Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 707- Einsatz und Verbleib

  • Hallo zusammen,


    anbei ein Zufallsfund zur Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 707. Dieser spiegelt den Einsatz im August 1944 sowie den Verbleib dieser Einheit eigentlich ganz gut wieder, zumal es mit Sicherheit nicht viele Informationen hierzu gibt.


    Quelle: Nara Nr. unbekannt


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael, vielen Dank für die Veröffentlichung der Dokumente. Seit mehr als 25 Jahren suche ich Unterlagen (bisher ohne Erfolg) über diese Einheit, bei der mein Großvater bei den beschriebenen Kämpfen am 22. August 1944 gefallen ist (Brief an meine Großmutter wurde von o.g. Leutnant Grah geschrieben). Hast Du noch weitere Informationen zu diesem Verband und wie bis du an dieses Dokument gekommen? Nochmals danke für diese für mich sehr interessanten Unterlagen!!!


  • Hallo Michael


    alle Informationen zu dieser Einheit, die man so finden kann, sind in meinem Buchset gedruckt, inkl. des hier eingestellten Dokumentes. Viel ist es aber nicht, was nicht verwundert, war doch ein stationärer Einsatz am Schwarzen Meer/Krim der Sinn dieser Abteilung. Die Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilungen wurden bestenfalls am Rande in Dokumenten erwähnt,
    Quelle sollte NARA T78 R139 oder 140 sein


    Hallo Jogger65


    Leutnnat Rudolf Grah war Adjutant der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145, er schrieb auch diesen Bericht:



    • Leutnant Rudolf Grah (bisher Abteilungs-Adjutant der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145)
    • Endschicksal der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145
    • Die Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 (Stab, Stabsbatterie, 1., 2., 3., dazu 4. und 5. Batterie als Geräte-Batterie) mit unterstellter 1./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 903 war im Bereich der 6. Armee als Korps-Artillerie des 3. rumänischen Armekorps am Dnjestr eingesetzt und zwar im Raum Purcari - Kaplani - Palanka - Hanu-Casla - Akkermann. Hiervon war die 1./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 taktisch und truppendienstlich der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 707 im Raume Akkermann, die 3./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 der Heeres-Artillerie-Abteilung (mot.) II./46 (Major Dress), Artillerie-Kommandeur (mot.) 102 - taktisch unterstellt. Taktische sowie truppendienstliche Unterstellung der 5. Geräte-Batterie sind mir unbekannt. Bis zum 20.08.1944 hatte die Abteilung keinerlei größere Ausfälle bis auf einzelne Zufallstreffer. Durch einen größeren Einbruch des Russen am 20.08.1944 nördlich des eigenen Stellungsbereiches bei Talmaz mussten Verschiebungen und Umgruppierungen am 21.08.44 innerhalb der Abteilung vorgenommen werden. Trotzdem gelang es dem Russen, seinen Einbruch zum Durchbruch in Richtung Volontiri zu erweitern, sodass im Laufe des 22.08.44 und in der Nacht vom 22. zum 23.08.44 die Absetzbewegung eingeleitet und durchgeführt werden musste.
    • Die Abteilung war als Heeres-Küsten-Artillerie unbeweglich, nur einige wenige Panjewagen standen zur Beweglichmachung des optischen- und des Fernsprechgeräts sowie zur Verlastung des Gepäcks und Schanzzeuges zur Verfügung. Auch die dienstlichen Einrichtungen, wie Geschäftszimmer, Zahlmeisterei, Revier, Waffenmeisterei mussten pferdebespannt bewegt werden. Für den beweglichen Einsatz der Geschütze bestand bei der vorgesetzten Dienststelle, Artillerie-Kommandeur 114, eine Fahrkolonne mit Lkw. und Zugmaschinen. Diese reichten jedoch nicht aus, bei einem gleichzeitigen Bedarf für 3 Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilungen (144, 145 und 707), die im gleichen Armeebereich eingesetzt waren. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, bereits am 22.08.1944 laut Befehl der vorgesetzten Zwischendienststelle, Artillerie-Regiments-Stab z.b.V.1036 (Oberst Mahlmeister), die 4.-Gerätebatterie mit 3 x schwere 10,5 cm Kanone18 nach Verschuss der Munition zu sprengen. Desgleichen eine 17 cm Kanone in Mörserlafette, da nur ein Geschütz rechtzeitig mit Zugmaschinen weggebracht werden konnte. (Dieses zweite in Marsch gesetzte Geschütz ist laut mündlichen Befehl des Regiments am 24.08.1944 in Galatz bei Bekanntwerden des rumänischen Verrats gesprengt worden.) Bei Verschuss der Munition am 22.08.44 durch die 4. Batterie war ein Rohrkrepierer aufgetreten. 1 Mann der Bedienung wurde tödlich verwundet, 10 andere mehr oder weniger schwer verwundet, ihr Abtransport konnte jedoch bis hinter Bolgrad sichergestellt werden. Sämtlichen anderen Geschützen der Abteilung, soweit sie taktisch der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 unterstanden, konnten Zugmittel zugeführt werden.
    • Die Abteilung erhielt am 22.08.1944 mittags durch Fernspruch des Regiments Befehl, sich am Abend des 22.08.1944 abzusetzen und bei Tatar-Bunar (Tataresti) zu sammeln. Mehrere Teile der Abteilung mussten den Weg vom bisherigen Stellungsraum bis Tatar-Bunar zu Fuß oder bespannt zurücklegen, nur wenige Teile hatten mot.-Fahrzeuge zur Verfügung. Mir ist bekannt, dass am 23.08.1944 morgens gegen 6 Uhr die Stabsbatterie, die 4. Batterie, alle Trosse und das vorher in Marsch gesetzte Geschütz der 2./Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 sowie der Gefechtsstab, Tataresti erreicht haben, wurden hier jedoch durch einen Panzerüberfall mit aufgesessener Infanterie zersprengt oder aber auf dem Wege von Tataresti nach Bolgrad durch Schlachtfliegerangriffe auseinandergerissen.
    • Von den übrigen Teilen der Abteilung, soweit sie taktisch unterstellt waren, ist mir seit dem 22.8.44 nachmittags 17 Uhr nach Verabschiedung durch Fernspruch nichts mehr bekannt.
    • Dies gilt für Gefechtsbatterie 1./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 903 und Restteile Gefechtsbatterie 2./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145. Über das Schicksal der 1./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 bei Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 707 und 5./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 ist mir nichts bekannt. Von der 3./ Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145, die im Bereich des Artillerie-Kommandeur 102 bei Heeres-Artillerie-Abteilung II./46 (Major Dress) eingesetzt war, wurde eine Zugmaschine mit etwa 30 Mann aufgesessen unter Führung des Wachtmeister Stingl an der Brücke Bolgrad – Curci am 24.08.1944 von mir gesehen. Einzelne Leute der Abteilung, die auch fast alle die Front hinter den Karpaten erreicht haben, sind von mir von Bolgrad bis Braila getroffen worden. Meinen Kommandeur, Herrn Major Gottinger, in dessen unmittelbaren Umgebung ich mich stets aufhielt, habe ich zuletzt am Morgen des 28.08.1944 zwischen Braila und Buzau gesehen und gesprochen. Herr Major Gottinger hatte sich am 24.08.1944 laut Befehl des Kommandanten Fenster Platz Galatz (General Seelig) und aus eigenem Entschluss heraus als infanteristischer Kampfgruppenkommandant zur Bildung des Brückenkopfes Sendreni bei Galatz am Sereth zur Verfügung gestellt. Während Major Gottinger als Kampfgruppenkommandant im infanteristischen Einsatz führte, war ich nicht sein Adjutant, da ich mit der Betreuung und Durchschleusung der Restteile der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 145 beauftragt war. Ich selbst war seit dem 26.08.1944 ohne Fahrzeug, während meinen Kommandeur, dem Truppenarzt und dem Ordonnanz-Offizier ein Fahrzeug zur Verfügung stand. Daher die Trennung von Major Gottinger. Ich selbst musste auf fremden Fahrzeugen bzw. zu Fuß den Rückmarsch zurücklegen.

    eventuell ist dieses Buch für dich von Interesse um mehr zum Einsatz einer HKAA auf der Krim zu erfahren


    HKAA 144


    Uwe

  • Hallo Uwe,

    Hallo Michael


    alle Informationen zu dieser Einheit, die man so finden kann, sind in meinem Buchset gedruckt, inkl. des hier eingestellten Dokumentes. Viel ist es aber nicht, was nicht verwundert, war doch ein stationärer Einsatz am Schwarzen Meer/Krim der Sinn dieser Abteilung. Die Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilungen wurden bestenfalls am Rande in Dokumenten erwähnt,
    Quelle sollte NARA T78 R139 oder 140 sein

    vielen Dank für die Ergänzung bzw. die Info, deratiges hatte ich schon vermutet aber ich habe deine Bände noch nicht vorliegen. Ich habe leider einen Punkt erreicht. wo ich mir sehr gut überlegen muß, ob ich noch weitere Bücher kaufe, da ich schlicht weg keinen Platz mehr habe.


    Gibt es ggf. auch schon eine E-Book Variante oder vergleichbares?


    Hallo Jogger65,

    Seit mehr als 25 Jahren suche ich Unterlagen (bisher ohne Erfolg) über diese Einheit, bei der mein Großvater bei den beschriebenen Kämpfen am 22. August 1944 gefallen ist (Brief an meine Großmutter wurde von o.g. Leutnant Grah geschrieben). Hast Du noch weitere Informationen zu diesem Verband und wie bis du an dieses Dokument gekommen? Nochmals danke für diese für mich sehr interessanten Unterlagen!!!

    erstmal ein herzliches Willkommen auf http://www.wehrmachtforum.de. Es freut mich ausgesprochen zu sehen, dass du dank dieser Informationen in deinen mehr als langen Nachforschungen weitergekommen bist. Genau das ist einer der Hauptgründe meiner Arbeit hier im Forum und damit bin ich bestimmt nicht alleine. :)


    Gruß
    Michael

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    Gibt es ggf. auch schon eine E-Book Variante oder vergleichbares?


    <sip>

    Moin Michael,


    ein Suchen mit den so genannten I-Netzsuchmaschinen hätte Dir bannig Ergebnisse gebracht.
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    MfG Uwe