Hallo Loïc André,
Ich möchte sicher sein, dass mein Großonkel in der Region Krakau gefallen ist, und alle Einzelheiten des Weges erfahren, der ihn von der Region Aachen bis zu seinem Verschwinden in Polen führte.
Da keine offizielle Vermissten- oder Todesmeldung für den Einsatz bei der 344. Infanterie-Division im Hürtgenwald vorliegt, ist anzunehmen, dass er mit den Überresten der Division im Dezember 44 an die Ostfront verlegt wurde. Schade, dass dafür jeder amtliche Nachweis fehlt.
Und zwar östlich von Krakau, im Raum Tarnow. Der Zug wurde sogar unterwegs umgeleitet, ursprünglich befand man sich auf dem Weg Richtung Wien, dort sollte die Auffrischung stattfinden.
Da man unbedingt Reserven für die Front an der Weichsel benötigte, kam die Anordnung, dass die Reste (Stab!) nah an der Front zur Neuaufstellung transportiert werden sollten.
Den chaotische weitere Einsatzweg und die Kämpfe des Stabes im Januar 1945 sind detailliert anhand von Zeugenaussagen und KTB-Einträgen im Buch von Georg Gunter nachzulesen
(Titel "Letzter Lorbeer: Vorgeschichte, Geschichte d. Kämpfe in Oberschlesien von Jan. bis Mai 1945")
Das beim Volksbund eingetragene Vermisstendatum ist unter Garantie ein fiktiver Tag, wie er für viele nicht ermittelte Soldatenfälle im Zuge der sowjetischen Großoffensive am 12.01.45 eingetragen wurde.
Wahrscheinlicher ist ein ungeklärter Todes- oder Vermisstenfall zwischen dem 12.01. und 20.01., beim verzweifelten Abwehrkampf des Rahmenpersonals des Stabes der 344. ID.
(Angeforderter Ersatz von 4000 Uffz./Mannschaften zur Auffrischung erreichte niemals die Division, wurde unterwegs aus dem Zug heraus als Alarmeinheiten verheizt)
Genaue Einsatzorte und mögliche Tage zwischen Tarnow und Krakau sind o.g. Buch zu entnehmen.
Wehrmachtlexikon
Die Mühe mit den Daten hätte nicht sein müssen, 1942, 1943 und bis Ende 1944 war er ja nicht "Mitglied" des Verbands. Ist hier nicht eher alles relevante ab dem Stichtag 11.10.44 gefragt?
Grüße
Udo