Helmabzeichen (Trageweise)

  • Hallo zusammen,
    Ab wann hatten die FJ den Heeresadler auf dem Stahlhelm?
    Gelesen hab ich das 1942 umgestellt worden ist, woanders wiederum um 1944. Und welche Farbgebung hatte der Helm Feldgrau oder Graublau?
    Danke im vorraus!
    Gruß Matthias

  • Hallo Matthias,


    also der Stahlhelm für Fallschirmschützen in der Heeresausführung wurde auf der Grundlage des Stahlhelms 35 entwickelt. Er wurde mit einer Verfügung vom 16.06.1938 beim Heer eingeführt.


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…kungen/stahlhelme/m35.php


    Der Anstrich war Feldgrau und das Hoheitsabzeichen des Heeres wurde ebenfalls mit in die Luftwaffe übernommen und dementsprechend weitergetragen. Vereinzelt wurde diese Ausführung wohl noch bis 1941 in der Luftwaffe zugelassen.


    Quelle Schlicht & Angolia
    Die Deutsche Wehrmacht Uniformierung und Ausrüstung 1933-1945
    Das Heer


    Gruß
    Michael

  • Soweit mir bekannt gab es bis Kriegsende 10 aufgestellte Fsch.Jg.Div.en
    Eine Sprungausbildung hatten m.W. nach nur die 1., 2. und teilweise die Angehörigen der 4. Fsch.Jg.Div. absolviert.
    Nach Kreta waren Sprungeinsätze nur noch sehr selten. D.h. die Truppe wurde fast nur infanteristisch eingesetzt.
    Trotzdem unterstanden die Fsch.Jg. der Luftwaffe und trug daher auch den Lw.Adler weiterhin.

    Evtl. meinst Du hier die Angehörigen der Lw.Feld-Div.en, welche in das Heer überführt wurden und dann auch tw. Uniformen und deren Ausrüstung (Helme) bekam.

    Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,


    ich habe das Buch auch (kann ich nur empfehlen).


    Das sieht mir aber etwas anders aus. Also ich meine das hängt nicht mit den Luftwaffenfelddivisionen zusammen. Ende 1936 wurde im Heer eine Fallschirminfanterie-Kompanie aufgestellt, die im Infanterie-Lehrregiment eingegliedert war. Mit einer Verfügung vom 15.03.1938 wurde die Kompanie zu einem selbstständigen Fallschirminfanterie-Btl. erweitert. Gemäß einer Verfügung vom 30.12.1938 wurde das Btl. am 1.1.1939 in das Fallschirm-Regiment 1 der Luftwaffe als dessen II. Btl. überführt.


    Dieses Btl. durfte sogar seine Standarte nach Heeresmuster weiterhin führen.


    Gruß
    Mario

  • Hallo Mario,

    welches Buch - ich verstehe nur "Bahnhof"!:D

    Soweit mir bekannt war der Ursprung (der Fsch.Jg.Tr) im LPRgt. 10 "GG" (vormals LPGr. zbV Wecke) in Potsdam-Eiche.

    Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,


    Mario ist mir ja bereits mit der Antwort zuvor gekommmen aber ich glaube er meinte mit diesem Satz, dass er ebenfalls im Besitz des folgendes Buches ist.:D


    Quelle:
    Schlicht & Angolia
    Die Deutsche Wehrmacht Uniformierung und Ausrüstung 1933-1945
    Das Heer


    Genau diese Informationen sind dort ebenfalls zu finden aber ich belasse dann mal die weitere beantwortung dieser Fragestellung bei Mario.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Uwe,


    ja was soll mir das jetzt sagen. Könnte es sein das Du mir damit den Eindruck vermitteln möchtest das Du für dieses Buch nicht besonders viel übrig hast?:D


    Nun denn das wäre aber etwas verwunderlich, weil ja gerade Du hier immer die Fahne hochhälst und immer sagst was hier die Bibeln zu dem jeweilgen Thema sind.


    Also der Angolia ist 100 % die Bibel für Uniformierung und Ausrüstung. Es gibt aber noch einige Bücher die etwas besser sind. Weißt Du welche ich meine? Das wäre dann der Angolia in der englischen Version:D


    Aber gut zurück zu deiner Frage. Diese werde ich Dir jetzt nochmal beantworten aus einem weiteren sehr unbedeutenden:D Buch zum gerade genannten Thema.


    Ich mache jetzt mal einen Abstecher zu einem Buch von dem nichtssagenden und ziemlich unbekannten Autor Kurt G. Klietmann:D:


    In Stendal wurde vom Heer als Versuchstruppe eine Fallschirm-Infanterie-Kompanie aufgestellt. Kompaniefhr. war hier der Oblt. Zahn. Stendal wurde vom Heer als Standort gewählt, weil die Luftwaffe ebenfalls hier über eine Fallschirmschule verfügte.


    Die aufgestellte Kompanie hatte 3 Schützenzüge, einen Zug mit schweren MG einen schweren Granatwerferzug sowie einen Pionier-Trupp/Zug bzw. eine Kraftfahrzeugstaffel.


    Diese Soldaten, man mag es kaum glauben, haben dann auch wohl so ziemlich als erstes das Fallschimschützenabzeichen des Heeres erhalten.


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…n/kampfabzeichen/fssa.php


    Der Rest zu diesem Thema ist ja bereits bekannt.


    Gruß
    der Mann der 3 Bände vom Angolia hat:D (Mario)


    Quelle Auszeichnungen des Deutschen Heeres 1936-1945
    von Kurt G. Klietmann

  • Hallo Michael,


    ja alles klar, war eventuell etwas überzogen sorry.....


    Gruß
    Mario


    PS: ich hab heute einen echt miesen Tag auf der Arbeit gehabt, dass ist kaum in Worte zu fassen. Dann kommt man leider mal an einen Punkt wo man einfach etwas aushakt. Das ist glaube ich jeden schon mal passiert.

  • Hallo,

    mit der Realisierung des Aufstellens der ersten Fallschirmjägerverbände und der entsprechenden Fallschirmsprungschule begann in der Tat zunächst ab Januar 1936 die Luftwaffe. Das Heer entschloß sich erst Anfang 1937 zur Aufstellung einer "Fallschirminfanterie-Kompanie" (F.I.K./Fsch.Inf.Kp.)" in Stendal und begann mit der Werbung geeigneter "Sprungwilliger" in den Infanterie-Regimentern. Fast alle zur F.I.K. versetzten Infanteristen waren vorher weder mit einem Flugzeug geflogen noch hatten sie einen Fallschirmsprung gesehen oder gar selbst erlebt.
    Schon am 1. April 1937 stand die neue Fallschirminfanterie-Kompanie, wie sie offiziell genannt wurde, vor ihrem neuen Kp.Chef, Hptm. Zahn. Gemäß Entscheidung des OKH vom 20. Februar 1937 gehörte die Kp. zu den Lehr- und Versuchstruppen der Infanterie.
    Alle Angehörigen trugen deshalb die weiße Waffenfarbe der Inf. und auf den Schulterstücken/Schulterklappen ein "L" wie die Lehrtruppen. Die Mannschaften trugen zur Unterscheidung zu den anderen Einheiten des Inf.Lehr-Rgt. die Troddel der 15. Kp. am Seitengewehr. Im übrigen war die Kp. dem Inspizienten der Infanterie direkt unterstellt. Diese neue Sondereinheit war untergliedert in Kp.Trupp, Nachr.Trupp, 3 Inf.Züge, 1 schwerere Zug mit sMG-Gruppe, 1 Pi.Gruppe, 1 sGr.W.-Gruppe.
    Alle Soldaten wurden an der Lw.Fsch.Schule in Stendal im Fsch.Sprung ausgebildet und bekamen nach erfolgreicher Sprungausbildung des "Fallschirmschützenabzeichen des Heeres".
    Die Fsch.Sprungbekleidung der Fsch.Inf. war identisch mit der ihrer Fsch.Jg.Kameraden der Luftwaffe, wenn man vom unterschiedlichen Hoheitsadler und von anderen, marineähnlichen Dienstgradabzeichen an der Sprungkombination absah.
    Die taktische Aufgabenstellung - Luftlandeangriff als Vorhut angreifender Heeresverbände - erlaubt ab Mitte 1938 die schrittweise Vergrößerung zum Fsch.Inf.Btl. (F.I.B.). Mit Wirkung vom 23. Juni 1938 trugen die Soldaten des F.I.B. nun nicht mehr das "L" der Lehrtruppen, sondern das verschlungene gotische "FI" auf den Schulterstücken/Schulterklappen. Die Unterstellung unter dem Inspizienten der Infanterie blieb unverändert. Der neue Btl.Kdr. wurde Maj. Heidrich (vorher Taktiklehrer in Potsdam). Er selbst besuchte noch mit 42 Jahren den Fallschirmspringerlehrgang und trug noch jahrelang später in der Lw. das Heeres-Fallschirmschützenabzeichen.
    Anfang November 1938 mußte das F.I.B. in den neuen Standort Braunschweig in die Rosalies-Kaserne verlegt werden, weil der Fliegerhorst Stendal und die dort stationierte Fsch.Schule immer mehr Platz für die heranwachsende Fsch.Truppe der Lw. benötigten.
    Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 wurde aus dem alten F.I.B das neue II. Btl. des Fsch.Jg.Rgt. 1. Heidrich ging zum Stab der 7. Flieger-Division nach Berlin; sein Nachfolger wurde Hptm. Prager.
    Eigentlich endet hier die Geschichte der Fsch.Inf., wenn nicht Oberst Heidrich im August 1940 das II./Fsch.Jg.Rgt. 1, ehem. F.I.B., als Stammtruppe zur Aufstellung seines neuen Fsch.Jg.Rgts. 3 angefordert hätte. Und er bekam seinen "alten Haufen" auch und übernahm damit die Tradition der alten Fsch.Inf. - so war es auch zu verstehen, daß viele Fsch.Jg. im Rgt. 3 das alte Heeres-Fsch.Schtz.Abz. trotz Verbot noch trugen und die Heeres-Infanteriestandarte die Fahne des Lw.Fsch.Jg.Rgt. 3 blieb.

    MfG Bruno B.


    Quelle:Klaus J. Peters, Die Fallschirminfanterie der Wehrmacht (Seite 333-340)
    Deutsches Soldatenjahrbuch 1998 - 46. Deutscher Soldatenkalender, Schild Verlag München