Kassel im Dritten Reich

  • Guten Tag zusammen,



    Gefunden im Verordnungsblatt der Waffen-SS vom 15. Mai 1941 .


    Abschrift und Bearbeitung.

    Quelle: germandocsinrussia



    215. Erinnerungsstücke für das Reichskriegermuseum in Kassel.


    Der NS-Reichskriegerbund beabsichtigt, in Kassel ein Museum einzurichten und dieses insbesondere mit Erinnerungsstücken aus dem augenblicklichen großen Zeitgeschehen auszustatten.


    Einheiten, bei denen sich geeignete Museumsstücke befinden, senden diese direkt an das


    "Reichskriegermuseum-Kassel" .


    Kommandoamt der Waffen-SS Ib



    Gruß Marga

  • Hallo nochmal,



    Kassel kennt man ja schon allein von der Documenta her oder wegen des Gebrüder Grimm Museums. Von einem Reichskriegermuseum habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Würde mich freuen, wenn hier jemand mehr darüber wüsste.


    Das einzige, das ich finden konnte ist folgender Link dazu:


    Deutsche Zeitung in den Niederlanden (kb.nl)


    (herunterscrollen bis Seite 2 , rechts unten unter "kurz berichtet") .


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo Marga,


    ich war lange in der Nähe von Kassel stationiert, deswegen kenne ich Kassel ganz gut!

    Ein derartiges Museum aus der Zeit nach 1945 ist mir nicht bekannt! Auch einen Hinweis auf ein solches Museum aus der Zeit bis 1945 habe ich nie erhalten oder gesehen!


    Gruß

    Horst

  • Guten Tag Horst,


    Danke für deine Antwort. Ich konnte es mir auch kaum vorstellen. Man wird diese Idee sicherlich nach dem Krieg gleich fallen gelassen haben.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo,


    von einem einzurichtenden ,,Reichskriegsmuseum" in Kassel habe ich bisher weder gehört noch gelesen. Lt. Google war zu Beginn des 1. WK die Errichtung eines Reichskriegsmuseums in Berlin geplant. Das bereits bestehende Zeughaus bekam dann aus der Kriegsbeute der eroberten Länder Uniformen, Fahnen und Waffen. Letztere wurden wegen des nach Kriegsende bestehenden Versailler Vertrages zu einem großen Teil zerstört. 1935 aber wieder durch Gaben des Schlossmuseums in Darmstadt erweitert. Der Gedanke, zu Kriegsbeginn 1914 ,,Reichskriegsmuseen" zu errichten war da, kam aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht zur Ausführung. So ist es für mich vorstellbar, dass auch für Kassel ein Reichskriegsmuseum vorgesehen war.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,



    vielen Dank auch dir für die Antwort. Ich habe noch ein wenig im Internet gesucht. Was das Museum zu Kassel betrifft, leider Fehlanzeige.


    Allerdings hat im Jahre 1939 in Kassel ein Reichskriegertag stattgefunden. Darüber gibt es Literatur und auch Videos. Z.B.


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Da dies aber eigentlich nur beiläufig mit meinem Thread zu tun hat, und meines Erachtens auch nichts aufklärt, möchte ich auch nicht so sehr vom Thema Museum abweichen.



    Herzliche Grüße


    Marga

  • Allerdings hat im Jahre 1939 in Kassel ein Reichskriegertag stattgefunden. Darüber gibt es Literatur und auch Videos. Z.B.

    Hallo Marga,


    sehr interessant !! Ich kann hier auch noch eine original Aufnahme zu dem Reichskriegertag in Kassel zusteuern.

    Mir liegt ein schöner kompletter Nachlass eines Wehrmachtsbeamten vor. Lebenslauf + Bilder ( beschriftet )


    Auf der Aufnahme mittig ist der Wehrmachtsbeamte mit seinem Neffe auf dem Reichskriegertag in Kassel am Rathaus zu sehen.

    Anmerkung. Das Datum 1938 kann nicht stimmen, da der Reichskriegertag 1938 bedingt durch die Politische Situation ( Anschluss Österreich ) ausfiel.

    Ein Schreibfehler in seinen Erinnerungen- Vermutlich meinte er den Reichskriegertag 1939 in Kassel.


    Anmerkung. Diese Reichskriegertage wurden vom Kyffhäuspäterbund wohl ins Leben gerufen. Daher auch das Bild links das den späteren Wehrmachtsbeamten als Angehörigen des Kyffhäuserbundes 1936 zeigt. Eine Uniform, wie auch im Film zu sehen ist.


    VG

    Martin


    Bildquelle: Eigentum und Sammlung Ehrenblatt

  • Hallo Zusammen,


    hier von ein Beitrag des Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen


    7. Reichskriegertag des Kyffhäuserbundes in Kassel, 26. Juni 1937

    Ein gesamtdeutscher „Reichskriegertag“, der die ehemaligen Soldaten und Veteranen des Reiches zusammenbrachte, fand zum ersten Mal 1925 in Leipzig – am symbolträchtigen Standort des Völkerschlachtdenkmals – statt. In der Folge dieser sehr beliebten Veranstaltung wiederholte man den Kriegertag bereits 1927 in Berlin, 1929 in München und 1932 in Dortmund. Unter dem NS-Regime avancierte die Stadt Kassel zum ständigen Veranstaltungsort der vom Deutschen Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ veranstalteten „Reichskriegertage“. Auch der 7. Reichskriegertag wurde vom 25. bis zum 27. Juni 1937 in Kassel gefeiert.


    Den Vorsitz des Reichskriegerbundes hatte seit 1934 der „Bundesführer“ (bzw. ab 1938 „Reichskriegerführer“), Oberst a.D. Wilhelm Reinhard (1869–1955). Als Parole für die kommenden Jahre beschwor er in seiner Ansprache auf dem Reichskriegertag 1937 die Verbindung von „Soldatentum und Nationalsozialismus“ – diese galt auch als richtungweisend für das vergangene Jahr, denn schon 1936 hatte die Bundesfahne erstmals auch das Hakenkreuz aufgenommen. Die Fahne des Reichskriegerbundes stellte somit eine Synthese aus dem Eisernen Kreuz, das schon vor der nationalsozialistischen Machtergreifung das Symbol des Bundes war, und dem Hakenkreuz, das den NS-Staat symbolisiert, dar.

    Am Abend des 25. Juni 1937 versammelten sich hochrangige Beteiligte des Reichskriegertags im Kasseler Staatstheater, um der Festaufführung Die endlose Straße beizuwohnen. Im Anschluss an die Festaufführung im Staatstheater Kassel anlässlich des Reichskriegertags erfolgte ein Fackelzug der Kreisverbände Kassel-Stadt und -Land durch die Stadt. Zur offiziellen Eröffnung des dritten Reichskriegertags seit der nationalsozialistischen Machtergreifung, dem 26. Juni, kamen hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft in Kassel zusammen, wie der Reichsführer der SS Heinrich Himmler (1900–1945), der Bundesführer des Reichskriegerbundes Wilhelm Reinhard und weitere ausländische Generäle.


    Am Sonntagvormittag des 27. Juni 1937 formierten sich auf der Karlswiese in Kassel die Marschkolonnen der Frontsoldaten und der SS sowie die Ehrenformationen der NSDAP und der Wehrmacht zum Aufmarsch der Hundertfünfzigtausend. Als Ehrengast traf auch der Generalfeldmarschall August von Mackensen (1849–1945) ein. Mit seiner Anwesenheit drückt sich die propagandistische Absicht der Nationalsozialisten aus, den Eindruck von Kontinuität zwischen Kaiserzeit und dem Dritten Reich hervorzurufen.

    Seinen Abschluss fand der Reichskriegertag mit der Aufführung des Festspiels „Frontsoldaten“ auf der Karlswiese. Inhaltlich verfolgte das Spiel die Darstellung der Kriegsbegeisterung vor dem Weltkrieg 1914 bis hin zu Fronterlebnis, Materialschlacht und Kriegsniederlage 1918/19. Daran schloss sich der Große Zapfenstreich der SS Verfügungstruppe an.

    Bis zum 1. Oktober 1938 wurden sämtliche in Kriegerverbänden organisierte ehemalige deutsche Soldaten gleichgeschaltet. So auch der ehemalige Deutsche Reichskriegerbund „Kyffhäuser“, der am 4. März 1938 in den NS-Reichskriegerbund (NSRKB) überging. 1939 wurde der erste „Großdeutsche Reichskriegertag“ abgehalten, da Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits Österreich sowie das Sudeten- und Memelland angegliedert worden waren – erstmals nahm Adolf Hitler dort auch persönlich an einem Kriegertag teil.


    Quelle: Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen


    VG

    Martin

  • Hallo Zusammen,


    Dir, liebe Marga, zunächst vielen Dank für diese interessanten Ausschnitte vom Reichskriegertag.

    Solche geschichtlichen Rückblicke interessieren mich sehr, geben sie doch wunderbare Einblicke in die damalige Zeit!


    Die von diesem Portal zensierten Filmausschnitte zeigen den heutigen Zeitgeist wieder sehr deutlich. Etwas was in unserer Geschichte unsäglich ist, wird zensiert. Es könnten ja bestimmte "politisch Quere" damit Propaganda machen.

    Diese Leute haben das schon längst gesehen und verarbeiten es. Da bringen Verbote überhaupt nichts. Andere, die sich geschichtlich interessieren und sich selbst ein Bild (im wahrsten Sinne) machen wollen, werden aber daran gehindert. Natürlich sind bestimmte Sache, gem. GG, verboten.

    Aber in jedem Geschichtsbuch und beim ZDF (Serie History) werden diese Symbole frei gezeigt. Was ist da anders, als in dem harmlosen Ausschnitt vom Reichskriegertag?


    Nun gut, die freie Meinungsäußerung in unserer Gesellschaft läuft halt so!


    Gruß

    Horst

  • Guten Tag Horst und guten Tag Martin,


    Zunächst vielen Dank für eure Beiträge und Zusprüche. Dir Martin, vor allem für die Fotos aus deinem Privatbesitz. Immer wieder eine Bereicherung !


    Und Horst, dir danke ich für dein positives Feedback. Ich bin auf diesem Gebiet immer sehr vorsichtig. Sicher, du hast vollkommen recht und ich bin ganz deiner Meinung. Und wir wollen hier im Forum auch immer unter Gleichgesinnten bleiben. Eigentlich heißt dieser Thread ja : “ Erinnerungsstücke für das Reichskriegermuseum in Kassel”. Wie wir aber alle vermuten, ist es nie so weit gekommen, dieses Museum tatsächlich zu eröffnen. Darum bin ich auf diesen Seitenweg gelandet. Es ist so ein interessantes Thema. Ich habe gestern auch einige Zeit damit verbracht mich darin zu vertiefen. Vielleicht möchte Wehrmachtslexikon die Thread-Überschrift ändern?


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Zunächst vielen Dank für eure Beiträge und Zusprüche. Dir Martin, vor allem für die Fotos aus deinem Privatbesitz. Immer wieder eine Bereicherung !

    Hallo Marga,


    gerne. Du hast ja mit deinem Beitrag dies alles in Rollen gebracht. Ich hatte mich bisher auch nicht mit Reichskriegertagen beschäftigt. Es zeigt sich immer wieder, dass man immer etwas dazu lernt.

    Eine uns bekannte Person sagte einmal : " Ein Fass ohne Boden " ;) Evtl. sollte der Thread tatsächlich umbenannt werden.


    VG

    Martin

  • Hallo zusammen,

    Vielleicht möchte Wehrmachtslexikon die Thread-Überschrift ändern?

    dass kann ich natürlich gerne machen. Anfangs wollte dachte ich eigentlich an einen Bereich den man als Gegenstück hierzu machen könnte:


    Ausstellungen der Wehrmacht


    Jetzt bin ich eigentlich an dem Punkt, dass wir vielleicht mehr auf die Stadt Kassel eingehen sollten. Wie seht Ihr das ?


    Gruß

    Michael

  • Guten Morgen Michael,


    Das ist eine gute Idee. Das erweitert die Möglichkeiten hier etwas zu diesem interessanten Thema zu schreiben.


    Vielen Dank im Voraus.


    Gruß Marga

  • Hallo Allerseits,


    1938 wurde das Kurhessische Heeresmuseum im Erdgeschoss des Roten Palais eingerichtet.


    Bei einem Bombenangriff 1941 wurde das Gebäude durch Feuer schwer beschädigt, es konnten wohl nur wenige Möbel gerettet werden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Abend zusammen,


    Möglicherweise ist es vielen bekannt, aber erwähnen möchte ich an dieser Stelle trotzdem, dass Kassel während des Zweiten Weltkrieges als Rüstungszentrum galt. Es gab insgesamt 21 Rüstungsbetriebe. Darunter z. B. Henschel, Fieseler-Werke, und die Firma Junkers. Kein Wunder also, dass Kassel ein Ziel für die alliierten Luftangriffe wurde. (Quelle: regiowiki)


    Der folgende Link ist zwar schon älter, aber sehr umfangreich:


    ksxbombe (baunsberg.de)



    Grüße Marga

  • Hallo Marga,

    ich gehe mal davon aus, dass Henschel & Sohn zu den größten Rüstungsbetrieben der Stadt Kassel zählte. Neben Kriegslokomotiven und anderen produzierten Rüstungsgütern liefen hier auch die ,,Kötis" vom Band.

    Kein Wunder, dass die Stadt viele Luftangriffe über sich ergehen lassen musste und schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. In den von Dir hier eingestellten Dokus ist von 40 Luftangriffen mit 12.000 Toten die Rede. Der schwerste Angriff erfolgte wohl im Oktober 1943. Ob im Weichbild von Kassel die Auswirkungen des Luftkrieges zu sehen sind, ist mir nicht bekannt, da ich nur den Bahnhof Wilhelmshöhe in Kassel kenne.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    Möglicherweise ist es vielen bekannt, aber erwähnen möchte ich an dieser Stelle trotzdem, dass Kassel während des Zweiten Weltkrieges als Rüstungszentrum galt. Es gab insgesamt 21 Rüstungsbetriebe. Darunter z. B. Henschel, Fieseler-Werke, und die Firma Junkers. Kein Wunder also, dass Kassel ein Ziel für die alliierten Luftangriffe wurde. (Quelle: regiowiki)

    ich habe hier noch ein paar Luftaufnahmen von 1945 gefunden:


    https://www.trolley-mission.de/de/luftaufnahmen/kassel


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    hier habe ich noch einen Link zu einem Beitrag von 1994 zu einer zu entschärfenden 5 Tonnen Bombe die auf Kassels Unterstadt in den letzten Kriegsmonaten abgeworfen wurde.


    Es wird unter anderem auch bildlich erklärt wie ein Langzeitzünder aufgebaut ist.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: