Operationen der Kriegsmarine

  • Guten Morgen,
    Ja habe das gleiche gerade in "Zerstörer unter deutscher Flagge von !934-1945" von Wolfgang Harnack gefunden. Jetzt müsste es doch möglich sein die Decknamen, dieser Operationen oder war es eine große Operation,herauszufinden


    Gruß
    F.

  • Hallo,


    leider kann ich bis heute nicht mit einem Kennwort für die Operation der "Schleswig Holstein" bei der Westerplatte dienen.
    Aber bevor ich mich dem Thema "OP - Wikinger zu wende, noch einige Gedanken und Fakten zur Westerplatte in Verbindung mit dem 01.09.1939.


    Was haltet ihr von Rüdiger Ruhnau, über google ist einiges über sein Leben zu erfahren, ich möchte mich nun auf einen Artikel im "Ostpreußenblatt" berufen. Auf den Vorabend des 01.09.1939 bezogen schreibt er in dieser Zeitung etwa sinngemäß:
    Schon vor längerer Zeit war der Freundschaftsbesuch eines deutschen Kriegsschiffes in Danzig angekündigt worden. Am 25. August 1939 traf das veraltete Linienschiff „Schleswig-Holstein“, nun zum Schulschiff für Kadetten umgerüstet, im Hafen ein und legte am Kai, gegenüber der Westerplatte, an. In der vergangenen Nacht, auf hoher See, hatte das Schulschiff eine Marinestoßtruppkompanie an Bord genommen, die eine Minensuchflottille aus Pillau heranbrachte. In Scharen pilgerten die marinebegeisterten Danziger zu der Anlegestelle, wo zur Begrüßung ein Musikkorps an Bord spielte. Es durfte aber niemand das Schiff besichtigen, nur offizielle Besucher wurden vom Kommandanten empfangen: Senatspräsident Greiser, der polnische diplomatische Vertreter in Danzig Chodacki und der Völkerbundskommissar Burckhardt. Carl J. Burckhardt schildert in seinem Buch „Meine Danziger Mission 1937-39“ den Gegenbesuch des Kommandanten der „Schleswig-Holstein“, Kapitän zur See Kleikamp. Dabei ist folgende Stelle Burckhardts interessant: „... mit verstörtem Gesichtsausdruck vertraute (Kleikamp) mir an ‚Ich habe einen furchtbaren Auftrag, den ich vor meinem Gewissen nicht verantworten kann‘“. Es erscheint sonderbar, dass ein Eliteoffizier wie Kleikamp, der in der Marine den Spitznamen „Eiserner Gustav“ trug, den nach Angaben seiner Offiziere Ruhe und Selbstbeherrschung auszeichneten, sich zu der oben genannte Äußerung gegenüber dem Schweizer Burckhardt hat hinreißen lassen.
    Speziell zu dem Marinestoßtrupp lässt er sich im OSTPREUßENBLATT, vernehmen:
    In der Nacht vom 24. zum 25. August 1939 wurden Marinestoßtruppsoldaten (MSK-Soldaten) auf Boote der Minensuchflotille aufgenommen und die daraufolgende Nacht in Höhe von Stolpmünde, auf hoher See auf das als Schulschiff dienende Linienschiff „Schleswig Holstein“ überbracht. An Bord befand sich neben der Besatzung eine MSK. Sie bestand aus vier Offizieren, einem Arzt und 225 Mann. Der Kapitän zur See Gustav Kleikamp hatte Befehl, Danzig zum Besuch anzulaufen. Am Vormittag des 25. August lief die „Schleswig-Holstein“ in Neufahrwasser im Danziger Hafenkanal ein. Den in feldgrau gekleideten Soldaten war es per striktem Befehl verboten, an Deck zu gehen oder sich sonst in irgendeiner Form zu zeigen, während der Besuch des deutschen Vizekonsuls und des polnischen Gesandten noch im Gange war. Am Nachmittag kamen Generalmajor Eberhard und sein Stabsoffizier zur Lagebesprechung an Bord, um über das geplante Vorgehen der Einnahme der Westerplatte zu beraten. Am 28. August erhielt Kapitän Kleikamp vom Danziger Gauleiter Albert Forster scharfe Luftaufnahmen von der Westerplatte. Eine Einnahme der Westerplatte im Zuge des beginnenden Krieges war ursprünglich nicht geplant. Sie wurde erst durch den Kampfauftrag nötig, den die „Schleswig-Holstein“ am 28. August erhielt:

    • die polnischen Küstenbatterien bei Oxhöft, Hochredlau und Gdingen sollten niedergekämpft werden
    • der Kriegshafen Gdingensollte durch Beschuss für die polnischen Seestreitkräfte unbenutzbar werden
    • die polnische 15-cm-Batterie auf der Südspitze von Hela sollte durch Störfeuer bekämpft werden
    • die Häfen von Danzig und Neufahrwasser sollten geschützt werden.

    Voraussetzung dafür war allerdings die Besetzung der Westerplatte.
    Somit dürfte auch die Sache mit dem Marinestoßtrupp geklärt sein. Ergänzend sei noch erwähnt, dass in der Nacht zum 01.09.1939 die MSK - Soldaten ausgebracht wurden, damit sie sich zum Angriffsbeginn vor der Festung in Position bringen konnten.
    Die MSK unter Oberleutnant Henningsen mit zwei Infanteriezügen und einem Pionierzug verstärkt griff nach dem ersten Feuerschlag von der Landseite her an. Unterstützt durch Schiffsgeschütze des Beobachtungstrupps unter der Leitung von Leutnant Harny und Feuer der SS – Heimwehr Danzig sowie von Leutnant Hartwig, der das Kommando über den Maschinengewehr-Zug auf dem Linienschiff innehatte. Die Westerplatte wurde hartnäckig verteidigt, viele polnische Schützen saßen in Bäumen. Während der Kämpfe wurde Oberleutnant Henningsen tödlich verwundet, und Oberleutnant Schug übernahm das weitere Kommando. Der Feuerschlag hatte wenig Wirkung gehabt, wegen der kurzen Entfernung kamen die Granaten zu flach, um die unterirdischen Deckungen treffen zu können. Sie explodierten in den Bäumen und machten das Gelände durch herabgefallenes Astwerk schwer passierbar. Der Kampf wurde immer unübersichtlicher und zerlief sich in guerillaartigen Einzelkämpferszenen.
    Sollte ich etwas wesentliches vergessen haben, so sei mir verziehen und man solle es nachtragen.
    Horst

  • Hallo,

    über das Marineunternehmen „Wikinger“ gibt es in 3 verschiedenen literarischen Quellen, 3 verschiedene Varianten über das Geschehene

    1.www.wlb-stuttgart.de/seekrieg spricht von 3 Bombentreffern auf Leberecht Maas.

    2. http://de.wikipedia.org/wikiUnternehmen_Wikinger , sagt es wurden 4 Bomben geworfen, aber nur 1 Treffer; aber 2 Bombenangriffe.

    3. Wolfgang Hornack spricht in seinem Werk „Zerstörer unter deutscher Flagge“ von einem Bombertreffer, aber wenig später von einer zweiten Explosion und die Leberecht Maas zerbrach in 2 Teile und sank.

    Ich glaube am Besten und am Genausten hat Wolfgang Hornack recherchiert

    Zitat aus „Zerstörer unter deutscher Flagge“:

    „ Zusammen mit den Zerstörern Richard Beitzen, Erich Koellner, Theodor Riedel, Max Schultz und Leberecht Maas, lief Friedrich Eckold, unter Führung des Chefs der 1. Z – Flottille, FK Berger auf Friedrich Eckold, zu einem Vorstoß gegen die auf der Doggerbank festgestellten britischen Fischerboote aus (22.02.1940 von Wilhelmshaven). Das Unternehmen „Wikinger“ stand unter einem schlechten Stern und führte zum Verlust der Zerstörer Leberechr Maas und Max Schulz.


    Der Ablauf der Ereignisse am 22.02.1940 sei nachstehend kurz geschildert:

    gegen 19.00 Uhr Verband passiert das eigene Minenwarngebiet

    19.13 Uhr ein deut. Kampfflugzeug überfliegt den Verband

    19.21 Uhr erneut werden die Zerstörer von einem deut. Flugzeug
    überflogen


    19.40 Uhr Leberecht Maas sichtet von achtern anfliegendes Flugzeug, an
    dem der I:O: des Zerstörers Max Schultz, KL Günther
    Hosemann, deutsche Hoheitszeichen erkennt


    19.44 Uhr das Flugzeug wirft Bomben auf das letzte Schiff des
    Verbandes,
    den Zerstörer Leberecht Maas. 2 Bomben
    gehen in das Kielwasser, 1 Bombe trifft den Zerstörer
    zwischen Brücke und Schornstein


    19.46 Uhr Verband macht kehrt um Leberecht Maas zu helfen

    19.56 Uhr auf Leberecht Maas heftige Explosione

    19.58 Uhr Leberecht Maas in zwei Teile zerbrochen, Bug und Heck noch
    sichtbar. Erich Koellner beginnt sofort mit Rettungsmaßnahmen

    20.04 Uhr schwere Explosion auf Max Schultz, daraufhin U –Boot Alarm
    auf den
    übrigen Zerstörern

    20.08 Uhr Richard Beitzen wirft Wabos gegen vermeintliches U – Boot.
    Erich Koellner setzt Rettungsaktion fort


    20.28 Uhr Erich Koellner will Rettungsaktion bei Max Schulz beginnen

    20.30 Uhr U –Boot Alarm auf Erich Koellner

    20.36 Uhr alle Zerstörer nehmen wieder Fahrt auf

    Was war geschehen?? Das deutsche Flugzeug, das Leberecht Maas bombardierte, war über das auslaufen des deutschen Verbandes nicht unterrichtet, was selbstverständlich später zur Überprüfung und künftigen Ausschaltung derartiger Vorkommnisse führte. Durch den Flugzeugangriff ist der deutsche Verband auf einen anderen Kurs gegangen. Vom 09. Zum 10.01.1940 hatten zwei britische Zerstörer auf dieser Position Minen gelegt. Auf dieser Minen waren die Zerstörer gefahren und sind verloren gegangen. Also ging Leberecht Maas nicht durch den Fliegerangriff verloren, sondern durch die zweite Explosion, eine britische Mine, auf solche, auf die auch Max Schultz kurze Zeit darauf verloren gegangen war. Es handelte sich nicht um ein U-Bootangriff von britischer Seite. Es konnten 50 Männer der Leberecht Maas Besatzung gerettet werden, von den Männern der Max Schultz überlebte niemand. Das Unternehmen wurde abgebrochen und der Verband erreichte am 23.02. Wilhelmshaven“.

    Ende des Zitates.

    Die genauen Abläufe, Vorbereitungen sowie das Nachspiel ist von den oben genannten Links zu erfahren.

    Horst

    P.S. Ich hoffe ich habe nicht die Nerven der Leser und die Länge des Artikels überzogen.

  • Zu erwähnen noch die Unternehmung der beiden Schlachtschiffe Gneisenau
    und Scharnhorst , Deckname Berlin , 1940 Operation Nordmark , der Vorstoß in die Nordsee , Operation Paukenschlag mit den beteiligten Unterseebooten
    U 123 unter Reinhard Hardegen , U 66 Zapp, U 109 Bleichrodt ,U 125 Folkers, U 130 unter Ernst Kals . 1942 das Unternehmen Regenbogen , 1941 Unternehmen Rheinübung des Schlachtschiffes Bismarck zusammen mit dem schweren Kreuzer Prinz Eugen ,1943 Unternehmen Safari zur Übernahme der dänischen Flotte .


    Sollte genügen .

    Nicht im Genuß besteht das Glück,


    sondern im Zerbrechen der Schranken,


    die man gegen das Verlangen errichtet hat.


    ( Marquis de Sade)

  • Dann mal noch ein Hallo an alle hier


    weiterhin fällt mir da das Unternehmen Juno 1940 ein bei dem die Schlachtschiffe Scharnhorst & Gneisenau der schwere Kreuzer Admiral Hipper sowie die Zerstörer Hans Lody Hermann Schoemann , Erich Steinbrinck und Karl Galster von Kiel ausliefen um die Häfen von Harstad und Narvik zu entlasten .
    Die Hipper versenkte mit ihren Begleitfahrzeugen den Truppentransporter Orama , den Tanker Oil Pioneer und den U-Boot Jäger Juniper , danach trennte sich der Verband . Scharnhorst und Gneisenau verblieben in dem Gebiet und brachten nach längerem Gefecht den britischen Träger Glorious zur Strecke
    Einem der Begleitzerstörer gelang es noch , selbst bereits schwer getroffen,einen Torpedo auf die Scharnhorst abzufeuern der ihren achteren 28 cm Geschützturm außer Gefecht setzte.
    Am 20. Juni sollten Hipper und Gneisenau britische Rückzugsbewegungen stören, der Einsatz fand allerdings nach der Torpedierung der Gneisenau durch das U Boot Clyde ein abruptes Ende , die Schiffe liefen nach Trondheim zurück .


    Gruß Schattenkrieger

    Nicht im Genuß besteht das Glück,


    sondern im Zerbrechen der Schranken,


    die man gegen das Verlangen errichtet hat.


    ( Marquis de Sade)

  • Hallo Schattenkrieger,

    schön, dass du hier einige Lücken füllst! Wir würden uns aber freuen, wenn du deine Beiträge mit einer Quelle (Buchtitel usw.) belegen würdest, ist u.a. für andere User oftmals sehr hilfreich für eigene Recherchen.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Quellen von oben genannten Beiträgen sind teilweise Wikipedia einiges allerdings Eigenwissen .


    Gruß Schattenkrieger

    Nicht im Genuß besteht das Glück,


    sondern im Zerbrechen der Schranken,


    die man gegen das Verlangen errichtet hat.


    ( Marquis de Sade)