An Alle hier im Forum,
ich möchte mich als Frischling hier mal kurz vorstellen.
Also ich bin der Hans, genannt Hannes, 67 Jahre alt, Rentner und war bei der BW (ABC-Abwehr und Fallschirmjägertruppe):D
Mein Interresse für das Militär besteht schon seit meiner Jugendzeit, da ich im Kreis meiner Familie von 5 Onkels umgeben war, die alle im Krieg gedient haben. 4 davon waren bei der Wehrmacht und einer, der Onkel Willi, bei der LSSHA, das war der ruhigste, der hat kaum was über den Krieg erzählt. Das war mein Lieblingsonkel, manchmal, wenn wir zwei allein waren hat er etwas herausgelassen.
Ich kann mich erinnern, das muss 1956 gewesen sein, hatten wir einen Schulausflug nach Dachau ins dortige KZ, ich kam ganz aufgewühlt von den Schilderungen der ehemaligen KZ-Insassen zurück und habe ihm davon erzählt, er blieb ganz ruhig sitzen und hat kein Wort gesagt, daraufhin wurde ich gegen ihn sehr agressiv, ich habe ihm vorgeworfen er währe ein Mörder und Verbrecher was mir heute noch sehr, sehr leid tut, aber der Onkel sass einfach da,sein Blick ging ins Lehre, ich glaube der hat mich in dem Moment garnicht wahrgenommen und hat geschwiegen, was mich sehr wütend gemacht hat. Darauf hin war ca. 3 Monate lang Funkstille zwischen uns beiden.
Nach dieser Zeit hatten wir eine Aussprache miteinander. er erklärte mir, wie er überhaupt zur SS kam.
Sein Vater war ein höherer Gewerkschaftler bei der Fa. R. Bosch und der wurde 1933 von der Gestapo verhaftet und ins KZ Stetten am Kalten Markt und später auf den Kuhberg in Ulm und anschliessend ins KZ Dachau verbracht, wo er 1937 bei der Musterung von Onkel Willi auch noch einsass. Lt. seiner Schilderung sprach ihn ein Angehöriger der SS an und teilte ihm mit, dass sein Vater sofort aus dem KZ entlassen würde, wenn er sich jetzt freiwillig zur SS melden würde, was er auch machte und was jeder andere wahrscheinlich genau so gemacht hätte. Übrigens wurde sein Vater zwei Tage vor dem Einrückungstermin bei der LSSHA in Berlin aus dem KZ entlassen.
Nach seiner Grundausbildung war er bei der Leibstandarte in Berlin und Berchtesgaden stationiert, anschliessend war er Fahrer von Sepp Dietrich oder Paul Hausser, das weis ich nicht mehr so genau. Er war auch eine Zeit lang in Bad Tölz,als was, Ausbilder oder Auszubildender ist mir auch nicht mehr bekannt und ob vor dem Job als Fahrer oder nach dem.
An eines kann ich mich aber sehr gut erinnern, das muss in der Normandy
oder bei der Ardennen Offensive gewesen sein, ich tendiere mehr zur Normandy, wurde er von den Amerikanern gefangen genommen. Nach seinen Angaben konnte er nach einer Woche Kriegsgefangenenlager flüchten und sich zu den Deutschen Linien durchschlagen. Das war ein riesiger Fehler von ihm, denn 1944/45 war er wieder an der Ostfront und wurde dort zum zweiten Mal gefangen genommen, aber diesmal von den Russen und das bedeutete Kriegsgefangenlager von 1945 bis Anfang 1950.
So, jetzt ruft mein Bett
Mit freundlichen Grüssen
Hannes