband und Pech wasserdicht gemacht und das Kabel auf eine FF-Kabeltrommel aufgetrommelt. Das FF-Kabel sollte auf eine große TEKADE-Trommel aufgetrommelt, die Spulenmuffen mit Vergussmasse vollkommen wasserdicht gemacht und das Kabel vom LKW aus von der Fähre in See gelegt werden. Vorbereitete Steine sollten als Gewichte angehängt werden.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Muhu


    https://de.wikipedia.org/wiki/Saaremaa



    Fortsetzung folgt


    Gruß Marga

    Weiter geht es aus der obigen Akte:


    Deljatin (polnisch: Delatyn) (B B 440)

    Gebiet Stanislau

    8690 Einwohner (1937)

    1719 Wohngebäude (1931)


    Rayonszentrum und Kurort am linken Ufer des Pruth, der hier aus dem engen Durchbruchstal in den östlichen Beskiden kommend in einer breiten Talniederung weiterfließt. — Bahnhof der Strecke: Stanislau — Valea Visāului (Rumänien). — Straßen nach Kolomea, Nadwornaja und Shabje.


    Bevölkerung: Ukrainer und Juden


    Apotheke, 5 Schulen, Hotels, Elektrizitätswerk (120 kW), kleines Elektrizitätswerk der Eisenbahn, Post-, Telegraphen- und Fernsprechamt, Schlachthof. — Holzindustrie (Schneidemühlen, davon 4 mit Dampfbetrieb), Ziegelei, Likörfabrik.




    ————————————————


    Dnjeprodsershinsk (früher Kamenskoje)

    (B B 47)

    Gebiet Dnjepropetrowsk

    147 830 Einwohner 1939)


    Industriestadt am Dnjepr, westnordwestlich Dnjepropetowsk gelegen. In der Nähe der Station Tritusnoje große metallurgische Werke mit Arbeiterkolonie.


    Luftpostdienst, Kraftwerk (150 000 KW) Elevator — Rüstungsindustrie: Chemisches Kampfstoffwerk.


    Sonstige Industrie: Großes Stahl- und Walzwerk (Hauptkraftquellen der Fabriken sind Gas und Dynamos, [2 Elektrizitätswerke von 2500 PS]), Hüttenwerk, Waggonfabrik „Prawda“ (Stahlguss für Waggonbau, eigenes Elektrizitätswerk, 2 Elektroöfen, Jahresleistung 1936 = 20 000 t), Transportmaschinenbau, Güterwagenbau, verschiedene Zweige der chemischen Industrie, Konfektions- und Trikotageindustrie, Ziegelei, Sägewerke.




    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia



    Chosorow (B B 415)

    Gebiet Drogobytsch

    10 000 Einwohner (1937)

    1041 Wohngebäude (1931)


    Marktstadt und Rayonszentrum nordöstlich Stryj am Lug. Eisenbahnknotenpunkt der Strecken Lemberg — Stanislau — Tarnopol — Stryj.


    Bevölkerung: Polen, Ukrainer und Juden.


    Dominikanerkloster — Apotheke, 7 Schulen, 2 Elektrizitäts-Werke, (2913 kW, 110 und 500 V, sowie 96 kW), Post-, Telegraphen- und Fernsprechamt, neuer Flugplatz (1000 m mal 600 m) mit großen Betongebäuden.


    Industrie: Metallindustrie, Kachelfabrik, Ziegelei, Sägewerke, (1 Dampfsägewerk), Lebensmittelindustrie, (Pflanzenölfabrik, Zuckerfabrik, Brennerei, Likörfabrik, Mühlen).



    ————————————————


    Chotin (rumänisch: Hotin) (B B 18)

    Ehemaliges rumänisches Gebiet

    15 290 Einwohner (1930)


    Stadt auf der Hochfläche dicht über dem Dnjestr, an der ehemaligen russisch-rumänischen Grenze. Früher Bischofssitz. — Straßenverbindung mit Kamenz - Podolz und mit Tschernowitz. — Ruinen alter Befestigungen.


    Bevölkerung: Juden, Russen und Rumänen.


    Elektrizitätswerk, Telegraphenverbindung, — bedeutende Lederindustrie, Wassermühlen.




    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Berlin W 15, den 23.07.43

    1. Flakdivision

    Ia op 2 (E) Nr. 1455/43 geh.

    Az. 105 c


    Betr. : Nachtjagd „Wilde Sau“

    Bezug : 1. Flakdiv., Ia op 2 (E) Nr. 311/43 g. Kdos. v. 19.07.43



    Divisionsbefehl


    Um den Batterien das Erkennen des Jägers zu erleichtern, sind für die Zusammenarbeit Jäger — Flakartillerie in Ergänzung von o. a. Bezug nachstehende Weisungen ergangen.


    1. Der Jäger hat grundsätzlich mit Hecklicht zu fliegen. Wird der Jäger versehentlich beschossen oder von Scheinwerfern erfasst, gibt er sich durch ES-Schießen und schnelles Wackeln zu erkennen. Beobachtet ein Scheinwerfer, dass eine winmotorige * Maschine angeleuchtet wird, so unterrichtet er hiervon die Nachbarscheinwerfer durch schnelles Blinken.


    2. Nach dem Angriff geht der Jäger schnellstens in engen Linkskurven auf seine Wartehöhe und setzt hierbei Positionslampen.


    3. Die Fu. M.G.-Bedienungen achten darauf, dass neben der Kennung Möglichkeiten zum Erkennen eines Jägers auch durch folgende Erscheinungen gegeben sind:


    a) Größe des Reflexionszeichens gegenüber viermotorigen Flugzeugen,


    b) schnell atmendes Zeichen beim Wackeln des Jägers,


    c) Zielbewegung bei engen Linkskurven.



    Im Entwurf gezeichnet:

    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    Herzberg

    F. d. R.


    Hauptmann



    Verteiler:

    wie Bezugsverfügung


    * winmotorige Maschine : leider kann ich zu diesem Begriff keine eindeutige Beschreibung finden die etwas mir einem Flugzeug zu tun hat. Der Begriff existiert aber wohl.Es könnte sich möglicherweise um einen Schreibfehler handeln und es müsste sich sodann um eine „einmotorige“ Maschine handeln. Falls sich jemand hiermit auskennt, würde ich mich über eine Aufklärung freuen. Vielen Dank im Voraus.



    Gruß Marga



    Fortsetzung



    IV. Beleuchtungsverfahren bei schlechten Leuchtbedingungen


    Zur Unterstützung der Jäger werden bei schlechten Leuchtverhältnissen zur Aufhellung des Luftraumes die Verfahren „Leichentuch“ oder „Mattscheibe“ befohlen.


    1.) „Leichentuch“ bedeutet grundsätzlich das Aufhellen der Wolkendecke oder Wolkenschicht von oben (Leuchtbomben o. a.).


    2.) „Mattscheibe „ bedeutet grundsätzlich das Aufhellen der Wolkendecke oder Dunstschicht vom Boden. Hierbei ist zu unterscheiden:


    • a) Mattscheibe mit Angabe einer Gradzahl:

    Anstrahlen der Wolkendecke oder der Dunstschichten durch feststehende Flakscheinwerfer mit Streulicht bei einem Zielhöhenwinkel von 10° - 70° in einer Grundrichtung oder auf die Hauptan- und Abflugrichtung des Gegners. Leuchtrichtung wird jeweils durch Stichwort über Flaksender oder Befehlsleitung befohlen.


    Beispiel:

    „Mattscheibe 70° 6400“ oder

    „Mattscheibe 50° 5600“


    • b) Bewegliche Mattscheibe:

    Bildung von wandernden Leuchtflecken durch mehrere Scheinwerfer unter der Wolkendecke auf Grund elektrischer oder akustischer Ortung in Gegend des über den Wolken fliegenden Zieles.


    Stichwort über Flaksender oder Befehlsleitung:

    „Bewegliche Mattscheibe“.


    • c) Große Mattscheibe:

    Anstrahlen der Wolkendecke oder Dunstschichten durch feststehende Scheinwerfer wie unter Ziffer 2.) a), vermehrt durch Einsatz zusätzlicher Leuchtmittel (Abtrennen von Leuchtminen am Boden. Einschalten der Lichtkästen)


    Stichwort über Flaksender oder Befehlsleitung,


    Beispiel:

    „Große Mattscheibe 50° 3200“

    Scheinwerfer-Regiment gibt rechtzeitig über Befehlsleitung:


    „Große Mattscheibe vorbereiten !“

    an sämtliche Einheiten durch, damit auf das Stichwort „Große Mattscheibe“ schlagartig die zusätzlichen Leuchtmittel gezündet werden können.


    Auf Stichwort „Große Mattscheibe-Ende !“

    blenden die Scheinwerfer ab, weitere Leuchtmittel sind nicht mehr zu zünden.



    V. Gültigkeit


    Obige Bestimmungen treten mit sofortiger Wirkung in Kraft.


    Hierdurch werden nachstehende Verfügungen ungültig und sind gemäß L. Dv. 99 zu vernichten.


    Im Entwurf gezeichnet


    Schaller




    Gruß Marga



    Ab 6. Kennung der Jäger, wurden im Text Änderungen und Streichungen vorgenommen. Diese datieren vom 09.04.1944)

    Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung des obigen Beitrages

    Quelle: germandocsinrussia


    8.) Infolge von Störungen im Funksprechverkehr oder aus anderen unvorgesehenen Gründen kann auf den Gefechtsständen des Luftwaffenbefehlshabers-Mitte und LGK. III die Verbindung mit den heranzuführenden Jagdkräften und somit die Orientierung über die jeweilige Position der eigenen Jäger verloren gehen, so dass das Erreichen der Flakzone durch die Jäger im Divisionsgefechtsstand nicht zeitgerecht bekannt wird.


    Auch nach Ankündigung einfliegender Jäger durch Stichwort „………………. Wilde Sau“ kann die Verbindung verloren gehen.


    Die unterstellten Einheiten haben deshalb jedes Erkennen eigener Jäger unverzüglich an den Divisionsgefechtsstand zu melden, sofern das Einfliegen der Jäger in die Flakzone noch nicht über Flaksender bekanntgegeben wurde.



    9. Zum Schutz der noch über der Flakzone befindlichen und zur Landung abfliegenden eigenen Jäger kann es nach Abflug der Feindmaschinen erforderlich werden, den schweren und leichten Batterien Feuerverbot zu geben.


    Um jedoch andererseits den Batterien die Möglichkeit zu belassen, vereinzelte feindliche Nachzügler, die nach Abflug der Masse der Feindmaschinen überraschend nochmals die Flakzone berühren, bekämpfen zu können, wird in diesen Fällen nicht das Stichwort „Diana“ (Feuerverbot für alle Batterien ohne Ausnahme) gegeben, vielmehr wird für diese Fälle das Stichwort


    — „Bremse“ —

    befohlen, d. h. Feuerverbot in allen Höhen.


    Ausnahme: Feuerfrei auf einwandfrei als feindlich erkannte Flugzeuge.



    10.) Aufhebung der Feuerbegrenzung wird durch das Stichwort


    — „Salamander“ —

    über Flaksender und Fluko-Fernschreiber bekanntgegeben, d. h. die Batterien haben wieder Feuererlaubnis in allen Höhen.



    11.) Landung bzw. Abflug des letzten Jägers wird durch Stichwort


    — „Wilde Sau Heimat“

    über Flaksender bekanntgegeben.



    12.) Schwere, mittlere und leichte Flakartillerie sowie MG. an in der Nähe der für Nachtlandungen vorgesehenen Flugplätze haben mit Aufhellen der Plätze oder bei Erkennen der Landeabsicht Feuerverbot bis 2000 m, jedoch mit der Ausnahme, dass Feuererlaubnis auf einwandfrei erkannte Feindflugzeuge gegeben ist.


    Die an entsprechenden Flugplätzen eingesetzten Flakkräfte halten zwecks Unterrichtung über die Aufhellung unmittelbare Verbindung mit den entsprechenden Flugleitungen.



    13.) 60 cm Flakscheinwerfer, die an nachtlandeklaren Fliegerhorsten eingesetzt sind, haben mit Aufhellung der Plätze bei Auffassen von 1 oder 2 mot Flugzeugen sofort abzublenden.



    14.) Brennende Feindflugzeuge stellen für den Jäger ein leicht zu verfolgendes Ziel dar und brauchen deshalb durch Scheinwerfer nicht weiter geführt zu werden. In solchen Fällen ist sofort abzublenden und nach neuen Zielen zu suchen.



    15.) Für den Erfolg der Nachtjagd ist es von ausschlaggebender Bedeutung, dass die Jäger ständig über das jeweilige Bild der Luftlage unterrichtet werden.


    Hierzu wird vom Gefechtsstand des L.G.K. III (Luftgau-Kommando III) über Funksprechverkehr eine ständige Reportage an die Jäger gegeben.


    Um ein lückenloses Bild zu erhalten, ist der Gefechtsstand des Luftgaukommandos auf schnellste Meldungen der Division über alle wesentlichen Geschehnisse angewiesen. Es wird im Hinblick auf die Wichtigkeit der Jägerunterrichtung an alle das Meldewesen betreffenden Verfügungen nachdrücklichst erinnert, insbesondere


    Sofortmeldungen an den Ic über

    • setzen von Leuchtkaskaden

    • Feuereröffnung

    • Bombenabwürfe


    Sofortmeldungen über Plantrapezleitung

    • von Fu.M.G.-Störungen und


    Meldungen des schw. Rgt. 82 über

    • wesentliche Wetteränderungen.



    16.) Beleuchtereinheiten. Zur weiteren Aufhellung des Luftraumes über dem Objekt werden je nach Luft- und Wetterlage besondere Beleuchter-Einheiten (im allgemeinen Ju 88) eingesetzt, die helle weiße Fallschirmleuchtbomben setzen.




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    Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung des obigen Berichtes

    Quelle: germandocsinrussia


    II. Zusammenarbeit Nachtjagd-Flakartillerie


    1.) Der Einflug eigener Jäger in die Flakzone wird mit gleichzeitiger Angabe der Anzahl der Maschinen den unterstellten Einheiten über Flaksender bekanntgegeben, zum Beispiel „Wilde Sau“.


    Ändert sich die Zahl der innerhalb der Flakzone befindlichen Jäger durch Einflug weiterer Maschinen oder Abflug einer Anzahl Jäger, wird auch dies über Flaksender bekanntgegeben, und zwar derart, dass die durchgegebene Zahl die jeweils innerhalb der Flakzone befindlichen Jäger bezeichnet.


    2.) Um eine zu große Gefährdung der Jäger zu vermeiden, wird bei Einflug der „Wilden Sau“ in die Flakzone die Feuerhöhe begrenzt.


    Dies wird durch Stichwort „Feuerschlucker“ in Verbindung mit der Höhenangabe, bis zu der geschossen werden darf, über Flaksender und Fluko-Fernschreiber befohlen, z. B.


    „Feuerschlucker 45“.


    Das heißt:

    a) Batterien haben bis 4500 m Höhe Feuererlaubnis.

    b) Auf eventuelle Angriffsabsichten eigener Jäger unter dieser Höhe ( siehe nachstehende Ziffer 3) ist zu achten. Die Feuerschluckhöhe richtet sich nach der Zahl der in der Flakzone befindlichen Jäger.


    3,) Solange die Feuerhöhe durch Stichwort „Feuerschlucker“ nicht begrenzt ist, haben die Batterien ohne Rücksicht auf nicht erkannte Jäger Feuer frei auf alle Ziele in allen Höhen.


    Sobald jedoch ein eigener Jäger erkannt wird — entweder vor Durchgabe von Feuerschlucker oder nach durchgegebener Feuerschlucker unter der erlaubten Feuerhöhe — ist das Feuer auf das von ihm angegriffene Ziel selbstständig einzustellen und auf ein anderes, nicht von einem Jäger angegriffenes Ziel umzulegen, so dass eine Gefährdung des eigenen Jägers vermieden wird.


    4.) Wird aus Scheinwerferstellungen durch akustische oder optische Wahrnehmung ein Jägerangriff auf ein von Scheinwerfern erfasstes Ziel, das von schweren Flakbatterien bekämpft wird, erkannt, machen einige Scheinwerfer (auch 60 cm Scheinwerfer) durch schnelles Winken in Richtung auf das beleuchtete Ziel mit 10° Ausschlag nach unten die Kan. Battr. auf die Angriffsabsicht des Jägers aufmerksam. Das Winken darf nur von Scheinwerfern ausgeführt werden, für die das beleuchtete Ziel ein gehendes ist. Scheinwerfer 200 cm beteiligen sich nicht an dem Winken.


    5.) Wird bei der Leuchttätigkeit ein Ziel als eigener Jäger erkannt, so beginnen einzelne Scheinwerfer in Richtung auf das Ziel zu „morsen“ (kurzes „Licht-auf“ und „Abblenden“), um die Nachbareinheiten aufmerksam zu machen.


    6.) Kennung der Jäger

    a) „Bei Erreichen der Flakzone müssen sich die Nachtjäger grundsätzlich erstmalig durch optische Signale (ES, rote Leuchtkugel o.a.) kenntlich machen, um der Flakartillerie ihre Anwesenheit über dem Objekt anzuzeigen auch wenn die Jäger noch nicht von Scheinwerfern erfasst sind.


    Außerdem muss der im Erfolg versprechende Angriff unterhalb der erlaubten Flakfeuerhöhe verfolgende Jäger der Flakartillerie durch rechtzeitiges Abschießen des jeweils befohlenen ES. (Erkennungssignal) seine Angriffsabsicht zu erkennen geben.


    b) Wird der Jäger versehentlich beschossen oder von Scheinwerfern erfasst, gibt er sich ebenfalls durch ES.-Schießen und eventuell auch durch schnelles Wackeln zu erkennen.


    c) Die Jäger setzen bei Ansatz und Durchführung des Angriffs Hecklicht.


    d) 2 mot Jäger blinken bei Angriff kurz mit Positionslampen.


    e) die Jäger sind mit Schwarz-Weiß-Anstrich ausgerüstet.


    f) In Luftnotfällen wird neben dem ES. das Notsignal (rote Patrone) geschossen.


    7.) Zur Unterstützung der Scheinwerfer 200 cm, die am Fu.M.G. (Funkmessgerät) der Kanonenbatterien eingesetzt sind, bleiben diese Fu.M.G. auch dann an einem Ziel, wenn es sich über der erlaubten Feuerhöhe befindet, um dadurch diesen Scheinwerfern das Erfassen zu ermöglichen. Bei Kanonenbatterien mit 2 Fu.M.G. ist diese Maßnahme stets ohne Schwierigkeiten durchzuführen.



    Fortsetzung folgt




    Gruß Marga

    Fortsetzung


    2. Lichtspucker

    Sofern leitende Flakartillerie an nachtlandeklaren Flugplätzen steht, ist bei schlechter Wetterlage mit einzelnen Geschützen „Lichtspucken“ durchzuführen.


    Das Lichtspucken erfolgt Einheit durch Abgabe von je 1 Schuss Einzelfeuer alle 30 Sekunden mit größter Rohrerhöhung je nach Wetterlage und Einsatz von 2 cm - bzw. 3,7 cm Geschützen,


    bei Nacht: solange der Platz aufgehellt ist,

    bei Tag: auf Anforderung der Jagddivision,


    a) bei Bedeckung über 5/10 und Wolkenobergrenze unter 2500 - 3500 m.


    b) ohne Rücksicht auf die Bedeckung bei Sichten unter 3 km.


    Der Befehl zur Auslösung der Lichtspucker ergeht vom Gefechtsstand des Leuchtgeschoss-Kommandos über Kommando Flughafen-Bereich an die Flugleitung des betreffenden Platzes.


    3. Scheinwerfer

    a) Auf Stichwort „Gardine Nordwest“ oder „Gardine Südwest“ leuchten jeweils 4 Scheinwerfer, von denen 3 einen Dom bilden, während der 4. senkrecht steht — und zwar quer zur angegebenen Anflugrichtung des Verbandes (aus Nordwesten bzw. Südwesten).


    Die Bildung der Gardinen erfolgt jeweils durch die Scheinwerfer, die in nächster Nähe der für das Leuchtgranatenschießen bestimmten Batterien ( s. oben Ziffer B. I., 1.) stehen. Es sind also für die Gardine Nordwest oder Gardine Südwest Scheinwerfer im Raum der Batteriestellungen Bohnsdorf, Stahnsdorf und Buchholz zu bestimmen.


    b) Auf Stichwort „Gardine Mosquito“ leuchtet ein etwa in Stadtmitte eingesetzter Scheinwerfer senkrecht.


    c) Auf Stichwort „Scheinwerferstraße Havel“ leuchten auf der Linie Brandenburg-Briest/Werneuchen Scheinwerfer im Abstand von etwa 10 km mit Neigungswinkel 45° in Richtung zu dem nächsten Flugplatz, d. h. vom Mittelpunkt der Linie gesehen je Hälfte der Scheinwerfer in Richtung Werneuchen.


    4.) Die Stichworte zur Auslösung des Leuchtgranatenschießens bzw. der Leuchtverfahren werden — soweit bereits „Vorspiel“ befohlen — über Flaksender gegeben. außerdem in jedem Falle fernmündlich vom Divisionsgefechtsstand an die betreffenden Gruppen bzw. Scheinwerfer-Regiment 82. von dort unverzüglich an die betreffende Einheit.


    5.) Die jeweils befohlenen Leuchtgranaten sind solange zu schießen, und die Scheinwerfer haben die befohlenen Navigationshilfen so lange zu stellen, bis das betreffende Stichwort durch Zusatz „beendet“ durchgegeben wird.



    Fortsetzung folgt


    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Geheime Kommandosache

    Berlin W 15, den 19.11.1943

    1. Flakdivison

    Ia op 2 (E) Nr. 500/43 g.Kdos.

    Az. 105 c


    Betr. Nachtjagd


    Bezug: Kampfanweisung 1. Flakdiv. Ia op 2 (E) Nr. 111/43 g.Kdos. vom 9.3.43, Seite 51.



    A Nachtjagdverfahren

    Für die Nachtjagd im Bereich der 1. Flakdivision kommen zur Zeit folgende Nachtjagdverfahren in Betracht:



    I. Ortsgebundene Nachtjagd „Himmelbett“


    Die ortsgebundene Nachtjagd ist das Grundverfahren der 2 mot. Nachtjäger. Sie wird im Bereich der 1. Flakdivision durchgeführt in den Nachtjagdstellungen der 1. Jagddivision unter Benutzung von Funkmessgeräten zur Freund- und Feindführung, jedoch mit der Einschränkung, dass das Verfahren „Himmelbett“ nicht mehr in kombinierten Gebieten, das heißt nicht mehr innerhalb der Flakzone zur Anwendung kommt.


    Im Bereich der 1. Flakdivision werden für das Verfahren „Himmelbett“ somit nur noch die äußeren Räume „Neunauge“, „Albatros“, „Windhund“, „Flamingo“, „Dohle“, „Birkhahn“ und „Rebhuhn“ beflogen, dagegen nicht mehr die in die Flakzone reichenden Räume „Bär A“, „Bär B“ und „Bär C“.


    II. Nachtjagd über dem Objekt „Wilde Sau“


    Für die Nachtjagd über dem Objekt sind mot Nachtjagdmaschinen Bf 109 und FW 190 infolge ihrer Geschwindigkeit und Wendigkeit besonders geeignet. Gleichzeitig kommen auch die 2 mot Nachtjäger, Masse Bf 110, außerdem Ju 88, Do 217 für dieses Verfahren zum Einsatz.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_109

    https://de.wikipedia.org/wiki/Focke-Wulf_Fw_190


    III. Lw. Befh. Mitte, bzw. LGK. III entscheiden, welches Verfahren bei feindlichen Einflügen jeweils zur Anwendung kommt, welche Einsatzräume als Schwerpunkt gelten, sowie Einzelheiten für die Heranführung der Verbände auf den eingerichteten Leuchtfeuerstraßen.


    IV. Diese Entscheidung kann auf Grund der Wetterlage häufig erst bei Beginn der feindlichen Einflüge getroffen werden. Auch ist bei unbeständiger Wetterlage mit einer Änderung des Verfahrens während der Gefechtstätigkeit zu rechnen. Unter diesen Umständen ist die bisherige Handhabung, etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang „Fasan oder Krähe“ zu geben, überholt und entfällt somit ab sofort.



    B. Durchführung des Nachtjagdverfahrens „Wilde Sau“


    Der Flakartillerie erwachsen aus der Zusammenarbeit mit der Nachtjagd eine Fülle von Aufgaben, die nur durch eine straffe Führung und äußerste Disziplin aller schießenden und leuchtenden Einheiten zum vollen Erfolg führen.


    I. Navigationshilfen

    Die einfliegenden Jäger erhalten einen Anhalt für ihren Einsatzraum unter anderem durch Leuchtgranatensignale und Scheinwerfer.


    1.) Leuchtgranaten

    Das Schießen von Leuchtgranaten erfolgt aus den Stellungen:


    — Müggelheim I,

    — Drewitz I,

    — Schönerlinde I.


    Welche dieser Batterien zum Schießen von Leuchtgranaten bestimmt ist, wird gesondert befohlen. Das Schießen von Leuchtgranaten wird für nachstehende Aufgaben durchgeführt:


    a) Navigationsschießen:

    Schießen von 2 Leuchtgranaten in kürzester Folge mit 500 m Höhenabstand und zwar


    — 1. Granate in die befohlene Zielhöhe,

    — 2. Granate 500 m darunter,

    Zielhöhenwinkel in jedem Fall 75°.


    Die Seitenrichtungen sind nach den örtlichen Verhältnissen durch die Regimenter festzulegen.


    Stichwort: „Leuchtgranate Berlin“ mit Angabe der Höhe für die 1. Granate und mit gleichzeitiger Angabe der Pause, nach der die nächste Leuchtgranaten-Gruppe zu schießen ist.


    Beispiel: „Leuchtgranate Berlin 5000 — 3 Minuten Pause — .“


    d. h.

    1. Leuchtgranate in 5000 m Höhe

    2. Leuchtgranate in 4500 m Höhe.

    Wiederholung alle 3 Minuten.


    Im Geschützstand ist eine Tabelle mit den errechneten Werten für Höhen von 2000 bis 5000 m in Stufen von 1000 m zu 1000 m anzubringen.


    b) Zielweisungsschießen:

    Schießen von 3 Leuchtgranaten in kürzester Folge mit 800 - 1000 m Entfernungs- und 500 m Höhenabstand von Granate zu Granate.


    Stichwort für Richtung Nord: „Leuchtfeuergranate Stettin“.


    Stichwort für Richtung Süd: „ Leuchtgranate Leibzig“.


    Bei Leuchtgranate „Stettin“ steht die höchste Granate im Norden, bei Leuchtgranate „Leibzig“ im Süden.


    Für jede Stellung sind die Werte für Seite, Rohrerhöhung und Zünderstellung zu errechnen und auf einer Tabelle im Geschützstand anzubringen.


    c) Flugsicherungsschießen:


    Stichwort „Leuchtgranate Flugsicherung “.

    Setzen von 5 Leuchtgranaten in kürzester Folge mit 500 m Höhenunterschied und zwar


    — 1. Granate in 4000 m Höhe,

    — 5. Granate in 2000 m Höhe

    mit jeweils 75° Rohrerhöhung.


    Die Seitenrichtungen sind nach den örtlichen Verhältnissen durch die Regimenter festzulegen. Die Werte für Zünderstellung sind auf einer Tabelle im Geschützstand anzubringen.


    zu a) — c)

    Es wird nur entweder Navigationsschießen allein

    oder

    Navigationsschießen und Zielweisungsschießen

    oder

    Navigationsschießen und Flugsicherungsschießen durchgeführt.


    Die Reihenfolge der Signale ist dann entweder

    • Leuchtgranate Berlin — Pause —

    • Leuchtgranate Berlin — Pause — usw.

    oder

    • Leuchtgranate Berlin — Pause —

    • Leuchtgranate Stettin bzw. Leibzig — Pause —

    • Leuchtgranate Berlin — Pause —

    • Leuchtgranate Stettin bzw. Leibzig — Pause — usw.

    oder

    • Leuchtgranate Berlin — Pause —

    • Leuchtgranate Flugsicherung — Pause —

    • Leuchtgranate Berlin — Pause —

    • Leuchtgranate Flugsicherung — Pause — usw.


    Der Zeitabstand (Pause) für das Schießen der einzelnen Leuchtgranaten-Gruppen richtet sich nach den Erfordernissen der Jäger sowie nach den Wetterverhältnissen und hängt unter Umständen auch von der Munitionslager ab.


    Die Länge der jeweils erforderlichen Pause wird deshalb mit dem Stichwort „Leuchtgranate Berlin“ (vergleiche obige Ziffer a)) befohlen und gilt gleichzeitig für die Leuchtgranatensignale zu b) und c).



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    Guten Tag zusammen,



    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    Chersson (B B 33)

    Geb. Nikolejew

    97 190 Einwohner (1939)


    Hafenstadt mit starker Industrieentwicklung an der Mündung des Dnjepr in den Dnjepr -Busen, dort wo sich der Fluss in mehrere Arme teilt und viele mit Schilf bewachsene Arme teilt und viele mit Schilf bewachsene Inseln bildet. Verbindung des Hafens mit der See durch einen Kanal. Bahnendpunkt.


    Die Stadt besteht aus einer Militärvorstadt, hinter der die ehemalige Festung mit Kirche, Arsenal und Kasernen liegt, der eigentlichen Stadt und der Vorstadt Sabalka. — 12 Kirchen, Katharinenkathedrale, Schulen, städtische Bibliothek, Institut für Volksbildung, Technik, Historischarchäologisches Gebietsmuseum.


    Mittelpunkt eines ausgedehnten Getreidebezirkes unterhalb der Dnjepr-Stromschnellen (Garten-, Obst- und Ackerbau, Fischfang). — Großkraftwerk, Verschiebebahnhof, Maschinenhaus für Wasserleitungen, Post- und Telegraphenamt, Küstenfunkstelle, Druckerei (Zeitung), Hotels, Apotheken, Militärfliegerschule (Segelflieger- und Fallschirmjägerschule), Flughafen und Flugplatz, Kasernen.


    Hafen und Kriegshafen: Der Hafen ist von Mitte Dezember bis März für 84 Tage zugefroren. Nebel sind häufig von Oktober bis März. Hafenanlagen: Wasserfläche (Wasserstraßen) 700 ha, 9 m Tiefe, 82,2 ha Hafengelände. 3 Kaianlagen (2022 m Länge), 4 Anlegestellen mit 8 m Wassertiefe, 5 mit 5,2 und 6,7 m Tiefe, 7 mit 2,5 m Tiefe, 1 mit 4,2 m Tiefe und 7 mit 2,5 m Tiefe.


    Gepflasterte Straßen gehen bis ins Hafengelände. An Lager- und Umschlagsmöglichkeiten sind vorhanden: Dockanlagen für kleine Flussschiffe, Öltanks außerhalb der Stadt, Siloanlagen, 2 Schwimmdocks im Bau.


    Der Kanal von der See zum Hafen ist 68,5 km lang, 100 m breit und reicht aus für Schiffe bis zu 6,9 m Tiefgang. — Der Umschlag (hauptsächlich Getreide) betrug 1934 = 50 800 t. 1933 legten 79 Überseeschiffe an.


    Rüstungsindustrie: 1 Munitionswerk, 1 Kampfwagen- und Panzerkraftwagenwerk, Reparaturwerft, Schiffbaukombinat, Fallschirmfabrik. — Industrie: Bau von landwirtschaftlichen Maschinen, Motorenreparaturwerkstätten, chemische Industrie, Glasindustrie, Textilindustrie ( Baumwollreinigung, Konfektion, Trikotagen), Rohleder- und Pelzindustrie, Lebensmittel- und Genussmittelindustrie (Konserven, Bier, Spiritus, Schnaps, Teigwaren, Getreidemühlen), Seifen- und Leimfabriken.



    Gruß Marga

    Hallo zusammen,



    Teilabschrift und Bearbeitung

    01.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia



    Butschatsch (polnisch: Buczacz) (B B 429)

    Geb. Tarnopol

    10 870 Einwohner 1937

    (1235 Wohngebäude, 1931)


    Stadt und Rayonszentrum in der Talschlucht der Strypa, 270 m über dem Meeresspiegel. Ansehnliche Stadt mit großen Bauten. Bahnhof der Stracke Wygnanka — Chryplin. Bahnbrücke über die Strypa. Knotenpunkt der Straßen nach Tarnopol, Stanislau, Tschortkow.


    Bevölkerung: 5000 Polen, Juden und Ukrainer.


    Kirchen, Rathaus, Schloss, Hotel, kleines Elektrizitätswerk, Wasserleitung, Post, Telegraphen- und Fernsprechamt, Schlachthof, Tankstelle. — Berühmte Pferdezucht, Ackerbau, Handel. — Steinbrüche, Ziegeleien, Sodafabrik, Spiritusbrennerei, Mühlen.



    Gruß Marga