Kampfhandlungen 1945 bei Forst (Lausitz) an der Neiße

  • Hallo matthi57

    Noch ein Buch

    - Parole Heimat

    - Werner Kleine ( Stationen einer Flucht nach leipzig )

    Werner Kleine schildert die Stationen zwischen Rothenburg bis Forst (März-April) von nicht nachvollziehbaren Truppenverlegungen durch die deutsche

    Wehrmachtsführung . Umgliederungen fanden noch Anfang April in größerem Umfang statt.

    MfG April45

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich noch ein kleines Fundstück.

    Es ist eine Aktennotiz zur Luftaufklärung vom 15.4.1945 vor der Heeresgruppe Mitte.


    Artillerie Aufmarsch nach Luftaufklärung

    LB-Auswertung ergab

    • je Kilometer Front zwischen Penzig und Muskau etwa 4 Rohre
    • im Schwerpunkt Muskau - Triebel je Kilometer etwa 82 Rohre
    • zwischen Triebel und Neisse- Mündung etwa 13 Rohre.

    Gruß Ulf


    Quelle NARA T321R51

    Dateien

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf

    Danke erst mal. Nach Sichtung von poln. Unterlagen habe ich ein paar Karten gefunden , die die deutschen Truppenverlegungen ausgelöst haben. (1.Ukr.Front) in Richtung Forst belegen. Quellen sind: Domanski/Bautzen 1945 orginal, 38. leichte Artillerieregimentstan. Rzepzki.

    Die für die 13. Armee eingefügte 2.pol. Armee in den Frontabschnitt um Rothenburg (Neiße) war besser ausgerüstet als sowj. Truppenverbände .


    Dieses konnte aber die Erfahrung von sowj.Einheiten und deren Führungsqualitäten nicht ersetzen,was später zu hohen Verlusten in der Nebenangriffsrichtung führte. Das Einführen der 13. Armee in die Hauptangriffsrichtung bei Forst ,verstärkte das truppenmäßige und materielle Überlegenheit noch zusätzlich, was später zum Kessel der 9. Armee und die Einschließung von Berlin führen sollte. Auf der markierten poln. Karte habe ich Tiger-Bewegungen in Lodenau Anfang April eingezeichnet.


    Nach meinen Nachforschungen existiert heute noch dort eine große Reparaturwerkstadt für schwere Fahrzeug/ Landtechnik . Der Sohn des dortigen Inhabers erzählte mir , das die Werkstadt auch schon vor dem Krieg bestand. Rothenburg war damals Kreissitz.


    Da wären wir wieder bei meinem Lieblingsthema Panther/Wietersheim und Tiger HG ???

    Gibt es Aussagen ,wie das Verhältnis der einzelnen Waffengattungen/Verbänden in den letzten Kriegswochen untereinander waren ?

    MfG Uwe


    Quellen: Domanski/Bautzen 1945

  • Hallo,


    was mich ein wenig stutzig macht, ist der Begriff der Neißemündung in dem Dokument von Ulf. Diese befindet sich doch bei Ratzdorf. Dort fließt die Lausitzer Neiße in dir Oder. Auf was beziehen sich die Angaben?

    War Rothenburg nach dem II. WK nicht sowjet. Militärstandort? Mir ist noch ein Flugplatz in Erinnerung.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    Ja in Rothenburg war laut Wiki ein Flugplatz für die Russen geplant und 1954 in Betrieb genommen.

    Rein von der Reihenfolge der Auflistung her Penzig - Muskau - Triebel - Neisse Mündung , kann das mit Ratzdorf gut passen.


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf,


    danke für die Bestätigung. Was die Neißemündung anbelangt, so liegt diese zwischen Guben und Eisenhüttenstadt. Also ein ganzes Stück weg von Forst und natürlich noch weiter weg von Bad Muskau. Das hat mich dann doch etwas im Zusammenhang mit dem Thread-Thema irretiert.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    Ja da hast du recht. Mein Fundstück bezog sich halt auch auf die Erwähnung zu Muskau und damit auch auf Forst.


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf,

    im weitläufigen Sinne hat das ja alles irgendwie mit den Kämpfen an der Neißefront zu tun und die Anzahl der Rohre auf sowjetischer Seite ist ja keinesfalls uninteressant.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen ,

    die Luftaufklärung beschreibt den Abschnitt der 4. Panzerarmee . Die sowj. und poln. Artilleriestellungen , laut Aktennotiz, geben in keiner Weise die tatsächliche Artilleriedichte wieder. In den geplanten Durchbruchsabschnitten war die Anzahl von Mörsern und Geschützen bei weitem viel höher.


    Die mobilen Reserven mit den erheblichen Munitionsbeständen waren jederzeit einsetzbar. Ich habe eine Zeitzeugen eines deutschen Verbandes befragt, und Dieser schilderte einen deutschen Gegenangriff mit Artillerieunterstützung. Durch Munitionsmangel, musste jeder Artillerieeinsatz von übergeordneten Stäben genehmigt werden. In Seinem Fall wurden 8 Schuss !!! pro Geschütz freigegeben. Rückwertige Feuerstellungen wurden ungern frühzeitig enttarnt, was meisten zu derer Vernichtung führte. Deshalb war es kaum möglich, am 15.04.1945, schon am westlichen Neißeufer errichtete kleine Brückenköpfe zu bereinigen.


    Die 3. Gardepanzerarmee verfügte Anfang April im Bereitstellungsraum Forst allein über 600 Panzer /Sturmgeschütze und über 400 Geschütze/Mörser unterschiedlichster Kaliber. Dem hatte die 4. Panzerarmee nichts vergleichbares entgegenzusetzen. Das Resultat daraus ist bekannt.


    MfG Uwe/April45


  • Hallo!


    Abschrift und Bearbeitung!


    Gefechtsbericht des II./Grenadier-Regiments 698 vom 21.03.1945 - 31.03.1945


    Datum / Uhrzeit Darstellung der Ereignisse
    Das Bataillon an der Neiße in Forst eingesetzt.
    5. Kp. in Stellung der Neiße entlang.
    6. Kp. in Brückenkopf Forst - Berge.
    7. Kp. Reserve.
    1. Zug als Eingreif-Reserve im Brückenkopf, der
    2. in der Nähe des Btl.Gef.St. (betreibt Ausbildung)
    3.45 Bei 6. Kp. feindlicher Spähtrupp in Stärke 6-8 Mann eingebrochen.
    4.15 Feind zurückgeschlagen. Verluste:
    Einzelverkehr zwischen Jähnsdorf und Gut Berge.
    Tagsüber schwache Artillerie-Tätigkeit. In den Morgenstunden feindliche Luftaufklärung.
    22.03.1945
    10.00 - 14.30
    20.00 - 21.00
    Vormittags eigene Fliegeraufklärung.
    Feindflieger über eigener HKL und Stadt.
    Greift feindlichen Stoßtrupp an, wird abgewiesen.
    5. Kp. 3 Scharfschützenabschüsse, 6. Kp. 2 Scharfschützenabschüsse.
    24.03.1945 Heftiges Granat-Werfer, M.G. und M.Pi.-Störungsfeuer.
    Tagsüber rege feindliche Luftaufklärung. Schanzarbeiten des Feindes bei Gut Berge und Jähnsdorf.
    6. Kp. einen Scharfschützenabschuß.
    25.03.1945
    14.00 und 17.30
    Feindliches Störungsfeuer von Artillerie, Granat-Werfer und Pak im gesamten Btl.Abschnitt.
    6. Kp. 2 Scharfschützenabschüsse.
    Meldeverkehr zwischen Gut Berge und Jähnsdorf.
    Nachmittags feindliche Luftaufklärung.
    2 T34 südlich Jähnsdorf gesichtet.
    26.03.1945
    4.30 - 5.00
    7.40
    Starker Feuerüberfall von M.G. Granat-Werfer auf rechten Flügel des Btl. Starkes schweres Granat-Werfer-Feuer auf Fabrikgelände.
    Bei großem Neißebogen nebelt sich Gegner ein.
    Tagsüber nur vereinzeltes M.G. und Gewehrfeuer.
    27.03.1945
    10.20, 15.15, 15.50
    Lage des Btl. unverändert.
    Tagsüber nur geringes Störungsfeuer.
    3 Scharfschützenabschüsse.
    Fdl. Aufklärer über dem Brückenkopf und Stadt.
    28.03.1945
    4.00 - 5.00
    Normales Störungsfeuer des Nachts.
    Im linken Flügel des Btl.-Abschnitts Schanzarbeiten hörbar.
    Tagsüber Granat-Werfer-Störungsfeuer. Geringe feindliche Lufttätigkeit.
    4 Scharfschützenabschüsse.
    Lt. Metzen, bisheriger Adjutant, wird durch Lt. Kapol abgelöst. Lt. Metzen wird zur NA 342 versetzt.
    29.03.1945
    7.30 - 17.30
    Lage des Btl. unverändert. Nachts Störungsfeuer durch schwere und leichte Inf.-Waffen.
    Meldetätigkeit von Gut Berge nach Jähnsdorf und zurück.
    Tagsüber Granat-Werfer- und Artillerie-Störungsfeuer.
    6 Kp. 2 Scharfschützenabschüsse.
    30.03.1945
    0.00 - 1.00
    Sehr lebhafte Feuertätigkeit beim linken Nachbarn.
    Eigene lebhafte Luftaufklärung.
    6. Kp. 3 Scharfschützenabschüsse.
    20.30 Eigener Spähtrupp Auftrag: Aufklärung. Wegen, Minen und starkem Beschuss zurückgezogen.
    22.00 - 24.00 Lebhaftes Störungsfeuer, m.Gr.W.-Feuerüberfälle auf Brückenkopf.
    31.03.1945
    16.05
    Geringes feindliches und eigenes Störungsfeuer von schweren Waffen, geringe Luftaufklärung des Gegners.
    Rege Meldetätigkeit zwischen Jähnsdorf und Berge.
    6. Kp. 1 Scharfschützenabschuß.


    Munitionsverbrauch vom 17.03.1945 - 31.03.1945


    Art Menge
    B-Patrone 270
    SS o.L. 77.935
    Pistole 38 3.167
    Sturmgewehr 14.260
    Stielhandgranate 100
    Eihandgranate 588
    Volkshandgranate 75
    Faustpatrone 70
    Leuchtpatrone 340
    Gew.Spreng-Granate 464
    Gr.Gew.Pz.Granate 64
    Wurfgranate 8cm 127
    S m K L 3.560
    Eihandgranate (russisch) 20


    Offizier-Stellenbesetzung des Btl.


    Dienstgrad/Dienstrang Name
    Hauptmann, Btl.-Führer Rehm
    Leutnant, Btl.-Adjutant Metzen
    Leutnant, Btl.-Adjutant (s. 28.03.45) Kapol
    Leutnant, Ordonnanz-Offizier Woldert
    Oberleutnant, Stellungsbau.-Offz. Gehlhar
    Oberzahlmeister, Btl.-Zahlmeister Kurschus
    Ass.-Arzt, Truppen-Arzt Sättler
    Leutnant, Führer 5. Kp. Hildenbrand
    Leutnant, Führer 6. Kp. Schneider
    Leutnant, Führer 7. Kp. Scheurich

    (verwundet am 06.04.1945)
    Leutnant, Führer 7. Kp. Homann
    Oberleutnant, Führer 8. Kp. Birkau


    Personelle Verluste in der Zeit vom 21.03.1945 - 31.03.1945


    Verluste Unteroffiziere Mannschaften Volkssturm
    gefallen 2 5 -
    verwundet 4 17 2
    vermißt - - -


    Kampf-Stärken


    Datum Offiziere Unteroffiziere Mannschaften Volkssturm
    21.03.1945 9 48
    266 138
    31.03.1945 9 47 282 131


    Tagesstärken


    Datum Offiziere Unteroffiziere Mannschaften Volkssturm
    21.03.1945 10 66

    319 169
    31.03.1945 10 67 331 63

    Plus 11 Freiwillige.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: