Winterkampf in der Sowjetunion: Divisionsbefehle

  • Guten Tag zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Geheim


    Rgt.-Gef.-Std., den 09.02.1942


    Infanterieregiment 466

    Abt. Ia. Nr. 73/42 geh.


    Anzeichen deuten darauf hin, dass die Abwehrkämpfe keineswegs abgeschlossen sind. Der Gegner wird versuchen, mit noch stärkeren Kräften und um jeden Preis erneute Angriffswellen gegen unsere Stützpunkte zu schicken mit dem Ziel, Sslawjansk in seinen Besitz zu bringen.


    Es ist deshalb erforderlich — wie bereits mehrfach mündlich befohlen — die Stützpunkte so auszubauen, dass sie uneinnehmbar sind.


    A. Hierzu der Leitsatz: „Hinein in die Erde bis zur Halskrause !“


    Ich erinnere an einige Punkte:


    1.) Keine Erdlauben, sondern kleine und schmale M.G. - und Schützennester, immer von der Bauart des Panzerdeckungsloches ausgehend.


    2.) Kampfstände splittersicher abdecken (hat sich beim III. Bataillon hervorragend bewährt).


    3.) Herstellen von Laufgräben. Der Mann muss von seiner Alarmstelle aus, seinen Gefechtsstand völlig gedeckt erreichen können.


    4.) Verbindungsgräben herstellen, damit man dem nächsten Nachbarn in der Not helfen kann.


    5.) Herstellen von Bunkern, die gegen Artilleriebeschuss schützen.


    6.) Überprüfung des Nachrichtennetzes auf richtige und sinnreiche Verlegung mit Rücksicht auf Artilleriebeschuss.


    7.) Heranziehung der Ortseinwohner für den Ausbau der Feldbefestigungen bis auf den letzten Mann. Es muss Tag und Nacht gearbeitet werden unter größtmöglichster Schonung der eigenen Leute.



    B. Mit Einsatz feindlicher Panzer ist zu rechnen. Hierzu der Leitsatz: „Kommenlassen !“


    1.) Je näher ich den Panzer herankommen lasse, um so besser kann ich zielen und um so höher ist die Treffwahrscheinlichkeit und damit die Vernichtung.


    2.) Auch die 1. J.G. haben Munition, die jeden Panzer durchschlägt.


    3.) Jeder Mann bleibt in seiner Stellung, jedes „Ausweichen wollen“ im freien Gelände bedeutet den sicheren Tod.


    4.) Panzerbüchsen dorthin zusammenfassen, wo panzergefährdetes Gelände zu sein scheint.


    5.) Der gefährlichere Gegner ist für den M.G. - und Gewehrschützen nicht der Panzer, sondern die nachfolgende Infanterie. Erst wenn diese Gefahr beseitigt, richten sich alle Rohre und Läufe auf die Sehschlitze des Panzers.


    6.) In die Ortschaft eingebrochene Panzer zunächst ruhig fahren lassen. Sie müssen durch Reservestoßtrupps erledigt werden. Bekanntlich ist die Wirkung des Panzers in einer Ortschaft wesentlich behindert. Niemand darf sich in den Häusern aufhalten, denn der feindliche Panzer schießt auf die Fenster und Türen. Alles muss draußen sein, um die Häuser als Deckung zu benutzen und um von hier aus den Panzer durch geballte Ladungen oder sonstige Mittel zu vernichten.


    7.) Panzer sind bei der augenblicklichen Schneedecke im allgemeinen an bereits befahrene Wege gebunden. Fast überall, wo er versuchte querbeet zu fahren, ist er infolge der Schneeverwehungen stecken geblieben. Unbewegliche Panzer bilden keine Gefahr mehr.



    C. Die eingeleiteten Gegenangriffe schreiten überall langsam aber sicher vorwärts. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir von dem derzeitigen Druck ganz entlastet sind. An uns liegt es, den Gegner überall da abzuwehren und zu vernichten, wo er sich unseren Stellungen zu nähern wagt.




    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    danke für diesen Beitrag!

    Hier hat jemand Anweisungen herausgegeben, der etwas von der Sache verstand. Damit kann der unterstellte Bereich ezwas anfangen!


    Gruß

    Horst