385. Infanterie-Division - 1943

  • Hallo zusammen,


    ich bin auf der Suche nach Informationen zu meinem Urgroßvater.


    Er wurde 1942 eingezogen (lebte in Pirna, Sachsen) und der 385. Infanterie Division zugehörig. Laut Bildliste DRK war er San.Uffz.


    Seinen letzten Feldbrief schrieb er am 10.1.1943 - es war sein letztes Lebenszeichen. Er gilt bis heute als vermisst, denn er wurde nie gefunden. Laut DRK Gutachten ist er bei den Kämpfen bei Kalatsch am gr. Don in den Januartagen 1943 bei den Kämpfen um Stalingrad gefallen (Kesselschlacht?).
    Meine Oma konnte ihren Vater nie wirklich kennenlernen, sie war damals erst 3 Jahre alt.
    Ich würde gerne mehr über ihn herausfinden und bin über alles dankbar.


    Quelle: privat

  • Hallo und herzlich Willkommen auf http://www.wehrmachtforum.de (auch nochmal auf diesem Weg) :)


    schön zu sehen, dass es jetzt mit der Beitragerstellung geklappt hat. Ich bin mir sehr sicher, dass wir hier noch ein paar Infos für dich zusammentragen können. Zunächst fange ich mal mit den Basisdaten zur genannten Division an:


    385. Infanterie-Division


    1. Aufstellung:


    * 10.1.1942 als Rheingold-Division (18. Welle) auf dem Truppenübungsplatz Bergen/Fallingbostel
    aus Aufstellungen der Wehrersatz-Inspektionen in den Wehrkreisen VI, X und XI.


    2. Gliederung:


    Infanterie-Regiment 537 I.-III. durch Wehrkreis VI (Münster)
    Infanterie-Regiment 538 I.-III. durch Wehrkreis XI (Hannover)
    Infanterie-Regiment 539 I.-III. durch Wehrkreis X (Hamburg)
    Artillerie-Regiment 385 I.-IV. aus Wehrkreis VI, X und XI
    Divisionseinheiten 385.


    Die Division wurde bei der 8. ital.Armee im Donbogen bei Rossotsch vernichtet. Mit Befehl vom
    17.2.1943 war aus den Resten der 385. und 387. Infanterie-Division ein Kampfverband als verstärktes
    Grenadier-Regiment zu bilden, der am 30.3.1943 auf eine neue 387. Infanterie-Division zu erweitern
    war. Zu dieser Division traten nur zwei Bataillone (als I. und II./Grenadier-Regiment 537) und eine
    Artillerie-Abteilung (als II./387). Alle andern Stäbe wurden zur Wiederaufstellung der 79. und 295.
    Infanterie-Division sowie der 100. Jäger-Division verwandt.


    3. Unterstellung:


    1942
    Januar/März in Aufstellung BdE im Wehrkreis XI Bergen
    April OKH, im Anmarsch zur Heeresgruppe Mitte
    Mai XXXX 4. Armee Mitte Osten Juchnow
    Juni - 4. Panzerarmee Süd Osten Kursk
    Juli XIII 4. Panzerarmee Süd Osten Woronesch
    August VII 2. Armee "B" Osten Woronesch
    September/November XIII 2. Armee "B" Osten Woronesch
    Dezember z.Vfg. 2. ung. Armee "B" Osten Donbogen


    1943
    Januar XXIV 8. ital. Armee "B" Osten Donbogen
    Februar (Reste) XXIV (Lanz) "B" Osten Bjelgorod
    März zur 387. Infanterie-Division


    Bis Dezember 1942 nur Masse oder 2/3 der Division, da das Infanterie-Regiment 538 mit
    II./Artillerie-Regiment 385 seit dem Abtransport aus Deutschland bei der Kampfgruppe Jeckeln
    (L.Armeekorps, 18. Armee, Heeresgruppe Nord) vor Leningrad eingesetzt war und erst November
    1942 wieder zur Division verlegt wurde.


    4. Ersatz:
    Wehrkreis VI, E 484 Namur


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael


    PS: Ich habe mal bei deinen Anhängen eine Quellenangabe nachgetragen.

  • Nachtrag:


    Am 12. Januar 1943 startete die Rote Armee die Operation Ostrogoschsk-Rossosch, eine weitere Großoffensive gegen die Streitkräfte der Achsenmächte im Süden der Ostfront. Dabei sollte die 40. Armee, die 3. Panzer-Armee und die 6. Armee, die am Don verbliebenen deutschen, ungarischen und italienischen Verbände zerschlagen, die Bahnlinie Swoboda - Kantemirowka unter Kontrolle bringen und darüber hinaus bis auf die Linie Urazowo - Alexejewka - Repjewka nach Westen vorstoßen.


    Zunächst richtete sich der Angriff gegen die 2. ungarische Armee, deren Stellungen am 14. Januar durchbrochen wurden. Am Morgen desselben Tages begann die Offensive gegen das dt. XXIV. Panzer-Korps und auch hier hielten die Linien nicht lange.


    Allerdings erkannten weder die deutschen noch die italienischen Führungsstäbe die Tragweite dieses Durchbruchs, so daß gepanzerten Truppenteilen nicht nur ein Handstreich gegen das Generalkommando des XXIV. Panzer-Korps, sondern am 15. Januar auch ein überraschender Vorstoß auf Rossosch gelang, wo sich das Hauptquartier und die Versorgungsbasis des itl. Alpini-Korps befanden.


    Weiteres folgt..........


    Quelle: Die Italiener an der Ostfront v. T. Schlemmer


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    auch wenn dieser Vorstoß zurückgeschlagen werden konnte, so war doch klar, dass das XXIV. Panzer-Korps in zwei Teile gespalten war und sowjetische Verbände tief in der Flanke bzw. im Rücken der Alpini standen. Der Rückzugsbefehl ließ dennoch bis zum 17. Januar auf sich warten und als sich die Divisionen Tridentina, Julia, Cuneense und Vicenza zusammen mit der 385. Infanterie-Division und der 387. Infanterie-Division auf den Weg nach Westen machten, waren sie bereits eingeschlossen. Alpini und Grenadiere mußten sich ihren Weg freikämpfen, wobei die einzelnen Kolonnen ein höchst unterschiedliches Geschick erwartete. Während die zusammen mit den wenigen verbliebenen schweren Waffen des XXIV. Panzer-Korps an der Spitze marschierende Tridentina den sowjetischen Sperrigel schließlich am 26. Januar bei Nikolajewka durchbrechen konnte und einige Tage später auf sicheres Terrain gelangte, erreichten nur Reste der anderen Divisionen die eigenen Linien.


    Das Gros war gefangengenommen worden oder tot.


    Weiteres folgt..........


    Quelle: Die Italiener an der Ostfront v. T. Schlemmer


    Gruß
    Michael

  • Hallo Zusammen!
    Ich beteilige mich an dieser Diskussion, weil ich einen engen Freund mit einem in Russland vermissten Verwandten habe, einen Alpino (Gebirgsjäger) im ARMIR (Italienische Expedition Korps in Russland).
    Die Hauptschlacht fand um Popowka-Rossos' statt, aber auch an Orten wie Iwankowka, Nowa Postolojowka und Nikolajewka waren blutige Gebiete.
    Russen sagten, dass um Rossos 'eine tote Armee war. Mit Panzern angriff getötet waren, und Italiener und Deutsche zurückzogen.
    Einige StuG III wurden als Hauptartillerie gegen Angreifer eingesetzt.
    Viele Italiener werden noch vermisst, wenige Tausend überfuhrt aus dem Jahr 1994.
    Ich habe gelesen, dass einige Italiener und Deutsche mit russischen Bauern in einem Haus geschlafen haben. Am nächsten Morgen wurden Russen in Unterwäsche im Schlaf gefangen genommen und in den Nacken geschossen. In anderen Fällen starben viele während der "Marce del Dawaj" (Dawaj-Märsche) oder wurden vom NKVD getötet, wie Hunderte von Italienern während des Voronesch-Massakers.
    Mit dem Frühling haben Russen Tausende Italiener begraben, aber noch heute sind viele Gräber verloren.
    385.Division war mit italienischen Cosseria und Ravenna Divisionen während 11.1.43 Angriff.
    Am 14.1.43 nach 7 stunden heftigen kämpfen wird der General der Artillerie Martin Wandel am seine Gefechtstand in Zhilino getötet (XXIV.Pz.Korps)
    Bis zum 17.1.43 halten Rumänen, Deutsche und Italiener ihre Linien, dann ist die Rote Armee ein Fluss ohne Barriere, viele werden getötet und beginnen den Rückzug.
    Zu diesem Zeitpunkt war 385. ID in Golubaja.
    Am 10 Uhr vormittags des 17.1.43, 385.ID für Italiener konnten nicht kämpfen, weil die Schwere Verluste.
    Die wenigen Überlebenden dieser Einheit kamen am 19.1.43 im Hauptquartier der 8. italienischen Armee an.
    Am 23.1.43 in Valujiki haben Italiener Tausende getötet, zusammen mit Deutschen wenige Einheiten von 385.ID, 387.ID und der Kampfgruppe Fretter-Pico. Die Deutschen hatten nur 4 StuG III, 2 Haubitze und eine Nebelwefer Batterie.
    (aus Die Schiffbrüchige des Don: Italiener und der Front. 1942-1943 von Giulio Milani)


    In Deutschland es gibt Volksbund, in Italien Onorcaduti und UNIRR, Russlandskämpfer Verein



    Fotos aus der web


    Gruss

  • Hallo ITIR89,


    Danke für das Übersetzen und einstellen dieses Beitrages.


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo, das probleme ist die genau datum. Auch Italiener weiss viel nicht, weil war ein Ruckzug zeitraum, KTB waren nicht wichtig fur soldaten.


    Grusse

    Maiora Viribus Audere-Aus eigener Kraft größere Taten wagen, Wahlspruch der Bersaglieri Regiment 3

  • Hallo, mein Name ist Christian,


    ich bin durch die Feldpostnummer und die dazugehörigen Einheiten meines Großvaters hier auf das Forum gestoßen.

    Mein Großvater wurde im Januar 42 im Rahmen der 18. Aufstellungswelle eingezogen und kam nach Bergen in den Nachschub der 385. ID. Er war zu diesem Zeitpunkt 37 Jahre und bereits als vorheriger Berufssoldat dienstunfähig entlassen worden.

    Meine Mutter, als letzte Überlebende seiner Kinder, würde gern mehr über sein Schicksal erfahren, da sie bei seinem letzten Heimatbesuch 1942 noch zu klein war.

    Ich habe ihn in der Vermisstenbildliste des DRK und beim Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge gefunden.


    https://www.volksbund.de/erinn…enken/graebersuche-online


    https://vbl.drk-suchdienst.online/Feldpostnummer/FPN.aspx


    Aus dem Nachlass meiner verstorbenen Tante habe ich auch ein Schreiben der Hamburger Nachforschungsstelle des DRK aus 1943 sowie 2 Briefe aus dem März 1943 seiner Einheit an meine Großmutter. Allerdings sind diese Briefe mit der damals üblichen Grußformel unterschrieben, so dass ich nicht weiß, ob ich diese einfach so hochladen sollte.


    Der Volksbund gibt sein Vermisstendatum mit dem 01.01.1943 an, wahrscheinlicher ist für mich auf Grund der Briefe aber eher ein Zeitpunkt danach.


    Ich fand die bisherigen Beiträge sehr interessant und hoffe, vielleicht doch noch ein wenig mehr zu erfahren.


    Vielen Dank auf jeden Fall schon jetzt!


    Christian

  • Hallo Christian,


    herzlich willkommen in diesem Forum.


    Zwei Fragen hätte ich an dich:

    • Magst du uns den Namen und das Geburtsdatum deines Großvaters mitteilen?
    • Hast du schon einen Rechercheantrag zu der Dienstzeit deines Großvaters an das Bundesarchiv Berlin gestellt?

    Die Briefe kannst du gerne einstellen, was du zensieren solltest sind die Runenzeichen und NS-Symbole.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für Deine schnelle Antwort.


    Die Dateien lade ich gern hoch, hab die Briefe auch mal mit fotografiert. Hoffe, dass die Qualität einigermaßen in Ordnung ist.


    An das Bundesarchiv habe ich mich noch nicht gewandt, bisher habe ich nur das DRK und den Volksbund angeschrieben.


    Aber das ist eine gute Idee, ich werde das gleich mal machen.


    Quellen: VBL/Volksbund/privat


    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Zum Start möchte ich dich aber noch auf einige Punkte im Umgang mit dem Forum hinweisen:


    1.) Verwende bitte bei jedem Beitrag eine Anrede & Grußformel

    2.) Bei Anhängen bitte immer eine Quelle angeben

    3.) sofern möglich, bitte beim einstellen von Anhängen keine Vorschaufunktion einbinden sonst sieht nämlich dein Beitrag im Anschluß so aus, siehe Anlage.


    Die Punkte 2 und 3 habe ich jetzt für dich berichtigt. Da wir uns hier ebenfalls im Jahr 1943 bewegen, werde ich deine Beiträge in diesem Thema belassen, dies zur Info.


    Gruß

    Michael


    PS: Zum richtigen upload von Anhängen findest du hier eine entsprechende Anleitung.

  • Hallo Christian,


    vielen dank für das teilen der Bilder und Briefe.


    Der Brief ist ziemlich schwer zu lesen. Kann deine Mama noch Sütterlin lesen, oder habt ihr eine Reinschrift vorliegen? Wenn nicht kann ich mich daran machen den Brief so gut es geht zu "übersetzen.


    Bei dem zweiten Brief ist leider die Rückseite nicht mit eigescannt worden. Bei diesem Schreiben gehe ich davon aus, dass er für euch lesbar ist?


    Lg.

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Christian,


    na das ist doch super. Ich wäre sehr erfreut über eine Reinschrift. :)


    Und danke für die Rückseite.


    Wir lesen uns.


    Weißt du wann deine Großmutter das letzte mal einen Brief von ihrem Mann bekommen hat? Ich frage, damit wir die Vermisstensuche zeitlich etwas eingrenzen können.


    Bis bald

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: