Beiträge von Marga

    Guten Tag Michael,


    was für eine wunderbare Geschichte, was für eine Frau. Danke für diesen Beitrag. Ich hoffe, ich finde eine Biographie über Marija Wasiljewna Oktjabrskaja.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Ausgelegt: 09.10.41


    Titel : Insektenvertilgungsmittel



    Patentanspruch:

    Verwendung einer Mischung von Süßstoff mit Senfmehl oder Senföl, Kälbermagenlab und Nitrobenzol in flüssiger, pulveriger oder fester Form zur Insektenvertilgung.


    Beschreibung:

    Die Erfindung bezieht sich auf ein Insektenvertilgungsmittel.


    Es sind bereits Insektenvertilgungsmittel bekannt geworden, bei denen Süßstoffe als Köder und Senfmehl oder Senföl, sowie Nitrobenzol als Betäubungsmittel und Tötungs-Bestandteile beigefügt sind.Durch die bekannten Insektenvertilgungsmittel mit den stark wirkenden Giften ist es aber möglich, dass auch andere nützliche Tiere, angelockt durch den Süßstoff, gefährdet werden.


    Um dies zu verhindern und doch ein vorzüglich wirkendes Mittel zur Bekämpfung der Insekten zu schaffen, wird gemäß der Erfindung außer den an sich bekannten Bestandteilen, Süßstoff, Senfmehl oder Senföl und Nitrobenzol noch Kälbermagenlab hinzugefügt. Durch die Beimischung von Kälbermagenlab wird der milchartige von den Insekten und Raupen aufgenommene Blut- oder Lebensstoff zur Gerinnung gebracht, wodurch deren Leben abgetötet wird, da deren Blut im geronnenen Zustand sich aufblähend auswirkt.


    Die Mischung als Extrakt bzw. Ausgangsmittel besteht zum Beispiel aus 90 Teilen Zucker oder sonstigen Füllstoff als Anlockmittel, 2 Teilen Nitrobenzol, 2 Teilen Senfmehl oder Senföl und 6 Teilen Kälbermagenlab.


    Die Ausgangsmischung (Extrakt) in fünfzigfacher Verdünnung d. i. 50 Teile Wasser mit einem Teil der Mischung tötet alle Insekten und Raupen auch deren Gespinnsten und Blutläuse aller Art. In zwanzigfacher Verdünnung werden schon Heuschrecken, Schnecken, Wespen und der Sauerwurm am Weinstock getötet. Bei zehn- bis fünfzehnfacher Verdünnung können schon Fliegen, Mücken, Bremsen, Wanzen, Schildläuse getötet werden. In siebenfacher Verdünnung können Ameisen, Erdflöhe und sogar größere Käfer getötet werden.


    Das Vertilgungsmittel kann in flüssiger, pulverförmiger oder fester Form verwendet werden. Daher ist es auch möglich diese an sich in der Mischung gleichbleibenden Mittel, beispielsweise in flüssiger Form mit mehr Wasser, bzw. In pulverförmiger und fester Form mit einem Streckungsmittel mehr oder weniger zu verdünnen, sodass die Wirkung auf die verschiedensten Insektenarten eingestellt werden kann.


    Bei Verwendung solcherart zusammengesetzter Vertilgungsmittel werden die Insekten durch den Süßstoff angelockt und beim Fressen desselben werden auch die anderen Bestandteile mit vertilgt. Dabei tritt infolge des Zusatzes von Senfmehl oder Senföl und Kälbermagenlab eine Blähung bzw. Blähwirkung auf, welche die Insekten allein schon töten würde. Um aber die Vertilgung der Insekten noch mehr zu beschleunigen, ist noch ein geringer Zusatz von Nitrobenzol dem Mittel beigemengt.




    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    ein weiteres Patent

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Ausgelegt : 11.01.1040


    Titel : Reinigungsmittel für Zähne und Zahnersatz



    Patentanspruch:

    Pulverförmiges Reinigungsmittel für Zähne und Zahnersatz, insbesondere Zahnprothesen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Enzym und einem trockenen Peroxyd oder Peroxydderivat. —


    Beschreibung :

    Es wurde gefunden, dass pulverförmige Mischungen mit einem Gehalt an einem Enzym und einem Trockenen Peroxyd oder Peroxydderivat sich vorzüglich als Reinigungsmittel für Zähne und Zahnersatz, insbesondere Zahnprothesen, eignen. Die reinigende und desinfizierende Wirkung tritt in wässriger Lösung schon bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur ein. Die Lösung bleibt für die Zeit des Gebrauchs haltbar und wirksam.


    Zweckmäßig stellt man das Mittel durch Zusatz von alkalisch reagierenden Salzen wie Natriumcarbonat und bzw. oder Natriumbiocarbonat schwach alkalisch ein. Als Enzyme sind vorzugsweise proteolytische Enzyme geeignet, insbesondere Pankreastryptase, ferner auch Schimmelpilzenzyme, Papain oder dergleichen. Vorteilhaft setzt man auch noch Amylasen und Lipasen zu bzw. wählt Enzympräparate, die alle drei genannten Enzyme enthalten. Es können auch geeignete Aktivatorren für die Enzyme sowie Schutzkolloide zugegeben werden.


    Von trockenen Peroxyden oder Peroxydderivaten kommt in Betracht Anlagerungsverbindungen des Wasserstoffperoxyds, zum Beispiel an Harstoff, Natriumpercabonat, Natriumperborat, Natriumpreroxyd und dergleichen.


    Es war überraschend, dass diese verschiedenen Stoffe sich nicht gegenseitig stören. Das neue Mittel zeigt sogar eine besonders gute Wirkung, die vielleicht darauf beruht, dass die Enzyme den Angriff auf die hochmolekularen Bestandteile des Schmutzes, zum Beispiel Eiweißstoffe, einleiten, während die sauerstoffabgebenden Mittel die Abbaustoffe, zum Beispiel Eiweißhydrolysate, rasch bis zur Löslichkeit oxidieren.


    Beispiel:

    Man mischt 64 Teile Natriumpercarbonat mit 32 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat und 4 Teilen eines Pankreastryptasepräparates durch Einlegen in eine wässrige Lösung aus der Mischung.


    Die trockene Mischung hält sich besonders bei Abwesenheit von äußeren Einflüssen, z. B. Luftfeuchtigkeit, lange Zeit unverändert. Auch bei stundenlangem Erhitzen auf 50-55° C nimmt die Wirksamkeit kaum ab.



    Gruß Marga

    Fortsetzung und Schluss des obigen Lageberichtes


    Quelle: germandocsinrussia


    14. Gewerbliche Wirtschaft

    Besonders im Rayon Browary kann eine auffallende Häufung von Industriebetrieben, die jedoch vielfach zerstört oder nicht lebensfähig sind, festgestellt werden. Ungefähr 5 km nördlich von Browary befindet sich an der Straße von Tschernigow ein größeres modern eingerichtetes Klinkerwerk, dass trotz Beschädigung der wichtigsten Maschinen im Handbetrieb zurzeit täglich etwa 14 000 Stück Klinker fertigstellt. Verschiedene elektrische Motoren, die ich bereits dieses Frühjahr für dieses Werk beschafft hatte, wurden trotz meines Protestes vor etwa 2 Monaten durch einen Beauftragten der Wi-In-Süd dem Regenerierwerk Darnisa zugesprochen. Dem weiteren Ausbau des Klinkerwerkes messe ich größte Bedeutung zu. Nach einer mir kürzlich zugegangenen Verfügung soll dieses Werk in die Betreuung durch die SS übergehen.


    Daneben bestehen in Browary noch folgende gewerbliche Betriebe:


    1 größeres Sägewerk,

    1 größere Eisengießerei (erheblich zerstört)

    1 chemische Fabrik (Herstellung v. Schuhwichse, Kerzen usw.)

    und kleiner Webereien und Seilereien.


    Im Rayon Browary sind außerdem folgende kleine Betriebe vorhanden, die über einen Handwerkbetrieb kaum hinausgehen: Leder- und Korbmöbelherstellung, Schreinereien, Nagelfabriken, Torfgewinnungs- und Fischereibetriebe. Ein großer Teil dieser Betriebe arbeitet zurzeit nicht mehr, da nach Prüfung der Verhältnisse keine Rohstoffe mehr geliefert werden können.


    Im Rayon Borispol befindet sich in Staroje und Umgebung eine größere Zuckerfabrik mit dem angeblich dazugehörigen ziemlich bedeutenden Torfgewinnungsbetrieb, sowie 2 kleinere Sägewerke. Verschiedene kleinere Webereien und Seilereien innerhalb des Rayons Borispol dürften infolge der Rohstoffschwierigkeiten bald ihre Tätigkeit einstellen.


    Im Rayon Wysch-Dubetschnja werden im Süden in verschiedenen Dörfern Korbmöbel hergestellt (Heimarbeit). Ein großes Lager wurde vor kurzem durch Brand zerstört. Daneben spielt in diesem landwirtschaftlich und gewerbewirtschaftlich ausgesprochenen Zuschussgebiet die Fischerei und die Gewinnung von Harz (Kolophonium) eine große Rolle. Ein kleinerer Harzverarbeitungsbetrieb ist in diesem Rayon vorhanden.



    15. Die finanzielle Lage der Rayone ist nicht günstig. Es handelt sich fast ausschließlich um ländliche Bezirke. Bis einschließlich des Monats September konnten die Haushalte noch ausgeglichen werden.


    Die Rayone werden durch Finanzinspekteure geprüft. Verfehlungen konnten nicht festgestellt werden. Die Angestellten sind mit der Führung der angeordneten Bücher usw. vertraut gemacht worden. Die Steuern sind eingeführt. Die Tätigkeit eines eigenen Finanzinspekteurs ist dringend erforderlich, scheiterte bis jetzt jedoch an der Personalfrage. Die Einführung der Steuern erfolgte auf meine Veranlassung bereits durch die früherer Ortskommandantur.



    16. Die Geldbedarfsanmeldung wird weiter wie bisher gehandhabt.



    17. Dringend werden neben Möbel, Bettwäsche und verschiedenen Baustoffen vor allem mindestens noch 2 Schreibmaschinen benötigt, da die Hauptabteilung III E keine amtseigene Schreibmaschine besitzt. Es kann mit Sicherheit behauptet werden, dass ein großer Teil der Büroarbeiten nach Gestellung der benötigten Schreibmaschinen doppelt so schnell und viel zweckmäßiger geleistet werden kann..


    Allgemein ist noch zu bemerken, dass der Rayon Wysch-Dubetschnja als in jeder Hinsicht (besonders landschaftlich) ausgesprochenes Zuschussgebiet auch verkehrstechnisch einer ordnungsgemäßen Führung des Gebiets schwere Hindernisse entgegensetzt. Mit Fahrzeugen kann dieser Rayon auf Straßen oder Wegen nur durch das Gebiet Koselez des Generalbezirks Tschernigow erreicht werden. Die Straßenverhältnisse sind jedoch derart dürftig, dass an ein Durchkommen mit Kraftfahrzeugen auf diese Weise einfach nicht zu denken ist. Eine kürzlich festgestellte Fähre über die Desna (auch für Lkw.) vermittelt notdürftig die Verbindung zur Rayonstadt Wysch-Dubetschnja. Der Sitz der Rayonverwaltung befindet sich in dem 4 km nördlich Wysch-Dubetschnja gelegenen Vorort Firnoff, wo angeblich früher die wohlhabenden Schichten Kiews ihre Ferien und ihre Freizeit verbracht haben.


    Die Abtrennung des Rayons Barischewka hat sich in jeder Hinsicht auf die Gesamtstruktur des Gebietes nachteilig ausgewirkt. Eine Wiedereingliederung ist for allem aus landwirtschaftlichen Gründen dringend erforderlich.


    Der Gebietskommissar:


    gez. Dr. Edelmann

    Regierungsrat



    Gruß Marga

    Fortsetzung


    13. Das Gebiet Borispol umfass eine Gesamtfläche von ungefähr 320 000 ha mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von etwa 200 000 ha, die sich wiederum untergliedert in Ackerland mit 125 000 ha, Wiesen und Weiden mit 62 000 ha, Hof- und Gartenland mit 9 000 ha, Wald und Busch mit 9 000 ha. Der Rest verteilt sich auf Sumpf-, Sand- und Wasserflächen.


    Hauptsächlich angebaute Kulturpflanzen sind Winter- und Sommergetreide, Kartoffeln, im südlichen Teil des Gebiets Zuckerrüben, ferner Hülsenfrüchte und Ölfrüchte sowie technische Kulturen. Von letzteren sind insbesondere zu erwähnen Kok-Sagys, Hanf und Flachs, in neuester Zeit auch der Anbau von Tabak. Größere Bedeutung ist in den Rayonen Browary und Borispol den Gemüsekulturen, Gurken, Tomaten usw. beizumessen. Der Obstanbau ist nicht allzu stark verbreitet. Zu erwähnen sind hier lediglich der Erdbeeranbau in Browary und einige Kernobstkulturen in den Rayonen Borispol und Browary. Anbaumäßig sehr schlecht bestellt ist der Rayon Wysch-Dubetschnja, der stark unter Hochwasser zu leiden hat und vorwiegend aus Schwemmsandboden besteht. Aus diesem Rayon sind Produkte pflanzlicher Art kaum herauszuholen.


    Zugochsen zu Gespannswecken sind genügend vorhanden. Die Anzahl der Milchkühe entspricht noch nicht der Zahl der einzelnen landwirtschaftlichen Hofstellen. Der Jungviehbestand ist ein sehr geringer. Durch die befohlene Kükenaufzucht ist es gelungen, die Zahl der Hühner erheblich zu steigern. Ein sehr schlechtes Bild bietet eine Aufstellung über Wassergeflügel und über die Bienenvölker. Zufriedenstellende Arbeit wurde auf dem Gebiet der Seidenraupenzucht geleistet.


    Zur Hebung der Tierzucht wurden an den günstig gelegenen Orten Pferde-, Rindvieh-, Schweine- und Schafzuchtfarmen aufgebaut.


    Für die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte stehen geeignete Betriebe nur in geringer Zahl zur Verfügung, was auf die Nähe der Großstadt Kiew zurückzuführen ist. Dagegen mussten, um die anfallende Frischmilch zu verarbeiten, in den einzelnen Rayonen Molkereien errichtet werden. Neben einer größeren Motormühle stehen nur zahlreiche kleinere Mühlen, größtenteils Windmühlen, zur Verfügung, die gerade genügen, den Bedarf der Bevölkerung und der wenigen deutschen Dienststellen zu decken. Der Versand aller anfallenden Landesprodukte erfolgt zum größten Teil durch die Bahn, ein kleiner Teil durch Kraftfahrzeuge unmittelbar nach Kiew zu den einzelnen Verarbeitungsbetrieben. Hervorzuheben ist die Zuckerfabrik in Staroje, deren Bedarf an Rohprodukten aus dem Einzugsgebiet des Gebietes Borispol gedeckt wird.


    Die Landwirtschaft des Gebietes Borispol gliedert sich in 150 Gemeinwirtschaften und 2 Staatsgüter (Staroje und Dudarkow). Von den Gemeinwirtschaften sind nur 22 zur Überführung in Landbaugenossenschaften vorgesehen. Sie werden in diesem Jahre noch umgewandelt. Die Staatsgüter Staroje und Dudarkow dienen als Saatgutvermehrungswirtschaft bzw. als Saatgutversuchsstation. Weiterhin sind 5 ?.?.-Stationen mit einer großen Anzahl einsatzfähiger Traktoren vorhanden. Schließlich ist noch die Errichtung eines Hauptgestütes für den Generalbezirk Kiew in Browary zu erwähnen.



    Fortsetzung folgt.



    Gruß Marga

    Fortsetzung


    8. Die Bandentätigkeit war im Gebiet schon immer sehr rege. Dank der ausgezeichneten, dauernd im engsten Einvernehmen mit mir durchgeführten Arbeit des Abwehroffiziers des Luftgaues XIII konnte eine gewisse Befriedung des Gebietes erreicht werden. Zurzeit ist es vor allem die Bahnstrecke Darnica-Neschin, die dauernd durch Bandeneinwirkungen gestört wird. Über die Bekämpfung der Bandentätigkeit durchgeführten Aktionen habe ich jeweils schriftlich oder mündlich berichtet.


    9.-10. Die Zusammenarbeit mit den militärischen Dienststellen und dem Gebietslandwirt war und ist sehr gut.


    11. Die 3 Rayone Borispol, Browary und Wysch-Dubetschnja wurden je in einer offiziellen Übernahmefeier, zu der auch die Dorfschulzen und die Gemeinwirtschaftsleiter befohlen waren, übernommen. Im allgemeinen kann gesagt werden, dass die Rayonverwaltungen zufriedenstellend gearbeitet haben. Um aber die nötige Autorität und Objektivität in die Rayonverwaltungen zu bringen und damit eine Loslösung von den vielfach beobachteten personellen Verbindungen und Verquickungen mit der dort ortsansässigen Bevölkerung zu erreichen, habe ich den bisherigen Rayonchef von Borispol zum stellvertretenden Rayonchef bestellt und an seine Stelle den Rayonchef von Browary bestellt. Den Rayonchef von Wysch-Dubetschnja, welcher erst kürzlich von der Ortskommandantur von Koseles eingesetzt wurde, habe ich vorläufig im Amte belassen. Ich verspreche mir von dieser Regelung ein ersprießlicheres Arbeiten als bisher.


    Ähnliche personelle Maßnahmen halte ich auch auf polizeilichem Gebiet für nötig, vor allem eine Kasernierung der ukrainischen Schutzmannschaft, die im Zusammenhang damit in einen anderen Generalbezirk zu verlegen wäre. Damit könnte meines Erachtens den zweifellos berechtigten Klagen der Bevölkerung über die vielfach subjektive Einstellung der ukrainischen Schutzmannschaft begegnet und eine schlagkräftigere, disziplinierte Truppe geschaffen werden. An der Raumfrage würde eine derartige Regelung in meinem Gebiet nicht scheitern.


    Die Besetzung der Rayonverwaltungen ergab das bekannte Bild der Übersetzung, die ich in geeigneter Form eindämmen werde.


    Die amtierenden Rayonchefs sind:


    Borispol: — D?irti Dezenko,

    Browary: — Alexsei Schitkow,

    Wysch-Dubetschnja: — Wassil Kowal.


    12. Die Gendarmerie hat am 01.09.42 die Gendarmerieposten in Borispol, Browary und Wysch-Dubetschnja bezogen. Die Unterkunft und die Diensträume sind noch nicht fertig ausgebaut. Der Dienstbetrieb kann daher nur notdürftig ausgeübt werden. Während die Stärke im Gebietssitz 1:1:14 beträgt, beläuft sie sich auf den Posten in Browary und Wysch-Dubetschnja nur 1:2. Diese Stärke muss unter Berücksichtigung der großen Räume und der Gendarmerie zugewiesenen Aufgaben als unzureichend bezeichnet werden.


    Eine Verstärkung des Gendarmeriezuges auf 30-35 Mann erscheint dringend notwendig. Ferner fehlt es der Gendarmerie an Brennstoff und Öl. Die monatliche Zuteilung von 200-250 l Benzin und 5-6 l Öl ist bei Berücksichtigung der Entfernungen, der Gendarmerie zur Verfügung gestellten schlechten Kraftwagen und der unhaltbaren Wege ebenfalls unzureichend. Auch ist durch die ungenügende Benzinzuteilung die Einsatzfähigkeit der Gendarmerie in Frage gestellt.


    Die Verpflichtung und ärztliche Untersuchung der Schutzmannschaften ist zurzeit noch nicht restlos durchgeführt. Nach Abschluss der Verpflichtung werden die Schutzmannsdienststellen eingerichtet. Die Fußbekleidung der Schutzmänner ist sehr schlecht. Die teils mit Uniformen und teils mit bürgerlichen Anzügen versehenen Männer besitzen auch zum größten Teil keine Mäntel, sodass sie für Aktionen, besonders im kommenden Winter, nicht einsatzfähig sind.


    Zurzeit läuft in Borispol der 3. Lehrgang für ukrainische Schutzmänner. Bei diesen Lehrgängen, die 4 Wochen dauern, wird den Männern durch Unterführer der Gendarmerie das notwendige Rüstzeug für ihre polizeilichen Dienste vermittelt. Einen weiteren Raum nimmt der Waffen- und Exerzierdienst ein. Die Lehrgänge sind im allgemeinen 50 Mann stark. Die Lehrgänge wurden zu verschiedenen Einsätzen bereits erfolgreich herangezogen.


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    Guten Tag zusammen,



    hier ist ein Lagebericht des Gebietskommissars in Borispol über die die drei Rayone (Quelle: Wikipedia).


    — Borispol — heißt heute Boryspil, 63 000 Einwohner, rund 30 km südöstlich von Kiew


    — Browary — heißt auch heute noch so, 110 000 Einwohner, 12 km nordöstlich von Kiew


    — Wysch-Dubetschnja — heißt heute Wyschtscha-Dubetschnja, 830 Einwohner, 25 km nordöstlich von Kiew.



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Borispol, den 28.09.1942

    Der Gebietskommissar

    in Borispol

    - II c 2334 -


    An den

    Herrn Generalkommissar

    für den Generalbezirk Kiew,


    Kiew


    Betrifft: 1. Lagebericht entsprechend der Anordnung Nr. 1 vom 25.11.1941


    Nachdem ich mit einem kleinen Vorkommando schon seit Ende letzten Jahres in Borispol informatorisch tätig war, konnte die Übernahme der Geschäfte durch die Zivilverwaltung verhältnismäßig rasch und reibungslos vonstatten gehen,


    Das Gebiet wurde offiziell im Rahmen einer größeren Feier am 30.08.1942 in Anwesenheit des stellvertretenden Generalkommissars und verschiedener Offiziere der Wehrmacht übernommen. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ortskommandanturenbwie auch mit dem bis vor kurzem in Borispol stationiert gewesenen Luftgau VIII war sehr gut. Die Übernahme der Rayone Browary und Wysch-Dubetschnja erfolgte am 01.09.1942 auf der Ortskommandantur in Koseles in formloser Weise. Hierbei zeigte sich, dass besonders der Rayon Wysch-Dubetschnja von dieser Dienststelle — vor allem aus verkehrstechnischen Gründen — sehr stiefmütterlich behandelt worden war, ein Umstand, der sich in verwaltungsmäßiger und sicherheitspolizeilicher Hinsicht noch bis heute nachteilig auswirkt.


    Das Gebiet ist nach meinen Ermittlungen ungefähr 320 000 ha groß und hat etwa 180 000 Einwohner (ausschließlich der ins Reich und zu sonstigen größeren Arbeitsvorhaben vermittelten Kräfte).


    Zu den Fragen in der erwähnten Anordnung Nr. 1 nehme ich wie folgt Stellung:


    1. Als Dienstsitz wurde die Stadt Borispol gewählt. Nach Lage und Bedeutung der 3 Rayone hätte Browary der Verwaltungsmittelpunkt werden müssen. Die Verlegung des Gebietssitzes nach Browary scheiterte jedoch sofort an der Gebäudefrage. Es sind vor allem keine annehmbaren, günstig liegenden Wohngebäude vorhanden. Die tadellose Verbindung nach Kiew (ungefähr 20 km entfernt, Asphalt- und Klinkerstraße sowie Straßenbahn), die Bedeutung in industrieller Hinsicht und die zentrale Lage innerhalb des Gebietes lassen jedoch nach wie vor die Frage der späteren Verlegung des Gebietssitzes nach Browary offen erscheinen.


    2.-3. Als Dienstgebäude wurde während eines Wechsels der Ortskommandantur rechtzeitig das größte der 3 Krankenhäuser, das bisher Sitz der Ortskommandantur war, bezogen und neu hergerichtet. Es dient vorläufig auch als Unterkunft für die gesamte Gefolgschaft. Das bisherige große Schulgebäude sowie verschiedene verhältnismäßig gut erhaltene Wohngebäude werden zurzeit in meinem Auftrage um- bzw. ausgebaut. Ich hoffe, Ende dieses Jahres das repräsentative Schulgebäude als Dienstgebäude beziehen zu können (45 Zimmer).


    4. Die Verpflegung ist gesichert. Ein sofort angelegter großer Obst- und Gemüsegarten brachte überreiche Früchte, sodass von den Überschüssen zeitweise an das Kasino des Generalkommissars Kiew geliefert werden konnte.


    5. Die Verkehrsverhältnisse sind bis auf die Durchgangsstraßen Kiew — Poltawa und Kiew — Tschernigow, die beide das Gebiet von Kiew aus in nordöstlicher bzw. südöstlicher Richtung durchziehen, sehr schlecht. Besonders vordringlich wird der im Interesse einer zügigen Verwaltungsführung dringend nötige Ausbau der Straße Borispol — Browary betrieben (vergl. Ziffer 1.). Abgesehen von der dadurch zu erreichenden raschen und unmittelbaren Verbindung von Borispol zu den beiden anderen Rayons würde dadurch eine Verkürzung der Strecke Tschernigow — Poltawa um ungefähr 20-25 km erreicht, was auch militärisch von erheblicher Bedeutung sein dürfte. Mit den für den Straßenbau zuständigen Dienststellen wurde bereits Fühlung genommen.


    6. Die Nachrichtenverbindung ist nach allen Richtungen durch den Anschluss an die Wehrmachtsvermittlung Borispol hergestellt. Ein Fernschreiber befindet sich im Fliegerhorst. Ein deutsches Dienstpostamt wird am 28.09.42 in Borispol eröffnet.


    7. Die zurzeit für das Gebiet zuständige Ortskommandantur befindet sich in Darnica. Der Rayon Wysch-Dubetschnja ist militärisch nicht belegt, während sich im Rayon Browary nur ein Störtrupp (Bobrik) und eine kleine ungarische Einheit (Browary) befindet. Im Rayon Borispol war der Fliegerhorst in Borispol bis vor kurzem vom Luftgau VIII mit ungefähr 2500 Mann belegt. Zurzeit hält sich hier nur noch ein Nachkommando in Stärke von etwa 400 Mann auf. Als neue Einheit ist ein Luftnachrichten-Ersatz-Regiment aus Oppeln angekündigt.



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    Guten Morgen zusammen,



    hier wird an anderer Stelle ebenfalls im Mai 1944 die Erfassung von Hunden befohlen (#16)


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Div. Gef. St., den 25.05.1944

    35. Inf.-Division

    Abt. Ia/Ib/IVa/IVc


    Bezug: Gen. Kdo. XXXXI. Pz.K.Ia/Qu./IVc v. 12.5.44


    Betr. : Erfassung von Hunden


    In obiger Bezugsverfügung sind Hundemusterungen befohlen, um den großen Bedarf an Heereshunden decken zu können. Geeignete Hunde sind anzukaufen oder zu enteignen (Beutehunde).



    1. Musterungspflichtig sind:


    a) Hunde von Truppenangehörigen

    b) Hunde der Zivilbevölkerung



    2. Angekauft bzw. enteignet werden Hunde mit über 50 cm Schulterhöhe (Stockmaß) und über 7 Monate alt, soweit sie auf Grund von Körperverfassung, Gesundheitszustand und Seuchenfreiheit dazu tauglich sind.



    3. Nicht musterungspflichtig sind lediglich wertvolle, eingetragene Jagdhunde, soweit zur Haltung die Genehmigung der Kommandeure mit mindestens der Disziplinarstrafgewalt eines Regiments-Kommandeurs vorliegt, und „Diensthunde“ der Wehrmacht.



    4. Musterungs- und Ankaufskommission besteht aus:


    Oberveterinär = Freund, Adjutant-Divisions-Veterinär, zur Zeit III./A.R.330


    Oberleutnant = Stöckert, Führer Feldgendarmerie Trupp 35


    Oberzahlmeister = Österlein , Feld-Ersatz-Bataillon 35



    5. Die Kommission entscheidet gleichzeitig, welche Hunde unter Ziffer 7b) des Div.Tg.Bef.Nr.9 v. 2.5.44 fallen.



    6. Musterung findet statt:


    a) für den Bereich ostwärts der Linie: Protassy (einschließlich) — Istopki (einschließlich) — Schkawa (ausschließlich) — entlang der Neratowka — Bahnhof Rudobelka.


    TagUhrzeit Ort
    27.05.448.00zu Ljubanb. ZADA. 35
    27.05.4410.30Wjashny 1Nordausgang
    27.05.4414.30MoissejewkaSüdausgang
    27.05.4416.00Saoserjeb. Pf.Sa.Platz


    b) Am 01.06.44 um 8.00 Uhr

    in Nowaja-Dubrowo bei Bäckerei-Kompanie 35 für das Gebiet zwischen der Linie unter a) und dem Pritsch.


    c) Am 01.06.44 um 11.00 Uhr bei Veterinär-Kompanie 35 in Cholopenitschi für den Bereich Unterabschnitt II.



    7. Einheitsführer und Ortskommandanten haben dafür Sorge zu tragen, dass alle Hunde mit Ausnahme der unter Ziffer 3 genannten vorgeführt werden. Angaben über Abstammung, Alter, Herkunft, bisheriger Gebrauchszweck sind wichtig.



    8. Angekaufte Hunde sind bei der Veterinär-Kompanie 35 unterzubringen und zu versorgen, bis Abruf durch Armee-Nachrichtenführer erfolgt. Verpflegungssätze sind angegeben in: AOK 9 BAV 44 Nr. 14 vom 10.03.44.



    9. Verrechnung des Ankaufpreises bei Kap. VIII E 230.



    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    …………………………………………….



    Verteiler:

    bis Komp. pp.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Aus besondere Anordnungen für die Freiwilligen in deutschen und landeseigenen Einheiten vom 09.10.1944


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    8. Religiöse Betreuung der Freiwilligen mohammedanischen Glaubens


    Die Truppe hat zahlreiche Fehlstellen für Kompanie-Mulla und Bataillon-Mulla gemeldet und um deren Besetzung gebeten. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Zuweisung von Mulla durch General der Freiwilligen Verbände nicht erfolgen kann. General der Freiwilligen Verbände hat jedoch Mulla-Lehrgänge eingerichtet, zu denen die Truppe Mulladiensttuer oder sonstige geeignete gläubige Mohammedaner melden kann. Bei der Meldung ist Nationalität und Blaubensform (Sunna oder Schia) anzugeben.


    General der Freiwilligen Verbände beruft die gemeldeten Mulla zunächst zu einem Aufbau-Lehrgang ein, bei dem die Eignung der Teilnehmer zum Kompanie-Mulla oder Bataillon-Mulla festgestellt wird (Dauer 14 Tage). Besonders befähigte Teilnehmer werden dann zu einem Fortbildungslehrgang (Dauer 3-6 Monate) kommandiert , wo ihnen durch mekkadiplomierte Lehrkräfte eine gründliche Ausbildung zuteil wird.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    hier noch ein weiteres Patent.

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Ausgelegt : 29.02.1940


    Titel : Verfahren zum Vernichten sesshafter Kampfstoffe


    Patentanspruch:

    1.) Verfahren zum Vernichten sesshafter Kampfstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass auf die mit Kampfstoffen verseuchten Stellen Würfel aus porösem, verbrennbarem Material aufgebracht und diese nach dem Zusammenkehren verbrannt werden.


    2.) Verfahren nach Anspruch 1.), dadurch gekennzeichnet, dass Saugwürfel mit lipophylen Eigenschaften verwendet werden.


    Beschreibung:

    Die Vernichtung von flüssigen Kampfstoffen, die in Lachen und Tropfenansammlungen auf den Straßen und Plätzen nach Abregnen von Kampfstoffen und Explodieren sogenannter Gasbomben auftreten, erfolgt im allgemeinen mit Chlorkalk, zum Beispiel in der Weise, dass Chlorkalk in feiner Pulverform mit Streuapparaten oder Schaufeln auf den Straßen bzw. den mit Kampfstoff verseuchten Plätzen verstreut wird. Das Pulver wird entweder nach einiger Zeit zusammengefegt oder beim Vorhandensein von Wasser in Form von Brei durchgearbeitet und weggespült. Das Verstreuen von pulverigem Chlorkalk bietet an sich keine Schwierigkeiten, bringt aber unter gewissen Bedingungen, zum Beispiel bei Wind, gewisse Gefahren mit sich. Das leichte Pulver wird durch den Wind weggetragen, und es sind, wenn es in die Augen kommt, Augenentzündungen nicht zu vermeiden. Auch bei anderen, leichten, pulverförmigen Aufsaugmitteln, die bisher empfohlen und benutzt wurden, tritt der gleiche Übelstand in Erscheinung.


    Gemäß der Erfindung werden zur Beseitigung derartiger Lachen Saugwürfel aus leichtem, aufsaugendem, porösem Material verwendet. Eine Kantenlänge der Würfel von etwa 4-10 mm hat sich als vorteilhaft erwiesen, um die Würfel bequem mit dem Besen oder einem Schieber bzw. einer Straßen-Reinigungsmaschine fortbewegen zu können.


    Der Saugwürfel hat eine solche Festigkeit, dass er beim Fortbewegen mit dem Kehrgerät nicht zerrieben wird. Es besteht zum Beispiel aus billigem Holzzellstoff, , kann aber auch aus anderm billigen Material, wie Strohzellulose, Faserstoff aller Art, gepresstem Torf, Wollfilz, gepresstem Sägemehl und ähnlichen Stoffen hergestellt sein. Der Würfel soll ein derartiges spezifisches Gewicht besitzen, dass er vom Winde nicht fortgetragen werden kann. Vorteilhaft ist es, wenn der Würfel durch Imprägnierung mit fett- oder ölartigen Substanzen lipophyle Eigenschaften besitzt, um bei Regenwetter den Lost aufsaugen zu können, ohne wesentliche Mengen Wasser aufzunehmen. Die Würfel, die aus leicht verbrennlichem Material bestehen, werden nach dem Zusammenfegen in verschließbaren Aufnahmegefässen fortgeschafft und an geeigneten Stellen in dazu vorgesehene Öfen verbrannt.


    Beispiel: Auf eine Lache von sesshaftem Kampfstoff wird der Inhalt eines Sackes oder eines Fasses derartiger Saugwürfel ausgeschüttet und nach einigem Stehen die Würfel mit Hilfe eines Besens in ein Aufnahmegefäß gefegt. Die verbleibende Stelle kann alsdann mit Chlorkalk oder Chlorkalkgemischen nachbehandelt werden. Die Würfel werden zu einer Verbrennungsanlage gebracht und dort verbrannt.



    Gruß Marga

    Hallo zusammen,


    Ein weiterer Patentanspruch

    Quelle: germandocsinrussia


    Ausgelegt: 24.10.1940


    Titel : Verfahren zum Ausscheiden von in Flüssigkeiten gelösten Stoffen durch Kühlen


    Patentanspruch:

    Anwendung des Kühlverfahrens nach Patent 655 115 zur Abscheidung von in Flüssigkeiten gelösten Stoffen, die sich beim Abkühlen, gegebenenfalls auf Grund chemischer Reaktionen, in Form krustenartiger Ablagerungen auf der Kühlfläche ausscheiden, mit Ausnahme der Entparaffinierung von Mineralölen.


    Beschreibung:

    Das Hauptpatent 655 115 betrifft ein Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen durch Kühlkörper mittels innengekühlter und außen von Öl umgebener Kühlkörper. Nach dem Hauptpatent wird das Kühlmittel an der Innenwand eines Kühlzylinders in dünner Schicht herabgeführt und dieser dabei in Umdrehung versetzt.


    Es wurde nun gefunden, dass diesem Verfahren Bedeutung nicht nur für das Entparaffinieren von Mineralölen zukommt, sondern dass sein Anwendungsbereich ein erheblich weiterer ist. In Übereinstimmung hiermit wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Verfahren zum Kühlen von Flüssigkeiten, bei dem das Kühlmittel an der Innenwand eines Kühlzylinders in dünner Schicht herabgeführt und dieser dabei in Drehung versetzt wird, auf alle solche Flüssigkeiten anzuwenden, in denen Stoffe gelöst sind, die beim Abkühlen krustenartige Ablagerungen an der Kühlfläche bilden.


    Ein Beispiel für die Anwendung des Kühlverfahrens des Hauptpatentes gemäß vorliegender Erfindung stellt das Ausscheiden von Salzkristallen aus Laugen durch Anwendung von Kälte dar, wie etwa das Ausscheiden von Kaliumchlorat aus der entsprechenden Lauge. Hierbei scheiden sich die Salzkristalle an der Kühlwand ab. Ein weiteres Beispiel ist das Ausscheiden der Säureharze bei der Raffination von Ölen mit Schwefelsäure unter Anwendung eines Kältemittels. Es scheiden sich dabei wiederum an der Kühlwand die Säureharze ab, welche zum Beispiel durch Schabewalzen leicht entfernt werden können.



    Gruß Marga

    Hallo zusammen,



    Hier habe ich eine Akte vorliegen, in der verschiedene Patentanträge jeglicher Art, vom Färben menschlicher Haare bis zu Unkrautvernichtungsmittel, gestellt wurden. Einige davon werde ich hier einmal abschreiben.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Ausgelegt: 14.03.1940


    Titel : Gasschutzgeräte und -kleidungen


    Patentanspruch:

    Verwendung eines Stoffes aus Cellulosefolien, die beidseitig mit Stofflagen, zum Beispiel aus Cellulosehydratgeweben, Leinen, Kunstseide oder Wolle versehen sind, wobei die mit wasserabstoßenden Mitteln behandelten Cellulosefolien mit den Stofflagen durch Celluloselösungen, wie Kupferoxydammoniakcellulose- oder Viskoselösung, verklebt sind, und gegebenenfalls der fertige Stoff noch einer feuchtigkeitsundurchlässigen Imrägnierung unterworfen wurde, zur Herstellung von Gasschutzgeräten- bzw. -kleidungen.


    Beschreibung:

    Um den menschlichen Körper gegen den Einfluss von ätzenden und giftigen Gasen zu schützen, hat man mannigfache Gasschutzgeräte ausgearbeitet, so zum Beispiel Gasschutzkleidung, Gasschutzstiefel, Gasschutzmasken und dergleichen mehr. Bei der Auswahl der Geräte war man bisher sehr beschränkt, insbesondere hinsichtlich der Anfertigung der flächenartigen Umhüllungen, welche den einzelnen Körperteilen sich anschließen und zugleich abdichten müssen, und welche neben einer großen Flexibilität, Gas- und Dampfundurchlässigkeit eine hinreichend große mechanische Widerstandsfähigkeit aufweisen müssen.


    Für diese Zwecke haben sich bisher Gummi bzw. Gummidichtung und Leder praktisch bewährt, und man hat auch schon vorgeschlagen, mit Textilien kaschierte Cellulosefolien als Gasschutzstoffe zu benutzen. Es ist auch bekannt, Cellulosefolien mit durchsichtigen Materialien, zum Beispiel mit Glas, dadurch fest zu verbinden, dass man einen durchsichtigen Klebstoff zur Anwendung brachte, um die Durchsichtigkeit des Verbundgebildes zu erhalten.


    Nach der Erfindung ist es nun gelungen, an Stelle dieser zumindest zeitweise recht kostbaren Stoffe, Stoffe aus Cellulosefolien zur Herstellung von Gasschutzgeräten bzw. -kleidungen zu verwenden, die beidseitig mit Stofflagen, zum Beispiel aus Cellulosehydratgeweben, Leinen, Kunstseide oder Wolle versehen sind, wobei die mit wasserabstoßenden Mitteln behandelten Cellulosefolien mit den Stofflagen durch Celluloselösungen, wie Kupferoxydammoniakcellulose- oder Viskoselösung, verklebt sind und gegebenenfalls der fertige Stoff noch einer feuchtigkeitsundurchlässigen Imprägnierung unterworfen wurde.


    Für die vorliegenden Zwecke können die Folien wegen der erforderlichen Geschmeidigkeit nur in geringer Dicke verwendet werden. In Form derartig dünner Folien sind sie aber gegen mechanische Beschädigung sehr empfindlich. Wenn man die Folie jedoch beidseitig mit Stoffbahnen wie Geweben aus Baumwolle, Jute, Leinen, Kunstseide, Wolle und dergleichen belegt, erhält man ein Flächengebilde, welches neben vorzüglicher Abdichtung genügend flexibel und gegen mechanische Beschädigung ausreichend widerstandsfähig ist. Im Falle der Gasmaske beispielshalber lässt sich die Maske aus einem hergestellten Stoff gut zusammenfalten und in der Bereitschaftsbüchse unbeschädigt mitführen.


    Die äußeren schützenden Stoffbahnen werden mit der gasabdichtenden inneren Folie dadurch fest verbunden, dass man eine Verklebung des Gewebes mit der Folie mit Hilfe einer Celluloselösungen, wie zum Beispiel Kupferoxydammoniakcelluloselösung oder Viskoselösung, als Klebemittel bewirkt. Dies geschieht in der Weise, dass Celluloselösungen auf die verklebenden Schichten vor deren Vereinigung aufgestrichen und dann die Cellulose daraus in an sich bekannter Weise ausgefüllt wird. Die so verbundenen Teile werden darauf von Verunreinigungen befreit, und das Ganze wird dann getrocknet.


    Die Folien werden in an sich bekannter Weise mit wasserabstoßenden und den Gasdurchgang verhindernden Mitteln behandelt. Die aus Cellulosefolien und Schutzgeweben gefertigten Schutzstoffe werden vorteilhaft schließlich als solche mit wasserundurchlässigen Imprägnationen versehen.


    Gegenüber den bekannten Gasschutzstoffen, zum Beispiel den mit Textilien kaschierten Cellulosefolien, unterscheidet sich der gemäß vorliegender Erfindung zu verwendende Gasschutzstoff dadurch, dass die Cellulosefolien mit den Stofflagen fest miteinander verbunden sind und sich weder durch Wasser noch durch die üblichen organischen Lösungsmittel voneinander trennen lassen. Sie können nicht nur erheblichen mechanischen, sondern auch den verschiedenartigsten chemischen Angriffen ausgesetzt werden, ohne dass dadurch der sichere Zusammenhalt der einzelnen Schichten gefährdet wird. Der beschriebene Gasschutzstoff hat noch den besonderen Vorteil, dass er, auch wenn er der Flüssigkeitseinwirkung ausgesetzt ist, insbesondere dann nicht quellen kann, wenn er als fertiger Stoff noch einer feuchtigkeitsundurchlässigen Imprägnierung unterworfen wird.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Hier eine Beschreibung über das Jaila-Gebirge aus dem Bericht der 72. Infanterie-Division


    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Sewastopol, den 19.11.1941


    Das Jaila-Gebirge


    Kurz vor Ssimferopol, der Hauptstadt der Krim, beginnt das Bergland der südlichen Krim, das Jaila-Gebirge. Der Übergang von der trostlosen, wasserarmen taufrischen Steppe zum Gebirgsvorland ist sanft und allmählich.


    Das Jaila-Gebirge gliedert sich in drei ausgeprägte Hauptzüge, die parallel zueinander in südwest-nordostwärtiger Richtung verlaufen. Der nördliche Gebirgszug auf Höhe Ssimferopol ist mit seinen 150 bis 250 m hohen, flach gewölbten Kuppen der niedrigste, der südliche höchste mit seinen zackigen Felsgraten bis 1 543 m aufragend, erinnert an die Berge unserer deutschen Kalkalpen.


    Die Hauptstraße von Sewastopol nach Kertsch führt entlang der Senkung zwischen dem nördlichen und mittleren Gebirgszug. Innerhalb dieser 3-5 km breiten Sackungszone überquert die Straße zahlreiche, vom Hauptkamm nach der Steppe abfließende Bachläufe. Die Küstenstraße von Sewastopol nach Feodossija ist eine vielfach am Steilhang entlang führende Kunststraße mit zahlreichen Windungen und steilen Anstiegen. Über das Gebirge hinweg führen nur vier gute Straßen an die Schwarz-Meer-Küste. Die Wege, die dazwischen den Hauptkamm überqueren, sind sehr steil und meist in äußerst schlechtem Zustand.


    Währen Gebirgsvorland flache, wellige Bergrücken aufweist, ist der Hauptkanal ein wildes, zerklüftetes Bergland mit hohen, oft senkrecht abfallenden Kalkwänden. Im Kalkgestein sind zahlreiche geräumige Höhlen ausgewaschen, und diese bilden die Hauptschlupfwinkel der Partisanen, die sich beim Herannahen der ersten deutschen Truppen in großer Zahl in das Jaila-Gebirge zurückgezogen hatten, um von hier aus den Kleinkrieg gegen das deutsche Heer zu führen.


    Nach Überwindung der baumlosen taufrischen Steppe sind die zahlreichen Obstgärten und fruchtbaren Felder in den Flusstälern wohltuend für das Auge. Im Jaila-Gebirge leben in vielen kleinen Dörfern meist Tataren. Es sind friedliche, gutmütige Menschen, welche die Partisanen fürchten und hassen und die ersten deutschen Truppen mit Blumen und Früchten beschenkten. In einigen Gegenden, die vorwiegend von Griechen und Türken besiedelt sind, wird Tabakbau betrieben.


    Der Hauptkamm weist auf flacheren Nordhängen Bergwiesen und undurchdringliches Busch- und Strauchwerk, in den höheren Lagen dichte Laub- und Nadelwälder auf. Auf der Hochfläche des Jaila-Gebirges mit ihren zahlreichen aufgesetzten Felszacken tritt oft kahler, scharfkantiger Kalkstein zu Tage.


    Die höchsten Gipfel und hohen Pässe sind vielfach schon Anfang November mit Schnee bedeckt, während der Schneefall der übrigen Krim meist erst im Dezember aufzutreten pflegt.


    Das südliche Küstengebiet, die „Russische Riviera“, genannt, trägt subtropischen Pflanzenwuchs. Üppige Laubwälder, Weingärten, Palmen, Zypressen und andere immergrüne Gewächse bedecken den schmalen Küstenstreifen in jenen Gebieten, wo die Felswände des Jaila-Gebiges nicht unmittelbar steil ins Meer abfallen. Dieses landschaftlich reizvolle Küstengebiet ist es vor allem, dass die Russen von ihrer „sonnigen“ Krim sprechen lässt.


    Viele nette, freundliche Dörfer, zahlreiche Fürstenschlösser aus der Zarenzeit, wunderbare Parkanlagen am Meeresufer und der herrliche Krim-Wein entschädigen reichlich den Landser, der unter unglaublichen Mühen das Jaila-Gebirge überwunden hat. Wenn auf dem Hauptkamm bereits eisige Schneestürme wehen, hier unten an der „Riviera“ herrschen noch Sonnenschein und Temperaturen lau und mild, wie an Spätsommertagen.



    Gruß Marga

    Fortsetzung


    Im Einzelnen:


    1. N.-S. Verbindungen


    Eine einzige Hauptstraße (6m breit) von Kijew über Uman — Perwomaisk nach Odessa.


    Auf gleicher Straße bei Uman nach Westen abzweigend eine Verbindung nach Chisinau, die jedoch des öfteren durch schlecht ausgebaute Fahrwege (ohne Unterbau, selten breiter als 5 m) unterbrochen ist.


    Zwei Hauptstraßenstränge führen von Charkow nach Süden; von Charkow über Dnjepropetrowsk — Saporoshje nach Melitopol und über Stalino nach Kartow. Beide Straßen in der Mitte jeweils um etwa 200 km unterbrochen, da noch im Ausbau.


    Alle übrigen Nord-Süd Verbindungen bestehen zur Masse aus den oben erwähnten Fahrwegen. Ihre militärische Bedeutung ist gering, für größere Bewegungen kommen sie nur im Sommer in Frage. Immerhin sind im angegebenen Raum einige durchgehende Verbindungen vorhanden:


    Kijew — Uman — Chisinau


    Kijew — Kirowo — Nikolajew — Charkow — Saporoshje — Sewastopol


    Rostow — Noworossijsk



    2. O.-W. Verbindungen


    Durchgehende Hauptstraßen überhaupt nicht vorhanden. Hauptstraße Kijew — Charkow zwischen Lubny und Poltawa unterbrochen.


    Auf der Krim Verbindung Sewastopol — Kertsch. Ost-West Verbindungen auf Straßen II. Ordnung (Fahrweg) bestehen nur aus Bruchstücken. Vielfach bilden die Flüsse hier eine natürliche Unterbrechung. Im großen zeichnen sich ab:


    Kijew — Dnjepropetrowsk


    Tultochin — Kirowo — Dnjepropetrowsk — Stalino — Rostow


    Chisinau — Berevowka — Dnjepr


    Dnjepr — Melitopol — Rostow


    Militärisch ist zu sagen, dass fast alle Straßen und Wege nur bei trockenem Wetter benutzbar sind; bei Nässe ist ein Befahren nur mit Schwierigkeiten, wenn überhaupt möglich.


    Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich das russische Straßennetz im angegebenen Raum für West-Ost Bewegungen nur bedingt eignet und teilweise große Umwege erfordert, auf Grund der mangelnden Querverbindungen. Auch für Verschiebungen der Russen hinter der Front in Nord-Süd Richtung sind sie wenig leistungsfähig.



    d) Versorgungslage


    Bessarabien, Ukraine und Krim bilden das ertragreichste Gebiet Sowjet-Russlands und sind befähigt, aus ihrem Überschuss die Bedarfsgebiete im Norden zu versorgen. Der dauernd steigende Bedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen macht eine höhere Bodenausnutzung notwendig, die in diesem fruchtbaren Gebiet leicht zu erreichen ist. Die Versorgung im Kriegsfall ist sichergestellt; bei längerer Dauer ist sie eine Transportfrage.


    Neben anderem wäre der Besitz dieser Gebiete, vor allem die Ukraine, ernährungspolitisch für Deutschland von entscheidender Bedeutung.



    II. Wehrwirtschaftliche Lage


    Energieversorgung, Rüstungsindustrie. Bodenschätze


    In der Ukraine sowie im Donez Becken liegen bedeutende Großkraftwerke für die Elektrizitätsversorgung und Rüstungsindustrie.


    Hauptwerk Dnjepropetrowsk mit einer Leistung von 310 000 KW. Daneben ein Zentrum von Kraftwerken bei Stalino und bei Schachty (150 000 KW). Durch diese Kraftwerke erfolgt unmittelbar die Versorgung der Rüstungsindustrie. Hauptzentren sind:


    Kijew

    Charkow

    Nikolajew

    Dnjepropetrowsk

    Rostow


    Außerdem befinden sich bedeutende Werften für Kriegsschiffbau am Schwarzen Meer:


    Odessa

    Nikolajew (Bau eines 35 000 t Schlachtschiffes)

    Sewastopol


    Dort auch Flugzeugbau, der im übrigen auf das ganze Land verteilt ist.


    Der Stand der Rüstungsindustrie ist als voll ausreichend zu bezeichnen. Da Russland einen großen Teil seiner Rüstungsindustrie im europäischen Teil liegen hat, könnte ein in-Besitz-nehmen der Werke in der Ukraine und am Donez seine Kriegsführung stark gefährden.


    An Bodenschätzen ist im angegebenen Raum vor allem das Vorkommen von Steinkohle und Eisen am Donez zu erwähnen. Die Versorgung der Ukraine mit Rohstoffen für die Rüstungsindustrie ist sichergestellt, wenn auch die Masse der Rohstoffe aus dem Osten europäisch Russlands kommt.



    Gruß Marga






    Fortsetzung


    b) Bevölkerung


    Bessarabien, das Land zwischen Pruth und Dnjestr, ist völkisches Mischgebiet. Neben 60 % Rumänen, von denen jedoch viele nur sprachlich rumänisierte Ukrainer sind, gibt es Polen, Ukrainer, Juden, Zigeuner, Armenier, Griechen, Schweizer und Albaner. 2,8 % (80 000) der Bewohner Bessarabiens waren Deutsche..


    In der Ukraine befinden sich vorwiegend Klein-Russen, bei Odessa Germanen, auf der Krim Groß-Russen, Tartaren und eine große Anzahl Deutscher.


    Die Volksdichte beträgt in der Ukraine im allgemeinen mehr als 200 Einwohner auf 1 km2 , in Bessarabien und auf der Krim ist sie etwas dünner.



    C) Verkehrslage


    1. Eisenbahnen


    Genaue Unterlagen über die Leistungsfähigkeit der russischen Eisenbahnen liegen nicht vor.


    Im allgemeinen ist das Bahnnetz im Südteil des Gebietes wenig entwickelt. Hinter der bessarabischen Front zieht sich als einzige zweigleisige Bahn die Strecke Odessa — Shmerinka von Südosten nach Nordwesten. Die von ihr seitwärts nach Bessarabien sowie die 3 von Osten auf sie zuführenden Strecken sind eingleisig und daher wenig leistungsfähig.


    In Bessarabien ist die Umnagelung auf Breitspur durchgeführt. Westlich Slobodka ist eine neue Dnjestr-Brücke gebaut (provisorisch?) und im Betrieb. Gleichzeitig ist die Strecke Slobodka — Balti — Cernowitz im Ausbau auf bessere Leistung (zweigleisig?). Damit wird eine Verbindung zwischen Nordbukowina und Odessa erreicht, was bei der Grenznähe der Bahn vor allem wirtschaftliche Bedeutung haben dürfte. Die Neubauten in Südbessarabien bringen keine sehr leistungsfähigen Bahnstrecken und dürften auch vor allem der örtlichen wirtschaftlichen Erschließung dienen.


    Weiter im Osten führen leistungsfähigere Bahnstrecken aus nördlicher Richtung nach Nikolajew und nach der Krim. Ihnen fehlt aber die Verbindung nach Westen.


    Erst weiter im Norden ergeben sich günstigere Bahnverhältnisse, wo im Raum Lemberg — Shmerinka drei aus Nordosten heranführende Strecken (davon 2 zweigleisig) enden.


    Insgesamt kann gesagt werden, dass das Bahnnetz in Bessarabien und der südlichen Ukraine einen raschen Aufmarsch größerer Verbände nicht ermöglicht. Dies ist nur nördlich der Bukowina und Bessarabiens möglich bis zu einem gewissen Grade.


    Für die Versorgung der in Bessarabien stehenden Teile des russischen Heeres aber reicht das Bahnnetz vollkommen aus. Auch Verschiebungen einzelner Divisionen werden bei auftretender Norwendigkeit zweifellos durchgeführt werden, zumal der Russe in solchen Fällen aus seinem Streckennetz unter Außerachtlassung aller Sicherheitsrücksichten hohe Leistungen herausholt.


    Im Falle eines Vormarsches durch Bessarabien und die Südukraine ist damit zu rechnen, dass die Strecken selbst stark zerstört sind und auch sämtliche Betriebsmittel (Lok usw.) weggeführt werden. Neben der Instandsetzung der Brücken und Bauwerke wird es daher notwendig sein, die Strecken für deutsches rollendes Material und Regelspur umzunageln.


    Als Leistung für die Umnagelung der Strecken ist anzunehmen, dass eine Kompanie am Tage etwa 5 km, vier Kompanien etwa 12 - 15 km umnageln können, soweit es sich um Holzschwellen handelt. Bei Eisenschwellen ist die Leistung entsprechend geringer. Hoher Ansatz von Personal und Zeit ist daher notwendig.


    Es wird darauf ankommen, zunächst eine Strecke vorzutreiben. Die endgültige Festlegung dieser Strecke kann sich erst durch örtliche Erkundung ergeben, wenn sich auch geländemäßig die Strecke Jasi — Slobodka hierfür anbietet. Zu fordern ist der Versuch, durch raschen Vorstoß die Pruth- und Dnjestr-Brücken unversehrt in die Hand zu bekommen.


    2. Straßen


    Der vermehrte Ausbau der russischen Eisenbahnlinien im letzten Jahrhundert hat zur Vernachlässigung im Ausbau des Straßennetzes geführt. Im angegebenen Raum findet man ein einigermaßen ausreichendes Straßennetz nur in der westlichen Ukraine. Vorherrschend sind aber auch hier Wege ohne Unterbau, was jedoch auf dem festen Steppenboden — vorausgesetzt Trockenheit — genügt. Vorherrschend in der Ukraine sind sogenannte „Planeur“ - und „Greter“ - Straßen, die in größerem Umfange angelegt werden. Diese haben eine leichte Schotters nicht und sind bei trockenem Wetter gut; bei Nässe schnell unbefahrbar, aber bald wieder abgetrocknet. Ausgenommen im Herbst und Winter.


    Von einem ausgebauten Straßennetz in Bessarabien, auf der Krim und vor allem in Kirgisen kann man überhaupt nicht reden. In der östlichen Ukraine befinden sich weite Gebiete ohne jede befestigte Straße.



    Fortsetzung nächste Seite

    Guten Tag zusammen,



    Hier habe ich eine „Operative Studie“ über den Raum — Jasi — Kijew — Charkow — Rostow — Sewastopol — Galatz — gefunden. Ich hoffe, sie ist an dieser Stelle richtig aufgehoben.


    Teilabschrift und Bearbeitung v. 01.01.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    I. Allgemeiner Überblick


    Der angegebene Raum umfasst den größten Teil der Sowjet-Republiken Bessarabien, Ukraine, Kirgisen sowie die gesamte Krim. In ihm liegen die Militärbezirke Kijew (Ostteil), Odessa, Charkow und der westliche Teil des Militär Bezirks Nord-Kaukasus.


    Für Russland kommt diesem Gebiet militärisch wegen seines Reichtums an landwirtschaftlichen Erträgen sowie der zahlreichen Großkraftwerke größte Bedeutung zu.


    a) Geländegestaltung


    Das bessarabische Karpathenvorland geht nach Osten allmählich zur Urkrainischen Platte über, an die sich, von Nordwesten kommend, die apostolische Platte anschließt. Im Osten vereinigen sich Ukrainische und Donez Platte.


    Die Podolische Platte wird von vielen tiefeingeschnittenen Nebenflüssen des Dnjestr in N.S.Richtung durchzogen. Hochflächen von 300 - 400m, von Tälern und Schluchten scharf durchrissen, bilden besonders für eine West-Ost- Bewegung vielfach große Schwierigkeiten.


    Bessarabien bietet gerade in der südlichen Hälfte landschaftlich ein militärisches Hindernis für ein gedachtes Vorgehen in Richtung nach Nordosten. Bis zum Dnjestr ist es vielfach zerklüftet und schwer durchschreitbar; jenseits des Dnjestr ändert sich das Gelände und der Übergang zur Ukrainischen Platte vollzieht sich langsam. Diese erreicht nur bei Odessa das Schwarze Meer, sonst ist ihr eine weite Küstenebene vorgelagert. Die Höhenunterschiede nehmen nach Südosten ab und geben der Landschaft flachen Charakter. Im Osten fällt die Ukrainische Platte zum Dnjestr steil ab.


    Die Donez Platte zwischen Donez und Asowschem Meer zeigt landschaftlich den gleichen Charakter wie die Ukrainische Platte. Wirtschaftlich ist sie wegen ihres sehr reichen Steinkohlelagers besonders wichtig.


    Die Halbinsel Krim ist zu 3/4 Flaches Steppenland. Nur das südliche Viertel wird von dem Jalaika Gebirge durchzogen, welches Höhen von 800 - 1500 m aufweist. Zur Küste fällt dies Gebirge steil ab.


    Der angegebene Raum wird beherrscht von baumloser offener Steppe. Militärisch erschwert diese die Orientierung außerordentlich. Durch die Übersichtlichkeit des Geländes, zu der in der trockenen Jahreszeit der Staub der russischen „Schwarzerde“ tritt, ist jede Bewegung weithin erkennbar.


    Im Frühling und Herbst — der „weglosen Zeit“ — macht die zum Schlamm übergehende „Schwarzerde“ Bewegungen mit mot. Fahrzeugen nur schwer möglich.


    Ein bedeutendes militärisches Hindernis stellen die Flüsse dar. Charakteristisch für sie — meist sind sie unreguliert — sind die weitverzweigten sumpfigen Niederungen, die vielfach nur im Winter zu überschreiten sind. Frühzeitige Erkundung von Übergangsmöglichkeiten muss hier einsetzen.


    Ins Schwarze Meer münden : Pruth, Dnjestr, Bug und Dnjepr; ins Asowsche Meer : der Don.


    Der Pruth, linker Nebenfluss der Donau, bildet seit Sommer 1940 die militärische Grenze zwischen Russland und Rumänien. Entspringt 20 km nördlich Cernauti. Kein wichtiges Hindernis. Breite im Oberlauf 60 m. Tiefe 1,5 - 2 m. Bei Stefanesti bei Normalwasser überall durchwatbar. Im Unterlauf ab Sculeni schiffbar. Tiefe bis 5 m.


    Der Dnjestr entspringt in den Karpathen. Breite im angegebenen Raum 150 - 200 m. Tiefe 2 - 4,5 m. Trotz vieler Windungen große Stromgeschwindigkeit. Friert nur bei anhaltender Kälte zu. Der Dnjestr bildet ein ausgesprochen militärisches Hindernis wegen seiner Uferbeschaffenheit; darüber hinaus beherrschen die vielen Nebenarme, selber wieder hemmende Flüsse bildend, das gesamte Gebiet.


    Der Bug entspringt in den Sümpfen bei Starokonst. Ein Überschreiten im Oberlauf wegen zahlreicher Ansumpfungen und teichartigen Erweiterungen sehr erschwert. Breite im Oberlauf 15 - 22 m, im Mittellauf 150 m, im Unterlauf 375 - 1000 m, vor der Mündung des Ingul 2250 m. Tiefe 1 - 3 m, vor der Mündung 6 m. Ab Mitte April Hochwässer, die das ganze Tal überschwemmen. Nebenflüsse infolge steiler Talränder vielfach Hindernisse. Enthält Bedeutung durch umfangreichen Kriegsschiffbau in Nikolajew.


    Das militärisch bedeutsamste Hindernis bildet im besprochenen Gebiet der Dnjepr-Strom. Mit einer Länge von 2146 km ist es der drittgrößte Strom von Europa. Zufluss aus den Rokitosümpfen. Besonders zwischen Kijew und Dnjepropetrowsk rechtes Ufer hoch (Bergufer), links niedrig (Wiesenufer). Von Kijew bis Krementschug teilweise reguliert auf — 350 m Breite. 3 - 7 m Tiefe, keine Furten.


    Von Krementschug bis Mündung: unterhalb Dnjepropetrowsk Stromschnellen. Breite zwischen 500 - 1100 m. Tiefe 4 - 12 m. Abwärts der Stromschnellen fließt der Dnjepr in mehreren Armen. Breite Hauptarm 450 - 750 m. Tiefe 2 - 6 m.


    Die Liman-Mündung ist 61 km lang, 8 - 15 km breit. Die Hochwässer beginnen Ende März und halten bis zweite Junihälfte an.


    Der Don entspringt bei Tula. Nur bei Frühjahrshochwasser wasserreich. Breite dann bis 10 km. Breite allgemein 200 - 400 m. Tiefe 2 - 16 m. Schifffahrt durch zahlreiche Sandbänke im Sommer erschwert.


    Außer den Flüssen ist als Verbindungsweg Schwarzes Meer — Ostsee der zur Zeit noch im Ausbau befindliche Dnjepr-Bug-Kanal von Bedeutung.



    Fortsetzung nächste Seite


    Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Div. Gef. Std., den 26.03.1943

    167. Inf. Division

    Ia


    Betr. : Marschzucht


    Die Märsche der letzten Wochen zeigten bei vielen Einheiten der Division einen bedenklichen Mangel an Marschzucht. Ich verkenne nicht die außerordentlichen Schwierigkeiten unter denen die Märsche durchgeführt werden mußten. Die stete Gefechtsbereitschaft der Truppe, die reibungslose Abwicklung der Marschbewegungen und die Manneszucht verlangen jedoch die genaue Beachtung folgender Punkte, für deren Einhaltung mir die Einheitsführer verantwortlich sind.


    1.)

    Auch schwierige Wegeverhältnisse dürfen nicht zu einer weiten Auseinanderziehung und damit zu einer Auflösung der Verbände führen. Gruppen, Züge und Kompanien sind von ihren Führern stets zusammenzuhalten.


    Als Schiebekommandos darf jeweils nur die Hälfte der Einheit eingeteilt werden. Die Schiebekommandos haben an schwierigen Wegestellen selbsttätig einzugreifen und nicht erst Befehl abzuwarten. Die andere Hälfte der Einheit ist zur Abwehr feindlicher Überfälle pp. bereitzuhalten und marschiert geschlossen. Schusswaffen dürfen nicht auf Fahrzeugen verladen, sondern müssen jederzeit am Mann getragen worden, und zwar nach der Vorschrift umgehängt, nicht nach Jäger - oder Wilddiebart.


    Für ausreichende Fliegerabwehr während des Marsches und bei Marschpausen ist zu sorgen. Luftspäher sind einzuteilen.


    2.)

    Soweit es die Geländeverhältnisse zulassen, ist auf dem Marsch eine Straßenseite einzuhalten und auf Vordermann zu marschieren. Bei Marschpausen und Marschstockungen ist stets hart rechts heranfahren, um ein Überholen zu ermöglichen. An engen Wegestellen keine Marschpausen !


    Frühzeitige Erkundung !


    Berittene Führer sind aufgesessen. Sie können dadurch die Marschkolonne besser überwachen, vorausreiten und notwendige Erkundungen des besten Weges durchführen. Dadurch lassen sich die Marschstockungen an engen Wegestellen rechtzeitig vermeiden.


    Gegenseitige Rücksicht und Hilfe, besonders an schwierigen Geländestellen, ist Kameradenpflicht. Vor Brücken und schlechten Wegestellen sind die Marschkolonnen rechtzeitig anzuhalten und die Fahrzeuge einzeln durchzuschleusen. Pferde dabei nötigenfalls führen ! Vor und hinter der Brücke bzw. schlechter Wegestelle hart rechts heranfahren ! Die Verkehrsregelung übernimmt, sofern sie nicht von der Feldgendarmerie durchgeführt wird, der Führer der Einheit, die die Brücke überschreitet. Ein Überholen vor Brücken und schlechten Wegestellen durch geschlossene Kolonnen ist verboten. Auf freier Strecke ist vor dem Überholen von der überholenden Kolonne (auch mot. Kolonnen !) die Genehmigung der zu überholenden Kolonne einzuholen. Als Schließende sind besonders umsichtige und energische Führer einzuteilen. Sie haben den Ausfall von Pferden und Fahrzeugen dem Einheitsführer sofort zu melden und Sorge zu tragen, dass die Marschkolonne sich nicht zu weit auseinanderzieht.


    3.)

    Das Anhängen von Begleitmannschaften an die Fahrzeuge und das Aufsitzen auf diese ohne schriftliche Genehmigung des Einheitsführers (besonders auch auf Inf. Karren) hat zur Schonung des wertvollen, kaum ersetzbaren Pferdematerials zu unterbleiben.


    Stöcke dürfen zur Feststellung der Boden- oder Schneetiefe von den Führern der Marschkolonnen benutzt werden. Im übrigen ist die Benutzung von Stöcken, die ohnehin bei schlechten Wegeverhältnissen das Marschieren eher beschweren als erleichtern, verboten.


    4.)

    Immer wieder sehe ich, dass sich einzelne Mannschaften Marscherleichterungen verschaffen und ohne Mütze und Koppel marschieren. Marscherleichterung hat der Einheitsführer zu befehlen und zwar für alle Mannschaften gleichzeitig.



    gez. Unterschrift


    Verteiler: „K“

    Sturmgeschütz Bttr. 393

    H.Pi.Btl. 627

    Wf.Rgt. 3



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    O.U., den 14.09.1944

    563. Gren. Division

    Abt. ….. Ib/WuG …..


    Betrifft: Einsatz der M.P. 44


    Nach einem vorläufigen Merkblatt des OKH werden für die Handhabung und den Einsatz der M.P. 44 folgende Richtlinien gegeben:


    1. Die M.P. 44 ist eine Waffe, die in erster Linie als Einzelschusswaffe (wie der Selbstlader), in zweiter Linie als Maschinenwaffe verwendet werden soll. Mit der Entwicklung dieser Waffe soll der seit langem bestehenden Forderung der Truppe nach einer vollautomatischen Waffe für Einzelkämpfer Rechnung getragen werden.


    Der Wert der Waffe liegt in ihrer hohen Feuergeschwindigkeit und Treffsicherheit in Einzelfeuer sowie in der Möglichkeit der Feuersteigerung zu Feuerstößen. Er kommt am besten zur Geltung, wenn mehrere M.P.-Schützen geschlossen eingesetzt werden.


    2. Die Feuergeschwindigkeit der M.P. 44 beträgt im Einzelfeuer 22-28 Schuss in der Minute (Gewehr 8-10 Schuss), in Feuerstößen können in der Minute 40-50 Schuss abgegeben werden.


    3. Die M.P. 44 ist eine geschlossene Waffe, d. h. im Zustand „geladen“ ist der Verschluss geschlossen und eine Patrone im Lauf. (Vorsicht beim Entladen ! Nach Entnehmen des Magazins noch die Patrone aus dem Lauf entfernen.)


    4. Die Wirkung der Munition (Pist. Patr. 43) ist bis 1000 m ausreichend, um lebende Ziele mit Erfolg zu bekämpfen. Der Stahlhelm wird bis auf 600 m Entfernung durchschlagen.


    5. Umfassende Schießversuche haben ergeben, dass auf Entfernungen bis 500 m mit der M.P. 44 im Einzelschuss bessere Schießergebnisse als mit dem Karabiner 98 k erzielt werden. Drei M.P.-Schützen erzielten durch Vereinigung ihres Feuers bis zu 600 m bessere Trefferergebnisse als ein M.G. mit gleicher Schusszahl. Es ergab sich außerdem, dass meist auch ungeübte Schützen mit der M.P. 44 besser geschossen haben, als mit dem Karabiner 98 k.


    6. In Anbetracht der hohen Feuergeschwindigkeit der M.P. 44 ist eine straffe Feuerzucht jedes M.P.-Schützen zu fordern. Zur Feuerzucht gehört insbesondere die richtige Anwendung des Einzelfeuers und des Feuerstoßes. Mit der M.P. 44 ist auf Einzelziele grundsätzlich Einzelfeuer abzugeben. Erst bei Herannahen der Entscheidung, Z. B. bei Einbruch oder bei Abwehr eines feindlichen Angriffs auf nahe Entfernung ist höchste Feuergeschwindigkeit in Feuerstößen geboten. Feuerstöße sind nur auf größere und lohnende Ziele abzugeben. Sie bestehen aus 3-4 Schuss. Ein Dauerfeuer gibt es unter keinen Umständen und würde nur eine Munitionsverschwendung bedeuten. Der Schütze muss also dahin erzogen sein, dass er auf günstige Augenblicksziele nur sorgfältig gezielte Einzelschüsse abgibt.


    7. Die hohe Feuergeschwindigkeit der Waffe im Einzelfeuer ermöglicht, mehrere Ziele nacheinander in kürzester Zeit zu bekämpfen. Feuerüberfälle mehrere M.P.-Schützen, die in schneller Folge wohlgezielte Einzelschüsse abgeben, sind von besonders hoher moralischer und tatsächlicher Wirkung.


    8. Die günstige Unterstützung der Waffe beim Anschlag liegend, durch das Magazin sowie der geringe Rückstoß beim Einzelschuss und bei Feuerstößen wirkt sich günstig auf die Schießleistungen aus.


    9. Der Hauptwert bei der Ausbildung mit der M.P. 44 ist auf sorgfältige Pflege der Waffe sowie auf Abgabe eines gutgezielten Einzelschusses und straffe Feuerzucht zu legen.



    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier


    …………………………………………….



    Gruß Marga

    Hallo zusammen,


    weiter geht’s …

    Quelle: germandocsinrussia


    Abschrift:


    Kampf gegen Panzer mit der 7,5 Pak 97/38


    Aus dem Erfahrungsbericht einer Panzerjägerkompanie


    Die Kompanie verwandte in den Wochen vor Beziehen der Stellung jede Minute zur größtmöglichen Heranschaffung von Baumaterial und zum Ausbau der Stellungen. Beim Beziehen der „Blauen Linie“ waren alle Stellungen, Feuerbereitschaften und Wohnbunker fertiggestellt. Ein dichtes Laufgrabensystem verband sie untereinander. In den wenigen Tagen vor dem erwartenden Panzerangriff wurde vor allem an der Vertiefung und Tarnung der Laufgräben zu den Feuerstellungen gearbeitet.


    Die Stellung der 7,5-cm-Pak, die große Abschusszahl erzielte, war eine Vorderhangstellung im freien Feld. Es erwies sich in dem tagelangen Abwehrkampf, dass es die Stellung war, die der Gegner am schwersten ausmachen konnte (etwa 250 m hinter Hkl).


    Dicht hinter der Feuerstellung war in dem Hang eine Feuerbereitschaft ausgebaut, die fast quer zur Schussrichtung lag. Die Abdeckung bestand aus zwei dicken Eichenstammlagen mit zwei Erdschichten in einer Gesamtstärke von 1 m. Beim Ausbau wurde durch ständige Beobachtung von Feindseite her sichergestellt, dass der obere Rand des Geschützbunkers unterhalb des um die Geschützstellung gering aufgeworfenen Erdwalles lag. Die Feuerstellung war so tief gegraben, dass das Rohr gerade über den gewachsenen Boden strich. Sowohl der Boden der Feuerstellung als auch ihre Umgebung im Umkreis von 6-8 m wurden durch dicht aufgelegte dicke Grasplaggen festgemacht und dadurch Staubentwicklung besonders beim Schuss und beim Herausziehen des Geschützes verhindert. Sämtliche scharfen Formen an der Feuerstellung und Feuerbereitschaft wurden vermieden. Zur restlosen Sicherstellung der Tarnung wurde die Einfahrt zur Feuerbereitschaft mit von der Kompanie aus Kordel gefertigten Netzen in Größe von 3 x 5 m überdeckt und im Tarnnetz dem Gelände entsprechendes Unkraut, Gras usw. angebracht. Die Auffahrt aus der Feuerbereitschaft war in der Radspur mit dicken, in den Boden gelassenen Bohlen ausgelegt, wodurch ein schnelles Herausschieben des Geschützes gewährleistet wurde.


    So wie diese Stellung wurden auch die Stellungen für die anderen, leichteren und mittleren Geschütze der Kompanie ausgebaut.


    Der Geschützbunker hielt mehreren schweren Granatwerfer-Volltreffern stand.


    In dem Laufgraben vom Wohnbunker zur Feuerstellung (etwa 40 m entfernt) waren mehrere Beobachtungsstände ausgebaut, um jegliche Bewegung in der Feuerstellung zu vermeiden und ihr Erkennen auf ein Mindestmaß herabzudrücken.


    Der gleichwertige Ausbau einer Wechselstellung war geplant, konnte aber wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr durchgeführt werden. Auf Grund der gesammelten Erfahrungen wurde keine behelfsmäßige Wechselstellung bezogen.


    Sofort nach Beziehen der „Blauen Linie“ wurde eine genaue Geländetaufe vorgenommen und markante Entfernungen festgelegt.


    Durch Kompaniebefehl war bestimmt, dass außer den zur Beobachtung eingeteilten Soldaten niemand sich in den Laufgräben bewegen durfte. Bei Alarmierung oder Erkennen von Panzerbereitstellungen wurde sofort mit der gesamten Bedienung die Feuerbereitschaft bezogen.


    In den Tagen vom 6. bis 9. Mai 1943, wo der Gegner ständig mit Panzern 1 km vor der Hkl bereitstand, befand sich die Bedienung ab Tagesgrauen bis einbrechende Dunkelheit in der Feuerbereitschaft. Das Geschütz war geladen, Zielfernrohr aufgesetzt.


    Durch Kompanie- bzw. Zugtrupp war ständig Verbindung mit der Artillerie-B-Stelle sichergestellt. Es war fast bei allen Angriffen möglich, einen Artillerie-Feuerschlag auf die Panzeraustrittstelle zu legen, bevor die Pak schossen. Als noch weit erfolgversprechender wäre anzusehen gewesen, wenn nach Anrollen der ersten Panzer die Bereitstellung und die B-Stellen des Gegners, die sich dicht dabei befanden, eingenebelt worden wären, um das gezielte Feuer von Überwachungspanzern auszuschalten.


    Zum Geschützbewegen aus der Bereitschaft in die Feuerstellung (Ansteigwinkel etwa 10°) reichte eine Bedienung von 5 Mann bei den trockenen Bodenverhältnissen gerade aus.


    Beim Auftauchen der ersten Panzer wurde erst so in Stellung gegangen, dass die Zeit ausreichte, den vordersten Panzer auf günstigste Schussentfernung (500 m) zu fassen. Die Zeit zum Instellungbringen des Geschützes war durch mehrmaliges Ausprobieren in der ersten Nacht festgelegt. Verschwanden die Panzer wieder hinter die Austrittsstelle oder war der Feuerkampf beendet, wurde das Geschütz sofort wieder in Feuerbereitschaft gezogen.


    Ladehemmungen, die bei insgesamt 150 Schussabgaben dreimal auftraten, wurden in der Feuerbereitschaft behoben. Die Ladehemmung bestand darin, dass sich Teile der Ladung im Rohr so absetzten, dass die H1.-Granate nicht mehr ganz in den Ladungsraum hineinzubringen war. Während Beseitigen einer Ladehemmung am 8. Mai erhielt der Schützenbunker einen Volltreffer durch schweren Granatwerfer, der nicht durchschlug. Die Bedienung konnte in kürzester Frist die Ladehemmung beseitigen.


    Jede Pause im Feuerkampf wurde dazu benutzt, das Rohr zu reinigen.


    Als Vorzug der 7,5-cm-Pak 97/38 erwies sich der geringe Feuerschein beim Abschuss.


    Die Kompanie war in Kampfgruppen eingesetzt. Zu der 7,5-Pak gehörte eine verschobene 4,5-Pak (r) und eine frühzeitig ausfallende 3,7-Pak. Auf Grund genauester Festlegung eröffnete jeweils die 4,5-Pak das Feuer und lenkte den Gegner von der später die Hauptlast tragende 7,5-Pak ab. Solange die Zusammenarbeit möglich war, bekam die 7,5-Pak das geringe Artilleriefeuer. Selbst am vierten Tage war noch nicht unbedingt festzustellen, dass die Stellung der 7,5-Pak vom Gegner genau ausgemacht war.


    In der Feuerbereitschaft erwies sich ein Munitionsbestand von mindestens 50 Schuss für einen Panzerangriff für erforderlich. Etwa 100 m abgesetzt, an vollkommen getarnter Stelle und durch Laufgräben zugänglich, war ein Munitionsstützpunkt eingerichtet, der mindestens noch einmal den selben Bestand hatte. Die Verbindung zwischen diesem Munitionsstützpunkt und der Feuerstellung sowie des Bringen der Munition in die Feuerstellung waren durch Soldaten gewährleistet, die nicht zur Bedienung gehörten. Sie waren angewiesen, den Munitionsverbrauch im Feuerkampf aus sich heraus zu beobachten und nicht erst auf Anforderung aus der Feuerstellung Munition vorzubringen.


    Als günstigster Haltepunkt wurde von Uffz. Volk immer Turmmitte gewählt. Durch den Zugführer, der das Feuer leitete, wurden bei jedem Schuss genaue Korrekturen gegeben, da durch das Nichtvorhandensein eines Leuchtsatzes dem Schützen das Erkennen der Schusslage fast unmöglich gemacht ist.


    Die meisten Panzer wurden auf Entfernungen von 500 m abgeschossen. Die leichten Panzer (vorwiegend „M 3“ „General Stuart“, in geringer Zahl „ T 26“ und „B.T.“) gerieten meist beim ersten Schuss in Brand. „Mark III“ geriet schlecht oder gar nicht in Brand. Als gut abzuschießen erwiesen sich „T 34“, von denen bei drei auftretenden zwei mit dem ersten und zweiten Schuss brannten. Zwei „T 34“ wurden auf 1000 m Entfernung abgeschossen. Bei einem der beiden flog der ganze Turm weg. Am schwersten zu bekämpfen war ein „KW I“, höchstwahrscheinlich verstärkt, da bei mehreren Treffern große Eisenteile durch die Luft flogen und der Panzer trotzdem weiterfuhr. Treffer auf den Turm zeigten keine Wirkung. Durch eine Trefferserie von 8-10 Schuss auf die Breitseite geriet der Panzer in Brand.


    Die gesamte Bedienung war das erste Mal im Feuerkampf an diesem Geschütz.



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    Der Generalinspekteur der Panzertruppen nimmt zu vorliegendem Aufsatz wie folgt in Stellung:


    „Der vorliegende ausführliche Erfahrungsbericht ist besonders lehrreich. Er legt in eindringlicher Weise den Wert dar,


    eines sorgfältigen Stellungsbaues und guter Tarnung,

    einer planmäßigen Vorbereitung,

    einer gründlichen Ausbildung.


    Der Erfolg des Uffz. Volk, 2./Pz.Jg.Abt.9, durch Abschuss von 22 Feind-Panzern mit einer 7,5-Pak 97/38 ist höher zu bewerten, als dieses Geschütz im Kampfwert nur einer mittleren Pak entspricht. Er ist geeignet, das mangelnde Vertrauen, das zum Teil von der Truppe noch immer der H1.-Munition entgegengebracht wird, zu heben.


    F. d. R.


    …………………………

    Oblt.



    Gruß Marga

    Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Div.Gef.St., den 09.09.1943

    170. Inf. Division

    — Ia —


    In der Anlage wird ein Erfahrungsbericht über den Kampf gegen Panzer mit 7.5 cm Pak 97/38 aus dem Nachrichten-Blatt Nr. 2 der Panzer-Truppen vom August 1943 übersandt.


    Dieser Bericht ist von größtem Wert, weil er ausschlaggebende Erläuterungen für die Gruppierung, den Einbau und den Kampf des Paks bringt.


    Bezüglich der Aufstellung der Pak-Kampftrupps siehe 170. J. D., Ia Nr. 1310/43 geh. v. 8.9.43.



    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier



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    Verteiler:

    Bis zu den Kompanien

    b. Pz.Jg. Einheiten bis zu den Zügen.



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    Gruß Marga