Beiträge von womo37

    Wer hat Informationen über die Militärzeit von Altkanzler Helmut Schmidt. Bei Wikipedia steht dazu folgendes:

    "Nach dem Abitur 1937 an der Lichtwark-Schule in Hamburg leistete Schmidt zunächst seinen Arbeits- und Wehrdienst ab. 1939 wurde Helmut Schmidt von der Wehrmacht zum Wehrdienst eingezogen und bei der Luftabwehr, genauer Flakartillerie, in Vegesack stationiert. In dieser Zeit hatte er eine intensive freundschaftliche Beziehung zu Tim und Cato Bontjes van Beek und deren Familie. Als er dann in Berlin eine Offiziersschule besuchte, brach er diese Freundschaft wegen deren Kontakte zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle mit der Begründung ab, damit dürfe er als angehender deutscher Offizier nichts zu tun haben.
    Von 1941 bis 1942 kämpfte Schmidt als Offizier an der Ostfront und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Anschließend war er bis 1944 als Referent für Ausbildungsvorschriften der leichten Flakartillerie im Reichsluftfahrministerium in Berlin und in Bernau eingesetzt.
    Als Angehöriger des Reichsluftfahrtministeriums wurde Oberleutnant Helmut Schmidt als Zuschauer zu den Schauprozessen des Volksgerichtshofs gegen die Männer des 20. Juli 1944 abkommandiert. Angewidert vom Verhalten des Vorsitzenden Richters Roland Freisler, ließ sich Schmidt von seinem vorgesetzten General von der Zuhörerschaft entbinden.
    Von Dezember 1944 bis Kriegsende 1945 kämpfte Schmidt als Batteriechef an der Westfront. Anfang 1945 äußerte er sich während einer Übung auf dem Flak-Schießplatz Rerik an der Ostsee kritisch über Reichsmarschall Hermann Göring und das NS-Regime. Dafür wollte ihn ein NS-Führungsoffizier vor Gericht stellen lassen. Ein Prozess wurde jedoch verhindert, indem zwei vorgesetzte Generäle Schmidt durch ständige Versetzungen dem Zugriff der Justiz entzogen.
    Im April 1945 geriet Oberleutnant Helmut Schmidt in Soltau in der Lüneburger Heide in britische Kriegsgefangenschaft. In einem belgischen Gefangenenlager nahm ihm der "Vortrag" des religiösen Sozialisten Hans Bohnenkamp über das Thema "Verführtes Volk" im Juni 1945 die letzten "Illusionen" über den Nationalsozialismus. Am 31. August 1945 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen."
    Schmidt selbst ist mit Angaben über seine achtjährige Wehrmachtskarriere auffallend zurückhaltend. In Wibke Bruhns Buch "Meines Vaters Land" heißt es (Seite 357): "Altkanzler Helmut Schmidt hat mir erzählt, er sei dort (zum Prozeß gegen die 20.Juli-Attentäter; womo37) hinkommandiert worden als junger Oberleutnant. Goebbels habe verfügt, daß ´Soldaten aller Dienstgrade, deren nationalsozialistische Einstellung einer Aufbesserung bedarf, an den Volksgerichtshof-Verhandlungen teilnehmen sollen, damit sie wissen, wie es Verrätern ergeht´". Daß solcherart von "ganz oben" vergatterte Wehrmachtsangehörige sich davon nach eigenem Gusto wieder entbinden lassen konnten, erscheint höchst unglaubwürdig. Schmidt hat diese Behauptung an anderer Stelle auch nie wiederholt.
    Stutzig im Zusammenhang mit dem 20.Juli-Tribunal und Schmidts Zeugenschaft macht auch folgendes: In einem Interview mit der FAZ vom 9. April 2005 behauptet er, vom "Genozid an den Juden" bis Kriegsende "nichts gewußt" zu haben, obschon die meisten der Angeklagten hauptsächlich wegen ihrer Gewissennot angesichts der "vielen Morde" des Regimes (so der Angeklagte Schwerin von Schwanenfeld) vor Freisler standen.
    Zieht man außerdem in Betracht, daß Schmidt im FAZ-Interview die Stirn hat zu behaupten, bis Kriegsende nicht erkannt zu haben, daß "Adolf Nazi", wie er Hitler zu nennen beliebt, "ein Verbrecher war" und auch von Konzentrationslagern wie Dachau (damaliger Kindermund: "Wenn du nicht brav bist, kommste nach Dachau!") und Auschwitz nie etwas gehört haben will, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier jemand nach hinlänglich bekannten Muster – und bis dato sehr erfolgreich – seine Rolle im "Dritten Reich" beschönigt, wenn nicht sogar verfälscht.