Kampfhandlungen 1945 bei Forst (Lausitz) an der Neiße

  • Hallo,


    Würde gern mehr über die letzten Kampfhandlungen in meiner Wohngegend erfahren.
    Ich wohne in Forst (Lausitz), direkt an der Neiße. Meine Urgroßeltern lebten bis zur Vertreibung
    in Teuplitz, nur wenige Kilometer von Forst entfernt.
    Konnte bisher nicht genau heraus finden, welche deutschen Truppenteile in die Kampfhandlungen
    an der Neiße bei Forst verwickelt waren.
    Gibt es vielleicht auch Kriegstagebücher über die Kämpfe Anfang 1945 an der Neiße!
    Soweit ich weiß war auf russischer Seite die 1. Ukrainische Armee an den Kämpfen beteiligt.



    MfG
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    wenn Du Dir den von Michael empfohlenen Thread angeschaut hast, bekommst Du auch schon einmal einen groben Überblick über mögliche Literatur für die Dich interessierende Begebenheiten im Zusammenhang mit den Kämpfen um Forst. Zumindest wird deutlich, welche größere dt. Truppenverbände sich zu dieser Zeit an der Neiße bzw. in der Umgebung von Forst befunden haben. Manchmal ist es eine mühselige Suche, aber was hilft es. Auf den Gedankenaustausch darüber bin ich gespannt.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Matthias,
    Fernleihe ist eine gute Alternative, wenn nicht alle Bücher käuflich erworben werden sollen. Auch über Eurobuch.com läßt sich mitunter für relativ wenig Geld antiquarisch einiges erwerben.


    MfG Wirbelwind

  • Heeresgruppe Mitte


    Tagesmeldung vom 14.02.1945


    Im Raum westlich des Bober stieß der Feind südlich an Sommerfeld vorbei mit Panzerspitzen bis zur Lausitzer Neiße beiderseits Forst vor.


    Tagesmeldung vom 15.02.1945


    Zwischen Forst und Guben wurde die von schwachen eigenen Kräften gesicherte Neiße von 2 Panzern und 200 Mann überschritten. Eigener Gegenangriff schlug noch nicht durch.


    Tagesmeldung vom 21.02.1945


    In Oberschlesien und Niederschlesien wurden starke Feindangriffe abgewehrt. Im Raum Lauban ist die Lage gespannt. Die 4. Panzer-Armee wird nunmehr nach Scheitern des Versuches, eine feindliche Armee einzukesseln, hinter die Neiße auf die Front Lauban - Forst - Guben zurückgenommen.


    Damit gehen die großen Gebiete von Kohlfurt, Neuhammer, Sagan, Sorau, Sommerfeld und Crossen verloren. Mit baldigem Großangriff des Russen über die Lausitzer Neiße zur Gewinnung des Kohlengebietes von Senftenberg muß gerechnet werden.


    Quelle: Die geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtfühung von K. Mehner


    weiteres folgt........


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    von 02.03.-06.03.45 schloss sich ja da unter anderem die erfolgreiche Befreiung von Lauban durch die Wehrmacht an. Unter anderem kämpfte da auch Einheiten des Panzerkorps ,,Großdeutschland", die später auch den Angriff der 1- Ukrainischen Front an der Neiße abwehren sollten. Ohne nun genaue Gefechtskarten zu besitzen, gehe ich davon aus, dass Einheiten des PK,,GD" auch in die Kämpfe um Forst verwickelt waren.Ebenso Einheiten der 10. SS-Panzerdivision ,,Frundsberg". Remer mit seiner Führer-Begleit-Division befand sich ebenfalls in der Gegend, ehe er mit Harmels ,,Frundsberg" und Jolasses 344. ID den Ausbruch aus dem Spremberger Kessel wagte. Andere Einheiten an der Neißefront waren unter anderem die 21. PD, Panzergrenadierdivision ,,Brandenburg", Fallschirmjäger-Panzerkorps ,,HG".


    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    Danke für Eure Antworten.
    Bin dabei einige Informationen auszuwerten.
    Scheint Anfang 1945 an der Neiße im Gebiet Forst
    sehr Chaotisch gewesen zu sein. Habe auch was gelesen,
    von 25. Pz.Div. und 36. SS Div. Dirlewanger.


    MfG
    Matthias

  • Hallo zusammen,


    ich empfinde es immer als sehr schwierig bei entsprechenden Nachforschungen über einen Ort zu kommen. Eine Suche über Einheiten gestaltet sich oftmals deutlich leichter aber schauen wir mal weiter:


    Tagesmeldung vom 24.02.1945


    In Niederschlesien und der Lausitz kam es zu harten Einzelkämpfen in den Räumen Löwenberg, Lauben, Forst und Guben.


    Quelle: Die geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtfühung von K. Mehner


    weiteres folgt........


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich auch eine direkte Textpassage im KTB des OKW gefunden.
    zum 24.2.1945


    Heeresgruppe Mitte:
    .... Bei Goldberg drückte die 10. Panzer-Division den Feind zurück. Zwischen Löwenberg und Lauban feindlicher Druck. Nördlich davon kam der eigene Angriff nicht vor. Bei Muskau wurde der Feind abgewiesen. In Forst drang der Feind ein; wurde dann aber wieder heraus gedrängt. Zwischen Forst und Guben besteht noch ein feindlicher Brückenkopf. Bei Guben wurde der Feind abgewiesen, ebenso bei Glogau.


    Gruß Ulf


    Quelle: Kriegstagebuch des OKW Teilband 2
    Percy E. Schramm

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo,
    noch eine kurze Berichtigung zu meinem letzten Beitrag. Korrekterweise lautet die Bezeichnung ,,Fallschirmpanzerkorps ,,HG", auch wenn in diesem Truppenverband sicherlich Fallschirmjäger gekämpft haben.


    Was die SS-Sturmbrigade ,,Dirlewanger" betrifft, so erhielt diese am 02.02.1945 den Befehl aus der Slowakei zur bedrängten 9. Armee zu verlegen. Am 12.02.1945 erreichte sie Guben und wurde sofort dem Divisionsstab z. B. V. Matterstock im 40. Panzerkorps unterstellt. Matterstock teilte die Sturmbrigade in einzelne Kampfgruppen auf. Teile der Sturmbrigade verteidigten gemeinsam mit Teilen des Panzer-Grenadier-Ausbildungs-u. Ersatz-Regiments ,,Großdeutschland" unter Major Theermann sowie mit der Brigade z. b. V. 100 (Oberts Berger) am 22.02.45 Guben. Am nächsten Tag konnte die Rote Armee auch in Forst eindringen und versuchte, zwischen Guben und Forst einen Brückenkopf über die Neiße zu bilden. Dieser konnte kurzzeitig eingedrückt werden, wurde aber kurz darauf erneut gebildet. In Forst und Guben kam es zu heftigen u. wechselhaften Straßenkämpfen. (Quelle: Die SS-Sturmbrigade ,,Dirlewanger" v.R. Michaelis). Die Sturmbrigade ,,Dirlewanger" wird auf Befehl Hitlers am 14.02.45 zur 36. Waffen-Grenadier-Division der SS aufgestockt.Im März 45 soll dieser Truppenverband auf dem SS-Truppenübungsplatz in Jamlitz formiert werden. Am 17.03.45 löste die 36. Waffen-Grenadier-Division der SS die 72. Infanterie-Division zwischen Horno und Forst ab. Das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 73 bezog Stellungen zwischen Sacro und Forst.
    Wichtiger Hinweis, da die Aufstellung besagter 36. SS-Division wegen fehlender Truppenteile nicht abgeschlossen werden konnte, wurde sie in den Gliederungen bis Kriegsende nur als Kampfgruppen geführt.


    Am 19. April besetzten die sowjetischen Truppen nach heftigen Kämpfen mit Teilen der Kampfgruppe/36. Waffen-Grenadier-Division der SS und der 342. Infanterie-Division Forst. Hierbei gerieten rund 1000 deutsche Soldaten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. (Quelle: ebenda)
    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    Danke Euch allen, sehr interessante Informationen.
    Wie sah denn die Lage um Teuplitz, Triebel und Pförten Anfang 1945 aus?
    Gab es da keine Gegenwehr von deutscher Seite.
    Meine Urgroßeltern wurden im Februar 1945 aus Teuplitz von
    den Russen nach Sorau verschleppt.


    MfG
    Matthias

  • Hallo zusammen,


    @Uwe danke für die Richtigstellung, ich habe diesen Text so übernommen.


    weiter aus dem KTB:


    Lagebuch 25.2.45


    Heeresgruppe Mitte
    Bei Strehlen geringe Tätigkeit, dabei Einbrüche des Feindes, ebenso zwischen Jauer und Goldberg. Die 10. Panzer-Grenadier-Division drang nicht durch. Bei Lauban führte der Feind einen Gegenangriff nach Süden. In Lauban selbst Kämpfe. Nach neuerer Meldung soll die Stadt wieder feindfrei sein. Bei Muskau wurde der Feind abgewiesen; bei Forst Kämpfe am Stadtrand. Zwischen Forst und Guben kamen eigene Angriffe voran.


    Tagesmeldung vom 26.02.1945


    In Schlesien verhielt sich der Feind ruhiger wie an den Vortagen. Feindangriffe am Zobten-Gebirge, bei Jauer und Lauban wurden abgewiesen. Den eigenen Brückenkopf bei Forst über die Lausitzer Neiße konnte der Feind einengen, während es uns gelang, den Feindbrückenkopf südwestlich Guben voll zu bereinigen.


    Lagebuch 26.2.45


    Heeresgruppe Mitte
    Fortgang der Kämpfe an den bisherigen Brennpunkten (nördlich Zobten, südlich Goldberg und bei Lauban) ohne wesentlichen Erfolg des Feindes. Auf dem Westufer der Lausitzer Neiße. Vernichtung zweier feindlicher Brückenköpfe. Abwehr an den Stadträndern von Forst und Guben.


    Lagebuch 27.2.45


    Heeresgruppe Mitte
    Bei Schwarzwasser wurde der feindliche Brückenkopf eingeengt. Am Zobten-Massiv wurde der Feind abgewiesen. .....


    An der Front von Zobten an nach Nordwesten weitere Abwehr; dabei Kämpfe in Lauban. In Forst wurde die HKL verbessert; in Glogau gleiche Lage.


    es folgt weiteres....


    Gruß Ulf


    Quelle:
    Kriegstagebuch des OKW Teilband 2 Percy E. Schramm
    Quelle: Die geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtfühung von K. Mehner

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Nachtrag:


    weiter aus dem KTB


    Tagesmeldung vom 28.02.1945


    In Schlesien wurden am Zobten und im Raum Lauban - Görlitz heftige Feindangriffe abgeschlagen. In Lauban wird gekämpft.


    Lagebuch 28.2.45


    Heeresgruppe Mitte
    Bei Schwarzwasser Verbesserung der eigenen Stellung. Fortgang der Kämpfe am Zobten und am Südrand von Breslau. Verbesserung der eigenen Stellung bei Goldberg. Kämpfe in Lauban und in Forst. Zwischen Forst und Guben bildet der Feind wieder Brückenkopf.


    Lagebuch 1.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    Bis zum Mittelabschnitt Ruhe. Weiterer Druck im Raum von Lauban und Guben. Der Kommandant in Glogau hat 3 Kampfschulen eingerichtet.


    Lagebuch 2.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    Ein voller Abwehrerfolg im Raum Strehlen. Im Raum von Lauban eigene Panzer Vorstöße in Richtung Lauenburg, um die Eisenbahn-Transversale in Schlesien freizukämpfen und in den feindlichen Schwerpunkt hinein zustoßen. Gegenangriffe heute früh wurden abgewiesen. Im Nordostteil von Guben Kämpfe. Westlich Breslau legt der Feind einen Flugplatz an, was von der Besatzung als bedenklich gewertet wird.


    Lagebuch 3.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    Erfolgreiche Abwehr beiderseits Zobten. Bei Lauban eigener Geländegewinn.


    Lagebuch 5.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    Bei Rosenberg eine Verbesserung der eigenen Linie, so daß der Einbruch fast bereinigt ist. An der Nordfront von Breslau verstärkte sich der Feind; das Landen von Transportmaschinen wurde beobachtet. Im Raum Lauban wurden weitere Fortschritte gemacht, ebenso an der Straße nach Bunzlau. Auch nördlich Guben hat sich die Lage verbessert. In Glogau wurden Einbrüche bereinigt.


    Lagebuch 6.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    Der Einbruch an der Straße Rosenberg ... wurde bereinigt. Nördlich Breslau weitere Verstärkung des Feindes. In der Nacht 50 Versorgungsflugzeuge. Am Zobten Ruhe. Im Raum Goldberg Umgruppierung; feindlicher Gegenangriff gegen eigene Flanken; durch eingreifen weitere Verbände Fortschritte. Dabei gelang die Umklammerung einer feindlichen Kräftegruppe der 3. Garde-Panzer-Armee, in der noch 40 - 60 Panzer angenommen werden. In Lauban selbst Kämpfe; nördlich Forst bildete der Gegner einen Brückenkopf.


    es folgt weiteres....


    Gruß Ulf


    Quellen:
    Kriegstagebuch des OKW Teilband 2 Percy E. Schramm
    Quelle: Die geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtfühung von K. Mehner

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Micha,


    ja macht Sinn Danke.


    Hallo Matthias,


    dazu kann ich dir nichts genaues sagen, es werden dort sicherlich Deutsche Einheiten gewesen sein. Bis zu dem Zeitpunkt als die Frontlinie sich an der Neiße gebildet hat. Möglich ist ja das deine Urgroßeltern in Teuplitz geblieben sind als die Front zurück verlegt wurde, und die Russen als der Ort Kampfgebiet wurde die Einwohner vertrieb. Haben sie den Krieg überstanden?


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Nachtrag:


    weiter aus dem KTB:


    Lagebuch 7.3.45


    Zuführungen in den Osten vom 12.1. - 1.3.45
    Endziel: 42 Verbände ( vom 1.3. noch weitere Verbände vorgesehen). Bis 12.2. zugeführt 33 Verbände, und zwar

    • von der Heeresgruppe Kurland: 10. Verbände, davon 9 zur Heeresgruppe Weichsel: 83. Infanterie-Division, 4. Panzer-Division, 32. Infanterie-Division, 227. Infanterie-Division, SS Panzer-Division " Nordland ", SS Panzer-Division " Nederland ", 389. Infanterie-Division, 281. Infanterie-Division, 93. Infanterie-Division. (zur Heeresgruppe Nord) 215. Infanterie-Division.
    • vom AOK 20 aus Norwegen 3 Verbände, nämlich 163. Infanterie-Division, 199. Infanterie-Division, 169. Infanterie-Division
    • vom OKM von der Nordseeküste 1 Verband: 1. Marine-Division (früher Marine-Schützen-Division)
    • vom SS Führungs-Hauptamt 4 Verbände: 18. SS Panzer-Grenadier-Division, SS Division " 30. Januar ", 31. SS Freiwilligen-Grenadier-Division und 37. SS Kavallerie-Division (diese zur Heeresgruppe Süd
    • vom BdE 6 Verbände: Division " Kurmark ", " Döberitz " und " Berlin ", 275. Infanterie-Division, Panzer-Division " Jüterbog " und Panzer-Division " Schlesien ". Ferner nach dem 1.3. befohlen: 600. Infanterie-Division (russ.) und Panzer-Division " Müncheberg ".
    • vom OB West 10. Verbände; zur Heeresgruppe Weichsel: 712. und 711. Infanterie-Division, 269. Volksgrenadier-Division, 25. Panzer-Grenadier-Division, 21. Panzer-Division, 10. SS Panzer-Division, Führer-Grenadier und Führer-Begleit-Division, 27. und 28. SS Freiwilligen-Grenadier-Division, ferner zur Heeresgruppe Süd: 4 Verbände (1., 2., 9., und 12. SS Panzer-Division)
    • vom OB Südwest: 3 Verbände zur Heeresgruppe Süd ( 356. Infanterie-Division. 16. SS Panzer-Grenadier-Division, ferner nach dem 1.3. befohlen: 715. Infanterie-Division)

    (Diese Auflistung habe ich so aus dem Buch übernommen und nicht überarbeitet!!!)


    Heeresgruppe Mitte
    ....... Bei Lauban sind die eigenen Kämpfe zum Abschluß gekommen. Der Frontbogen konnte geschlossen werden; jedoch konnte der Feind vorher im wesentlichen ausweichen. Es ist gelungen, die Bahn wieder freizukämpfen. Herausgezogen wird wegen seine Geländekenntnis dieses Raums von Stettin das Gen.-Kommando des XXXIX. AK.


    Lagebuch 8.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    .........Bei Ratibor ist heute ein eigener Angriff angelaufen. Bei Lauban is die Front nun geschlossen; 162 Panzer vernichtet, 10 eigene gingen verloren. Es wurden jedoch nur 176 Gefangene gemacht. Die Führer-Grenadier-Division wird nach Stettin verlegt. Die Führer-Begleit-Brigade bleibt im Raum Görlitz.


    Lagebuch 9.3.45


    Osten Gliederung zur Zeit:
    Heeresgruppe Süd: Panzer-AOK 2, Armeegruppe Balck (SS Panzer-AOK 6 und AOK 6), AOK 8
    Heeresgruppe Mitte: Armeegruppe Heinrici (AOK 17 und Panzer-AOK 1), Panzer-AOK 4
    Heeresgruppe Weichsel: AOK 9, Panzer-AOK 3, AOK 2
    Heeresgruppe Nord: AOK 4, Armee-Abteilung Samland
    Kurland: AOK 18, AOK 16 (OB jetzt General v. Vietinghoff)


    Heeresgruppe Mitte
    Im Brückenkopf von Ratibor Geländegewinn bis zu 4-5 km.


    Lagebuch 10.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    ... Bei Guben örtliche Kämpfe. .....


    Lagebuch 12.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    .... Der Nordrand von Guben ist wieder in eigener Hand. ....


    Lagebuch 15.3.45


    Heeresgruppe Mitte
    .... Abwehr bei Striegau und Guben. ....


    es folgt weiteres....


    Gruß Ulf


    Quellen:
    Kriegstagebuch des OKW Teilband 2 Percy E. Schramm
    Quelle: Die geheimen Tagesberichte der dt. Wehrmachtfühung von K. Mehner

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo zusammen,


    ich glaube jetzt haben wir einen Treffer für den:


    17.03.1945


    An diesem Tag übernahmen die Einheiten der 35. SS-Polizei-Grenadier-Division die Stellungen der 36. Waffen-Grenadier-Division der SS bei Guben, die ihrerseits die 72. Infanterie-Division zwischen Horno und Forst ablöste.


    Major Press, Führer des Grenadier-Regiments 124 erinnert sich:


    Vor Forst wurden wir (72. Infanterie-Division) von der SS-Sturmbrigade Dirlewanger abgelöst. Ich lernte etwa 8 Angehörige der Einheit Dirlewanger kennen.


    Die Grenadier-Regimenter wurden zunächst zum Ausbau von Panzersperren und Stellungen im Raum Jamno - Horno eingesetzt. Das Waffen-Grenadier-Regiment der SS 72 bezog den linken Divisionsflügel zwischen Horno und Naundorf, dass Waffen-Grenadier-Regiment der SS 73 zwischen Sacro und Forst. Die Artillerie-Abteilung befand sich zwischen Bohrau und Briesnig und der Divisionsstab lag in Weißagk. Die 36. als auch die 35. SS-Division wurden (da die Aufstellungen vor allem durch fehlende Truppenteile nicht abgeschlossen werden konnten), in den Gliederungen bis Kriegsende nur als Kampfgruppen geführt.


    Ende des Monats wurde das Generalkommando XXXX. Panzer-Korps, dem die geplante 36. Waffen-Grenadier-Division der SS seit Februar 1945 unterstanden hatte, zur 17. Armee verlegt und durch das Generalkommando V. Armee-Korps ersetzt. Dieses führte am 12. April 1945 die:


    - Kampfgruppe / 35. SS-Polizei-Grenadier-Division südlich Ratzdorf
    - 275. Infanterie-Division südlich Guben
    - 214. Infanterie-Division zwischen Taubendorf und Horno
    - Kampfgruppe / 36. Waffen-Grenadier-Division der SS bei Forst
    - 342. Infanterie-Division südlich Forst


    Vier Tage später begann die Operation der Roten Armee. Hierbei lagen die Schwerpunkte der Angriffe zunächst nördlich und südlich des V. Armee-Korps. Erst am 19. April 1945 wurde die Rote Armee hier offensiv und konnte noch am selben Tag nach starken Kämpfen mit Teilen der Kampfgruppe / 36. Waffen-Grenadier-Division der SS sowie der 342. Infanterie-Division Forst besetzen. Hierbei gerieten ca. 1000 dt. Soldaten in Kriegsgefangenschaft.


    Quelle: Die SS-Sturmbrigade Dirlewanger von R. Michaelis


    Gruß
    Michael