Wasserversorgung

  • Hallo und Allen ein gesundes neues Jahr 2021!


    Abschrift!


    Armeearzt 7

    (IV) Nr. 238/44 geheim

    A.H, Qu., den. 02.02.1944


    Ob.West/Obkdo.H.Gr. D/O.West/Qu 1 Br.B.Nr. 8/44 geheim vom 03.01.1944


    Wasserbevorratung in Lazaretten, Kranken-Sammelstellen, Truppen-Verbands-Plätzen usw.


    Es wird darauf hingewiesen, dass in den Lazaretten, Kranken-Sammelstellen, Truppen-Verbands-Plätzen, Sanitäts-Parks usw. eine Trinkwassermenge von mindestens 5 Liter je Mann und Tag gewährleistet sein muss. Das trifft sowohl für die Leistungsfähigkeit vorhandener Brunnen und Quellen, als auch für die Speicherung von Wasservorräten zu.


    Gespeicherte Wasservorräte müssen für die vorgesehene Kampfdauer reichen und mindestens den Vorräten an Verpflegung, Medikamenten und Verbandmaterial entsprechen.


    Die Brunnen, Quellen, gespeicherten Wasservorräte in Zisternen, Afrikatanks usw. müssen so abgedeckt, geschützt und gelagert sein, dass sie durch chemische Kampfstoffe nicht vergiftet werden können.


    Alle entgegenstehenden Befehle treten hiermit außer Kraft.


    Die Leitenden Sanitäts-Offiziere, Kommandeure, Chefärzte und Truppenärzte sind für die Durchführung dieses Befehls verantwortlich.


    gez. Schepokat


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Bei der 16. Infanterie-Division vom 26.08.1942 in Besondere Anordnungen für die Versorgung heißt es zu:


    Wassermangel:


    Bei Wassermangel ist jede Wasserstelle kostbar und mit entsprechender Sorgfalt zu unterhalten.

    • Verschwendung des Wassers
    • Verunreinigungen durch schmutzige Eimer,
    • durch Planschwasser, das am Brunnenschacht nach unten sickert
    • durch Tiere usw.

    ist mit allen Mitteln zu verhindern. Die Wasserstelle ist sobald möglich gegen Verunreinigung von oben provisorisch zu schützen, indem sie, soweit möglich, mit einem Dach versehen wird und Schutzwände erhält, die vor allem das Eindringen von Staub verhindern soll.


    Die unmittelbare Umgebung der Stelle ist, falls nötig durch einen Stichgraben oder dergleichen trocken zu legen, das Planschwasser durch eine Abflussrinne abzuleiten. Ferner ist ein Schutzbezirk von 50 Metern festzulegen, in dem keine Lagerstelle, keine Latrine, keine Abfallgruben usw. eingerichtet werden dürfen.


    Die Tiertränke ist grundsätzlich getrennt von der eigentlichen Wasserstelle anzulegen. Gegen unbefugtes Betreten und soweit angängig gegen die Zivilbevölkerung ist die Wasserstelle durch Absperrung, evtl. durch Posten zu sichern.


    Die verfügbare Wassermenge ist sorgfältig zu rationieren. Bei Wassermangel gilt folgende Reihenfolge:

    1. Trinkwasser für Mensch und Tier
    2. Wasser für Sanitätseinrichtungen
    3. Kühlwasser für Kraftfahrzeuge
    4. Gebrauchswasser, Waschwasser usw.

    Völliges Ausschöpfen eines Brunnens kann das Wasser durch Aufwühlen des Bodenschlamms zeitweilig ungenießbar machen.


    Regenwasser ist ein gut brauchbares Kochwasser. Bei Regenfall muss daher mit allen verfügbaren Gefäßen Wasser gesammelt werden. Aus ausgespannten Zeltplanen kann das Wasser in die Behälter geleitet werden.


    Flusswasser ist nur in dringendsten Notfällen als Trinkwasser zu benutzen (Gefahr durch Abwässer, Hakenwurmlarven, Egel, Ruhramöben und durch mit Larven des Medinawurms infizierte Cyklopartige Krebse). Es ist besonders vor Genuss abzukochen. Aus dem gleichen Grunde ist für das Baden in allen Gewässern grundsätzlich die Erlaubnis des Truppenarztes einzuholen.


    Baden in der See ist außerhalb der Abwässerbezirke der Siedlungen eine gesunde Erfrischung. Jede Gelegenheit hierzu ist auszunutzen. Vorsicht und Prüfung der Badegelegenheit durch gute Schwimmer ist vor der Freigabe wegen evtl. Strömungen bzw. Strudelbildung notwendig.


    Für das Division-Kommando

    Der 1. Generalstabsoffizier

    I.V.

    Reerik

    Hauptmann


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Interessantes thema, anbei ein scan von der buch "Das Sanitätsgerät des Feldheeres" von H. Wertmann und W. Willeke aus der serie "Taschenbücher des Truppenärztes. Meine version ist von 1944.


    Auch im anhang einer photo aus meiner sammlung, es ist von der 16. Pz div in Polen 1940 (es muss während der Umstellung von infanteriedivisioin zum Panzer-division werden).

    Auf der foto ist der Heerestrinkwasserbereiter ganz deutlich zu sehen. Das foto stammt aus einer kleiner serie von bilder von der Apoteke.


    mfg

    Hans Kristian