Verlorene Ehre Verratene Treue

  • Guten Abend,


    Jemand hat mir ein paar Bücher mitgebracht. Darunter ein Buch von Herbert Maeger mit dem Titel " Verlorene Ehre Verratene Treue " , 7. Auflage von 2005
    Ich glaube, er hat es im Jahr 2000 herausgebracht. Es hat 399 Seiten.


    Als Achtzehnjähriger kommt der Autor am 17.09.1941 nach Berlin Lichterfelde. Er wird zunächst Rekrut in der 4. Ersatz - Kompanie Leibstandarte SS Adolf Hitler.


    Hat hier vielleicht jemand das Buch gelesen? Ich kann leider keine Rezensionen dazu finden.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Abend Michael,


    Ja, das habe ich wohl gesehen, aber es sind mehr Meinungen von Lesern ob ihnen das Buch nun gefallen hat oder nicht. Die habe ich mir
    zum Teil wohl durchgelesen.


    Ich meinte mehr eine richtige Buchbesprechung von Experten. Auch zum Autor kann ich bis jetzt nichts im Internet finden. Es würde mich
    sehr interessieren, wie er selbst sein Buch vorgestellt hat. Was ich bis jetzt gelesen habe, ist in meiner Sicht sehr widersprüchlich.


    Aber man kann nicht alles haben.


    Herzliche Grüße



    Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Inzwischen habe ich das Buch gelesen und möchte kurz darauf eingehen


    Autor: Herbert Maeger
    Titel: Verlorene Ehre Verratene Treue
    399 Seiten, ein paar Fotos


    Das Buch habe ich gelesen, weil der Autor ein paar Wochen nach meinem Vater im Sommer 1941 nach Berlin Lichterfelde kam. Zu diesem Zeitpunkt war mein Vater 17 Jahre alt. Ich erhoffte mir etwas über : " Wie war das dort?" , zu erfahren.
    Auch wenn sie später zu unterschiedliche Einheiten kamen,( mein Vater zu den SSLAH Panzerjägern), könnten die Beiden sich durchaus begegnet sein. Zumindest bis Ende 1943


    Herbert Maeger beschreibt, wie am 17.09.1941 von der HJ zur LAH kam. Zunächst zur Ausbildung in Berlin Lichterfelde und danach zu
    verschiedenen Kriegsschauplätzen. Er berichtet anschaulich auf hohem Niveau und sehr schonungslos über seine Einsätze.
    Ich denke, dass H. Maeger auf Grund seiner Intelligenz kein einfacher Untergebener war. Er eckt oft an, vor allem mit den Uschas, die ihm
    das Leben nicht gerade leicht machen.
    Mitte Dezember 1941 zum ersten Mal zur Front nach Russland. Winniza, Targanow, Mariupol. Nach Weihnachten 41 kommt er zur 14. Kompanie unter Hauptsturmführer Max Hansen.
    Auch an der Front fühlt er sich " der Schlips " auf den man treten kann. Er beschreibt den Kriegsaltag mit allen Schikanen , der unglaublichen Kälte, die dünne, unzureichende Kleidung und vor allem den Hunger. Überhaupt spielt Essen und Trinken und die Beschaffung davon , eine
    große Rolle in seiner Geschichte. Ein wenig arrogant erzählt er wie findungsreich er auf diesem Gebiet ist.


    Von Russland geht's nach Frankreich. Er kommt nach der Neuordnung von der 14. Komp.im 3. LAH - Bataillon zur 9. Schweren
    Panzergrenadier- Komp. Er wird Fahrer und erlebt zum 2. Mal den Kriegswinter in Russland , März 43 Schlacht um Charkow, März 43
    Kursk- Belgorod
    Nach Russland geht es nach Italien. Anschließend gelingt es ihm durch Krankheiten ein halbes Jahr der Front fernzubleiben. Er hat großes
    Glück und entwickelt viel Geschick sich durchzusetzen. Nach einem Lehrgang in Prag lässt er sich für den Sanitätsdienst ausbilden.


    Soweit bin ich auf meine Kosten gekommen, denn die Beschreibungen sind wie gesagt sehr anschaulich. Sie haben mir viel über den
    Kriegsalltag erzählt. Vor allem viel Abscheuliches.


    Gestört haben mich von Anfang an, die Komentare von Maeger in jedem Kapitel zu jedem Geschehen. Seine Sicht auf die Einsätze ist
    sicher hochintelligent, aber hatte er diese Sichtweise auch als 18 bis 22 Jähriger? Die Weisheit entwickelt sich mit den Jahren. Daher
    nehme ich ihm so manches nicht ganz ab.


    Ansonsten zum Thema ein lesenswertes Buch.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Tag Uwe, guten Tag zusammen,


    Danke für den Tipp. Habe das Buch gleich bestellt. Ich habe diesen Zeitzeugen viel zu verdanken. Wenn man so wie ich, diesem Thema
    gegenüber bis vor ein paar Jahren taub und blind war, kann man nur dankbar sein. Leider sind viele Bücher sehr teuer. Daher bin ich
    ständig auf der Suche nach guten Gebrauchten.


    Ich habe mir vor Kurzem " die Leibstandarte von Rudolf Lehmann ", Teil zwei und drei plus den Bildband gegönnt. Nun verstehe ich
    endlich mehr über die Kriegsgliederung und Stellenbesetzung. Diese Bücher sind mir ein echter Gewinn. Jetzt hoffe ich, dass ich
    Teil 4.1 und Teil 4.2 noch zu erschwinglichen Preisen irgendwo finden kann .


    Herzliche Grüße


    Marga


    PS


    Ich freue mich über jeden Tipp.

  • Hallo Marga,


    Danke für den Tipp. Habe das Buch gleich bestellt. Ich habe diesen Zeitzeugen viel zu verdanken.

    empfehlenswert wäre auch sein zweites Buch, seine Vorgeschichte mit der Sozialisierung im Dritten Reich, inklusive Hitlerjugend (Titel "Erinnerung an eine Jugend", Wolfgang Venohr).

    Bei der Leibstandarte besitzt Du das Glück, dass sehr viele gedruckte Erinnerungen von ehemaligen Angehörigen existieren.

    Erwähnenswert wäre hier noch dieses Buch, überall antiquarisch für wenige Euro erhältlich. Bei ebay vielleicht sogar nur für einen Euro.


    Freiwillig in den Krieg. Auf den Spuren einer verlorenen Jugend

    Jörn Roes


    Grüße

    Udo

  • Hallo Udo,


    Vielen Dank für den Tipp. Ich hatte schon gesehen, dass Venohr mehr interessante Bücher geschrieben hat. Aber ich muss es verschieben, denn ich habe noch eine Menge Bücher , die ich gekauft aber noch nicht gelesen habe. Manchmal wünschte ich, der Tag wäre länger . Ich komme darauf zurück. Aber den Jörn Roes werde ich mir gleich näher ansehen.


    Schönen Abend noch


    Gruß Marga

  • Hallo Marga,

    Manchmal wünschte ich, der Tag wäre länger .

    das wünschten wir uns alle, bleibt doch bei dem zeitraubenden "Hobby" stets zu viel anderes unerledigt. Eine letzte Erinnerung von einem Soldaten der Panzerdivision "Das Reich" will ich dir noch als Geheimtipp empfehlen, weil sie so ganz anders ist. Ebenfalls für wenige Euro erhältlich, weil relativ unbekannt.


    Picknick zwischen Biarritz und Shitomir. Ein Schicksal der Generation, deren Jugend der Krieg war.

    Hans Werner Woltersdorf


    Wie in modernen TV-Dokumentationen springt dieser Veteran der Waffen-SS in seinen Erinnerungen ständig bruchstückhaft zwischen seiner Besatzungszeit in Frankreich und den Kämpfen in Russland umher.

    Das Ganze wird verwoben aus dem Blickwinkel einer Urlaubsreise in der frühen Nachkriegszeit, an diese besagte Küste in Frankreich. Nur punktuell geht es mit nebeligen Rückblicken um die blutigen Kämpfe im Osten, vordergründig wird die damalige Bekanntschaft mit der jungen Französin reflektiert, welche in den Nachkriegsjahren wohl schwere Zeiten auszustehen hatte. Die Erinnerungen des beinamputierten Unternehmers enden mit der Rückfahrt nach Deutschland, auf der Rückbank sitzend (s)ein Junge , der in der eigenen Firma eine anständige Ausbildung bekommen wird.

    Lesenswert, so ganz anders als viele typischen Erinnerungen mit der Beschreibung des täglichen Geschehens im Graben.

    Allenfalls kann man dem Autor ankreiden, im Buch nicht auch das damalige politische System behandelt bzw. reflektiert zu haben.


    Grüße

    Udo

  • Hallo Udo,


    Jetzt kommst du mir zuvor. Ich wollte dir berichten, dass ich mir Jörn Roes bestellt habe.

    Deinem neuen Tipp werde ich nicht widerstehen können. Klingt sehr verlockend. Vielen Dank dafür.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo Marga,

    Deinem neuen Tipp werde ich nicht widerstehen können. Klingt sehr verlockend. Vielen Dank dafür.

    Warum wusste ich schon vorher, dass du zuschlagen wirst.:)

    Das Büchlein fiel mir spontan ein, als ich den Nachlass eines Soldaten der Panzerbrigade 100 durchblätterte (Fotos vom Frankreichaufenthalt). Französinnen konnten sie sogar heiraten, sofern der Führer "einverstanden" war. Der ließ sich doch glatt jeden Fall zur persönlichen Begutachtung vorlegen. Die Steigerung gab es bei Himmler, der mischte sich sogar in Beziehungsangelegenheiten ein und spielte nach Lust und Laune Paartherapeut.


    Wozu doch in diesem Kriege noch Zeit blieb. Aber ich werde OffTopic.


    Viele Grüße

    Udo

  • Hallo Udo,

    (Fotos vom Frankreichaufenthalt).

    vielen Dank für das einstellen dieser Aufnahmen aber ich habe dazu noch eine Anmerkung. Ich bin mir sehr sicher, dass wir bereits dazu gesprochen haben aber denke bitte an das Thema Quellen. Entweder abzuleiten aus dem Anhang selber oder als nachtägliche Angabe im Text, danke.


    Gruß

    Michael


    PS: Ich lasse das jetzt hier nur so stehen, weil man es noch über deinen Beitrag selbst ableiten kann aber das entspricht trotzdem nicht dem Optimum.