Beute-Panzer-Kompanie der SS-Jagdverbände

  • Hallo zusammen,


    anbei ein sehr interessanter Fund zu einer Beute-Panzer-Kompanie der SS-Jagdverbände aber lest am besten selbst:


    In den grundlegenden Aufstellungsbefehlen des SS-Führungshauptamtes vom 4. Oktober 1944 und 10. November 1944 für die Neugliederung und Erweiterung der SS-Jagdverbände wird sie ebenfalls nicht erwähnt. Daher kann als sicher gel­ten, daß Otto Skorzeny erst im Herbst 1944 intern beschließt, eine Panzerkompanie im SS-Jagdverband „Mitte“ aufzustellen.


    Um sie für besondere Kommandoeinsätze hinter der Front der Sowjets einzusetzen, soll siemit sowjetischen Panzern vom Typ T-34 ausgerüstet werden. Zu diesem Zeitpunkt des Kriegeswaren intakte Panzer und Sturmgeschütze der Russen schwer zu bekommen und ausschließlichfür die Frontverbände bestimmt. Grundsätzlich standen Skorzeny laut den Kriegsstärkenach­weisungen und KAN seiner Jagdverbände keine Panzer zu, so daß er sich selbst um erbeutete T-34 Panzer bemühen muß.


    Die Panzerkompanie wird die 3. Kompanie des durch SS-Obersturmführer Fucker neu zu gliedernden SS-Jagdverbandes „Mitte“. Die 1. und 2.Kompanie sind Grenadierkompanien, die 4. ist schwere Kompanie, hinzu kommt die Stabskom­panie. Als Führer dieser neuen Panzerkompanie bestimmt Skorzeny SS-Obersturmführer Wal­ter Girg, da er ausgebildeter Panzeroffizier ist und in der Panzeroffiziersausbildung eingesetzt war.


    Eine Aufgabe, die auf Girg zugeschnitten erscheint und Energie geladen, wie er ist, stürzt er sich geradezu auf diese neue Aufgabe. Vermutlich lehnen einige Offiziere, nachdem Girg sie fragt, ihre Versetzung in dessen Panzer-Kommandokompanie ab. Er schreibt: „Meine Arbeit war immer der Einsatz. Wenn ich in Friedenthal mal für kurz war, habe ich so manchen dieser, Herren’ für meinen nächsten Einsatz eingeladen - sie hatten aber alle keine Zeit (oder die Hosevoll).“ Daraus folgerte Girg, daß sie „...aber zu feige (waren), mal an einem Einsatz mitzuma­chen.


    Für seine T-34-Kompanie holt sich Girg als Zugführer im Oktober 1944 mit SS-Untersturmführer Heinz Schlegel und SS-Standartenoberjunker Egon Machetanz zwei ganz junge Führer. Der 20-jährige Sachse Heiner Schlegel hat bis Herbst 1943 in einem „Panther“ der 4. Kompanie des SS-Panzer-Regiments 2 „Das Reich“ im Osten gekämpft und wurde zur Führerausbildung kommandiert, wo Girg war sein Ausbilder im 2. SS-Panzerjunker-Sonderlehrgang war. Auch den aus der SS-Division „Wiking“ stammenden Egon Machetanz hat Girg an der Junkerschule Klagenfurt selbst ausgebildet.


    Das Vertrauensverhältnis zu diesen beiden Offizieren ist sehr eng. Da sich in Friedenthal und in den SS-Jagdverbänden nicht viele ausgebildete Panzersoldaten befinden, muß sich SS-Obersturm­führer Walter Girg das Personal für seine Panzerkompanie selbst zusammensuchen. „Ich bin damals bei vielen Panzer-Ersatzeinheiten gewesen und habe darüber vorgetragen. Die meisten Offiziere haben damals schon abgelehnt - der Krieg war ja schon verloren.“


    weiteres folgt...........


    Quelle: In Hitlers Auftrag hinter feindlichen Linien - Walter Girg von H. Berger


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Über den Aufbau, das Personal und die Pan­zer T-34 berichtet Girgs Zugführer, der da­malige SS-Standartenoberjunker und spätere Professor Egon Machetanz:


    „Zum SS-Jagdver­band ,Mitte’ kam ich nach Abschluß des 15. Kriegs-Junkerlehrganges am 1. Oktober 1944. Girg war, bevor er ein oder zwei Monate vor Lehrgangsschluß nach Friedenthal ging, mein Junkerschaftsführer.


    Sehr schnell bekam er, von Friedenthal aus­gehend, seinen ersten Einsatz in Rumä­nien, der erfolgreich verlief und zur Aus­zeichnung mit dem Ritterkreuz führte. Girg machte danach einen Besuch in der Junker­schule Klagenfurt. Er nahm Jochen Wichmann (LAFI, zuletzt SS-Ärztliche AkademieGraz) und mich (,Wiking’, zuletzt SS-Ärzt­liche Akademie Graz) mit nach Friedenthal. Als ich nach Friedenthal kam, war der SS-Jagd­verband ,Mitte’ in Aufbau.


    Die aufzubauende Panzerkompanie sollte nach meiner Erinnerung die 3. Kompanie des SS-Jagdverbandes ,Mitte’ werden. Girg - wie Schlegel von der Panzertruppe kommend - Kompanie­chef, Schlegel und ich als Zugführer. Panzer­männer und Unterführer mußten erst ange­worben werden.


    Quelle: siehe oben


    Gruß
    Michael