Hallo Hades,
vielen Dank für die Zusatzinformationen. Noch ein paar Anmerkungen dazu.
1938 wurde er jedoch auf Anweisung einer nicht genannten höheren Ebene an eine andere Schule versetzt und aus der Liste der Studienasssessoren gestrichen, was als Aufnahme in den Beamtenstatus zu sehen ist.
Zu dem Zeitpunkt war dann zumeist politisch nicht konformes Personal auch aus dem Lehrbetrieb entfernt worden, so dass man seine Leute überall unterbringen konnte.
Die Nähe ist definitiv nicht offen. Innerhalb der SS war G. zuständig für die Unterrichtung der Rassenkunde, auch an anderer Stelle, auch in Lobbriefen der SS (um ihn in eine Stellung zu verhelfen) wird immer seine Loyalität und seine Überzeugung genannt, er war definitiv brennender Nazi.
Ich wollte keinesfalls seine Tätigkeit und Anschauung herunterspielen, auffällig dennoch sein später liebloser (Pflicht)beitritt zur NSDAP. Belobigungsschreiben anderer SS'ler halte ich nicht unbedingt für absolut überzeugend, sind doch eher übliche Standardfloskeln. Auch rassekundlich konnte man ihn nicht irgendwo als wichtigen Referendar bei einem Amt verwenden?
Zum Vergleich - ein richtig "brennender Nazi", wo es dann mit Karriere in der SS vom ersten Tag an funktioniert hat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schwalm
Der Hinweis auf den Totenkopfring findet sich sofort nach seiner Beförderung zum Untersturmführer 1937. Meiner kurzen Recherche zufolge musste er dafür so oder so eine SS Junkerschule besucht haben.
Stimmt, der Rang Untersturmführer lässt auf den frühen Besuch einer Junkerschule schließen. Solch früher Besuch befreite dann auch nicht vor dem Wehrdienst, ersparte ihm ggfls. aber auch eine direkte weiterführende Verwendung bei Waffen-SS oder KZ-Mannschaften. Oder kann es auch der SS-Becher gewesen sein, so ein Jedermann-Geschenk bei Trauungen oder anderen Gelegenheiten?
Kann mir persönlich irgendwie nicht vorstellen, dass ein UNTERführer ohne weitere hauptberufliche Verwendung so eine Auszeichnung erhält. Solch niedrige Chargen wurden doch nicht mal in den DAL-Listen geführt?
Selbst im Kriegseinsatz hätte ihm zum Anspruch ein Ritterkreuz verliehen werden müssen, um den Ring nachgereicht zu bekommen. Aber als Laie will ich mich dazu nicht weiter festlegen.
Nun, militärische Vorausbildung besaß er definitiv, diese war auch klar enthalten in der SS-Ausbildung. Wenn er jedoch als Unteroffizier eingestellt worden wäre, können wir uns dann hier auf 1939 einigen - 1941 sollte er bereits Leutnant gewesen sein.
Da lag ich wohl falsch mit meiner Einschätzung zur Bedeutung der militärischen Ausbildung bei den Junkerschulen.
Im obigen Link genannter Fritz Schwalm wurde jedenfalls anstandslos bei der Wehrmacht als Leutnant integriert, als wichtige Person jedoch nach kurzer Zeit wieder zur SS abberufen.
Ansonsten sind 2 Jahre ein gängiger Wert, um vom Offiziersanwärter den Dienstgrad Leutnant zu erhalten. Blieben mit Polen- und Frankreichfeldzug ja genügend Möglichkeiten zur Bewährung.
Interessant wäre es gewesen, zu erfahren, wie man in den Heereseinheiten dann mit solch überzeugten Kameraden umging. die zumeist ältere Führungsgeneration war eher als konservativ anzusehen,
wie passten dann braune Fanatiker ins Gefüge der unteren Einheiten? Eher unliebsam geduldete Einzelgänger?
Grüße
Udo