23. Panzer-Division - 1945

  • Hallo Michael,


    ich bin mir nicht sicher, ob meine Frage hier hineinpasst. ich habe in einem anderen Thread ebenfalls den Verlauf der 23.PD, insbesondere 126. Panzer-Grenadier-Regiment verfolgt und hier im Forum sehr hilfreiche Informationen erhalten. Danke dafür!
    Die verfügbaren Informationen aus NARA-Rolls enden allerdings mit Ende 1943.


    Mein Großvater hat im 126. PGR als Kradmelder gedient und ist am 16.08.1945 heimgekehrt (Burgenland, Österreich).


    Ich bin derzeit auf der Suche nach Detailinformationen über den Verlauf der Marschroute von der Reichsgrenze ab März 1945 bis zur Kapitulation im Mai 1945 sowie nach Informationen über die Zeit nach der Kapitulation, der Internierung der 23. PD und der Freilassung. Im Buch von E. Rebentisch habe ich gelesen, dass die Freilassung der letzten Soldaten bereits Mitte Juni 1945 abgeschlossen gewesen wäre.
    Mein Großvater ist Mitte August 1945 zu Hause angekommen. Im Wehrpass ist leider kein Eintrag über die Entlassung vermerkt. Gibt es hierzu Quellen, Informationen?
    Danke und liebe Grüße,
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    schön mal wieder von dir zu lesen. Ich habe jetzt mal deine Frage in den anderen Bereich verschoben.

    Ich bin derzeit auf der Suche nach Detailinformationen über den Verlauf der Marschroute von der Reichsgrenze ab März 1945 bis zur Kapitulation im Mai 1945 sowie nach Informationen über die Zeit nach der Kapitulation, der Internierung der 23. PD und der Freilassung. Im Buch von E. Rebentisch habe ich gelesen, dass die Freilassung der letzten Soldaten bereits Mitte Juni 1945 abgeschlossen gewesen wäre.

    Ich kann dir nicht versprechen, dass mehr Infos finden kann als in der Chronik zur Division zu lesen sind aber ich kann es gerne mal versuchen. Bevor ich aber damit starte möchte ich dich bitten, die dir vorliegenden Inhalte hier einzustellen.


    Nur so kann eine Doppelarbeit vermieden werden.


    Gruß
    Michael

  • Habe lediglich die Infos aus der Chronik von E. Rebentisch sowie aus nachstehender Zeitschrift verfügbar
    http://www.lechner-forschungsg…zeitschrift/1999_2_3A.pdf


    Wie erwähnt, suche ich nach weiteren Informationen im Zusammenhang mit der Internierung und der anschließenden Entlassung der Soldaten des 126. Panzer-Grenadier-Regiments bzw. der 23. Panzerdivision.


    Ende Februar bis Mitte April 1945:


    Mit Überschreitung der Reichsschutzstellung durch russische Truppen der 6. Armee am 29.03.1945 bei Klostermarienberg, Burgenland, hat der Krieg auf österreichischem Boden begonnen. Zuvor hatte die voranrückende russische Armee die Einheiten der Wehrmacht, darunter die 23. PD, vor sich hergetrieben. Am 15. April 1945 marschierten sowjetische Soldaten in Radkersburg ein. Die deutschen Truppen zogen sich in der Folge nach Oberradkersburg/Gornja Radgona zurück. Beim Rückzug sprengten sie die Eisenbahn- sowie die Straßenbrücke über die Mur.


    Mitte April/8. Mai1945:


    Die 23. Panzerdivision bzw. das ihr unterstellte 126. Panzer-Grenadier-Regiment war noch Mitte April in der Oststeiermark bei Radkersburg eingesetzt, ein Rückzug in Richtung Westen wurde zunächst abgelehnt. Erst am 8. Mai, nachdem die bedingungslose Kapitulation der gesamten Wehrmacht für den 9. Mai verkündet worden war, wurden Verhandlungen mit der Sowjetarmee bezüglich eines Waffenstillstandes aufgenommen. Der Waffenstillstand trat am 8. Mai um 22.00 Uhr in Kraft, die Kapitulation vor der russischen Armee sollte am nächsten Tag um 8.00 Uhr folgen. Doch die dazwischen liegende Zeit wurde dazu genützt, um die Absetzbewegung nach Westen einzuleiten.


    Der Großteil der Division zog über Twimberg, Judenburg und Murau in Richtung Tamsweg.


    Am 9. und 10. Mai kam es noch zu Angriffen sowjetischer Schlachtflieger, die Angriffe hörten jedoch auf, nachdem die britischen Sperren passiert worden waren.


    Ab dem 10. Mai sammelte sich die Division im Raum St. Andrä-Mauterndorf. Die letzten Truppenteile erreichten den Internierungsraum am 12. Mai. Einige Regimenter der 23. Panzer-Division waren nicht in den Lungau gezogen, sondern setzten sich weiter nördlich ab und wurden bei Mauerkirchen (OÖ) von den Amerikanern interniert. Sie wurden bis zum 9. Juni entlassen.


    Die im Lungau festgehaltenen Teile der Division lagerten bis zum 14. Juni 1945 im Raum St. Andrä-Mauterndorf, da der Tauern von den Amerikanern gesperrt worden war.


    Jene Soldaten, deren Heimat in russischem Besatzungsgebiet liegt, wurde empfohlen, vorerst andernorts unterzukommen. Dies könnte ein Grund sein, warum mein Großvater eben erst am 16.08.1945, also etwa 2 Monate nach Freilassung der 23. Panzer-Division zu Hause im Burgenland angekommen ist (etwa 300 km Wegstrecke Tamsweg/Mauterndorf-Heimatort).


  • Hallo Bummerl0402,


    mein Opa war Schreiber im Stab der 23. Panzerdivision. Folgendes habe ich in seinem Wehrpass gerade gefunden, ist jetzt nicht super detailliert aber vl besser als nichts.


    Er ist, soweit ich weiß, aus der Internierung in Tamsweg ausgebüchst und hat mit einem Kameraden die Tauern überquert (nur nachts), um seine Frau (meine Oma) im Raum Gmunden zu sehen.


    Was ich gerne wüsste: Er hat am 9.10.1944 das EK II bekommen, kann man irgendwo erfahren, wofür? Von meiner Verwandtschaft weiß das keiner.


    lg
    PzGrenLuke


    Quelle: privat

  • Hallo PzGrenLuke,


    erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Er hat am 9.10.1944 das EK II bekommen, kann man irgendwo erfahren, wofür? Von meiner Verwandtschaft weiß das keiner.

    Wenn du Glück hast, könnte im BA noch etwas liegen:


    In der Abteilung Militärarchiv sind in folgenden Beständen Unterlagen zu Ordensverleihungen sowie einzelne Verleihungsvorschläge zu finden:


    RH 7 - OKH / Heerespersonalamt
    RW 59 - Personalverwaltende Stellen der Wehrmacht


    Bei den Verleihungslisten handelt es sich um die Verleihungen zum Eisernen Kreuz (EK) und zum Kriegsverdienstkreuz (KVK). Hierbei dürften die Verluste relativ gering sein. Bei den Verleihungslisten zum Eisernen Kreuz gingen jedoch infolge von Auslagerungen folgende Listen verloren: vom Polen-, Norwegen-, West- und Balkan-Feldzug sowie vom Ost-Feldzug der Infanterie-Divisionen 1 bis 132 bis zum Sommer 1943.
    Die Verleihungslisten können aufgrund der in ihnen enthaltenen Personendaten zumindest teilweise als Ersatz für die verlorenen gegangenen Stammrollen herangezogen werden. Da es im Gegensatz zum Kriegsverdienstkreuz beim Eisernen Kreuz keine festgesetzten Verleihungstermine gab und die Listen monatlich aufgestellt wurden, erscheinen in den EK-Verleihungslisten auch nur kurzzeitig unterstellt gewesene Einheiten.


    siehe auch:
    https://www.bundesarchiv.de/DE…g-orden-ehrenzeichen.html


    Gruß
    Michael


    PS: Ich habe mal bei deinem Anhang eine Quellenangabe nachgetragen.

  • Hallo PzGrenLuke,


    vielen Dank für deine Nachricht und die Marschroute. Ich schließe inzwischen auch nicht aus, dass mein Opa irgendwo am Weg zwischen Ungarn und Tamsweg ausgebüchst ist, allerdings ist er erst am 16.8.1945 zu Hause angekommen...
    Kannst du noch weitere Details aus dem Wehrpass deines Opas hier einstellen? Im Anhang stelle ich den Auszug aus dem WP meines Opas ein. Es sind hier allerdings keine geographischen Angaben vermerkt...


    Mein Opa hat das EK II am 18.06.1944 bekommen. Wofür genau wissen wir leider auch nicht.


    Danke und liebe Grüße
    Klaus


    Quelle: privat

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt mal (zur besseren Trennung) den Themenstrang zu 1945 rausgezogen und ein neues Thema erstellt. Ich glaube nicht, dass es so gut ist ständig in zwei unterschiedlichen Jahren hin und her zu springen.


    Ich habe auch mal die ersten Bücher zum Jahr 1945 gesichtet. Also meiner Meinnung nach, kann man da vielleicht noch das eine oder andere ergänzen aber das wird eine ganz schön mühselige Arbeit. Leider wurde nämlich in den meisten Fällen nicht mit einem Einheitenverzeichnis gearbeitet. Dies kurzen Hinweis habe ich im übrigen auch noch gefunden:


    The division took part in operations inthe Radomysl ¥ielki, Opatow, and Wierzbnik areas in Poland until October 1944, when it was transferred to the area east of Debrecen. From November 1944 to April 1945 the division participated in the defense of the Hatvan, Bakony Mountain, Szekesfehervar, and Koroshegy areas in Hungary, the Maribor area in Slovenia, and the Graz areain Austria.


    Quelle: http://www.maparchive.ru/divis…t4/23_Panzer-Division.pdf


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    ich setze jetzt einfach mal am 29.03.1945 auf, weil ich hier den ersten Eintrag gefunden habe:


    Mit dem Angriff auf Zalaegerszeg am 30. März wurde auch der Kampf im Raum Tapolca-Keszthely eröffnet. Die Reste der 4. Kavallerie-Division und der 23. Panzer-Division wurden durch das III./SS-Panzergrenadier-Regiment 20 und durch das SS-Pionier-Bataillon 9 verstärkt.


    Am 30. März wurde Keszthely geräumt und die Truppen gingen in einem Zug über die Margarethen- in die Dorothea-Stellung westlich des Principalis-Kanals zurück.


    Anhang: Lageskizze vom 29.03.1945. Das V. sowjetische Garde-Korps riß die Front zwischem dem IV. SS-Panzer-Korps und dem I. Kavallerie-Korps so auf, daß das I. Kavallerie-Korps nach Süden zur 2. Panzer-Armee abgedrängt wurde.


    Quelle: Vom Plattensee bis zur Mur


    weiteres folgt............


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Am 30. März 1945 erhielt das Kavallerie-Korps bei Zalaapati Anschluß an die 16. SS-Panzergrenadier-Division. Somit war der Zusammenhang der Kräfte innerhalb der 2. Panzer-Armee zwischen dem I. Kavallerie-Korps und dem XXII. Gebirgs-Korps nach drei Tagen heftigster Kämpfe wieder gegeben.


    Die 23. Panzer-Division, die 3. Kavallerie-Division und die 297. Infanterie-Division riegelten nach Norden ab. Die 9. SS-Panzer-Division und die 4. Kavallerie-Division bereiteten sich für Gegenangriffe vor. Südlich Zalalövö stand die Kampfgruppe von Rudno und deckte die linke Flanke der 16. SS-Panzergrenadier-Division. Der von der 6. Armee befohlene Angriff zur Wiederherstellung der Verbindung zwischen dem I. Kavallerie- Korps und dem IV. Panzer-Korps wurde durch die ungebrochene Kampfkraft des sowjetischen XVIII. Panzer-Korps undurchführbar.


    Das Korps konnte von den Deutschen weder aufgehalten noch durchstoßen werden.


    Quelle: Vom Plattensee bis zur Mur


    weiteres folgt............


    Gruß
    Michael