Ehrenbezeigungen und der Deutsche Gruß

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    581. Ehrenbezeigungen vor dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht


    Wiederholt hat in letzter Zeit festgestellt werden müssen, dass dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht von Wehrmachtangehörigen, auch von Offizieren, nicht der Deutsche Gruß erwiesen worden ist.


    Nach der Standort-Dienstvorschrift (Heeres-Dienstvorschrift 131, Marine-Dienstvorschrift Nr. 581, Luftwaffen-Dienstvorschrift Nr. 131, Entwurf von 1939) Nr. 243 wird dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht der Deutsche Gruß erwiesen:


    a) von einzelnen Wehrmachtangehörigen in allen Fällen, in denen sonst die Ehrenbezeigung bzw. Meldung durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung bzw. durch Ansehen des Vorgesetzten (Vorbeigehen in gerader Haltung, Stillstehen oder im Sitzen) zu erweisen ist;


    b) von Einheiten und Verbänden:

    1. beim Rasten, wobei sich die Truppe stets erhebt, der Führer der Einheit oder des Verbandes meldet (dies in Abweichung der sonst gültigen Bestimmung, wonach beim Rasten die Truppe in Ruhe verbleibt und nur die Führer der Einheiten und Verbände melden);


    2. auf Bahntransporten;


    3. auf dem Marsch bzw. bei Übungen oder im Gefecht, wenn ein Kommando für eine Ehrenbezeigung nicht erfolgt.


    Nach der Standort-Dienstvorschrift Nr. 244 wird dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht der Deutsche Gruß nicht erwiesen:


    a) wenn einzelne Wehrmachtangehörige am Erweisen des Deutschen Grußes behindert sind (z. B. durch Tragen von Waffen bzw. großen Gegenständen, von Fahrern vom Bock und Sattel, Radfahrern, Fahrern von Kraftfahrzeugen, in der Schützenlinie, am Geschütz, am Fernsprecher, Scherenfernrohr usw.) und wenn die Raumverhältnisse (z. B. niedrige oder enge Räume) die Anwendung des vorschriftsgemäßen Grußes nicht zulassen;


    b) wenn eine Ehrenbezeigung kommandiert wird.


    Auf dem Marsche bzw. bei einer Übung oder im Gefecht erfolgt die Ehrenbezeigung der Truppe vor dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht durch Ansehen in Haltung (Marschordnung).


    Ausnahmen: Offiziere, falls sie nicht den Säbel (Schwert) gezogen haben, grüßen oder melden dem Führer mit dem Deutschen Gruß.


    Vorsteherde Regelung ist erneut sofort bekanntzugeben. Darüber hinaus ist anzuordnen, dass durch laufende monatliche Bekanntgabe bei allen Truppenteilen und Dienststellen diese Regelung allen Wehrmachtangehörigen immer wieder zur Kenntnis gebracht wird.


    (AMA/MWehr. IIb. Verordnungs-Nr. 6506 vom 16.08.1940)


    Quelle: Marine-Verordnungsblatt, Heft 31 vom 01.09.1940


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    07.05.1936


    Deutscher Gruß


    Auf das Deckblatt 107 der Heeres-Dienstvorschrift 131 (Standortdienstvorschrift) Seite 39 Nr. 29 Absatz (6) b wird hingewiesen.


    Hiernach haben Soldaten bei dienstlichen Meldungen im Dienstanzug mit Mütze oder im Meldeanzug die Kopfbededung in geschlossenen Räumen abzunehmen und in der linken Hand zu halten. Mit der rechten Hand ist der „Deutsche Gruß" zu erweisen.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    385. Ehrenbezeigungen vor dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht vom 03.05.1938


    Die Wehrmacht erweist mir zukünftig mit und ohne Kopfbedeckung als Ehrenbezeigung den deutschen Gruß.


    Dies gilt sowohl für den einzelnen Wehrmachtangehörigen, wie für Angehörige marschierender, rastender oder in ähnlicher Lage befindlicher Truppeneinheiten.


    Adolf Hitler


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    war immer der Annahme, dass der ,,Deutsche Gruß" in der Wehrmacht generell erst nach dem 20.07.1944 eingeführt worden ist. Lt. dem von Antje in den Thread gestellten Dokument galt das wohl bereits ab 07.05.1936 oder unterliege ich da einem Interpretationsfehler?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für den Link. Sehr aufschlußreich.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    408. Gruß der Feldgendarmen


    Für den Gruß der bei Übungen der Wehrmacht eingesetzten Feldgendarmen gilt folgende Regelung:


    1. Feldgendarmen in der Uniform eines Wehrmachtteiles erweisen die für die Wehrmacht vorgeschriebenen Ehrenbezeigungen.


    2. Feldgendarmen in Uniform der Polizei erweisen den deutschen Gruß.


    3. Maßgebend für die Uniform sind Schnitt und Farbe des Rockes (der Bluse) und das Hoheitsabzeichen.


    4. Die Unterstellung hat auf die Art des Grußes keinen Einfluß.


    Oberkommando der Wehrmacht; 10.06.1938

    Nr. 3441/38 J (Ia)


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    also wenn ich es richtig verstanden habe, erfolgte der ,,Deutsche Gruß" durch die Wehrmachtsangehörigen vor dem 20.07.1944 nur dann, wenn sie ohne Kopfbedeckung waren. Danach, wie gehabt, galt der ,,Deutsche Gruß" generell. Ob mit oder ohne Kopfbedeckung. Dass Dönitz am 08.05.45 den ,,Deutschen Gruß" verbot, war mir nicht bekannt aber da gab es ja den Führer bereits nicht mehr.

    Feldgendarmerie in Wehrmachts-oder Polizeiuniform, diese Unterscheidung war mir nicht bekannt. Kannte die ,,Kettenhunde" bisher nur in Wehrmachtsuniform.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    am 08.05.1945 war der Krieg vorbei und ich glaube, dass die Alliierten den Deutschen Gruß verboten und Dönitz dieses Verbot kund tun musste.


    Im Januar 1945 gab es von den Briten mit dem Decknamen Enklave eine umfangreiche Abhandlung unter anderem dass alles was die NSDAP betraf ausgemerzt werden muss.


    Einen ersten schriftlichen Beweis, dass der deutsche Gruß verboten ist, habe ich für den 19.05.1945 gefunden. Aber lest selbst….


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo Antje,

    sehe das genauso, dass mit der Kapitulation der Wehrmacht am 08.05.1945 der ,,Deutsche Gruß" hinfällig wurde. Dönitz hat dem nur Rechnung getragen. Wenn es ihm wirklich ernst damit gewesen wäre, hätte er bereits nach Bekanntwerden des Todes von A. H. diesen Befehl am 01.05.1945 erlassen können. In der DKM und im Heer war der Hitlergruß eh nicht so beliebt nach meinem Kenntnisstand.

    Bemerkenswert für mich die Unterscheidung der Briten zwischen ,,Deutschen Gruß" und ,,Hitlergruß". Wo da der Unterschied liegen soll, erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht meinten sie, dass die Betroffenen die Identität nicht kannten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    vielleicht wollten die Alliierten auch auf Nummer sicher gehen, nicht dass die Leute noch den Arm heben ohne den Ausspruch „Heil…“, dann wäre das Verbot nicht wirksam.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 28.10.1939

    Quelle: germandocsinrussia


    789. Ehrenbezeigungen geschlossener Abteilungen beim Marsch innerhalb von Ortschaften.


    Da der Exerziermarsch während der Dauer des Krieges in Fortfall kommt, sind Ehrenbezeigungen geschlossener Abteilungen beim Marsch innerhalb von Ortschaften im Gleichschritt mit Ansehen des Vorgesetzten (Kommando: „Augen — rechts !“ oder „die Augen links !“) zu erweisen. Der Führer erweist die vorgeschriebene Ehrenbezeigung im Gleichschritt. Das Kommando „Achtung !“, das den Exerziermarsch auslöst, kommt in Fortfall. Die Ehrenbezeigung wird durch das Kommando „Rührt Euch !“ beendet.



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 14.04.1938

    Quelle: germandocsinrussia


    248. Ehrenbezeigungen


    Ein Soldat verunglückte tödlich durch Sturz mit dem Fahrrade. Er erwies innerhalb der Kaserne auf einer Straße mit starkem Gefälle eine Ehrenbezeigung und verlor dadurch die Übersicht über die Fahrbahn.


    Auf die Standortdienstvorschrift Ziffer 29 (12) b wird hingewiesen. Demnach haben Radfahrer, Fahrer vom Bock oder Sattel und Beifahrer von Kraftfahrzeugen keine Ehrenbezeigungen zu erweisen, wenn durch das Ausführen derselben die Verkehrssicherheit oder ihre eigene Sicherheit gefährdet wird.


    Genkdo. XI. II b.



    Gruß Marga

  • Guten Abend Wirbelwind,


    genau, habe mich tatsächlich erschrocken, als ich das gelesen habe. Immer muss erst etwas schlimmes passieren bevor Maßnahmen ergriffen werden. Das wird sich, fürchte ich, wohl nie ändern.


    Herzliche Grüße

    Marga

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    583. Ehrenbezeigungen der Posten vor der Rangklasse der Musikmeister


    Mit O.K.H. 16a AHA/Ag/H (V) Nr. 7087/38 v. 01.09.1938 hat das Oberkommando des Heeres entschieden:


    Die Frage, ob den Musikmeistern die Ehrenbezeigung durch Präsentieren zusteht, wird vom OKW. geprüft. Eine Entscheidung ist noch nicht erfolgt.


    Bis zur endgültigen Regelung durch OKW. verbleibt es bei der bisherigen Handhabung.


    Die Anfragen der Truppe finden hiermit ihre Erledigung.


    Genkdo. XI. IIa.



    Gruß Marga

  • Hallo,


    vielleicht findet sich ja noch ein Hinweis, wie mit den Ehrenbezeigungen von Posten bei Musikmeistern endgültig zu verfahren war. Was es so alles für Probleme in der Wehrmacht gab. Ich muss schon staunen.


    MfG Wirbelwind

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 23.11.1940

    Quelle: germandocsinrussia


    1107. Ehrenbezeigungen vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten in Warschau und Paris


    Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht haben entschieden:


    Ehrenbezeigungen deutscher Soldaten vor dem unbekannten Soldaten in Warschau haben ab sofort zu unterbleiben; Ehrenbezeigungen deutscher Soldaten vor dem Grabmal des unbekannten Soldaten in Paris sind nach wie vor zu erweisen.


    Für sofortige Bekanntgabe an alle unterstellten Truppenteile und Dienststellen ist Sorge zu tragen.


    Der Chef der Heeresleitung und Befehlshaber des Ersatzheeres - 16 a - AHA/Ag/H (III d) 22684/40 vom 09.11.1940



    Gruß Marga

  • Hallo zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung aus dem Verordnungsblatt vom 26.04.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    391. Anwendung des deutschen Grußes


    Das Oberkommando des Heeres gibt mit Verfügung Nr. 438/41 - PA (Z) Gr. III/III a vom 07.04.1941 folgendes bekannt:


    Es besteht Veranlassung darauf hinzuweisen, dass der deutsche Gruß gemäß Ziffer 243 der Standortdienstvorschrift nur dem Führer und dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht zusteht.


    Bei Veranstaltungen, die in Gegenwart des Führers stattfinden, ist der deutsche Gruß demnach ausschließlich dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht bei dessen Ankunft (auch während des Abschreitens von Ehrenformationen) sowie bei dessen Abfahrt zu erweisen.


    In allen übrigen Fällen, z.B. beim Spielen der Nationalhymnen und des Liedes „Vom guten Kameraden“ ist auch in Gegenwart des Führers der militärische Gruß anzuwenden.



    Gruß Marga

  • hallo,

    mir war gar nicht bewusst, dass es damals in Warschau ein Grabmal des unbekannten Soldaten gab. Dank Marga bin ich nun schlauer. Warum nun keine Grußerweisung bei diesem Grabmal ab den genannten Zeitpunkt mehr stattfinden sollte, erkläre ich mir mit der verqueren Ideologie Hitlers. Schließlich diente dieses Grabmal auch der Erinnerung an die Kämpfe gegen die Rote Armee von 1919-21 unter Pilsudski.

    In dem Zusammenhang vielleicht nicht ganz uninteressant, dass 1938 das Deutsche Reich Polen dabei unterstützte, dass Haus, das Pilsudski während seiner Festungszeit in Magdeburg bewohnte, in Magdeburg ab- und in Warschau wieder aufzubauen.

    MfG Wirbelwind