Bundesarchiv Recherche

  • Hallo zusammen,


    bin neu hier und hoffe meine Anfrage passt hier rein.
    Habe beim Bundesarchiv eine Anfrage zu meinem Großvater (der bei der SS war) gestellt und dort eine Kopie einer Kartei erhalten, die ich leider nur teilweise lesen kann.
    Es handelt sich um eine Verwundungsmeldung.
    Ich bin für jeden Buchstaben und jedes Wort dankbar!
    Vielleicht weiß auch jemand was es mit diesem POW Stempel in der unteren Zeile auf sich hat?


    Vielen Dank!
    LG Maik


    Quelle: privat

  • hallo Maike,


    Truppenteil: SS Feldgendarmerie Regiment/2 SS Division „Das Reich“
    Rang: SS Hauptscharführer ?




    P.O.W Formular steht für Kriegsgefangenenformular


    der Rest dauert, leider


    Gruß
    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • SS Feldgendarmerie-Kp. / 2. SS-Div. ''Das Reich''
    SS-Hscha. (= Hauptscharführer)


    7.7.43 Beresoffka leicht verw.(undet): Gr.(anat) Spl.(itter) Kopfhaut
    __________
    MfG Uwe

  • Guten Abend Maike,


    Das Einzige, das ich übersetzen kann ist der Truppenteil. Es heißt dort:


    SS Feldgendarmerie (Pz ?) / 2 44 Div." das Reich"


    Bei allem anderen bin ich mir so schnell nicht sicher. Aber es sind sicherlich andere Experten hier im Forum, die helfen können.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Abend,


    Na, ich war am langsamsten. Bis auf " Beresoffka" hätte ich richtig gelegen. Das Wort bereitete mir Kopfzerbrechen. Ist wohl eine Stadt in Russland?


    Gruß Marga

  • Wow vielen Dank für die schnelle Hilfe!
    Ja mir hat es auch sehr lange Kopfzerbrechen bereitet, deswegen habe ich mich entschlossen, es hier zu versuchen.
    Auf diese Stadt wäre ich ja nie von selbst gekommen...
    Die zweite und dritte Zeile kann nicht auch noch zufällig jemand entziffern? :D


    Hallo Uwe, Danke für deinen Link, auf deiner Namensliste taucht zwar jemand mit demselben Nachnamen auf, ob dort eine Verwandschaft zwischen den beiden besteht kann ich momentan nicht sagen, aber er selbst steht dort nicht auf der Liste.


    MfG Maike

  • hallo @Maike,


    Kannst du von deiner Abschrift die letzten beiden Daten entziffern?
    Kann es 1954 sein?


    Wenn ja ist die Frage, ob innerhalb deiner Familie eine Suchanfrage als Kriegsgefangener gelaufen ist, falls dein Großvater vermißt, oder gefallen ist.



    gruß
    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Antje611 ()

  • Hallo Antje,


    meinst du die Daten ganz links? Ich kann selbst kaum lesen, welche Zahlen das sein sollen...
    Habe auch schon geraten ob es ein Datum aus den 50ern sein soll.... ?(
    Laut mir vorliegenden Unterlagen ist er am 24.05.1945 in russische Kriegsgefangenschaft geraten, aus der er am 8.04.1948 entlassen wurde.
    Merkwürdig finde ich generell die ganze Meldetabelle....in der ersten Zeile steht ganz links 23.02.1944, dann eine römische Eins denke ich und dann im dritten Tabellenabschnitt steht dann eine Verwundung vom 7.07.1943...
    Mag sein das manche Meldung solange gebraucht hat um irgendwo eingetragen zu werden?!
    Die Ziffern in der Klammer in Zeile 2 kann ich auch nicht zuordnen....bzw lesen oder erkennen und Zeile 3 kann ich auch nicht entziffern, es tut mir leid, es klingt vielleicht blöd, da habe ich Antwort vom Bundesarchiv bekommen und kann die Kartei nicht bzw kaum lesen....
    Während die Zeile 4 dann eine Bearbeitung bezüglich Kriegsgefangenen Formular sein soll.


    Liebe Grüße
    Maike

  • hallo Maike,


    ja das sind alles gute Fragen ;) aber damit hast du mir weitergeholfen, jetzt macht es auch Sinn.
    Ich habe mich schon gefragt, was die Abkürzung bedeuten soll.


    Die Buchstaben sind Sütterlin und müssten U. V. B. (4?) sein - unter Vorbehalt (oder andere Abkürzung?) lfd. (Laufend) 2


    eben weil die Verletzung einige Zeit nach dem Vorfall eingetragen wurde.


    ich denke, dass die Zahlen auch mit den Verwundeten Abzeichen zusammen hängen, die je nach Menge und schwere der Verletzung verliehen wurden.


    Die nächste Zeile ist ein komplettes Rätsel für mich. Das könnte Sütterlin sein, oder aber geschmierte neuere Handschrift.



    Gruß
    Antje

    Ich suche Informationen über das:
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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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  • Moin Maike,


    diese Liste ist lediglich eine marginale Auflistung von ehemaligen Angehörigen dieser Division.
    Der Personaldurchlauf war seit 1943 (Aufffrischung) sehr hoch!!
    Aber wird von mir, wenn es meine Zeit zulässt, fortlaufend ergänzt.
    Du kannst mir gerne den Namen per PN mitteilen, dann wird er auch von mir gelistet.


    Auch sind nicht alle Truppenteile vorhanden, eine Feldgendarmerie-Kompanie der Division war eine kleinere Einheit
    innerhalb der Division. Viele Divisionen hatten später lediglich einen Feldgend.Zug (etwa 30 bis 50 Mann).
    __________
    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    Das würde ich machen, kann dir aber keine Nachricht hier schicken, bzw eine Konversation mit dir starten ?(


    MfG
    Maike

    Moin Maike,


    habe ich leider übersehen, versuche es noch einmal bitte, müsste jetzt klappen. :saint:
    __________
    Danke & gute Nacht,
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    Vielen Dank für deinen Beweis ;)
    Ich hätte hinter dem Wort niemals eine Stadt oder einen Ort vermutet, deswegen kam ich selbst nicht weiter.
    Und durch die unterschiedlichen Schreibweisen von damals zu heute erst Recht nicht.
    Hast du eine Idee oder Ahnung was es mit der zweiten Zeile auf sich hat? Das was in Klammern geschrieben steht...Was sind das für einzelne Buchstaben und was bedeuten sie?


    MfG Maike

  • Hallo!


    Zeile zwei bedeutet: "Urschriftliche" Verlustliste 4, laufende Nummer 2. Eigentlich heißen die Listen Namentliche Verlustlisten (NVL), aber irgendwie hat sich da ein immer wieder auftretender Übertragungsfehler eingeschlichen, der dann später mit "urschriftlich" benannt worden ist .... Wahrscheinlich nur, um das falsche "U" auf der Karteikarte irgendwie zu rechtfertigen. Eigentlich sind das Namentliche Verlustlisten.
    Das in der zweiten Spalte ist nur ein interner Bearbeitungsvermerk.
    Und ja, es hat mitunter monate gedauert (oder auch länger), bis eine Verwundungsmeldung af die Karteikarte aufgetragen worden ist. Daher kommt die große Diskrepanz zwischen den Daten der Verwundung (7.7.43) und der Auftragung (23.02.44). Das ist völlig normal.



    Um mal kurz eine zeitliche und hoffentlich verständliche Übersicht in den Fall rein zu bringen, ohne jetzt die Karteikarte Buchstabe für Buchstabe zu "übersetzen" :


    - Im Mai 1957 hat jemand (aus der Familie des Gesuchten oder ein Versorgungsamt oder sonst jemand) bei der Wast angefragt. Wahrscheinlich nach dem Schicksal des Mannes oder nach seinem Aufenthalt in Kriegsgefangenschaft. Was immer da oben für eine Anschrift steht, die im Scan nicht zu sehen ist. Vielleicht war er es selber, der einen Antrag gestellt hat? Man weiß es nicht.
    - derjenige hat gesagt, dass der Gesuchte seine letzte Nachricht an die Familie im Jahr 1944 losgeschickt hat. oder halt, dass er selber in Kgf war. Da fehlen Infos im Scan, aus denen das zu ersehen wäre.
    - dann kam der Antrag in die Wast.
    - Der Bearbeiter hat sich die Karteikarte geholt.
    - Karteikarte lesen: Der gute Mann ist Juli 44 verwundet.
    - Und dann?
    - Dann hat man bei der oben genannten Einheit in den Unterlagen nachgeguckt, ob der Mann da verzeichnet ist.
    - Ja, ist er. Und zwar "gleiche Meldung wie vor"
    - weil diese Meldung von 1943 ist, der Antragsteller damals aber gesagt hat, dass der Gesuchte sich im Jahr 1944 noch gemeldet hat, hat man in dieser Einheit gleich nachgeschaut, ob der Mann in den Listen von 1944 auch erfasst ist. Warum sonst sollte man sich wahllos ein Jahr raussuchen, wenn es der Antragsteller nicht gesagt hat?
    - "für 1944 nicht verzeichnet" bedeutet, dass in der o. g. Einheit keine Meldung für den Mann vorhanden ist.
    - also hat man gleich noch die Kriegsgefangenenunterlagen überprüft. Ergebnis: keine POW-Unterlagen.


    Jetzt kommt noch etwas, was man nicht sehen kann, weil die Rückseite der Karte hier nicht eingestellt ist. Ob das jetzt daran liegt, dass das Bundesarchiv sie nicht eingescannt hat oder ob Maike die Rückseite hier nicht reingestellt hat, kann ich nicht beurteilen. Aber da steht unten rechts auf dem Scan eindeutig: b.w.


    - wahrscheinlich steht auf der Rückseite der Karte etwas ähnliches wie "dem Anfragenden auf seine Anfrage vom (ca Mai 1957 oder knapp davor).... folgende Auskunft erteilt: Verwundung von 1943. Für 1944 ist er in den Unterlagen dieser Einheit nicht verzeichnet."


    Fertig. :)


    Gruß Dagmar

  • Hallo Dagmar,


    immer wieder schön, wenn man jemand, der auch wirklich kompetent in dieser Sache ist Aufklärungsarbeit
    hier leistet.
    Na ja, leider hat sich das jährliche Zusammentreffen (Historikertreffen) bei der DD-WASt.
    nicht mehr "reanimiert"... :(
    __________
    MfG Uwe

  • Hallo Dagmar,


    Wow...vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Erklärung. :thumbup:
    Wie gesagt ich bin absoluter Neuling in solchen Angelegenheiten.
    Ich recherchiere erst seit kurzem intensiv an der Vergangenheit meines Großvaters während des 2. Weltkrieges.


    Was sind denn sog. POW-Unterlagen?


    Habe mal die andere Seite der Karteikarte mal jetzt reingestellt, damit es schlüssiger wird. Das b.w. habe ich gar nicht erkannt, ich habe es exakt so unten abgetrennt vom Bundesarchiv bekommen.
    Und den oberen Teil der hier schon reingestellten Karte. Da sind so viele Stempel drauf oder auch sowas wie mit einem Buntstift geschrieben.


    MfG
    Maike

  • Hallo Maike,


    das ist doch hoch interessant.


    Laut Erkennungsmarken-Verzeichnis bekam er seine erste Erkennungsmarke (E.M.)
    von der SS-Nachrichten-Ersatzabteilung der SS Verfügungstruppe.


    Diese wurde immer behalten, Ersatz gab es nur bei Verlust dieses militärischen
    Ausrüstungsgegenstandes.


    Die SS-V.T. wurde später zur SS-Div. "Reich".


    __________
    MfG Uwe

    2 Mal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • Hallo!



    Der zweite eingestellte Scan sieht mir nicht nach "Rückseite" aus. Eher so wie der erste Scan, außer dass da kein Truppenteil und kein Dienstgrad eingetragen ist. So sieht doch keine Rückseite aus?
    So:
    --- klick hier: Großvater im Kaukasus - Fragen zu seiner Zeit in der Wehrmacht
    sieht eine Rückseite aus. Ohne die Truppenteil- und Dienstgrad-Zeile. Da ist normalerweise mehr Platz zum Schreiben. Wenn "bitte wenden", dann wendet man auf eine "zweite Vorderseite"? Nun ja.


    Meine Ahnung, dass es da jemanden gegeben haben muss, der bei der WASt angefragt hat, ist also nicht bestätigt worden. Niemand hat je angefragt und niemand hat je eine Auskunft erhalten? Keine Angehörigenanschrift nach dem Krieg? Kein Rentenantrag, keine Anfrage wegen der Gefangenschaft. Nichts.


    Ein Mitarbeiter in der WAST hat im Jahr 1957 aus Langeweile eine Karte aus der Kartei geholt und diese mal ungefragt bearbeitet. Eine Auskunft hat er dann nicht erteilt. Wem auch? Hat ja niemand was wissen wollen.


    Und zwei Jahre später - im Jahr 1959 - war noch mal jemand an dem Fall dran, um etwas zu ermitteln.... wobei mich diese Auftragung nicht ganz so stört. Vermutlich ist da mit dem Document Center (heute: Bundesarchiv, Abt. BE) kommuniziert worden. Vielleicht hat ja da ein Angehöriger oder der Mann selber angefragt und die beim Document Center haben ihm eine Auskunft gegeben.


    Ich würde mal beim Bundesarchiv BE anfragen, ob da etwas vorhanden ist. Wo mir die Kopie der WASt leicht merkwürdig erscheint, würde ich einfach mal hoffen, dass das Bundesarchiv BE noch was Sinnvolleres hat https://www.bundesarchiv.de/DE…kontakt-lichterfelde.html


    Gruß Dagmar