Hallo zusammen,
ich habe zu dem Thema kürzlich etwas in einem Geschichts-Magazin gelesen.
Die tschechischen "Agenten" wurden demnach wohl mit einer Halifax in die CSR transportiert.
"...Als sich die Halifax dem tschechischen Luftraum näherte, verschlechterte sich das Wetter rapide. Eine dicke Schneedecke verdeckte Orientierungspunkte unter ihnen, die benötigt wurden, um die Absprungzone zu markieren."
Nach der Landung haben sie wohl Unterschlupf bei einem Müller erhalten, 4 Tage später trafen sie sich mit Mitgliedern des Widerstands und wurden nach Prag geschmuggelt.
Zur Sitzposition Heydrichs steht hier geschrieben:
"...Um ca. 10 Uhr kletterte Heydrich auf den Beifahrersitz und nickte seinem Fahrer, Oberscharführer Johannes Klein, zu. Es war für Heydrich ungewöhnlich, zu spät zu kommen und die tschechischen Agenten überlegten schon, ob sie die Mission abbrechen sollten."
Ausserdem:
"...Nun beging der erstaunte Heydrich einen tödlichen Fehler. Er befahl Klein zu bremsen. Er erhob sich und versuchte, den fliehenden Gabcik mit seiner Pistole zu erschießen. In diesem Moment rannte Kubis nach vorne und warf eine Granate, die am rechten Hinterrad detonierte. Die Detonation schleuderte Granatsplitter auf Heydrich und Kubis...Der Arzt Slanina notierte später: ich fand einen Pneumothorax, eine Quetschung der Lunge und dass durch die Metallsplitter, einige 3 cm lang, Teile der Polsterung in seinen Abdomen gelangt waren, was seine Milz und Teile der Bauchspeicheldrüse beschädigt hatte. Es befanden sich ausserdem Rosshaar-Partikel aus der Sitzfüllung in der Lunge."
Wie die Geschichte ausging ist ja hinlänglich bekannt. Stichwort St. Cyrill und Method-Kirche im Zentrum Prags. Auf jeden Fall eine interessante Aktion. Mich wundert, dass sie ihr Ziel, mit der Tötung Heydrichs, letztlich erreicht haben. Denn unmittelbar nach dem Angriff war er wohl noch recht aktiv. Selbiges gilt übrigens auch für die Zeit nach den Eingriffen im Krankenhaus. Es sah bis zum mutmaßlichen Tod durch Blutvergiftung schwer nach Besserung aus. Auch die zeitlichen Umstände (Verspätung Heydrich) hätten bereits zum Scheitern der Aktion führen können.
Was mich persönlich aber noch mehr wundert und ich mich bereits seit Längerem frage: Warum war ein Mann seines Ranges bzw. Funktion ohne grossartige Leibwächter unterwegs und dann wohl noch im Cabrio? Sehr merkwürdig...War man sich bis dato so dermassen sicher, dass man mit so etwas nicht im Entferntesten rechnete? Man befand sich ja immer noch in der Hauptstadt eines Kriegsgegners bzw. Feindes.
Gruss Patrick
Quellen: History of War, Januar/Februar 2017(die Glaubwürdigkeit dieses Magazins kann ich bislang nicht beurteilen.)