Öfen und Heizmaterial

  • Hallo zusammen,


    anbei eine Weisung des I. Armee-Korps vom Dezember 1944. Hier wurde mitgeteilt, dass Graben- und Bunker-Öfen für die Dauer der Winterzeit zur Truppenausstattung gehören, und dementsprechend bei Verlegungen, Stellungswechsel usw. mitzuführen sind.


    Quelle: Nara T-314 R-78


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    in der Zeitschrift die Wehrmacht habe ich noch diese Aufnahme gefunden. Auch wenn hier nachweislich dt. Soldaten gewohnt oder zumindest übernachtet haben, handelt es sich hier m.E. nach auch um kein Modell der Wehrmacht.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    ich habe einen Beitrag zu Wärmedachse gefunden. Kann mir jemand mehr dazu sagen, als der nachfolgende Text aussagt? Im Internet konnte ich nämlich nichts dazu finden. =O


    21. Luftwaffen-Felddivision

    Gefechtsstand, den 25.10.1943


    II. Verwaltungswesen Ib/K


    1.) Richtlinien für An- und Beheizen der Wärmedachse mit Holzkohle und Schwelkoks:


    Für Wärmedachse gilt folgende Gebrauchsanweisung:


    „Bei Inbetriebnahme bedeckt man zunächst den Rost mit vorher angeglühter Holzkohle oder Schwelkoks und füllt dann auf. Gutes Durchglühen wird durch Schlenkern des Ofens erreicht. Drahtgriffe dienen nach Herunterklappen bis zum Einrasten als Füße."


    Klagen über schlechtes Brennen von Schwelkoks sind auf unzureichendes vorheriges Anglühen zurückzuführen.


    Ferner ist zu beachten:


    Unterluftschieber zum Anheizen öffnen. Nachschütten, bevor die Glut heruntergebrannt ist. Steht ausreichend Holzkohle zur Verfügung, Mischung mit Schwelkoks zu gleichen Teilen.


    Holzkohle gelangt in den nächsten Tagen im beschränkten Umfang zur Verteilung. Sie ist ausschließlich für Wärmedachse zu verwenden. Wegen des geringen Nachschubes an Holzkohle ist diese durch Selbstmeilerung herzustellen.


    IVe


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    ich habe hier noch eine Anleitung zur Herstellung von Holzkohle.


    Wehrmachtlexikon wenn es woanders besser passt, bitte verschieben. Danke


    Gruß

    Antje


    —-


    Armee-Oberkommando 2

    O.Qu./Qu.2/A.-Wi-Fü/IVa,II/U


    Ortsunterkunft, den 03.06.1944


    Anleitung zur behelfsmäßigen Herstellung von Holzkohle in Erdgruben


    Zur Verkohlung wird eine Erdgrube 1,5 m tief, oben 1 m im Quadrat und in glockenförmiger Erweiterung bis zu einer Grundfläche von 1,6 m im Quadrat ausgehoben. (Siehe anhängende Skizze).


    Zur Beschickung der Grube wird 1 rm Holz in den Stärken von 8 - 16 cm benötigt. Stärkere Rundhölzer sind zu spalten.


    Es lassen sich alle Holzarten verkohlen, wobei Eichenholz die beste Ausbeute ergibt. Unbedingt notwendig ist, dass mindestens 1/3 des Holzes trocken ist. Das trockene Holz darf höchstens 0,5 m, das grüne bis zu 1 m lang sein.


    Die Grube wird zunächst unten und an den Seiten mit dem trockenen Holz in lockerer Schichtung ausgelegt und angezündet. Wenn das Holz gut brennt, wird das grüne Holz locker darauf geschichtet. Damit das ganze Holz anbrennt, bleibt der Meiler 1 - 1,5 Tage offen. Dann wird 20 cm unter der Erdoberfläche eine schwache Knüppellage eingelegt und mit Erde vollends abgedeckt, so dass kein Rauch durchkommt und auch keine Luft mehr in die Grube eindringen kann.


    Nach weiteren 6 - 7 Tagen ist das Holz verkohlt.


    Anhang: Skizze zur Herrichtung der Erdgrube


    Quelle: germandocsinrussia

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    81. Infanterie-Division

    Abteilung Ib


    Divisions-Stabsquartier, den 29.11.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 75/42


    1. Verwaltungswesen


    Bau von Ziegelsteinöfen


    Alle im rückwärtigen Gebiet liegenden Truppen-Teile haben, soweit es irgend möglich ist, sofort mit dem Bau von Ziegelsteinöfen zu beginnen.


    Es können für diesen Zweck bei der Abteilung IVa in beschränktem Umfange Herdplatten, Ofentüren Ofenrohre und Ofenkniee angefordert werden.


    Die durch den Bau von Ziegelsteinen freiwerdenden Bunker- usw. Öfen sollen der fechtenden Truppe zur Verfügung gestellt werden.


    Zum 01. und 15. eines jeden Monats, erstmals zum 15.12.1942 sind der Divisions-Abteilung Ib die Zahl der Öfen zu melden, die abgegeben werden können.


    Für das Divisions-Kommando

    der erste Generalstabsoffizier


    ...


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    P.S. in diesem Zusammenhang möchte ich auf den nachfolgenden Beitrag hinweisen:


    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    81. Infanterie-Division

    Abteilung Ib


    Divisions-Stabsquartier, den 17.09.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung 60/42


    Erfahrungsbericht des Panzer-Pionier-Bataillons 59 über die Herstellung von Holzkohle


    Zum Brennen der Holzkohle ist Laubholz besser geeignet als Nadelholz. Außerdem muss das Holz möglichst ausgetrocknet sein, da frisches Holz schwer durchkohlt.


    Beim Bataillon wird der Meiler als Norm mit einer Menge von 9 rm gesetzt, sodass er eine Grundfläche von 5 m Durchmesser und eine Höhe von 3 m erreicht.


    Beim Setzen des Meilers werden dicht über der Erde 4 wagerechte Züge und in der Mitte des Meilers ein senkrechter Zug ausgespart. Danach erhält das in Kegelform gestapelte Holz einen Erdmantel, der am Fuß des Meilers etwa 60 cm stark ist und sich im oberen Viertel auf 30 cm Stärke verjüngt. Das obere Viertel und die Kuppel wird, bevor der Erdmantel darumgelegt wird, mit einer Flachsschicht bedeckt. Es wird dadurch verhindert, dass während des Kohleprozesses der Erdmantel einstürzt, da der Flachs den Erdmantel bindet.


    Nachdem der Erdmantel an den Meiler gelegt ist, erfolgt das Anbrennen. Die beiden in Windrichtung liegenden Züge bleiben offen, während die übrigen drei (die anderen wagerechten und der senkrechte) mit Erde zugedeckt werden. In die dem Wind zugekehrte Zugöffnung wird das Feuer gelegt. Der Rauchabzug erfolgt an der gegenüberliegenden Zugöffnung. Bei Windstille werden drei über der Erde liegende Öffnungen geschlossen und der Abzug in der Kuppel des Meilers geöffnet. Im Laufe eines Tages (etwa nach 5 - 8 Stunden) werden die Zugöffnungen verkleinert und zuletzt völlig geschlossen. Die Dauer des Kohleprozesses beträgt etwa 7 - 9 Tage.


    Während des Kohleprozesses sinkt der Meiler gleichzeitig ein. Dadurch werden seine Außenabmessungen ebenfalls kleiner. Bleiben während des Absinkens Beulen im Erdmantel, so ist das ein Zeichen dafür, dass das Holz an diesen Stellen nicht kohlt. In die Beulen sind daher kleine Zuglöcher zu stechen, damit die Luft durchziehen kann. Dadurch wird die Verkohlung des Meilers an diesen Stellen beschleunigt.


    Zeigen sich Risse im Erdmantel, müssen diese sofort verstopft werden, da das Holz sonst unter diesen Rissen verbrennt. Es ist daher notwendig, dass während der Meiler brennt, Tag und Nacht ein Mann den Erdmantel beobachtet. Während der Dauer des Kohleprozesses muss der Erdmantel feucht gehalten werden. Nach etwa 7 - 9 Tagen wird der Meiler aufgebrochen. Die teilweise noch glühende Kohle wird mit Wasser gelöscht.


    Die Dauer des Prozesses vom eingelagerten trockenen Holz bis zur endgültigen Fertigstellung der Kohle beträgt 15 - 17 Tage.


    Nach den beim Bataillon bisher gemachten Erfahrungen ist die Ausbeute des Holzes mit 50 % Holzkohle anzunehmen. 9 rm Holz ergeben demnach etwa 4 - 5 rm Holzkohle.


    Die fertiggestellte Holzkohle muss trocken gelagert werden. Von 5 Mann können etwa 5 Meiler laufend unterhalten werden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    Ebenfalls in diesem thread: Anleitung zur behelfsmäßigen Herstellung von Holzkohle in Erdgruben


    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    danke für Deinen interessanten Beitrag!

    Diese Information war für mich neu. Es ist schon sehr erstaunlich, was das deutsche Heer alles so in Eigenregie herstellen musste, bzw. besorgen musste!

    Gibt es weitere Beispiele für derartige Aktionen? Ich denke da beispielsweise an übergeordnete Seifenherstellung, Toilettenpapier etc.! ;)


    Gruß

    Horst