Scharfschützenwesen in der Roten Armee

  • Hallo,

    wir sollten die ideologische Beeinflussung nicht außer acht lassen. Letztendlich ging es mit dem Einmarsch der Wehrmacht für die Bevölkerung um einiges, Genauso, wie für das Regime. Daher ist es für mich gut vorstellbar, dass die geeigneten Männer und Frauen gar nicht großartig bedrängt werden mussten, um als Scharfschützen zu agieren. Gerade auch, wenn es im persönlichem Umfeld bereits zu Todesfällen im Zuge der dt. Besetzung gekommen war.

    Die Sache mit den Baumschützen sahen bspw. ,wie bereits im Thread mitgeteilt, die Japaner und Russen anders als die dt. Scharfschützen. Dabei spielte sicherlich auch die Jahreszeit eine wesentliche Rolle. Unbelaubte Bäume boten nun mal keine Tarnungsmöglichkeit. Außerdem gehe ich davon aus, dass der Rote Armee eine wesentlich größere Anzahl an Scharfschützen zur Verfügung stand, als bspw. der Wehrmacht. Daher kann ich das Argument von Michael nachvollziehen, dass die Russen abwägten zwischen Effizienz, Verlusten und Ersatz. Selbst kenne ich keine Zahlen, wie viele Scharfschützen es in der Wehrmacht bzw. in der Roten Armee gab.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen ,

    Scharfschützenwesen , muß man, nach meiner Meinung , immer zeitnah beurteilen. 1.Weltkrieg mit den dazugehörigen Auswirkungen ist das eine,

    Entwicklungen aus dem Kriegsverlauf im 2.WK das andere. PR-Größen ,wie Allenberger oder Hetzenauer aus den Reihen der Gebirgsjäger ,verkörperten

    den Typ Scharfschütze , den die harte Ausbildung, Einsatz und Abstammung geformt hatten. Durch die materielle Überlegenheit der Scharfschützen

    der Roten Armee (Menschenmaterial und Ausrüstung) und deren Erfolge , war man auf deutscher Seite gezwungen , zu handeln.Peter Senich hat

    dazu ein Buch geschrieben ,(Deutsche Scharfschützenwaffen 1914-1945) ein Muß ,für jeden der sich mit dem Thema beschäftigt .Er beschreibt z.B.

    wie die aufwendige Auswahl eines k98k Zielfernrohrgewehres erfolgte .Tabellen mit Vergleichsschießen K43/K98k/k98k ZF-800/1000/1200m .

    Orginaldokumente ,Einsatzberichte,Beurteilungen ,Stellungsauswahl(Bäume!!) Tarnen usw..Wunschdenken der Heeresführung und Mangel an

    Qualität und Menge.Durch Unterlagen in germandocsinrussia werden diese Aussagen unterlegt . Einsatz/Schußentfernungen von 200-400 m sind der mangelnden Qualität von Material und Massenausbildung von Schützen geschuldet.Ein Opticotechna 4x hat 1945 eine Skalierung bis1300m .Ein PU 3,5 finde ich

    qualitativ besser als ein ZF4 ,Vorkriegszielfernrohre sind die erste Wahl.(meine Meinung) .


    MfG April45

  • Hallo,

    mich wundert es schon ein wenig, dass es möglich sein sollte, dass ein Scharfschütze den Richtkanonier in einem Sturmgeschütze/Panzer hinter einem Sehschlitz treffen konnte. Waren die Sehschlitze nicht aus Panzerglas, um gerade so etwas zu vermeiden? Gab es vielleicht dafür spezielle Munition?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    mich wundert es schon ein wenig, dass es möglich sein sollte, dass ein Scharfschütze den Richtkanonier in einem Sturmgeschütze/Panzer hinter einem Sehschlitz treffen konnte. Waren die Sehschlitze nicht aus Panzerglas, um gerade so etwas zu vermeiden? Gab es vielleicht dafür spezielle Munition?

    ich kann nur sagen, dass es versucht wurde. In diesem Auszug kann man dazu auch einen Hinweis finden.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael


    PS: Hier sind aber die Panzerfahrer benannt worden.

  • Hallo,


    ich habe den Bericht so verstanden, dass der Richtschütze Glück hatte, weil der russische Scharfschütze nur das Glas des Winkelspiegels getroffen hat. Der Winkelspiegel ist deutlich gesplittert, d.h. der Richtschütze ist wahrscheinlich mit dem Schrecken davongekommen!


    Gruß

    Horst

  • Hallo zusammen,


    die o.g. Taktik wurde (soweit ich mich erinnern kann) im folgenden Film auch sehr eindrucksvoll nachgestellt:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Sniper_–_Die_Todesschützin


    Gruß

    Michael


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  • Hallo,

    gerade von russ. Scharfschützen/-innen wird immer mal wieder berichtet, wie sie gezielt auf Sehschlitze von Panzern/Sturmgeschütze schossen. Meist ging es wohl mit Zersplitterungen ohne Durchschuss ab. Ob der besagte Richtschütze ohne Augenverletzung davon kam, kann dem Bericht nicht entnommen werden. Mich wundert nur, dass das Glas der Sehschlitze zum Splittern gebracht werden konnte. Auf deutscher Seite sind mir noch keine Berichte unter gekommen, wo Scharfschützen gezielt Sehschlitze beschossen haben.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen ,

    das Bild zeigt einen Sichtblock des Fahrers eines Sturmgeschützes III .Der Fahrer hatte eine Fahrersehklappe 50 und ein Kff (Fahrerfernrohr) zu Verfügung . (später entfallen)

    Das Sturmgeschütz IV hatte schon Prismen . Richtschütze hatte ein SFL. ZF 1a ,Kommandant SF 14z .


    MfG April45

  • Hallo,

    den Aspekt, dass die RA in punkto Einsatz von Scharfschützen zu Beginn des Krieges gegen Rußland wesentlich weiter war als die Deutsche Wehrmacht, haben wir schon einige Male feststellen dürfen und auch erörtert. Der Umstand, auch Kommandeure/Politkommissare mit Orden/Auszeichnungen zu beleihen, in deren Einheiten die Scharfschützen dienten, war mir bisher nicht so bewußt. Macht natürlich insofern Sinn, dass die Betreffenden darauf achteten, dass Scharfschützen im eigenen Beritt zum Einsatz kamen und diese immer wieder entsprechend motiviert wurden, um möglichst hohe Abschusszahlen zu erreichen.

    Auf deutscher Seite ist mir dergleichen noch nicht untergekommen, was die Scharfschützen betrifft.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade diesen Beitrag über sowjetische Auszeichungen gefunden, in dem auch über eine Auszeichnung für Scharfschützen berichtet wird:



    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    mit zunehmendem Erstaunen habe ich Michaels verlinkten Artikel gelesen. So viele geschilderte Ungereimtheiten sind mir selten begegnet. Wie viele Gegner sie wirklich erschoß, wird sich wohl nicht mehr ermitteln lassen. Jedenfalls deutsche Scharfschützenzüge gab es 1942 mit Sicherheit nicht. Gegen Ende des Krieges ist mir bei der Waffen-SS so etwas über den Weg gelaufen. Von Duellen mehrerer Scharfschützen zusammen gegen feindliche Scharfschützen ebenfalls nicht. Immer Einzelabschüsse deutscher Scharfschützen gegen den Feind. Von mir aus auch mehrere an einem Tag. Es vermischen sich wie so oft in der sowjetischen Memoirenliteratur Dichtung und Wahrheit ganz erheblich. Von einem deutschen Scharfschützen mit dem Spitznamen ,,Dünkirchen" und 500 bestätigten Abschüssen 1942 ist mir nichts bekannt. Der ,,Weiße Tod", der Finne Simo Häyhä, kam zum Vergleich als bester Scharfschütze ,,nur" auf 505 getötete Rotarmisten im finnischen Winterkrieg. ,,Dünkirchen" ist und bleibt mir genauso mysteriös wie der dt. Scharfschütze Major Koenig/König, den es in Stalingrad gegeben haben soll. Leider gibt es keine belastbaren Beweise über seine Existenz. Auch im Falle L. Pawlischenko erweist sich für mich ,,Dünkirchen" als Fata Morgana.

    Damit will ich keineswegs anzweifeln, dass ,,Lady Death" nicht die erfolgreichste Scharfschützin des 2. Weltkrieges gewesen wäre.

    Weibliche Scharfschützen in anderen Armeen des 2. Weltkrieges sind mir nicht bekannt, respektive der Deutschen Wehrmacht. Vielleicht gab es sie trotzdem?

    MfG Wirbelwind