Sanitäts-Kompanie 2/19 - 1945

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    Abschrift und Bearbeitung!


    Kriegstagebuch der Sanitäts-Kompanie 2/19


    01.01.1945 - 28.02.1945

    Geführt von Dr. Müller

    Stabsarzt und Kompanieführer


    01.01.1945

    Das gelinde Frostwetter hält an.


    Divisionsarzt besucht kurz die Kompanie.


    OKW meldet die Vernichtung von 579 Feindmaschinen durch überraschende Angriffe auf Flugplätze im belgisch-holländischen Raum.


    02.01.1945

    Trübes Winterwetter um -5°. Die Erdarbeiten beim Bau der Entgiftungs-Bunker gehen ihrer Vollendung entgegen.


    03.01.1945

    Wetter unverändert.


    In den Vormittagsstunden Durchführung einer Veranstaltung der Frontbühne der Division, die auf sehr beachtlicher Höhe steht.


    04.01.1945

    Um 1.00 Uhr morgens findet eine Alarmübung statt, der ein Angriff von starken Bandengruppen aus den südlichen Waldgebieten des Unterkunftsbereiches der Kompanie zugrunde gelegt wird. Die Übung verläuft planmäßig und ist um 2.00 Uhr beendet.


    Witterung um 0°.


    05.01.1945

    Temperaturen um -10°. Klares sonniges Wetter.


    Kompanie-Chef fährt zur Division zwecks Orientierung über die Lage. (Absetzen von Fallschirm-Truppen). Kompanie weiter beim Bau von Entgiftungsbunkern eingesetzt.


    06.01.1945

    Wetter wieder milder, trübe, geringer Schneefall.


    Erhöhte Alarmbereitschaft, da die abgesetzten Luftlande-Truppen noch nicht vernichtet werden konnten. Alarm-Trupp der Kompanie steht bereit.


    07.01.1945

    Wetter unverändert um 0°.


    Divisions-Kommandeur besucht Kowala. Bau von Entgiftungs-Bunkern wird weiter fortgesetzt.


    08.01.1945

    Witterung gleichbleibend.


    Stabsarzt Kalb kehrt vom Urlaub zurück.


    Dienst wie bisher, Bunkerbau. Vor allem soll staatspolitischer Unterricht betrieben werden.


    09.01.1945

    Gastag der Kompanie verläuft programmgemäß. Annahme von Luft- und Gelände-Kampfstoff, Einsatz der Gasspür- und Truppen-Entgiftungs-Trupps mit Aufbau eines Entgiftungsplatzes. Am Nachmittag wird durch die Kapelle der Division ein Kammerkonzert veranstaltet, welches großen Beifall findet.


    10.01.1945

    Wetter der Jahreszeit entsprechend mild.


    Kompanie-Führer fährt zur Besprechung mit Divisions-Arzt zur Division und kehrt erst am Abend zurück.


    11.01.1945

    Temperaturen über 0°.


    Jagd nach einem von Zivilisten gemeldeten russischen Soldaten verläuft erfolglos.


    Feldunterarzt Keutel wird gemäß Verfügung Divisions-Arzt 19. Panzer-Division zu Panzer-Grenadier-Regiment 73 kommandiert.


    Zahnstation Stabsarzt Kalb ab 12.01.1945 in Kowala-Stepocina aufnahmebereit.


    12.01.1945

    Schneedecke verschwunden, heftiger Ostwind, Temperaturen um 0°, fallend.


    Stabsarzt (Z) Kalb besucht Division. Rücksprache wegen eines schweren Lkw. für das Erholungsheim, das der Kompanie angegliedert werden soll.


    13.01.1945

    Ärztetagung des XXXX. Panzer-Korps mit wissenschaftlichen Vorträgen in Radom.


    Am Morgen des Tages ist der Russe aus dem Brückenkopf von Baranow auf 50 km Breite zum Großkampf angetreten.


    Am Abend kurzer Abschiedsabend des Divisions-Arztes. Der Abend muß vorzeitig abgebrochen werden, da die Division in Erwartung des Großangriffs aus dem Warka-Brückenkopf in ihre Bereitstellungsräume abrückt und bei den Kompanien entsprechende Vorbereitungen zu treffen sind. In der Nacht vom 13. zum 14.01. Herstellung sofortiger Abmarschbereitschaft.


    14.01.1945, 0.40 Uhr

    Bei Eintreffen des Einsatzbefehls rückt der 1. Zug in den befohlenen Einsatzraum in Stärke von 7 Lkw., 1 Pkw. und 45 Mannschaften ab.


    Die Restteile der Kompanie versammeln sich an einer vorher festgelegten Stelle in Kowala-Stepocina nach Eintreffen des Einsatzbefehls für diese Teile.


    Sofortige Abmarschbereitschaft ist für die gesamte Kompanie sichergestellt.


    I.V.


    Dr. …

    Stabsarzt


    14.01.1945

    6.30 Uhr russischer Großangriff aus dem Brückenkopf Warka nach 2-stündigem schwerstem Trommelfeuer. Kompanie empfängt in den frühen Morgenstunden Verpflegung. Der Kompanie wird 1 schwerer Lkw. zum Transport des Frontbühnen-Gepäckes zugewiesen. Ferner werden der Kompanie Frau Dschang und 4 weitere weibliche Mitglieder der Frontbühne angegliedert.


    Abmarsch 17.00 Uhr über Bahnhof Rozki - Westrand Radom - Przytyk. Dort Ankunft gegen 21.00 Uhr.


    In den für einen Hauptverbandplatz vorgesehenen Ortschaften ist alles überbelegt.


    1. Zug errichtet Hauptverbandplatz in Przytyk. Kompanie bezieht in diesem Ort für die Nacht zum 15.01. Quartier. Dem Feind gelingt der Durchbruch zunächst in Richtung auf Jedlinsk.


    Fortsetzung folgt…


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Fortsetzung…


    15.01.1945

    In den Morgenstunden Besuch des Divisions-Arztes.


    Wetter wie am 1. Angriffstag diesig mit Schneetreiben.


    Keine Fliegertätigkeit. Um 13.00 Uhr erster Verwundetenanfall. Zur gleichen Zeit marschieren die übrigen Kompanie-Teile weiter nordwestwärts über Klwow, Odzywol nach Dorf Klonna (4 km südwestlich Odzywod), wo Quartier gemacht wird.


    16.01.1945

    In der Frühe gegen 3.00 Uhr trifft der 1. Zug unter Stabsarzt Müller ebenfalls in Klonna ein, da der Hauptverbandplatz Przytyk bereits am 15.01. um 17.00 Uhr infolge russischer Panzernähe aufgegeben werden musste.


    Ein Teil der Verwundeten ist versorgt, die anderen wurden nach Nove Miasto weitergeleitet. Der Feindeschuss nähert sich der Unterkunft Klonna, sodass Stabsarzt Müller den sofortigen Abmarsch der Kompanie gegen 7.00 Uhr morgens befiehlt, zumal der Russe mit Panzerspitzen in Odzywod eingedrungen ist.


    Der 1. Zug unter Führung von Stabsarzt Müller zweigt zwecks Errichtung eines Hauptverbandplatzes nach Russinow ab. Die Kompanie ist wiederum getrennt und rollt über Drzewica, Richtung Opoczno weiter. In Kruszono Marschpause wegen starker feindlicher Fliegertätigkeit. Weitermarsch über Opoczno nach Bukowiece. Wegen außerordentlich starken feindlichen Luftwaffen-Einsatzes wird wiederum Marschpause eingelegt.


    1. Zug erhält in Russinow vom Divisions-Arzt infolge Lageänderung Befehl sofort aus einer südlichen Nebenstraße in Kriny (4 km südwestlich Opoczno) Hauptverbandplatz einzurichten. Auf dem Marsch muss auch dieser Zug 3 heftige Fliegerangriffe überstehen. Bei einem der Angriffe fällt der Divisions-Arzt durch Bombenvolltreffer.


    Oberarzt Dr. Feldmann trifft im Laufe des Nachmittags bei dem Restteil der Kompanie in Bukowice ein. Gegen Abend werden Unteroffizier Heymann als Melder und Oberarzt Dr. Feldmann als Vertreter für Oberarzt Weissenberger zum 1. Zug abgestellt. Bereits um 20.00 Uhr kehren beide zurück, ohne den 1. Zug und den Ib Stab der Division angetroffen zu haben.


    Durch Feindeinwirkung auf Opoczno erhält die Kompanie sofortigen Abmarschbefehl Richtung Tomaszow.


    17.01.1945

    Kompanie marschiert von Tomaszow in Richtung Petrikau weiter. Sie bezieht gegen 8.00 Uhr Quartier in einen Walddorf südöstlich Petrikau.


    Bereits um 9.30 Uhr musste die Kompanie wieder aufbrechen, da der Russe Petrikau angreift. Die Kompanie fuhr über Baby auf der Rollbahn Richtung Litzmannstadt und bezog am Abend in Bychlew, Nähe Pabianice Quartier.


    Am gleichen Abend stieß Stabsarzt Fiedler von Sanitäts-Kompanie 1/19 zur Kompanie, der in der Zwischenzeit Verbindung mit Oberstleutnant Naehring und den Restteilen der Division aufgenommen hatte.


    Der 1. Zug marschiert um 8.00 Uhr aus Krniy ab, da der Russe bereits in die Nachbardörfer eingedrungen war. Marschrichtung über Tomaszow zunächst bis südlich Ujazd, im Laufe des Tages infolge Lageänderung weiter nach Kaspin (35 km südöstlich Litzmannstadt). Diese marschierende Kolonne hat 2 feindliche Tieffliegerangriffe zu bestehen.


    18.01.1945

    In den frühen Morgenstunden zwischen 4.00 und 5.00 Uhr erhält Kompanie von Oberstleutnant Naehring Befehl Richtung Schieratz weiter zu marschieren, um unterwegs in Lask neue Befehle einzuholen. Der nach Lask abgestellte Melder findet die Divisionsteile nicht und kann nur erfahren, dass die Warthebrücke bei Schieratz stark bedroht ist.


    Die Kompanie überquert die Warthe gegen 12.00 Uhr auf einer 10 km südlich Schieratz befindlichen Truppen-Übungsplatz-Brücke. Weitermarsch nach Klocko und dort Übernachtung. Zivilbevölkerung hat bereits Räumungsbefehl Richtung Kalisch. Gegen Abend erscheint im Kompanie-Bereich Oberleutnant Schaper, Begleiter Divisions-Kommandeur, und berichtet, dass Meldekopf der 19. Panzer-Division in Schieratz besteht.


    Der 1. Zug verlegt weiter über Pabianice-Szadeck nach Warta. Die beiden Gerätewagen des Zuges sowie die Oberärzte Weissenberger und Rennhofer bleiben etwa 30 km vor Litzmannstadt zurück, da die Wagen für eine dort eingesetzte Kampfgruppe Sanitätsmaterial abladen müssen. Der Zug nimmt etwa 50 Frauen und Kinder bis Warta mit, quartiert sie dort ein, verpflegt sie und führt diese Zivilbevölkerung am 19.01. bis nach Kalisch mit. Dort Übergabe an Dienststelle zur Weiterleitung. 1. Zug bezieht Quartier in Dobschütz, 4 km südwestlich Kalisch.


    Obergefreiter Otto Lange, der zur Panje-Staffel abgestellt war, stößt wieder zur Kompanie, da er bei einem Fliegerangriff von der Panje-Staffel abgesprengt wurde. Von den übrigen Männern der Panje-Staffel kann Lange nichts berichten.


    19.01.1945

    Stabsarzt Fiedler und Stabsarzt Kalb fahren nach Schieratz zum Meldekopf zwecks Abholung weiterer Befehle. Der Meldekopf wird nicht gefunden, sondern es war nur bekannt, dass Division im Raum westlich Kalisch sammelt.


    Um 14.00 Uhr erhält Kompanie Abmarschbefehl Richtung Kalisch.


    Der Kompanie sind inzwischen angeschlossen, neben Stabsarzt Fiedler, 51 Mann der 1. Sanitäts-Kompanie und 20 Mann der Kranken-Kraftwagen-Kompanie. Kompanie erreicht gegen 21.00 Uhr Kalisch und bezieht nach Erkundung durch Stabsarzt Kalb in Falkenhorst (nordwestlich Kalisch) quartier.


    20.01.1945

    Im Laufe des Nachmittags trifft Stabsarzt Müller mit dem 1. Zug einschließlich der Gerätewagen in Falkenhorst ein und bezieht dort ebenfalls Quartier.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt…


    Gruß

    Antje

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    Fortsetzung….


    21.01.1945

    Die Teile der Sanitäts-Kompanie 1/19 und der Kranken-Kraftwagen-Kompanie 19 werden zu ihren Einheiten, deren Standorte bekannt sind, in Marsch gesetzt.


    Stabsarzt Kalb nimmt Verbindung mit Ib und IVb hinsichtlich neuer Einsatzbefehle und Betriebsstoff-Beschaffung auf.


    Der Kompanie wird bekannt, dass der neue Divisions-Arzt Oberstabsarzt Dr. Hafner eingetroffen ist. Gegen Abend marschiert die Kompanie über Pleschen nach Gostichau weiter. Die Fahrt ist wegen außergewöhnlich starken Nebels sehr anstrengend und langwierig.


    Gegen 5.00 Uhr morgens (22.01.) wird der neue Unterkunftsraum von der Kompanie erreicht.


    22.01.1945

    Die Kompanie verbleibt in den Unterkunftsraum Gostichau.


    Stabsarzt Müller und Stabsarzt Kalb fahren zur Division, um neue Befehle einzuholen. Der 1. Zug erhält am Abend noch Befehl, nach Reschkau - Richtung und Nähe Horleburg - weiterzurollen, um evtl. Hauptverbandplatz einzurichten. Der 1. Zug wurde besetzt mit Oberarzt Rennhofer, Oberarzt Feldmann und Unterarzt Baar.


    23.01.1945

    Gegen 8.00 Uhr treffen Stabsarzt Becker und Stabsarzt Röbbert von der Division ein, um den Befehl zu überbringen, dass sämtliche entbehrlichen Tross-Fahrzeuge der Division über die Oder in den Auffrischungsraum Forst/Lausitz in Marsch gesetzt werden sollen.


    Es wurden der 2. Zug, der 4. Zug, die Führer-Gruppe und Teile der Wirtschafts-Gruppe für diese Überführung bestimmt. Die befohlenen Fahrzeuge einschließlich der Mannschaften setzen sich gegen 17.00 Uhr unter Führung von Oberzahlmeister Löwer nach dem befohlenen Raum in Marsch. Von den Sanitäts-Offizieren Fahren Oberarzt Weissenberger, Assistenzarzt Eichel und Oberapotheker Potthast mit. Die Übrigen Teile verbleiben bei dem Einsatz-Zug.


    Trotz Zuweisung von Betriebsstoff wird ein großer Teil der Kfz. im Schlepp gefahren. Als Marschrichtung wurde vorgesehen: Lissa, Fraustadt, Glogau, Neusalz, Freystadt, Naumburg/Bober, Christianstadt, Sommerfeld-Forst/Lausitz.


    Der Einsatz-Zug errichtet in Horleburg einen Hauptverbandplatz. Die in Gostichau verbliebenen Teile verlegen nach Altkirchen (Nähe Lissa).


    24.01.1945

    Die Fahrt der abgestellten Tross-Fahrzeuge ist infolge der Glätte der Straßen und Überfüllung durch zivile Trecks sowie Wehrmachtfahrzeuge sehr beschwerlich. Da die Fahrzeuge zur Hälfte in Schlepp fahren, waren Ausfälle nicht zu vermeiden.


    Die in den Auffrischungsraum rollenden Teile der Kompanie erreichen gegen 11.00 Uhr Glogau und überschreiten dort die Oder, um sofort nach Neusalz weiterzufahren, das gegen 13.00 Uhr erreicht wird. Nach kurzem Aufenthalt und erfolgtem Sammeln der Kolonne, die mit einigen Fahrzeugen versprengt ist, geht die Fahrt bis Sommerfeld weiter, wo die Kompanie über Nacht Quartier bezieht.


    Der Hauptverbandplatz-Zug verlegt von Horleburg nach Gostingen und baut dort auf.


    25.01.1945

    Die Kompanie marschiert um 8.00 Uhr nach Forst weiter. Sie trifft dort mit den Teilen der 1. Sanitäts-Kompanie und der Kranken-Kraftwagen-Kompanie zusammen. Durch Zuweisung des Quartier-Amtes wird in 2 Gefolgschaftsräumen größerer Tuchfabriken Unterkunft bezogen.


    Der 1. Zug verlegt von Gostingen nach Fraustadt, wo er mit den verbliebenen Tross-Teilen aus Altenkirchen zusammentrifft.


    In Fraustadt wird das Sammeln der Division befohlen.


    26.01.1945

    Stabsarzt Röbbert und Oberzahlmeister Löwer nehmen sofort die Verbindung mit dem Aufstellungs-Stab der 19. Panzer-Division in Döbern (12 km südwestlich Forst) auf.


    Die Sanitäts-Truppen behalten laut Befehl des Kommandeurs des Aufstellungs-Stabes, Oberst von Hake, die Quartiere in Forst.


    Der 1. Zug und die Tross-Teile bleiben an diesem Tage in Fraustadt in Ruhe.


    27.01.1945

    Die Kompanie-Teile in den Raum Forst richten die Unterkünfte ein und die notwendigen Verbindungen zur Versorgung der Truppe werden aufgenommen.


    Der 1. Zug errichtet in Fraustadt einen Hauptverbandplatz auf dem zahlreiche Verwundete von „Großdeutschland“ und „Hermann Göring“, deren Verbände zum Teil eingeschlossen waren, durchgeschleust wurden.


    Die Obergefreiten Koonert (Urlauber) und Kühmayer (Versprengter) melden sich bei der Kompanie in Forst zurück.


    28.01.1945

    Der 1. Zug und die dazugehörigen Tross-Teile verlegen nach Weizenau, ca. 5 km nordwestlich Glogau. Die Division befindet sich noch auf dem östlichen Ufer der Oder.


    Nach endgültiger Feststellung sind während der Rückführung in den Raum Forst/Lausitz 2 Citroen mit je 1,5 t total ausgefallen. 1 Fahrzeug besaß schon vorher keinen Motor mehr. Das Gerät beider Fahrzeuge wurde geborgen und auf anderen Lkw. verlastet.


    Hauptfeldwebel Martius kehrt vom Urlaub zur Kompanie zurück.


    Oberapotheker Potthast fährt auf Befehl des Aufstellungs-Stabes zum Wehrmacht-Sanitäts-Park III, Berlin, um Sanitäts-Großgerät für die Sanitäts-Einheiten zu empfangen.


    Oberarzt Dr. Weissenberger errichtet in Döbern It. Befehl von IVb eine erweiterte Orts-Krankenstube mit innerer Abteilung.


    29.01.1945

    Der Einsatz-Zug errichtet in Fähreichen (15 km südöstlich Glogau) einen Hauptverbandplatz.


    Die noch ostwärts der Oder stehenden Division-Teile, sowie „Hermann Göring“ und Regiment „Brandenburg“ werden zunächst im Fährbetrieb, später durch Brückenschlag übergesetzt.


    Starker Verwundetenanfall. Oberarzt Rennhofer tritt zwecks Sichtung der Verwundeten zum Wagenhalteplatz, der sich auf dem ostwärtigen Ufer der Oder in Oderbeltsch befindet. - Die in Forst befindlichen Teile melden dem Aufstellungs-Stab 2 Unteroffiziere und 13 Mannschaften zwecks Aufstellung einer Alarm-Einheit.


    Obergefreiter Graf von der Panje-Staffel meldet sich bei der Kompanie zurück. Von den übrigen Kameraden der Panje-Staffel (Unteroffizier Stürmer, Obergefreite Hähr, Herzog und Rohlfs) kann Graf nichts berichten. Die Panje-Staffel ist auf freier Strecke vor Warta von russischen Panzern überrollt worden. Graf konnte selbst nur mit Mühe und Not das eigene Leben retten. Vor dem Überfall wurden die Beifahrer, Stabsgefreiter Thomas, Gefreiter Hesse und Soldat Kurtzmann von Alarm-Einheiten festgehalten. Der 1. Zug meldet, dass der Gefreite Hesse zurückkehrte, während, Stabsgefreiter Thomas und Soldat Kurtzmann verwundet wurden. Kurtzmann konnte nach rückwärts abtransportiert werden, während über das Schicksal des Stabsgefreiten Thomas nichts bekannt ist.


    30.01.1945

    Die Division setzt laufend auf das westliche Oder-Ufer über.


    Der Hauptverbandplatz Fähreichen hat starken Verwundeten-Anfall, sodass ein Teil der Verwundeten unversorgt weitergeleitet werden muss. Die Kompanie-Teile in Forst versehen als vordringlichen Dienst das Instandsetzen der Fahrzeuge und des Sanitäts-Geräts.


    Die Führerrede wird im Gemeinschaftsempfang angehört.


    31.01.1945

    Hauptverbandplatz Führeichen hat weiterhin starken Verwundeten-Anfall. Oberzahlmeister Löwer und Hauptfeldwebel Martius fahren zum Aufstellungs-Stab nach Döbern, um neue Befehle einzuholen. Oberfeldwebel Rittmeier wird befehlsgemäß zum Hauptverbandplatz-Zug abgestellt. Gleichzeitig fährt Unteroffizier Rettig nach vorn, um mit Oberschirrmeister Jonas wichtige Fragen zu besprechen.


    Fortsetzung folgt…


    Gruß

    Antje

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    Fortsetzung...


    Es folgen einige Korrespondenzen zwischen Stabsarzt Müller und Oberquartiermeister Löwer, im Anschluss daran geht es dann mit dem Kriegstagebuch und dem 01.02.1945 weiter


    Gruß

    Antje


    Sanitäts-Kompanie 2/19

    Herrn Stabsarzt Dr. Müller


    Forst/Lausitz, den 30.01.1945


    Sehr geehrter Herr Stabsarzt!


    Über die zurückgeführten Teile der Sanitäts-Kompanie 2/19 berichte ich Ihnen wie folgt:


    1. Die Resteinheit, bestehend aus 4 Offizieren, 102 Unteroffizieren und Mannschaften und 7 Freiwilligen ist am 25.01., 11.00 Uhr in dem vorgesehenen Ort Forst/Lausitz eingetroffen.


    Die Fahrt war infolge der erheblichen Verstopfung auf den Straßen überaus schwierig, sodass die Kompanie zum großen Teil einzeln fahren musste und von den übrigen Teilen der 1. Kompanie und der Kranken-Kraftwagen-Kompanie, getrennt war, aber dennoch ihr Ziel erreichte.


    Die Einheit ist in 2 sehr guten Gefolgschaftsräumen zweier Tuchfabriken untergebracht, und ein Teil der Führer-Gruppe ist in einem gegenüberliegenden Gebäude einschließlich der Handwerker unter gekommen. Die Leute sind mit den Quartieren sehr zufrieden, zumal auch vorbildliche Waschräume zur Verfügung stehen.


    2. An Ausfällen sind zu verzeichnen:


    a) Fahrzeug Hagen, Gasgerät der Kompanie, das sich im Schlepp befand und infolge Glätte der Straße mit Totalachsenschaden abgerutscht ist. Eine Bergung des Fahrzeuges war unmöglich. Das Ladegut ist anderweitig untergebracht.


    b) Fahrzeug Langerwisch, Kammerwagen. Auch dieses Fahrzeug befand sich in Schlepp und musste wegen Totalachsenbruch, ausscheiden. Das Ladegut wurde ebenfalls auf anderen Fahrzeugen untergebracht.


    c) Fahrzeug Rössel, Zahnstation. Dieses Fahrzeug wurde nicht durch uns, sondern durch die Werkstatt-Kompanie stehen gelassen.


    d) Fahrzeug Unteroffizier Hinz, Gasgerät IV. Zug. Dieses Fahrzeug steht noch in Folge Kolbenschadens auf der Strecke Sagan - Sprottau.


    Unteroffizier Hinz selbst ist zur Kompanie zurückgekehrt. Der Beifahrer wurde zwecks Bewachung zurückgelassen. Verbindung mit der Division zwecks Abschleppens ist aufgenommen.


    3. Hauptfeldwebel Martius ist am 29.01. von seinem Urlaub zurückgekehrt und hat den Dienst sofort wieder aufgenommen. Aus diesem Grunde wird befehlsgemäß Oberfeldwebel Rittmeier zu Ihnen abgestellt.


    4. Der Einsatz der Kompanie ist folgender:


    a) Ortskrankenstube in Döbern, 12 km südöstlich Forst (Auffangpunkt der Division), Oberarzt Weissenberger und 4 Mann.


    In Forst selbst liegen nur die Sanitäts-Einheiten, wogegen die übrigen Teile der Division in dem Raum Forst, Zentrale Döbern, gesammelt werden.


    b) Kommandierung zu verschiedenen Divisions-Einheiten:

    der Zahnstation Assistenzarzt Eichel lt. Befehl von IVb.


    5. Oberapotheker Potthast befindet sich lt. Befehl von Ib und IV b auf Dienstreise in Berlin zwecks Beschaffung von Sanitäts-Gerät und Material.


    6. Von der Panje-Staffel ist bislang der Obergefreite Graf zurückgekehrt, der über den Verbleib der übrigen Leute der Panje-Staffel leider nichts aussagen kann. Die Panje-Staffel ist bei Warta auf freier Straße von russischen Panzern überrollt worden. Graf selbst hat nur mit Mühe und Not sein eigenes Leben retten können und ist von den übrigen Kameraden (Unteroffizier Stürmer, Obergefreiter Herzog, Obergefreiter Rohlfs und Stabsgefreiter Hähr) abgekommen und hat von ihnen nichts mehr gesehen. Die zur Panje-Staffel abgestellten Beifahrer, die Obergefreiten Hesse, Buchmann und der Stabsgefreite Thomas, wurden bereits vor diesem Überfall zu Alarm-Einheiten abgestellt.


    7. Vom Urlaub ist ausschließlich des Hauptfeldwebels noch zurückgekehrt der Obergefreite Koonert. Von den auf Urlaub befindlichen Männern fehlen noch Stabsgefreiter Ebeling, Obergefreiter Holzapfel, Stabsgefreiter Graziani, Obergefreiter Rehbein und Obergefreiter Barthel.


    8. Die 4 weiblichen polnischen Hilfskräfte wurden unterwegs in Neusalz der weiblichen Vermittlung des dortigen Arbeitsamtes zur Verfügung gestellt.


    Es befinden sich lediglich noch Frau Dschang und Fräulein Julia Leitholz bei der Kompanie. Auch Johanna ist im Kompanie-Bereich untergebracht.


    9. Der bekannte Unteroffizier Hoffmann musste wiederum mit 14 Tagen geschärftem Arrest bestraft werden, weil er eine Beute-Pistole entwendete und durch Angabe falscher Tatsachen diesen Vorgang zu verschleiern versuchte. Eine Abstellung zum Strafvollstreckungs-Zug ist lt. Angaben von IVb vorläufig noch nicht möglich.


    10. Der Obergefreite Kühmayer vom 1. Zug hat sich bei der Kompanie zurückgemeldet.


    11. Die Schwierigkeiten, die sich in den ersten Tagen der Unterbringung zeigten, sind durch gemeinsame Mitarbeit restlos überwunden, zumal nur auch fast sämtliche Dienststellen der Division ihren Betrieb aufgenommen haben.


    Ich selbst führe im Augenblick in Ihrem Auftrage die Kompanie-Geschäfte und glaube, dass ich in Verbindung mit dem Hauptfeldwebel alles verantwortungsvoll und gewissenhaft erledigen werde.


    12. Die Sanitäts-Kompanie 1/19 hat hier in Forst ein kleines Revier und eine Zahnstation aufgemacht.


    13. Unteroffizier Rettig wird Oberfeldwebel Rittmeier mitgegeben, damit wichtige Besprechungen mit dem Oberschirrmeister durchgeführt werden können.


    Die hiesigen Teile der Kompanie wünschen Ihnen, sehr geehrter Herr Stabsarzt, und den dort eingesetzten Kameraden weiterhin alles Gute, und ich selbst werde die Daumen für viel Soldatenglück halten.


    Mit bestem Gruß verbleibe ich Ihr sehr ergebener


    Löwer


    —-


    Ortsunterkunft, den 02.02.1945


    Lieber Löwer!


    Vielen Dank für Ihren umfangreichen Bericht. Dass die drei kleinen Citroen verloren gegangen sind, ist nicht tragisch. Sie wären über kurz oder lang ohnedies ausgefallen. Im übrigen sind war fahrzeugmäßig ja gut aus der Affäre herausgekommen.


    Was die Panje-Staffel angeht, so muss damit gerechnet werden, dass Unteroffizier Stürmer, Gefreiter Hähr, Herzig, Graf und Rohlfs entweder gefallen oder in Gefangenschaft geraten sind.


    Ich nehme an, dass sie noch einige Wochen in Forst bleiben. Beschäftigen Sie die Kompanie so gut es geht. Der Einsatz-Zug hier ist dauernd vorne und hat zeitweise sehr schwer gearbeitet. Z.t. sind wir am Brückenkopf Steinau eingesetzt. Das wird wohl für die nächste Zeit die Aufgabe der Division und der übrigen sein.


    Der Einsatz-Zug lieg z.t. in Marieneuell, ca. 12 km südlich Glogau. Ich selbst liege zusammen mt den Trossfahrzeugen von Lienig und Wehrmann in Weizenau, 5 km nordwestlich Glogau.


    Wie ich hörte, sind die polnischen Frauen größtenteils abgegeben. Ich möchte, dass Frl. Leitholz ebenfalls abgegeben wird, da sie als Reichsdeutsche keinerlei Anspruch auf weiteren Verbleib bei der Kompanie hat. Ich bitte das als Befehl aufzufassen.


    Im übrigen wünsche ich ihnen und der Kompanie noch einige geruhsame Wochen.


    Mit freundlichem Gruß

    … Müller


    (Anmerkung: Es folgt ein 2. Teil des Schreibens, der handschriftlich niedergeschrieben ist und den ich nicht entziffern kann. :( Aber er ist im Anhang vielleicht mag sich jemand versuchen?)


    -


    Sanitäts-Kompanie 2/19


    Herrn

    Stabsarzt Dr. Müller


    Forst/Lausitz, den 04.02.1945


    Sehr geehrter Herr Stabsarzt!


    für Ihren Brief vom 02.02. einschließlich der übermittelten Grüße sage ich meinen herzlichen Dank.


    Zu den Einzelheiten möchte ich Ihnen wie folgt berichten:


    1. Fräulein Leitholz ist bereits in der Zwischenzeit als Aushilfe-Kraft an die Divisions-Bildstelle abgegeben worden, sodass uns nur noch Frau Dschang auf der Seele liegt.


    2. Für den in Sagan stehen gebliebenen Gas-Geräte-Wagen des EE-Zuges (Fahrer Bring) ist insofern ein Ersatz eingetroffen, als der Fahrer bei dem Heeres-Kraftfahr-Park in Sagan einen 3,6 t Opel-Blitz Wagen erhalten hat, da dieser Kraftfahr-Park aufgelöst wurde. Die Übergabe ist ordentlich erfolgt, und das Gas-Gerät ist dann auf diesem Wagen nach Forst gebracht worden.


    Die Kompanie hat bei diesem Umtausch nicht schlecht abgeschnitten, da der neue Wagen wesentlich besser als der stehen gebliebene Ford ist. Die entsprechende Meldung ist an die Division erfolgt. Letztere wird wahrscheinlich den Fordwagen von sich aus abschleppen.


    3. Am 04.02. ist Assistenzarzt Eichel lt. Befehl von IVb mit seiner Zahnstation nach Gablenz (15 km westlich Forst) zum Panzer-Regiment 27 befohlen worden. Die Obergefreiten Schnau und Rössel wurdenb ebenfalls nach dort abgestellt.


    4. Die Aufgabe des Telegrammes an Ihre Gattin ist leider nicht möglich. Ich habe aber ihre vorgeschriebenen Zeilen mit einem erklärenden Vermerk nach Kirchen brieflich weitergegeben.


    5. Der Gen.-Gas-Wagen, für den eine kriegswichtige Rüstungsfirma das Tankholz gestellt hat, ist mit kriegsentscheidendem Nachrichtengerät im Auftrage des Oberkomman dos der Luftwaffe nach Berlin gefahren, da eine Wagengestellung seitens der Reichsbahn lt. vorgelegter Bescheinigung nicht möglich war. Da die Kompanie selbst aus Berlin das von den Herrn Oberapotheker besorgte Wirtschaftsgerät von dem Wehrmacht-Sanitäts-Park III abholen musste, ließen sich diese Fahrten infolge der kriegsbedingten Wichtigkeit miteinander verbinden. Als Beifahrer wurden Unteroffizier Hohenstein und Obergefreiter Franke mitgegeben.


    6. Im Raum Forst/Lausitz sind bislang folgende Einheiten untergezogen:

    19. Panzer-Division,

    25. Panzer-Division

    45. Volks-Grenadier-Division,

    214. Infanterie-Division und seit einigen Tagen auch das

    XXXX. Panzer-Korps.


    Seit gestern amtieren hier auch in unmittelbarer Nähe die OKW-Feldjäger. Die Streifen gehen bereits in regelmäßigen Abständen durch die Stadt und ein der Kompanie bekannter Oberleutnant hat bereits die Reserve-Lazarette überprüft. Wir selbst haben uns auf eine baldige "Durchsicht" unserer Bestände vorbereitet.


    7. Die Obergefreiten Barthel und Kehbein fanden aus Urlaub zur Kompanie zurück. Der Stabsgefreite Ebeling ist von seiner Amtszeit beim Auffang-Stab in Sagan heute zur Kompanie zurückgekehrt. Von den überfälligen Urlaubern fehlen nunmehr noch: Stabsgefreiter Graziani und Obergefreiter Holzapfel.


    8. Es wird in Ihrem Interesse schon dafür gesorgt, dass die Kompanie in genügender Weise Beschäftigung findet.


    9. Das angeforderte Sanitätsmaterial sowie die Seife ist dem Kurier-Kfz. mitgegeben worden. Ebenfalls wurden die von dem Oberschirrmeister durch Unteroffizier Rettig angeforderten Ersatzteile und Kfz.-Zubehör mitgegeben.


    10. Die Feldpost hat ihren Betrieb erst vorgestern aufgenommen, da sämtliche Verbindungen abgeschnitten waren. Die Post musste von Döbern aus in der Nähe von Frankfurt/Oder abgeholt werden. Die für die dortigen Kompanie-Angehörigen eingegangenen Briefe werden mitgegeben. Der nächste Postempfang ist voraussichtlich am nächsten Dienstag, den 06.02. Die von dort nach hier mitgegebenen Briefe sind sofort bei dem Postamt Forst/Lausitz abgegeben worden. An Päckchen dürfen bis auf weiteres noch die berühmten 1-kg-Sendungen aufgegeben werden, keinesfalls mit höherem Gewicht.


    11. Die von Oberarzt Dr. Weissenberger eingerichtete Krankenstube verzeichnet einen überaus großen Zuspruch, sodass die nach dort abgestellten Männer voll ausgelastet sind.


    Da sämtliche Dienststellen in Döbern nunmehr in vollem Umfange ihre Arbeit aufgenommen haben und uns täglich mit Anfragen und kurzfristigen Meldungen überschüttet, ist leider von den gewünschten geruhsamen Wochen noch nichts zu merken, zumal auch für die Kompanie die täglichen Fliegeralarme etwas "Neues" sind. Es ist aber auch ganz gut so, denn somit verliert man den arbeitsmäßigen Dreh nicht.


    Indem ich Ihnen, sehr geehrter Herr Stabsarzt, nebst allen Kameraden weiterhin viel Soldatenglück wünsche, verbleibe ich mit den besten Grüßen auch an die übrigen Kompanie-Angehörigen.


    Ihr sehr ergebener

    Löwer


    Fortsetzung folgt...


    Quelle: germandocsinrussia

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Fortsetzung…


    01.02.1945

    Der Hauptverbandplatz-Zug verlegt in den frühen Morgenstunden von Fähreichen nach Borkau (8 km südöstlich Glogau) und richtet dort ein.


    Die Restteile der Kompanie in Forst erledigen weiter den dringenden Instandsetzungsdienst.


    02.02.1945

    Der Hauptverbandplatz-Zug verlegt nach Marienquell (ca. 17 km südlich Glogau), da die Division nunmehr zur Abschirmung im Brückenkopf Steinau eingesetzt wird. Der Zug liegt zunächst in Bereitstellung. Die Abteilung V im Aufstellungs-Stab der 19. Panzer-Division erklärt sich bereit, den in Sagan zurückgelassen m. Lkw. zu übernehmen und den in Sagan ausgetauschten m. Lkw. der 2. Sanitäts-Kompanie zu überlassen. Papiere werden ordnungsgemäß ausgetauscht.


    —-


    Ortsunterkunft, den 02.02.1945


    Lieber Hans!

    Bin mit Unteroffizier Rettig gestern früh in Glogau angekommen. Die Fahrt wurde nicht, wie vorgesehen, mit der Brücken-Kolonne, sondern mit der Reichsbahn zurückgelegt.


    I. Zug liegt 16 km südöstlich Glogau. Restkompanie mit Chef etwa 6 km nordwestlich Glogau in Weizenau. (Rollbarn Glogau - Beuthen).


    Unteroffizier Rettig und Unteroffizier Kohanski werden morgen früh nach dort in Marsch gesetzt. Feldwebel Gremmelt bleibt auf Befehl des Chefs hier. Die Führung des II. Zuges soll Unteroffizier Altevogt übernehmen.


    Über die Panje-Staffel habe ich durch Ernst folgendes in Erfahrung gebracht: Kurzmann ist verwundet und über I. Zug abtransportiert. Thomas soll bei Abstellung verwundet sein; ob geborgen, fraglich. Lange und Hesse sind beim I. Zug gelandet. Es fehlen also folgende Männer: Unteroffizier Stürmer, Gefreite Hähr, Herzog und Rohlfs.


    Esser soll für Oberarzt Dr. Feldmann die von ihm verwahrten Zloty umtauschen.


    Unterarzt Baar lässt um Feststellung seines abhanden gekommenen Tornisters bitten. Den Tornister soll Siekmann angeblich im Kraftomnibus der Führer-Gruppe untergebracht haben.


    Oberarzt Feldmann lässt um seinen Tuchmantel bitten. (Wenn möglich!)


    Der Lebensstandard der Restkompanie ist gut. Ausfälle an Fahrzeugen und Mannschaften keine.


    Mit dem nächsten Melder nach hier muss unbedingt 10 L Getriebeöl und 10 Flaschen Motorenöl mitgeschickt werden.


    Außerdem ist hier Post ein sehr begehrter Artikel.


    In alter Frische… und mit kameradschaftlichen Grüßen an Alle,


    Dein

    Wilhelm


    Einen vorsichtigen Gruß erlaubt sich der Schreiber,



    03.02.1945

    Division wird in den Westteil des Brückenkopfes Steinau verlegt. Infolgedessen zieht der Hauptverbandplatz-Zug nach Petersdorf.


    Unteroffizier Rettig und Unteroffizier Kohansky werden als Melder zur Kompanie nach Forst in Marsch gesetzt. Die Tross-Teile des Hauptverbandplatz-Zuges verlegen nach Oberquell (15 km westlich Glogau).


    Die Restteile der Kompanie in Forst werden weiter mit Instandsetzungsdienst beschäftigt.


    04.02.1945

    Der Hauptverbandplatz-Zug verlegt nach Herwegen und errichtet dort einen Hauptverbandplatz.


    Die Tross-Teile des Zuges verlegen von Oberquell nach Krampf (Nähe Primkenau). Die Division greift nach neuem Stellungswechsel den Brückenkopf Steinau von Westen an, kommt aber wegen außerordentlicher Massierung schwerer Waren nicht vorwärts.


    Assistenzarzt (Z) Dr. Eichel wird lt. Befehl von IVb mit seiner Zahnstation nach Gablenz (15 km südwestlich Forst) zum Panzer-Regiment 27 befohlen.


    Stabsgefreiter Ebeling kehrt vom Auffang-Stab Sagan (Panzerkaserne) zur Kompanie zurück.


    05.02.1945

    Hauptverbandplatz-Zug weiterhin in Herwegen. Erstmaliger Postempfang seit beginn der russischen Winteroffensive.


    Von den Tross-Teilen in Forst fährt Hauptfeldwebel Martius lt. Befehl von IVb zum Einsatz-Zug der Kompanie, um neben der Ablieferung von Sanitätsmaterial Besprechungen mit Stabsazt Müller durchzuführen.


    Obergefreiter Jessnitz wird als Schreiber zu IVb kommandiert.


    Die Tross-Teile in Forst stellen neben der Erledigung von Instandsetzungsarbeiten weiter Arbeitskommandos für die Reserve-Lazarette.


    06.02.1945

    Der Russe ist aus dem Brückenkopf Liegnitz zum Angriff angetreten und hat tiefen Einbruch erzielt. Demzufolge wird Division in den Raum südlich Breslau mit Bahntransport in Marsch gesetzt. Dienst der Tross-Teile in Forst wie am 05.02.


    07.02.1945

    Der Hauptverbandplatz-Zug wird in Modlau eingeladen. Abfahrt 22.00 Uhr.


    Unteroffizier Pukall kehrt vom Einsatz-Zug zur Kompanie in Forst zurück.


    08.02.1945

    Ausladung des Einsatz-Zuges in Kanth (ca. 25 km westlich Breslau). Hauptverbandplatz wird in Schlanz (ca. 15 km südöstlich Kanth) aufgebaut. Für die Tross-Teile wird die Verladung in den Raum Landeshut vorbereitet.


    09.02.1945

    Infolge zunehmenden Feinddruckes von Norden wird Hauptverbandplatz-Zug um 8.00 Uhr morgens nach Saarau (10 km nordöstlich Schweidnitz) verlegt. Die Division setzt sich im ganzen etwas nach Westen ab.


    Für die Tross-Teile in Forst sofortige Verladung in den Raum Landeshut befohlen. Infolge sehr schlechter Verlademöglichkeiten verzögert sich der Bahntransport.


    10.02.1945

    Bei dem Hauptverbandplatz-Zug mäßiger Verwundetenanfall.


    Die Tross-Teile in Forst sind für diesen Tag zur Verladung noch nicht vorgesehen.


    Fortsetzung folgt…


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Fortsetzung...


    11.02.45

    Die Division nimmt Kostenblut und sperrt vorübergehend die Autobahn Breslau - Liegnitz.


    Die Tross-Teile erhalten die Verladenummer 630 083 und sollen zusammen mit der Waffen-Instandsetzungs-Kompanie, den Restteilen der Sanitäts-Kompanie 1/19 und der Kranken-Kraftwagen-Kompanie 19 zur Verladung kommen. Wegen Knappheit des Laderaumes müssen 13 Fahrzeuge der Kompanie zurückbleiben. Der erste Teil rollt unter Führung von Oberapotheker Potthast in den neuen Raum ab.


    12.02.1945

    Infolge zunehmenden Feinddruckes aus Norden verlegt der Hauptverbandplatz-Zug nach Pfaffendorf (10 km südöstlich Schweidnitz) und richtet dort ein. Die Restteile verladen unter der Nummer 360 085 und fahren um 23.30 Uhr aus Forst ab.


    13.02.1945

    Bei dem Hauptverbandplatz-Zug geringer Verwundetenanfall.


    Die Teile mit der Verladenummer 360 083 rollen über Sagan und können nur mit kurzem Vorsprung den Bahnhof verlassen, da der Russe bereits in die Stadt eingedrungen war. Die Verladenummer 360 085 rollt über Sorau. Auch hier sind bereits schwere Kämpfe entbrannt. Der Zug wird aber unbeschädigt über Kohlfurt - Görlitz - Lauban - Hirschberg nach Ruhbank weitergeleitet.


    14.02.1945

    Verlegung des Hauptverbandplatzes nach Gut Hennersdorf (3 km südöstlich Pfaffendorf). Es wird dort ein Hauptverbandplatz mit Bauchstation errichtet.


    Oberstarzt Dr. Fänger (Korps-Arzt des XXXXVIII. Panzer-Korps) besichtigt den Hauptverbandplatz. Die Verladenummer 360 083 trifft in Landeshut ein und bezieht im Finanzamt Quartier.


    15.02.1945

    Oberstabsarzt Dr. Tollmann, der frühere langjährige Kompanie-Chef und jetzige Divisions-Arzt der 20. Panzer-Division, die rechter Nachbar der 19. Panzer-Division ist, besucht den Hauptverbandplatz in Hennersdorf und begrüßt die anwesenden Sanitäts-Offiziere nebst den alten Kompanie-Angehörigen.


    Die Verladenummer 360 085 mit den Restteilen der Kompanie unter Führung von Oberzahlmeister Löwer trifft um 20.00 Uhr in Ruhbank ein. Nach sofortigem Ausladen Weiterfahrt per Achse nach Landeshut. Es wird ebenfalls im Finanzamt Quartier bezogen.


    16.02.1945

    Im Zuge der Umgruppierung bzw. der Einsparung von Fahrzeugen wird befohlen, dass für die Division nunmehr nur eine verstärkte Sanitäts-Kompanie bleiben darf. Im Zuge dieser Maßnahmen wird die Auflösung der Sanitäts-Kompanie 2/19 befohlen, bzw. die Überführung großer Teile in die Sanitäts-Kompanie 1/19.


    In Landeshut wird sofort für die Restteile Verbindung mit dem Aufstellungs-Stab aufgenommen, ein Teil der Kompanie wird umquartiert.


    Gegen 20.00 Uhr trifft in Landeshut Stabsarzt Kalb ein und überbringt den Auflösungsbefehl für die Sanitäts-Kompanie 2/19.


    17.02.1945

    Stabsarzt Müller führt bei der Division bzw. mit dem Kompanie-Chef der Sanitäts-Kompanie 1/19 Besprechungen wegen der Übernahme von Mannschaften und Gerät.


    Die Restteile in Landeshut richten die Unterkünfte ein und versehen Instandsetzungsdienst.


    Eine eigene Revierstube unter Oberarzt Dr. Weissenberger wird eingerichtet.


    18.02.1945

    Die Besprechungen hinsichtlich Überführung und Aufgliederung der Kompanie gehen weiter.


    Auf dem Hauptverbandplatz mäßiger Verwundetenanfall.


    Hauptfeldwebel Martius kommt von der Besprechung bei der Division hinsichtlich Überführung der Sanitäts-Kompanie 2/19 zurück und gibt die einzelnen Befehle bekannt.


    19.02.1945

    Die Umbildung der Kompanie, die Ordnung des Geräts und der Fahrzeuge werden in Landeshut durchgeführt.

    Die in Landeshut befindlichen Teile des Hauptverbandplatz-Zuges Stabsarzt Müller werden nach vorn in Marsch gesetzt.


    Unteroffizier Fenske als Melder vom Hauptverbandplatz-Zug Stabsarzt Müller überbringt weitere Anweisungen und fährt noch um Mitternacht mit Unteroffizier Dau zurück.


    ————


    Hauptverbandplatz 2/19


    19.02.1945


    An

    Oberzahlmeister Löwer


    Zum Zweck der Ordnung unserer Verpflegung benötigen wir die genauen Unterlagen, was der Zug auf Grund der Quittungen an Sonderausstattungen und Krankenkost haben muss. Zu diesem Zweck muss noch heute Nacht, d. h. sofort, ein PKW mit Unteroffizier Dau oder Sürig mit den notwendigen Unterlagen nach hier kommen.


    Die irrtümlich nach hier gesandten Leute schicken wir wieder zurück.


    Im Einvernehmen mit Schewe wird Johanna mit einem entsprechenden Dienstreiseausweis aus dem ihr bisheriges Dienstverhältnis hervor geht, zu Frau Schewe in Marsch gesetzt. Marschverpflegung für 1 Woche ist mitzugeben.


    Gepäck von Stabsarzt Müller und Stabsarzt Kalb bei nächster Gelegenheit nach hier.


    Obergefreiter Görge kommt mit Sürig nach hier.


    I.A


    Kalb

    Stabsarzt


    Bitte meine Taschenlampe mitschicken


    Kalb

    Stabsarzt


    Fortsetzung folgt...


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Fortsetzung…


    Abschrift und Bearbeitung!


    20.02.1945

    Die Umbildungsarbeiten hinsichtlich der Überführung der Kompanie gehen weiter


    21.02.1945

    Ohne besondere Vorkommnisse.


    22.02.1945<

    Ohne besondere Vorkommnisse.


    23.02.1945

    Ohne besondere Vorkommnisse.


    24.02.1945

    Stabsarzt Dr. Lienig trifft in Landeshut ein und überbringt noch mündlich den bereits telefonisch übermittelten Befehl, dass in Waldenburg durch den 2. Zug (Stabsarzt Hofknecht) ein Ortslazarett eingerichtet werden soll.


    Die in Landeshut liegenden Teile des Zuges rollen planmäßig ab. Der Rest der Kompanie bleibt in Landeshut unter Führung von Oberzahlmeister Löwer zurück und bezieht Quartier gemeinsam mit den Restteilen der Sanitäts-Kompanie 1/19 in der Bismarckstr. Die Überführung dieser Restteile aus Landeshut nach Waldenburg ist für die nächsten Tage vorgesehen.


    25.02.1945

    Vereinigung der Geschäftszimmer, Zahlmeistereien, Marketendereien, Kammern und Wirtschafts-Gruppen der beiden Kompanien.


    IVb befiehlt, dass Zahnstation Assistenzarzt Dr. Veit mit Prothetik aufbereitet und am 27.02. ebenfalls nach Waldenburg, Kreiskrankenhaus, verlegt.


    37 Unteroffiziere und Mannschaften (ehemaliger Musikzug) werden befehlsgemäß durch Bahnverladung zum Kodina in Marsch gesetzt.


    26.02.1945

    Oberzahlmeister Löwer und Unteroffizier Sürig fahren um 13.00 Uhr nach Waldenburg um Meldungen zu überbringen und Befehle entgegenzunehmen.


    27.02.1945

    Restteile der beiden Sanitäts-Kompanien verlegen bei diesigem Wetter gegen mittag nach Waldenburg im Eisenbahn-Transport. Fahrt geht ohne Schwierigkeiten vonstatten.


    Der V.-Wagen (Diesel) muss im Landmarsch fahren, da hierfür keine Lore mehr zur Verfügung steht. Trifft vor dem Transport in W. ein und macht Quartier für die Kompanie.


    Untergezogen wird in Neuhain bei Grosshain, 3 km vom Kreiskrankenhaus Waldenburg entfernt. Dort ist wegen Überbelegung kein Quartier mehr zu machen. Kompanien kommen teils in Privatquartieren, teils in einer Schule unter.


    28.02.1945

    Einrichten der Quartiere, Tarnen der Fahrzeuge und Arbeitsdienst.


    Mit dem 01.03.1945 besteht die Sanitäts-Kompanie 2/19 nicht mehr, sie ist mit großen Teilen in die Sanitäts-Kompanie 19 übernommen.


    Das Kriegstagebuch wird von dieser weitergeführt.


    Ende!


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: