Beiträge von Hanna Hartmann

    Hallo Michael


    vielen Dank für die Berichte. Ich finde es, je mehr du für mich da "ausgräbst" unfassbar, was damals passiert ist. Es gibt auf Youtube ein Video, da wird noch am Ende von "überlegenem Selbstbewusstsein" schwadroniert (O-Ton vermutlich Wochenschau). Diese grauenhafte Nazi-Propaganda .... ich k...


    sehr empört (nicht auf dich ...)


    Hanna

    Hallo Robert


    vielen Dank. In den Unterlagen, die ich von der WASt bekommen habe, steht am Ende auch "Einsatzraum Leova". Irgendwo zwischen Kischinau und Leova ist mein Großvater wohl in Gefangenschaft geraten.


    Mir geht, wenn ich solche Berichte lese, viel durch den Kopf. Und frage mich, wie es denen ergangen ist, dies dieses Fiasko überlebt haben.


    ... herzliche Grüße


    Hanna

    Hallo Michael


    interessanter Link, und danke für den Tipp. Leider ist Salengre-Drabbe nicht dabei.


    Aber ich habe in Google einige Fotos von ihm gefunden (leider ohne Unterschrift).


    Bin gespannt, was Robert herausfinden wird.


    Grüsslis


    Hanna

    Hallo Michael


    weiter oben in diesem Thread auf der Karte ist die 384. Infanterie-Division in der Nähe eingezeichnet. Könnte also passen.


    Ich bin auf den Namen gestoßen, als ich "Generalleutnant/Kischinau/Kischinew und 1944 August" in Google eingegeben habe, in der Hoffnung, dass es irgendwo einen Bericht gibt, wo ein Soldat gesucht wird. Und dann habe ich alle Personen, die als Generalleutnant genannt wurden, auf Plausibilität mit der Unterschrift verglichen, Ich kann leider kein Sütterlin, aber meine Oma hat das "e" immer wie ein "n" geschrieben, und da dachte ich, es könnte passen.


    das "i.V." hatte ich überlesen ...


    herzliche Grüße


    Hanna


    Hallo Michael


    danke für deine Hilfe ... ich habe aber jetzt doch noch eine Frage, kannst du die Namen der Unterschriften des Majors bzw. des Generalleutnants entziffern?


    Schönen Sonntag.


    Hanna

    Hallo Michael


    vielen Dank für Deine Antworten. Jetzt weiß ich auch, was ein Maultier ist :)


    Was die Präzisierung betrifft, meinte ich mit meinem Satz, dass im Bericht steht, dass die Gruppe "bedingt einsatzbereit" ist und das dann einfach von höherer Seite beiseite gewischt wird. Ich weiß nicht, ob die Männer vor Ort gelesen haben, wie sie eingeordnet wurden. Ich finde, da saßen für mich die echten Verbrecher, die am Schreibtisch den Bericht mit "voll einsatzbereit" weitergereicht haben, das sind die Schreibtischtäter, über die ich mich heute noch aufregen kann. Haben die keine Verantwortung verspürt und Rückgrat, nach oben zu melden, dass es eben nicht so leicht ist.


    Ich danke dir, dass du das gefunden hast. Nur, wenn ich es schwarz auf weiß habe, wie Statusmeldungen "zurechtfrisiert" und geschönt wurden, damit es in Berlin passt, macht mich so was total wütend. Das meinte ich.

    Hallo Michael


    vielen Dank für die NARA Papiere. ... Kann ich dir ein paar Fragen dazu stellen? Was sind "Maultiere"? Esel? Oder die Bezeichnung für ein Kraftfahrzeug? (Bitte nicht lachen, ich weiß es nicht....) Und kannst du die Unterschriften entziffern?


    Okay, dass das 20. Juli eine Rolle spielt, konnte man sich denken. Aber die Einschätzung "bedingt einsatzbereit" einfach zur Seite zu wischen ... wie hat sich so was auf die "Moral" der Männer ausgewirkt??? Haben die so was erfahren? Die müssen sich doch an den Kopf gegriffen haben.... haben die sich nicht an den Kopf gegriffen??? (Heute ist es immer leichter, solche Fragen zu stellen...)


    Danke, dass du mir so viel hilfst .... es gibt mir ein besseres Bild von der Realität ...


    Hanna

    Hallo


    für Euch zur Info ... ich hatte es auch beim Militärarchiv versucht, heute kam die E-Mail


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    Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv
    Gz.: MA 5 – 2016/G - 617
    (Bitte bei Antwort immer angeben)
    Bearbeitet von: Herrn xxx
    Ihre Nachricht vom: 03.09.2018


    Freiburg im Breisgau, den 11.09.2018


    Sehr geehrte Frau Hartmann,


    leider konnten im Bundesarchiv, Abteilung Militärarchivkeine Verleihungs- oder gar wehrmachtgerichtliche Unterlagen zu Ihrem vermisstenGroßonkel, WIESNER, Bernhard, geboren am 10.10.1914, ermittelt werden, so dassich zu diesbezüglichen Unterlagen leider "Fehlanzeige" mitteilenmuss.


    Richtigerweise haben Sie sich bereits wegen seinesmilitärischen Werdegangs an die Deutsche Dienststelle (WASt) gewandt, die IhreAnfrage bereits beschieden hat.


    Es tut mir leid, Ihnen keine weiteren Erkenntnisse überden Verbleib oder Sonstiges mitteilen zu können.


    Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.


    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag
    Bundesarchiv
    Wiesentalstraße 10
    79115 Freiburg im Breisgau
    militaerarchiv@bundesarchiv.de


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    *seufz* ... es war ein Versuch wert.


    Schönen Abend euch allen da draußen ...


    Hanna

    Hallo Hanna,


    Hast du vielleicht noch Feldpostbriefe die uns weiterhelfen könnten, sprich Feldpostnummern.
    Ergänzend zu Michaels Ausführungen, laut der Schwester Charlotte Gärtner ist er in Schwiebus angekommen da sie ja anscheinend noch Nachricht aus Tiborlager erhalten hat. Das Grenadier-Ersatz-Bataillon 337 das ja im Tiborlager lag war für mehrere andere Einheiten zur Ersatz Gestellung zuständig.
    Es kann auch möglich sein das er zusammen mit der 433. Division im Januar nach Küstrin an die Oderfront verlegt wurde, die dort zerschlagen wurde.


    Gruß Ulf


    Ich habe eine Schwiegertochter von Bernhards Schwester Lotte in Lenggries gefunden, sie klang am Telefon etwas verhalten. Und ist jetzt weg in Urlaub. Danach will sie schauen, ob sie noch etwas findet, wie z. B, einen Feldpostbrief von Bernhard an seine Schwester .... (Sie hält es für unwahrscheinlich, weil seine Schwester bereits 1998 gestorben ist, aber vielleicht gibts ja noch etwas im Keller oder auf dem Speicher). ....

    Ja, da habt ihr vielleicht recht ... Aber auch seine Schwester Charlotte hat laut WASt (siehe oben) gesagt, dass er zum letzten Mal aus dem Tiborlager geschrieben hat. Dass er zwei Monate nicht mehr schreibt, wäre eher seltsam.


    an Michael:


    Und ja, ich habe einen Bericht in Facebook gefunden, von einem Kurt Bischof (leider 2013 gestorben)


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    Das Ritterkreuz and the Ritterkreuzträger Wehrmacht
    4. Dezember 2016
    Wie der Obergefreite Kurt Bischof (1924-2013) aus Winterstein/Thüringen als 19jähriger mit verstümmelten Beinen sein Leben rettete, um als 20jähriger ganz allein hinter einem Maschinengewehr einen russischen Großangriff zu stoppen.
    Hier ist seine unglaubliche Geschichte....
    Kurt Bischof wurde am 16.12.1924 in Winterstein im Kreis Gotha, als Sohn von Fritz und Margarete Bischoff, geboren. Er war damit das dritte von vier Kindern.
    Nach Besuch der Volkschule erhielt er ab 1938 eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Firma Otto & Co. in Schmerbach. Auf Anweisung seines Vaters, durfte Bischof weder dem Jungvolk noch der Hitlerjugend beitreten.
    Im Sommer 1942 erhielt er eine Benachrichtigung zu einem Lehrgang in einem Wehrertüchtigungslager in Bad Berka und trat diese achtwöchige Unternehmung an. Nach vier der geplanten acht Wochen wurde er in die Heimat zurückgerufen, da dort der Einberufungsbefehl für den 15.10.1942 nach Kassel vorlag.
    Bischof kam zum Infanterie-Regiment (mot.) 15, das nun neu aufgestellt wurde, nachdem es in Stalingrad unterging. In der Lüttich-Kaserne erheilt er eine Ausbildung am MG 34, bis er dann an ein Marschbataillon nach Erfurt überstellt wurde.
    Der Abtransport erfolgte mit Ziel Shistra Shitomir an der Ostfront, wo Bischof der Infanterie-Regiment 337 der 208. Infanterie-Division bei der Heeresgruppe Mitte zugeteilt wurde. Die Marschkompanie wurde direkt in den Frontbereich gefahren und geriet in einen Artillerieüberfall sowie einem Luftangriff, bei dem es die ersten Verluste zu beklagen galt. Nachdem neue Ersatz auf die verschiedenen Kompanien aufgeteilt wurde, folgten die ersten Wochen an der Front. Dort bewährte sich Bischof schnell und erwarb Ende März 1943 für einige Spähtruppunternehmen und das Halten einer Stellung über einen längeren Zeitraum das Eiserne Kreuz II. Klasse.
    Mitte 1943 lag die Division bei Orel an der Oka. Während Bischof über freies Feld ging geriet er in einen Artillerieüberfall. Dabei schwer an beiden Beinen und unterhalb der Gürtellinie verwundet. Bischof lief derart verstümmelt noch einen Kilometer zum Graben und dann zum Sanitätssammelpunkt zurück. In einen Sanka verlegt ging die Fahrt über 20 Kilometer nach Bolchow. Im Lazarett hielt Bischof die ganze Nacht aus, um am nächsten Tag endlich versorgt zu werden. Da er nicht mehr laufen konnte, kam nur noch ein Transport mittels Zug in Frage, der ihn nach Ostpreußen brachte. Unterwegs kam es zu Partisanenüberfällen und Brückensprengungen.
    Nach mehreren Monaten gelang es den Ärzten Bischof zusammenzuflicken und ihn einsatzbereit zu machen. Dies bezieht sich nicht nur auf den militärischen Aspekt, sondern auch darauf, das er nach dem Krieg 2 Kinder in die Welt setzen konnte.
    Nach 14 Tagen Erholungsurlaub kommt Bischof zum Ersatz-Bataillon nach Schwiebus und kehrte kurze Zeit später zu seinem Grenadier-Regiment 337 an die Front zurück.
    In den nächsten noch zweimal verwundet, dabei durch Splitter einer Handgranate und durch einen 3 cm großen Granatwerfersplitter am Kopf. Dies veranlasste ihn dazu, von nun an keinen Stahlhelm mehr zu tragen.
    Nachdem der Gegner in Schlesien einbrach und Lauban, sowie Striegau im Februar 1945 einnahm, kam es darauf die wichtigen Verkehrsknotenpunkte Striegau und Lauban zurückzuerobern. Auf Striegau wurde die 208. Infanterie-Division angesetzt, wobei dem Grenadier-Regiment 337 unter der Führung des Oberstleutnants Albinus eine zentrale Rolle zugestand.
    Nachdem der Angriff in der Nacht vom 08. auf den 09.03.1945 ohne Artillerievorbereitung begann, gelang es den Angreifern schnell die Stadt einzukesseln. Doch begannen nun schwerste Strassen- und Häuserkämpfe. Der Mangel an Nahkampfmitteln machte sich hierbei bemerkbar. Am 09.03. wehrte man gegnerische Angriffe auf der Berglinie ab, sowie weitere mit Panzerunterstützung angesetzte Versuche des Gegners Striegau zurückzuerbobern. Oberstleutnant Albinus gelang es jedoch immer wieder mit den letzten Reserven die Stellungen zu halten.
    Nachdem die sowjetische Luftwaffe eigene Truppen bombardierte, die sich demoralisiert zurückzog, trat erstmalig spürbar Entlastung ein. In der Stadt Striegau selbst mussten die Soldaten die Massaker des Gegners an der Zivilbevölkerung mit eigenen Augen sehen, was den Kampfeswillen stärkte.
    Bischofs 5. Kompanie lag in der Nähe von Striegau in den Järischauer Bergen. Im Laufe des Vormittags griff gegnerische Infanterie, nach Artillerievorbereitung an. Durch das Vorbereitungsfeuer fielen zwei MG-Stände im Bereich der Kompanie aus und Leutnant Schmidt erteilte Bischof den Befehl nachzuschauen warum die MG schwiegen. IN der ersten Stellung war der MG Schütze 1 tot und der 2. verschwunden, außerdem war die Munition fast verschossen. Bischof besetzte die Stellung verschoss die Munition und sprang in die 2. verlassene Stellung und feuerte etwa 30 Minuten auf den Gegner, bis dessen Angriff abgewehrt werden konnte. Bis zum Eintreffen einer Entsatzgruppe hielt Bischof die Stellung und ging dann mit ihr zurück, nachdem sich gegnerische Panzer ankündigten. Bischof versuchte noch einen Panzer abzuschießen, was ihm jedoch nicht gelang.
    Nach einigen Wochen Frontalltag erhielt Bischof den Befehl sich zwecks Verleihung einer Auszeichnung vorzubereiten. Die Rückwärtigen Truppen standen im Viereck aufgestellt auf einem Dorfanger. Nachdem ihn Generalmajor Piekenbrock ausrief, legte er Bischof das Ritterkreuz um den Hals. Ein Bischof unbekannter Leutnant hatte ihn zum Ritterkreuz vorgeschlagen, was am 14.04.1945 befürwortet wurde.
    In der Folge meldeten sich Journalisten und PK-Fotografen, bspw. von der Frontzeitung "Schwert im Osten", um ihn zu fotografieren. Auch Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner sendete ihm eine Kiste mit der Aufschrift "An den jüngsten Ritterkreuzträger des XVII. Armee-Korps", enthalten waren je drei Flaschen Sekt, Schnaps und Wein.
    Am 10.05.1945 legte Bischof bei Jungbunzlau mit seinen Kameraden die Waffen nieder. Tschechische Bewaffnete wollten die Soldaten massakrieren, doch verhinderten dies sowjetische Soldaten. Bischof hatte eines seiner Ritterkreuzfotos unter dem Filzüberzug seiner Feldflasche versteckt, wodurch das einzigste Bild auf dem Bischof das Ritterkreuz trug bis heute erhalten blieb.
    Zunächst arbeiteten die Männer in einer Kaserne in Zittau, bis dann 40.000 Man an Polen übergeben wurden, wodurch sie nach Beuthen in das Oberschlesische Steinkohlerevier transportiert wurden.


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    da ist, was die 337 betrifft, auch nicht von Prag die Rede.


    lg


    Hanna

    Hallo Michael


    als ich mir die Fotoseite des DRK angesehen habe, wer alles im Grenadier-Ersatz-Bataillon 337 gewesen ist, da sind alle seit Januar 1945 vermisst, nur Bernhard nicht. Macht das Sinn? Bernhards Schwester Lotte hat immer gesagt, dass die letzte Feldpost von ihm aus dem Tiborlager im Januar 1945 gekommen sei. Das würde passen.
    Warum sollte ein Oberfeldwebel einfach so nach Prag weiterziehen, ohne seine Truppen, ohne sein Pferde???


    Bernhards Vater hat gegenüber dem DRK Prag angegeben, weil Bernhards Frau das der Familie erzählt habe. Sie hat aber auch erzählt, dass Bernhard bis Ende Februar 1945 erst bei ihr in Berlin gewesen sei und dann "verschwunden" sei. Ein Oberfeldwebel fährt einfach mal so nach Berlin und verschwindet dann. Mit oder ohne Pferd??? War sowas damals möglich in der Wehrmacht????


    Das Problem in der Familie war immer, dass Bernhards Frau Hilde Ende November 1945 ein Kind bekommen hat, und sie hat immer gesagt, dass Bernhard der Vater sei. Damals im 2. WK ist halt viel passiert. Bernhards Onkel, Arthur Wiesner, war damals Schauspieler in Prag (Um den Kriegsereignissen mit den daraus folgenden Bombenangriffen zu entgehen, hatte man nämlich damals die deutsche Filmproduktion zu großen Teilen in die berühmten Barrandov-Studios verlegt), aber er war im Februar/März 1945 wochenlang unauffindbar verschwunden und lebte nach Kriegsende dann in Berlin. Aber: Arthur Wiesner hat sich später immer um das Kind gekümmert und ihm alles vererbt. Das hat die Familie bis heute beschäftigt.