Brandenburger in Südwest-Frankreich

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich bin neu im Forum und daher noch nicht ganz mit allen Funktionen vertraut - bitte verzeiht mir also, falls ich hier im falschen Beitrag poste. Ich habe bereits vor ein paar Jahren Informationen zu meinem Großvater (geboren 1914 in Lugosch als Volksdeutscher, damals Österreich-Ungarn, heute Rumänien) bei der WaSt in Berlin angefordert und 3 Seiten erhalten. Es bestätigt, was mir mein Großvater (er ist leider vor ein paar Jahren verstorben) noch zu Lebzeiten in Bruchstücken erzählt hat: Dass er bei einer "Spezialeinheit" war, die hinter feindlichen Linien (und in fremden Uniformen) gekämpft hat, dass er dabei war, als der ungarische Reichsverweser Horty entführt werden sollte, dass er in einer Schule andere in der Herstellung von Sprengsätzen ausgebildet hat und dass er längere Zeit in Südwest-Frankreich stationiert war (in St. Jean de Luz, wie mein Großvater erzählt hat).


    Die Unterlagen bestätigen, dass er Mitglied der Brandenburger war. Ich habe mal die Seiten angehängt, zu denen ich handschriftlich schon selbst einige Vermerke gemacht habe. Ich weiß nun, dass er in Russland bei einem Einsatz verwundet wurde und danach wohl irgendwo in Südfrankreich stationiert war (Feldpostnummer). Auch habe ich Fotos aus seinem Nachlass, die beweisen, dass er beim "Unternehmen Lila" in Toulon dabei war. Vielleicht kann man daraus mehr darüber ableiten, wo er vorher/ nachher war (da man ja weiß, dass er bei der Truppe in Toulon dabei war).


    Meine Frage an Euch wäre nun: Kann mir jemand sagen, wie ich herausfinde, an welchen Einsätzen er genau wo beteiligt war, v.a. in Südfrankreich. Ich wohne selbst seit einigen Jahren nicht weit entfernt von St. Jean de Luz und hier wird oft geschrieben, dass die Brandenburger vor allem gegen die Résistance gekämpft haben. Im Grunde würde ich gerne rekonstruieren, wo und in welcher Truppe er genau gekämpft hat und bei welchen Einsätzen.


    Und kann mir jemand näheres über die Uniform meines Großvaters sagen? Er ist auf dem Gruppenbild derjenige in der Mitte...


    Vielen Dank schon einmal für Eure Hilfe!


    Melanie


    Quelle: privat

  • Guten Abend Melanie,


    willkommen hier bei uns im Forum. Mein Glückwunsch da hast du wirklich ausführliche Angaben von der Wast erhalten, das ist leider nicht immer so.
    Auf den ersten Bilck kann ich gleich sagen das dein Großvater wohl direkt zu den Brandenburgern eingezogen wurde. Grund dafür war wohl das er Volkdeutscher war mit entsprechenden Sprachkenntnisen. Lass uns die Angaben auswerten, ich denke da finden wir schon noch einige Puzzel-Stücke.


    Zum Eisernen Tor habe ich auf jeden Fall was.


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Melanie,


    auch von mir ein herzliches Willkommen auf http://www.wehrmachtforum.de. Ich hatte mir vorhin schon mal deinen Beitrag angeschaut und ein paar kleinere Anpassungen vorgenommen. Da wir hier den Datenschutz berücksichtigen müssen, habe ich mal den Sachbearbeiter bei der Wast sowie deine Daten entfernt und bei den Dokumenten eine Quellenangabe nachgetragen.


    Nun aber zu deinen eigentlichen Fragen:

    Und kann mir jemand näheres über die Uniform meines Großvaters sagen? Er ist auf dem Gruppenbild derjenige in der Mitte...

    auf diesen Bild trägt er eine normale Uniform des Heeres, wahrscheinlich im Dienstgrad eines Unteroffiziers siehe auch:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…rbaende/rangabzeichen.php


    Bei dem Ordensband was er im zweiten Knopfloch trägt, handelt es sich wohl um das EK II,
    siehe auch:


    http://www.wehrmachtlexikon.de/heer/Orden/ek.php


    Die anderen Auszeichungen auf der Busttasche sind leider zu klein um da etwas zu erkennen.

    Meine Frage an Euch wäre nun: Kann mir jemand sagen, wie ich herausfinde, an welchen Einsätzen er genau wo beteiligt war, v.a. in Südfrankreich.

    also wir können gerne versuchen (auf Einheiten-Ebene) etwas entsprechendes zu rekonstruieren. Man darf aber immer nicht vergessen, nur weil die Einheit an einer Operation beteiligt war, muß er nicht unbedingt auch dabei gewesen sein. Entsprechende Namenslisten sind einfach zu selten, wenn du verstehst was ich meine.


    Ich werde mal schauen was ich finden kann und melde mich wieder.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael und Ulf,


    vielen Dank für Eure schnelle Rückmeldung und die ersten Hinweise (und den Schutz der Daten, das habe ich tatsächlich überhaupt nicht bedacht)! Was ich tatsächlich anhand der Fotos belegen kann ist dass er wohl beim "Unternehmen Lila" unmittelbar vor Ort war, denn davon habe ich Fotos aus dem Nachlass meines Großvaters (von brennenden Schiffen im Hafen), die genauso aussehen wie die Bilder, die im Netz kursieren: https://de.wikipedia.org/wiki/…rsenkung_der_Vichy-Flotte


    Wenn gewünscht, kann ich gerne mal diese Bilder hier hochladen.


    Auch gibt es ein Bild meines Großvates vor einem Fort, auf dem man eine Inschrift erkennt ("Saint Antoine"). Anhand von Fotos aus dem Internet habe ich herausgefunden, dass ich es sich dabei wohl um das Fort Saint Antoine oberhalb von Toulon handeln muss. Es gibt also einige Hinweise, dass er tatsächlich dort war.


    Das hier habe ich ebenfalls im Internet gefunden:


    Unternehmen Anton: Besetzung Vichy-Frankreich durch 1. Armee, rückte parallel zu spanischen Grenze von der Atlantikküste vor
    Vom 10. auf den 11.November 1942, rückten bis zum Mittelmeer vor (Toulon!)


    Vielen Dank für Eure Hilfe,


    Melanie


    PS: Mein Großvater hat immer erzählt, er wurde verwundet und dann zum "Urlaub" nach St. Jean de Luz geschickt. Außerdem konnte er gut Französisch sprechen, was mich immer gewundert hat, da er ja in Österreich-Ungarn/ Rumänien zur Schule gegangen war und eine Ausbildung zum Schlosser gemacht hat. Bei Kriegsende sei er irgendwo in den bayerischen Bergen gewesen und nach kurzer Inhaftierung von den Amerikanern frei gelassen worden.

  • Hallo Melanie,

    vielen Dank für Eure schnelle Rückmeldung und die ersten Hinweise (und den Schutz der Daten, das habe ich tatsächlich überhaupt nicht bedacht)!

    gern geschehen, nichts zu danken.


    Ich würde vorschlagen, dass ich erstmal damit beginne was ich über die Brandenburger in Frankreich vorliegen haben:


    Die 8./3. Regiment Brandenburg wird Ende Juli 1944 in Italien herausgelöst und bildet das Streifkorps Südfrankreich. Dieses gliederte sich in einen kleinen Führungsstab mit Nachrichtenzug und zunächst zwei Einsatzgruppen. Der Aufbau dieses Streifkorps kann nur allmählich im Rahmen des anfallenden geeigneten Personals erfolgen.


    Aus der 8. Kompanie wird gleichzeitig 1 Zug mit geeigneten deutschen Personal und spanisch sprechenden Legionären als Stamm für die aufzustellende Einsatzgruppe Pyrenäen des Streifkorps Biscaya herausgelöst.


    Diese Einsatzgruppe untersteht zunächst dem Streifkorps Südfrankreich. Es bleibt vorerst weiter der Division unmittelbar unterstellt. Gleichzeitig beginnen die Vorarbeiten zur Aufstellung der Einsatzgruppe Bretagne und der Einsatzgruppe Flandern des Streifkorps Nordfrankreich. Für die Dauer dieser Arbeiten untersteht ihr Führer der Kampfschule der Division.


    Diese widerum übernimmt die Aufgaben des Heimatstabes für das Streifkorps Nordfrankreich. Zur einheitlichen Führung und Betreuung der in Frankreich eingesetzten Verbände der Division entsendet diese einen Verbindungsstab unter Major Hollmann zum Oberbefehlshaber West. Die Aufgaben dieses V.O. Stabes sind:


    1.) Aufbau und Betreuung der Streifkorps Südfrankreich, Biscaya und Nordfrankreich.


    2.) Befehlsübermittlung an die Streifkorps nach Weisungen des OB West.


    3.) Zusammenfassung und Weiterleitung aller Anträge der Streifkorps an die Division sowie Weitergabe der Befehle der Division an die nachgeordneten Dienststellen.


    4.) Fühlungsnahme und engste Verbindung mit Dienststellen der Abwehr, des SD und der PropAbt. Frankreich.


    5.) Zusammenarbeit mit OQu OB West in allen Fragen der Versorung der Streifkorps, Vermittlungsstelle zwischen Divisions-Stab und Streifkorps auf den von der Division gesteuerten Versorgungsgebieten.


    Weiteres folgt..........


    Quelle: Die Brandenburger von H. Spaeter


    Gruß
    Michael


    PS:

    Wenn gewünscht, kann ich gerne mal diese Bilder hier hochladen.

    das könnte auf jeden Fall helfen. Achte nur bitte beim hochladen darauf, dass keinen NS-Zeichen zu sehen sind, vielen Dank.

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die Infos zu den Brandenburgern in Frankreich im Allgemeinen! Ich weiß nicht, ob man vielleicht über die Feldpostnummer (Nr. 02836) mehr herausfinden kann? Gibt es eine Datenbank, in der man nachsehen kann, wo der Brief abgeschickt wurde? Das könnte ja auch Aufschluss über den Standort geben...


    Anbei einige Fotos: Auf dem ersten ist mein Großvater ganz rechts zu sehen (ich habe mal versucht herauszufinden, was das für ein Orden an seiner Brust ist und meine, es könnte das Verwundetenabzeichen sein?) Die beschädigten Schiffe zeigen meiner Meinung nach das gescheiterte Unternehmen Lila. Das Foto in den Bergen könnte auf dem Weg ans Mittelmeer oder dort selbst entstanden sein. Beim letzten Foto habe ich leine Ahnung, was das sein könnte, eventuell nur ein Scherz der Truppe. Die Brandenburger haben ja oft in fremden Uniformen operiert... Das sind mal die Fotos, von denen ich denke, dass sie etwas Aufschluss über die Einsatzorte meines Großvaters geben könnten.


    Liebe Grüße,


    Melanie


    Quelle: privat

  • Hallo Melanie,

    Ich weiß nicht, ob man vielleicht über die Feldpostnummer (Nr. 02836) mehr herausfinden kann? Gibt es eine Datenbank, in der man nachsehen kann, wo der Brief abgeschickt wurde? Das könnte ja auch Aufschluss über den Standort geben...

    eine Zuordnung zu eine FPN-Nummer ist eigentlich nur in soweit möglich, dass man die Einheit ermittlen kann, die dahinter steht. Eine Rückwärtssuche ist kaum realisierbar, sorry.........


    Feldpostnummer 02836


    (Mobilmachung-1.1.1940) 13. Kompanie Grenz-Infanterie-Regiment 121,dann 10. Kompanie Infanterie-Regiment 121,
    (2.1.1940-27.4.1940) gestrichen. wurde Fp.Nr. 26233 C
    (28.4.1940-14.9.1940) 4. Kompanie Bau-Lehr-Regiment z.b.V. 800 dann 6. Kompanie Lehr-Regiment Brandenburg z.b.V. 800,
    (15.9.1940-31.1.1941) 6. Kompanie Bau-Lehr-Regiment Brandenburg z.b.V. 800,
    (12.7.1941-26.1.1942) 6. Kompanie Lehr-Regiment Brandenburg z.b.V. 800,
    (15.7.1942-24.1.1943) Stab II u. 5.-8. Einheit Verband 803 Sonderverband Brandenburg,
    (25.1.1943-31.7.1943) Stab II u. 5.-8. Kompanie Regiment 3 Brandenburg,
    (1.8.1943-23.3.1944) 15.10.1943 Stab II u. 6.-7. Kompanie Regiment 3 Brandenburg,8. Kompanie wurde Fp.Nr. 15727,
    12.2.1944 Stab II u. 5.-7. Kompanie Regiment 3 Brandenburg,
    (7.11.1944-Kriegsende) 21.11.1944 gestrichen,
    (7.11.1944-Kriegsende) 4.12.1944 Stab II u. 5.-7. Kompanie Regiment 3 Brandenburg,
    25.1.1945 gestrichen


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:

    Anbei einige Fotos: Auf dem ersten ist mein Großvater ganz rechts zu sehen (ich habe mal versucht herauszufinden, was das für ein Orden an seiner Brust ist und meine, es könnte das Verwundetenabzeichen sein?)

    das ist richtig, es handelt sich hier im das Verwundeten-Abzeichen in Silber oder auch in Gold. Kannst du auf dem Originalbild erkennen, ob auf dem Abzeichen ein Hakenkreuz zu sehen ist? In bin mir nämlich nicht sicher, ob es sich hier um die Ausführung von 1939 handelt, sprich:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…Orden/abzeichen/vwa39.php


    Gruß
    Michael

  • Hallo Melanie,


    also wir bleiben jetzt mal weiterhin beim 3. Regiment Brandenburg. Wie du bestimmt schon gemerkt hast, ist es alles andere als leicht Wege dieser Einheit nachzuvollziehen. Das liegt in erster Linie daran, dass sie ständig an anderen Kriegsschauplätzen eingesetzt wurden. Dazu kommt noch der Umstand, dass dies oftmals sogar nur auf Kompanie-Ebene erfolgte.


    Dennoch scheint es jetzt folgendermaßen für das 3. Regiment Brandenburg weitergegangen zu sein:


    In der Anlage findest du ein Fernschreiben vom September 1944 aus dem hervorgeht, dass die Division Brandenburg aus allen unmittelbaren Unterstellungsverhältnissen (mit Aufgaben als Sonderverband) herausgelöst wird und sich im Raum Belgrad zu sammeln hat.


    Hier ist ebenfalls festgehalten, dass hiervon auch zahlreiche Teile des 3. Regiments Brandenburg betroffen waren.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    auf der zweiten Seite ist noch ein Hinweis zu lesen, auf den ich nachher nochmal eingehen werde aber zunächst ein weiterer relevanter Befehl vom 11.09.1944.


    Hier ist zu lesen, dass die Divison Brandenburg aus seinem Sonderverband in eine mot. und für den Gebirgskampf besondere Jäger-Division umzugliedern ist.


    Ein weiterer wichtiger Hinweis ist hier zu lesen: Die Division scheidet damit aus dem unmittelbaren Unterstellungsverhältnissen aus.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    weiter geht es mit einem Fernschreiben vom 10.10.1944. Hieraus geht hervor, dass Regiments-Einheiten vom 3. Regiment Brandenburg zwecks Umgliederung einer Division im Befehlsbereich des OB Südwest verbleiben sollen.


    siehe auch folgender Vermerk von meiner Seite:

    auf der zweiten Seite ist noch ein Hinweis zu lesen, auf den ich nachher nochmal eingehen werde aber zunächst ein weiterer relevanter Befehl vom 11.09.1944.

    Mit anderen Worten gesagt haben wir jetzt die Belege dafür gefunden, dass offensichtlich ein Teil des 3. Regiments Brandenburg nach Belgrad verlegt wurde und Teil für eine Sonderaufgabe zurückgehalten wurde.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die Dokumente, das ist wirklich interessant! Ich habe mal "aus Spaß" die Nummer des Feldpostbriefs (02836A) in Google eingegeben und dabei folgende Website gefunden, auf der auch der Feldpostbrief gelistet wird:


    http://www.feldpost-angebote.de/Sonstige(Heer).htm


    Als Text steht dort:


    Feldpostbrief vom 1.10.43, FpNr: 02836A, Einheit: Stab II Regiment 3 Brandenburg, Stempel der eigenen Dienststelle auf der Rückseite, Absender Italiener, Brief ging nach Italien (Treviso), OKW Zensur, Prüferstempel, Ortsstempel Treviso vom 30.11.43, Briefrückseite aufgerissen


    Einsatzort: Südfrankreich


    So ganz verstehe ich nicht, wieso als Einsatzort "Südfrankreich" angegeben wird, aber als Absender Italien (und der Brief ging ja wohl auch nach Italien). Aber vielleicht weißt Du da mit Deiner Erfahrung mehr zu deuten?


    Viele Grüße,


    Melanie

  • Hallo Melanie,

    So ganz verstehe ich nicht, wieso als Einsatzort "Südfrankreich" angegeben wird, aber als Absender Italien (und der Brief ging ja wohl auch nach Italien). Aber vielleicht weißt Du da mit Deiner Erfahrung mehr zu deuten?

    dass macht für mich auch keinen Sinn. Vielleicht handelt es sich hier nur um einen Schreibfehler oder ähnliches. ?(


    Kannst du mir bitte mal sagen, ob dieses Bild rückseitig beschriftet ist? Grund meiner Frage ist der Punkt, dass dort Gebirgsjäger zu sehen sind.


    Quelle: siehe oben


    Gruß
    Michael

  • Hallo Melanie,


    danke für die Rückmeldung. Ich mache mal weiter mit dem nächsten Fernschreiben was ich persönlich am interessantesten finde. Hieraus geht nämlich hervor, dass neben dem II. Bataillon auch das III. und der Stab des 3. Regiments Brandenburg beim OB Südwest verbleiben sollen, zwecks Umgliederung der 157. Reserve-Division.


    Von einer derartigen Verbindung habe ich bisher noch nie etwas gehört geschweige den gelesen.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael


    PS: Deshalb meine Frage nach den Gebirgsjägern

  • Nachtrag:


    157. Reserve-Division


    1. Aufstellung:


    Bei der Umgliederung des Ersatzheeres am 1.10.1942 wurde die Division Nr. 157 in München durch
    die neugebildete Division Nr. 467 ersetzt und als 157. Reservedivision nach Frankreich überfuhrt. Sie
    lag zunächst in Besancon; erst nach der Kapitulation Italiens wurde sie zur Besetzung des vorher
    italienisch besetzten Gebietes nach Grenoble verlegt und war dem LXIV. Reservekorps unterstellt.
    Am 13.2.1943 stellte die Division zum Einsatz in Südfrankreich ein aus je einer Kompanie aller
    Bataillone gebildetes Grenadier-Regiment (B) 7 auf, das am 1.5.1943 Grenadier-Regiment 866
    wurde.


    2. Gliederung:


    Reserve-Grenadier-Regiment 7 Grenoble (Bataillon 19, 61, 62)
    Reserve-Grenadier-Regiment 157 Gap (Bataillon 179, 199, 217)
    Reserve-Gebirgsjäger-Regiment 1 Aixte-Bains (Bataillon I./98, II./98, 99, 100)
    Reserve-Artillerie-Regiment 7 (Abteilung 7 und 79 (Gebirgs-))
    Reserve-Pionier-Bataillon 7 Grenoble
    Reserve-Divisions-Nachschubführer 1057 Grenoble.
    Im Januar 1944 wurde das Reserve-Grenadier-Regiment 7 (mit den Bataillonen 19, 61 und 62) an die
    neu aufgestellte 276. Infanterie-Division (Regiment 987, 988) abgegeben. Am 27.7.1944 wurde die
    Division in ihrer bisherigen Gliederung in das Feldheer überfuhrt. Nach der Invasion in Südfrankreich
    wurde sie zum Schutz der Alpenpässe in Italien der Armee Ligurien unterstellt und auf Grund eines
    Befehls vom 1.9.1944 im September in eine Jäger-Division neuer Art umgegliedert.


    3. Ersatz:


    Wehrkreis VII, E 19 München


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    wow, vielen Dank für diese ganzen Informationen und Dokumente! Als absoluter Laie und Neuling bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich die Dokumente deuten kann. Heißt das, dass ein Teil der Einheit meines Großvaters von Südfrankreich aus nach Belgrad geschickt wurde (und wieso?) und ein Teil in Südfrankreich verblieb? Und dieser Teil dann in die italienischen Alpen geschickt wurde? Und falls ja, was haben sie dort gemacht?


    Gibt es irgendwelche Hinweise, welche Rolle die Brandenburger beim Unternehmen Lila oder rund um Toulon gespielt haben? Da gibt es ja auch recht deutliche Fotobeweise von Seiten meines Großvaters...


    Vielen Dank schon einmal für Deine Mühe und Hilfe, ich bin wirklich sehr dankbar über all diese Hinweise.


    Melanie

  • Hallo Melanie,

    Heißt das, dass ein Teil der Einheit meines Großvaters von Südfrankreich aus nach Belgrad geschickt wurde (und wieso?) und ein Teil in Südfrankreich verblieb? Und dieser Teil dann in die italienischen Alpen geschickt wurde? Und falls ja, was haben sie dort gemacht?

    diesen Unterlagen zur Folge hat sich das 3. Regiment geteilt, dass ist richtig.


    Zu dem Teil der nach Belgrad kommandiert wurde ist folgendes festgehalten:


    Der Teil der Brandeburger, der den bitteren Weg zurück nach Belgrad überlebt hat, wird schließlich im Dezember 1944 nach Ostpreußen verlegt und bildet dort den kampferfahrenen Kern für die Panzer-Grenadier-Division Brandenburg im Panzerkorps Großdeutschland.


    Quelle: Die Brandenburger von H. Spaeter


    Der andere Teil ist aller wahrscheinlichkeit nach bei der 157. Reserve-Division verblieben und hat dort dazu beigetragen, die Umgliederung in eine Gebirgs-Division zu vollziehen.


    Ab hier kann man im Prinzip nicht mehr nachvollziehen, wie es mit deinem Großvater weitergegangen ist. Weitere Anhaltspunkte scheinen wir ja im Moment nicht mehr zu haben oder?


    Ich werde aber nochmal schauen ob ich etwas zu diesen Division-Schulen finden kann.


    Ein Teil der Brandenburger ist dann zwar noch zu den SS-Jagdverbänden übergegangen aber das habe ich jetzt mal bewußt ausgeklammert.


    Ich kann gerne auch mal als nächstes schauen, mit welchen Einsätzen wir deinen Großvater ggf. in Verbindung bringen können.


    Gruß
    Michael


    PS:

    Vielen Dank schon einmal für Deine Mühe und Hilfe, ich bin wirklich sehr dankbar über all diese Hinweise.

    Vielen Dank, es freut mich zu hören, dass ich helfen kann. :)

  • Hallo Michael,


    das stimmt, mehr Unterlagen habe ich leider nicht. Aber falls Du noch etwas über die Divisons-Schulen (mein Großvater meinte, er hätte dort anderen beigebracht, wie sie mit Sprengstoff umgehen) und weitere Einsätze in Erfahrung bringen könntest, wäre das eine große Hilfe.




    Liebe Grüße,


    Melanie