Fehlleitungen wegen ungenügender Ortsbezeichnung

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 26.05.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    476. Fehlleitungen wegen ungenügender Ortsbezeichnung


    — H.V.Bl. 1940 Teil C Nr. 1072 —


    Infolge ungenügender Ortsbezeichnungen in den Anschriften treten zahlreiche Fehlleitungen bei Post- und Bahnsendungen ein, in letzter Zeit in verstärktem Umfang auch Fehlleitungen von Soldaten.


    Neben unnötiger Belastung der Verkehrsbehörden ergeben sich schädliche Verzögerungen und Steigerung des Schriftverkehrs.


    Es ist unbedingt erforderlich, bei allen Bestimmungsorten, bei denen ein Zweifel möglich ist, eine nähere Ortsbezeichnung hinzuzufügen.


    So genügt es z. B. nicht, zu sagen „Senftenberg“. Ein Zusatz wie „Niederlausitz“ oder „bei Wien“ oder „in Böhmen-Mähren“ ist notwendig. Es muss unterschieden werden zwischen Dingelstädt (Eichsfeld) und Dingelstedt (Krs. Oschersleben); nur in letzterer Stadt befinden sich Heeresdienststellen.


    Es kann weder den Stellen der Wehrmacht noch der Post und Bahn zugemutet werden, durch Aufsuchen in Verzeichnissen, auf Karten usw. Zeit zu vergeuden.


    Vorstehendes ist zum Gegenstand allgemeiner Belehrung zu machen.


    O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 20.05.41



    Gruß Marga



  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier gerne nochmal auf das folgende Thema aufmerksam machen:



    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    ebenfalls sehr gut zu diesem Thema passt der folgende Bereich:



    Gruß

    Michael

  • Guten Abend zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung, November 1940

    Quelle: germandocsinrussia


    Eine Bitte der Feldpost an die Soldaten


    Soldaten, die in ihrem bürgerlichen Beruf an der Post angestellt sind, wissen, welche Heidenarbeit die Reichspost mit solchen Briefen hat, die ungenau adressiert sind. Jeder dieser Briefe verursacht ein langwieriges, viele Menschenkräfte beanspruchendes Suchverfahren. Die Reichspost entwickelt dabei geradezu Eigenschaften eines Detektivs, und es ist erstaunlich, wieviele solcher Briefe schließlich doch noch ihr Ziel erreichen. Natürlich mit großer Verspätung. Das ist dann sowohl für den Absender wie für den Empfänger höchst ärgerlich. Die Schuld trifft einzig und allein den sorglosen Zeitgenossen, welcher beim Schreiben der Adresse sich so wenig Mühe gab und der Reichspost so viele unnütze Mühe verursachte. Würde er wenigstens den Absender auf den Briefumschlag geschrieben haben, so wäre alles noch einfacher. Würde er schließlich sauber, deutlich und gut leserlich schreiben, so würde sein Teil dazu beitragen, dass alles glatt geht.


    Dieselben Sünder aber, welche schon im Frieden wahre Plagegeister der Feldpost sind, machen nun der Feldpost viele Mühe. Darum kann man gar nicht dringend genug die Soldaten bitten, auf folgende Punkte zu achten:


    1. Deutlich lesbare Handschrift

    2. Genaue Adresse

    3. Genaue Angabe des Absenders.


    Wenn man sich einmal ausmalt, was es bedeutet, dass fast 3/4 Millionen Beutel Monat für Monat von der Feldpost befördert werden müssen, so wird einem klar, wie wichtig es ist, der Feldpost ihre ungeheure Organisationsarbeit nicht sinnlos zu erschweren.


    Was geschieht nun mit unbestellbaren Sendungen? Manche Absender schreiben gleich unter die Anschrift „wenn unzustellbar, zur Verfügung der Truppe“. Feldpostpäckchen, die mit einem derartigen Vermerk versehen sind, werden dem betreffenden Truppenteil überlassen. Fehlt ein solcher Vermerk, so gehen sie an den Absender zurück.


    Wenn nun der Empfänger durchaus nicht zu ermitteln ist, so wandert die Sendung in die Rückbriefstelle, die sich noch einmal bemüht, den Empfänger zu finden. Der Soldat sieht, mehr kann die Feldpost wirklich nicht tun. Wenn nun auch die Rückbriefstelle nicht zum Ziel kommt, so gehen leicht verderbliche sofort, andere nach 3 Monaten an die Sammelstellen für freiwillige Liebesgaben.


    Sie gehen nicht etwa an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), wie immer noch fälschlicherweise erzählt wird. Die NSV hat mit solchen unzustellbaren Sendungen nicht das geringste zu tun.


    Bekanntlich dürfen Feldpostpäckchen nicht mehr als 1000 Gramm wiegen. Wenn sie schwerer sind, so dürfen sie nicht angenommen werden. Aber auch hier ist die Feldpost großzügig. Auf ein kleines Übergewicht von 50 bis 100 Gramm kommt es nicht an. Auch in diesem Falle aber ist es nicht zutreffend, wenn immer wieder behauptet wird, zu schwere Päckchen würden der NSV überwiesen. Sondern Päckchen, welche das zulässige Gewicht erheblich überschreiten, gehen an den Absender zurück, wenn sie nicht schon bei der Aufgabe von vornherein zurückgewiesen worden sind.


    Und nun muss der Soldat sich fest vornehmen, weder Briefe nach Hause zu schicken mit der Anschrift „Herrn Paul Müller, München“, noch seinen Freunden und Angehörigen die eigene Feldpostadresse undeutlich mitzuteilen. Andernfalls gibt es nur Schwierigkeiten, Verzögerungen und Ärger, die durch ein wenig Ordnung vermieden werden könnten.



    Gruß Marga

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    781. Absenderangabe auf Feldpostsendungen


    Bei Feldpostsendungen Wehrmachtangehöriger aus dem Felde fehlt sehr häufig die Angabe des Absenders.


    Diese ist unbedingt erforderlich, um der Feldpost und der Reichspost die Prüfung zu ermöglichen, ob der Absender Gebührenvergünstigung genießt.


    Die Angehörigen der Einheiten sind erneut darauf hinzuweisen; auch ist bei Abstempelung der Briefe darauf zu achten, ob sie den Absender tragen; verneinendenfalls sind die Briefe zur Ergänzung zurück zugeben.


    (A. II. B. Nr. 2786 vom 23.10.1940)


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    1. Gebirgs-Division

    IIa


    Divisions-Gefechtsstand, den 01.09.1941


    Divisionstagesbefehl Nr. 123


    2. (Ic) Feldpostverkehr


    Auf nachstehende Punkte der Bestimmungen über Feldpostverkehr wird besonders hingewiesen:


    a) Verwendung von Kurzschrift ist erlaubt, Morse- und Spiegelschrift verboten.


    b) Das Vermitteln von Nachrichten von Landeseinwohnern besetzter Gebiete oder Gastländer untereinander oder von und nach Deutschland ist ebenso wie eine Zurverfügungsstellung einer Feldpostnummer zu diesem Zwecke verboten.


    c) Der Briefverkehr mit deutschen Kriegsgefangenen auch im feindlichen Ausland ist erlaubt.


    d) Das Versenden und Beilegen von Ansichtskarten ist allen Angehörigen des Feldheeres grundsätzlich verboten.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    weißt Du, warum die Verwendung von Morse- und Spiegelschrift verboten ist?


    Hat das evtl. mit Zensur oder "Nichtlesbarkeit" des Geschriebenen zu tun? Schließlich musste man ja wissen, ob Verbotenes im Brief steht!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    Nein tut mir leid, warum Morse und Spiegelschrift verboten sind fehlen mit auch die Informationen.


    Stell dir aber mal vor jemand vermerkt auf dem Briefumschlag Morsezeichen wer kann das lesen und dann auch noch richtig zustellen? Aber deine These ist auch nicht schlecht. Ich halte die Augen offen. :)


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen


    Abschrift und Bearbeitung, Januar 1951

    Quelle: germandocsinrussia


    Soldatenkoffer suchen ihren Absender und Empfänger


    Bei den 22 Postsammelstellen des Reichsgebietes lagern ungefähr 3 bis 4000 Soldatenkoffer mit zurückgesandten Kleidungsstücken und mehr als 50 000 andere Pakete und Koffer, die deshalb nicht befördert werden können, weil weder ein Absender zu ermitteln ist noch die Anschrift des Empfängers. Die Anschrift war eben seinerzeit so schlecht angebracht worden, dass sie abgefallen ist. Leider hat der Absender auch nicht daran gedacht, ein Doppel der Anschrift in den Koffer zu legen. Und nun hat sich die Post die allergrößte Mühe gegeben und nach irgendeinem Kennzeichen geforscht, um dem Absender oder dem Empfänger auf die Spur zu kommen. Aber alles war vergeblich. Man sieht, welch eine ungeheure Arbeit und wieviel Ärgerlichkeiten durch liederliche Besorgung eines solchen Paketes entsteht.


    Während nun solche Koffer in Friedenszeiten nach einem halben Jahr versteigert werden, ist diese Frist für Soldatenkoffer auf ein Jahr verlängert worden und soll nach Möglichkeit bis Kriegsende herausgeschoben werden.


    Wenn ein Soldat bei Kriegsausbruch oder bei seiner Einberufung einen Koffer mit Bekleidungsstücken nach Hause geschickt hat und dieser ist nicht angekommen, so muss er sofort an das Aufgabepostamt schreiben und die notwendigen Angaben machen. Er muss mitteilen: Aufgabetag, Aufgabeort, jetzige Anschrift des Absenders, Inhaltsangabe und Empfänger. Es wird alsdann das Menschenmögliche von der Reichspost versucht werden, um den Ausreißer zu ermitteln, einzufangen und doch noch zu seinem Ziel in Marsch zu setzen.



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Ein eigenartiger Vergleich.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Aus Mitteilungen für die Truppe, März 1941


    Was ist das, ein „Feldpostpäckchen=Lazarett“?


    Ein unentbehrlicher Kamerad des Soldaten ist die Feldpost. Was sie an Grüßen von der Front zur Heimat und von der Heimat zur Front in einem Jahr befördert, geht in viele hundert Millionen. Was sie leistet, um Kameraden ausfindig zu machen, deren Anschriften unzulänglich sind, ist aller Achtung wert. Aber dass sie auch Feldpostpäckchen=Lazarette einrichten musste, dass ist sicher den meisten Soldaten neu. In diesen „Lazaretten“ werden die Päckchen neu gepackt, welche mit unzureichender Verpackung eingeliefert wurden. Allein in dem Berliner „Lazarett“ sind in einem Jahr über 500 000 Päckchen neu gerichtet worden! Im ganzen Reich sind es viele, viele Millionen. Zahlreiche weibliche Hilfskräfte sind Tag und Nacht damit beschäftigt, diese Arbeit zu leisten.


    Es ist nun dringend erwünscht, dass wir unseren Angehörigen die Bitte aussprechen, die Arbeit dieser Dienststellen zu entlasten und zu erleichtern, indem die Päckchen mit Verstand und Umsicht gepackt werden. Es ist erstaunlich, was alles passiert. Da werden Flaschen mit einem Bogen Papier umwickelt und in einen Karton gepackt, und dort gehen sie dann zu Bruch. Da findet man Zigaretten, die einfach in einen Briefumschlag gesteckt wurden. Da gibt es Bräute und Schwestern, die sogar weichgekochte Eier sorglos in Marsch setzen oder die ein Glas Honig so schlecht verschließen, dass es sofort ausläuft. Man kann auch nicht Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen oder Weintrauben in Päckchen stecken, erst recht nicht feuergefährliche Gegenstände. Man könnte ein Lustspiel schreiben, oder besser gesagt ein Trauerspiel, in welch tollem Zustand oft Päckchen angeliefert werden, die sich schon nach wenigen Stunden in ihre Bestandteile auflösen. Zwar gibt sich die Feldpost die größte Mühe, zu retten, was noch zu retten ist, aber was soll sie machen, wenn ein ausgelaufenes Einmachglas, zehn Zigaretten und ein Priem Kautabak lustig durcheinander schwimmen?


    Die Feldpost hat zudem den ebenso berechtigten wie praktischen Wunsch, doch auch in die Päckchen immer noch eine zweite Adresse zu legen. Wenn dann — auch das kommt vor — die Anschrift sich gelöst hat und kein Mensch mehr weiß, wem das Päckchen zusteht, so kann durch eine Doppeladresse, die einliegt, ohne weiteres das Nötige ermittelt werden.


    So fürsorglich es ist, was Feldpost im „Päckchen=Lazarett“ leistet, so liegt es doch im allseitigen Interesse, nicht zuletzt in dem des Soldaten, wenn wir diesen „Lazaretten“ möglichst wenig Gelegenheit zur Betätigung geben.




    Gruß Marga

  • Guten Morgen zusammen,



    Mitteilungen für die Truppe, vom Februar 1943

    Abschrift und Bearbeitung,

    Quelle: germandocsinrussia


    Was sollen dazu unsere Frauen sagen !


    Zu Hause sind Butter und Fett ein kostbarer Artikel. An vielen Stellen der Ostfront aber gibt es Gelegenheit, Butter und das schöne Sonnenblumenöl zu kaufen, und was liegt näher, als dass ein Soldat mal versucht, davon etwas nach Hause zu schicken !


    Eine gute Idee. Wie wird sich die Frau oder die Mutter freuen ! Aber nun geht‘s an die Ausführung. Das Öl wird in irgendeine Flasche getan, und wenn kein Pfropfen da ist, wird ein Papierstöpsel draufgewuchtet. Oder man nimmt eine Konservenbüchse; zwar ist der Deckel schadhaft, aber mit ein paar Klebestreifen wird man ihn schon verschließen. Und dann hin zur Feldpost, und los damit !


    Muss man noch schildern, was passiert? Das weiß doch jeder selbst. Es ist eine Biesterei. Das Zeug läuft aus, und alle die anderen Päckchen in dem selben Postsack sind mit versaut. Unsere Frauen würden die Hände ringen und sagen, wir lernten es auch nie !


    Jedes weitere Wort über dieses Thema wäre zuviel. Also, bitte: Wenn schon Öl oder Butter, dann nur in bester Verpackung. Ist die nicht zu beschaffen, so muss man eben leider darauf verzichten, den Angehörigen zu Hause diese Freude zu bereiten. Denn eine ausgelaufene Ölflasche oder ein total verschmiertes Butterpaket verbreiten nicht Freude, sondern Ärger. Und das ist doch nicht der Zweck der Übung.



    Gruß Marga