Infanteriesturmabzeichen, ein seltsames Entwurfstück

  • Hallo zusammen schaut euch mal dieses seltsame Entwurfstück vom Infanteristurmabz. an.Ich bin zufälligerweise beim Recherchieren im Netz darauf gestoßen.
    Gruß Matthias

    Entwurfstück ?!


    Erstmalig erschien 1978 eine Variante des Infanterie-Sturmabzeichens auf dem Markt, welches als abgelehnte Vorlage des Infanterie-Sturmabzeichens aus dem Jahr 1940 beschrieben wurde. Es wurde in dem Angebotstext wie folgt beschrieben:
    Prototyp für das Infanterie-Sturmkampfabzeichen: Vorlagestück für die Ordenskanzlei. Dieser Entwurf wurde nicht angenommen. Einzig existierendes Stück. Bronze. 50,0 X 70,0 mm, RS glatt, mit Herstellermarke. Von größter Seltenheit und geschichtlichem Interesse.
    Das Stück wird weiterhin als zeitgenössisches Original mit einer ähnlichen Beschreibung bei einem renommierten Militaria-Fachhändler zum Kauf angeboten. Hier beruft man sich bezüglich der Originalität und Existenz eines derartigen Stückes auf das Buch "For Führer and Fatherland" von Angolia. Eventuell sei es ein Entwurf für die Angehörigen der Flugabwehr-Kompanien, welche am dem 25.02.1941 das Infanterie-Sturmabzeichen erhalten konnten.

    Es ist mehr als zweifelhaft, dass es sich bei diesem Stück um ein zeitgenössisches Original handelt.
    Bei dem Herstellerzeichen handelt es sich um das der Firma L.Christian Lauer aus Nürnberg. Wie zuvor erwähnt war die Fa. C.E. Juncker, Berlin mit dem Entwurf des Infanterie-Sturmabzeichens beauftragt worden und hatte vom OKH deutliche Vorgaben erhalten. Es ist nicht bekannt, dass die Fa. Lauer in diesen Prozess mit eingebunden war.
    In dem Verkaufstext heißt es, dass der Entwurf an die Ordenskanzlei (richtig wäre Präsidialkanzlei) eingereicht und abgelehnt wurde. Die Präsidialkanzlei war jedoch nicht zuständig. Die Entscheidung fiel beim OKH, bei welchem auch die Entwürfe eingereicht wurden.
    Während des Zeitraums als Entwürfe (durch die Fa. C.E. Juncker) eingereicht wurden, war lediglich das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber gestiftet. Das Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze wurde erst am 01.06.1940 gestiftet. Wieso sollte die Fa. Lauer also bereits den Entwurf für ein Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze vorlegen, von dessen späterer Stiftung sie noch nichts wissen konnte?
    Die erste Veröffentlichung von Bildern, die das Infanterie-Sturmabzeichen in seiner endgültigen Form zeigen, erschienen im Februar 1940. Es hätte also kein Bedarf mehr an weiteren Entwürfen bestanden.
    Auch der Entwurf für Angehörige der Flugabwehr-Kompanien scheint mir mehr als zweifelhaft, da diese lediglich in den Kreis der Personen mit einbezogen wurden, denen das Infanterie-Sturmabzeichen unter bestimmten Voraussetzungen verliehen werden konnte. Die Schaffung einer abgeänderten Variante des Infanterie-Sturmabzeichens eigens für Flugabwehr-Kompanien scheint sehr unrealistisch. Dann hätten auch Varianten für MG-, PAK- und Sanitätseinheiten geschaffen werden können.


    Quelle:


    www.auszeichnungen-online.de

  • Interessant, Das wusste ich auch noch nicht. Danke für die Information. Aber wie auch shcon richtig im Text steht "Es ist mehr als zweifelhaft, dass es sich bei diesem Stück um ein zeitgenössisches Original handelt."
    Aber es gab ja soviel in dem Bereich Wehrmacht, dass es nicht von vorne herein auszuschließen ist.


    Peter