Liebe Forumsmitglieder,
mein Vater ist Jahrgang 1927 und wurde mit 17 zum RAD berufen und war laut seinen Aussagen beim Infanterieregiment "List". Mein Vater war leider nie sehr gesprächswillig wenn es um das Thema "Krieg" ging - nun ist er leider verstorben und ich würde gerne ein paar Informationen mehr haben. Bisher habe ich herausgefunden, dass das Regiment 199 - List, diesen Namen bekam, weil in WK-1 Adolf Hitler in diesem Regiment diente. Mein Vater sprach immer von einem Ärmelabzeichen "List", dessen historischer Hintergrund ihm wohl aber garnicht bewusst war. Ich habe gegoogelt und gefunden, dass das Regiment 199 der 57. Infanteriedivison unterstellt war und im Osten gekämpft hat. Dort steht allerdings, das am 5. Juli 1944 im Kessel von Bobruisk der größte Teil Division gefallen ist, bzw. in russische Gefangenschaft geriet. Die verbleibenden Reste wurden der Korps-Abteilung G unterstellt.
Aus den spärlichen Erzählungen meines Vaters weiß ich allerdings, dass er auf französischem Gebiet eingesetzt war und zum Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft geriet und einige Zeit in einem Gefangenenlager bei Heilbronn interniert war.
Hat jemand Informationen wo das Regiment 199 zum letzen halben Jahr des Krieges angegliedert war und wo die Einsatzgebiete waren.
Schon im voraus vielen Dank für Euer Mitwirken.....
Infanterie-Regiment 199 (List) - 1944
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Hallo und herzlich Willkommen auf http://www.wehrmachtforum.de,
Die verbleibenden Reste wurden der Korps-Abteilung G unterstellt.
Die Korps-Abteilung G wurde am 1. September 1944 zur 299. Infanterie-Division, siehe auch:
http://www.lexikon-der-wehrmac…ilung/KorpsAbteilungG.htm
http://www.lexikon-der-wehrmac…teriedivisionen/299ID.htm
Es kann aber natürlich sein, der er nach der Zerschlagung des Regiments zu einem völlig anderen Truppenteil versetzt wurde. Diese Betrachtung muss man immer im Hinterkopf behalten. Hast du denn ggf. noch Fotos oder Dokumente vorliegen? Das könnte ggf. noch hilfreich sein. Ansonsten würde ich dir erstmal einen Antrag bei der Wast empfehlen:
https://www.dd-wast.de/de/startseite.html
Aktuell mußte du dich aber auf lange Bearbeitungszeiten einstellen.
Gruß
Michael -
Hallo,
ich habe gerade mal nachgeschaut was es für Informationen über die Soldaten gibt, die der Zerschlagung entgehen konnten. Das ist in Zahlen wirklich überschaubar:
In der Zeit vom 10. - 22.08.1944 haben sich 435 Soldaten durch das Feindgebiet bis zum Frontabschnitt der Armee durchgekämpft, darunter:
- 1 General
- 57 Offiziere
- 96 Unteroffiziere
- 280 Mannschaften
- 1 Freiwilliger aus dem OstenDiese stammten von folgenden Divisionen:
- 6. Infanterie-Division
- 12. Infanterie-Division
- 14. Infanterie-Division
- 15. Infanterie-Division
- 28. Jäger-Division
- 31. Infanterie-Division
- 35. Infanterie-Division
- 36. Infanterie-Division
- 57. Infanterie-Division
- 78. Sturm-Division
- 95. Infanterie-Division
- 110. Infanterie-Division
- 129 Infanterie-Division
- 170. Infanterie-Division
- 201. Infanterie-Division
- 206. Infanterie-Division
- 256. Infanterie-Division
- 260. Infanterie-Division
- 267. Infanterie-Division
- 296. Infanterie-Division
- 299. Infanterie-Division
- 337. Infanterie-Division
- 385. Infanterie-Division
- 707. Infanterie-Division
- 18. Panzergrenadier-Division
- 25. Panzergrenadier-Division
- Panzergrenadier-Division FHH
- 18. Flak-Division
- SS-Polizei-Division
- Sicherungs-Division 52
- 286. Sicherungs-Division
- Kommandostab RFSSsiehe auch Anlage:
Quelle: Nara T-312 R-259
Gruß
Michael -
Nachtrag:
im Anhang findest du eine Vernehmung eines Ofiiziers, dem die Rückkehr zur den eigenen Linien geglückt war. Es handelt sich hier um den Hauptmann Ludwig Heß vom Artillerie-Regiment 157 der 57. Infanterie-Division.
Quelle: Nara T-312 R-259
Gruß
Michael -
Nachtrag:
anbei noch zwei weitere Vernehmungen bzw. Aussagen. Hierbei handelt es sich um folgende Personen:
- Obergefreiter Georg Schneiderer vom Infanterie-Regiment 199 List
- Josef Siegel vom Artillerie-Regiment 157viel Spaß beim sichten.
Quelle: Nara T-312 R-259
Gruß
Michael -
Nachtrag:
ich glaube es ist noch wichtig ein Bindeglied zwischen der 57. Infanterie-Division und der Korps-Abteilung G zu benennen. Hierbei handelt es sich um die Divisionsgruppe 57:
Die Divisionsgruppe 57 wurde am 3. August 1944 bei der 4. Armee in Ostpreußen aufgestellt. Die Gruppe entstand aus den Resten der 57. Infanterie-Division für die Korps-Abteilung G. Den Stab der Gruppe bildete der Stab des Grenadier-Regiments 313. Dazu kamen noch zwei Regimentsgruppen aus dem I. Bataillon vom Grenadier-Regiment 480 oder der Regimentsgruppe 199 und aus dem I. Bataillon vom Grenadier-Regiment 217. Nach der Aufstellung wurde die Gruppe unter der Korps-Abteilung G in Ostpreußen eingesetzt. Bereits am 1. September 1944 wurde die Gruppe zum Grenadier-Regiment 528 der 299. Infanterie-Division umbenannt.
Quelle:
http://lexikon-wehrmacht.de/Gl…onsgruppe/DivGruppe57.htmÜber den weiteren Weg deines Vaters kann man dann aber wie bereits gesagt, nur noch spekulieren. Ohne fundierte Anhaltspunkte bringt das einfach nichts und wäre auch nicht zielführend.
Gruß
Michael -
Nachtrag:
wenn ich im übrigen über den Ärmelstreifen List nach der Zerschlagung des Regiments gehe, ergibt sich hieraus noch eine andere Entwicklung:
Grenadier-Regiment 19
Am 31. August 1944 erhielt es den Traditionsnamen "Regiment List" vom aufgelösten GR 199 übertragen. Im weiteren Rückzug wurde die Narew bei Rozan überschritten und dann parallel der Weichsel auf Ostpreußen zurückgegangen. Bis zum Jahresende wurde der Raum um Gnojo erreicht. Am 12. Januar 1945 begann die letzte russische Großoffensive. Als Die 7. Infanterie-Division am 14. Januar vom Angriff erfaßt wurden, wurde das Regiment innerhalb weniger Stunden zersprengt und überrannt. Die Reste sammelten sich am Divisionsgefechtsstand und am 15. Januar bei Golymin eingesetzt. Der Ort ging am 17. Januar verloren. Am 18. Januar wurde das Regiment durch Versprengte des Grenadier-Regiments 62 aufgefüllt. Beim weiteren Rückzug auf die Danziger Bucht fand das Regiment zwischen Bohnsack und Stutthoff sein Ende.
Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmac…adieregimenter/GR19-R.htm
Was hier aber nicht steht ist der Punkt, dass auch die Trageberechtigung des Ärmelstreifens an das Grenadier-Regiment 19 überging.
Allerdings bringt dich dieses Regiment im übertragenen Sinn auch nicht an die Westfront.
Gruß
Michael -
Vielen Dank Michael, entschuldige bitte die späte Reaktion, War leider in letzter Zeit beruflich sehr eingespannt. Das ist jede Menge Info, aber wie gesagt fehlt die Verbindung zur Westfront in den letzten Kriegsmonaten. Ich werde dann doch mal eine Anfrage an die WAST stellen, mal sehen, was dort vorliegt
Aber nochmal vielen für Deine Mithilfe -
Hallo Twin,
vielen Dank (wenn auch verspätetet) für die Rückmeldung. Eine Anfrage bei der Wast wäre dann auf jeden Fall der nächste logische Schritt und sollte dich hoffentlich dann auch weiter bringen, sofern du nicht noch andere Anhaltspunkte für uns haben solltest.
Gruß
MichaelPS: Befinden sich vielleicht noch Bilder oder Dokumente in deinem Besitz, die wir noch auswerten könnten?