Russland: Letzter deutscher Kriegsgefangener freigelassen

  • Hallo zusammen,


    habe hier einen merkwürdigen Artikel gefunden. Über den angeblich letzten deutschen Kriegsgefangenen der aus Russland entlassen wurde am 20.8.2014!!???


    Kann das irgendwie nich glauben, aber lest selbst.


    Gruß Ulf


    https://www.extremnews.com/ber…eschichte/3a1314fce92df4b

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Ulf,


    ganz schnell vergessen, den Link. Wie der Sitename schon sagt, ist es eine "extrem (unglaubwürdige) news".
    Andernfalls hätte man den vergessenen Gefangenen auch mit allen bundespräsidialen Ehren im Heimkehrerlager Friedland empfangen,
    inklusive Bild-Schlagzeile ;)


    Gruß
    Udo

  • Hallo,


    schon allein der Fakt, dass Reinhard Kunze mit 12 Jahren zur 12. SS-Panzerdivision ,,Hitlerjugend" gezogen worden sei, halte ich für nicht glaubwürdig.Mir ist nicht bekannt, dass im Juli 1943, als besagte Division aufgestellt wurde, Jungen in diesem Alter gezogen wurden. Mit 12 Jahren war er außerdem noch nicht in der Hitlerjugend, sondern im Deutschen Jungvolk. Bereits das entlarvt den Artikel als das ,was er ist- ein Fake. Im Übrigen stimme ich mit Udo überein.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    also Fake News :D .


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Schoffer, Josef
    geboren: 24.03.1913
    Dienstgrad: Unteroffizier
    KOSMÜTZ-Kozmice

    Josef Schoffer heiratete nach Hoschialkowitz. Er geriet an der Ostfront 1945 in Gefangenschaft und wurde in Lettland lange nach dem Krieg zurückgehalten (kein Reisepass, durfte die Ortschaft nicht verlasen!)

    Erst 1992 durfte Kontakt mit seinen Angehörigen aufnehmen und zurückkehren!!! Es gab sogar ein Bericht in der Zeitung.


    Gruß Miro

    Projektleiter: Hultschiner Soldaten

    Traditionsgemeinschaft Panzerkorps Großdeutschland und Brandenburg

  • Hallo Miro,


    danke für die interessante Information. Darf ich frage, woher du diese Information hast?


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Daniel,


    durch meine Forschungsarbeit in diesem Gebiet. Kosmütz liegt im Hultschiner Ländchen.

    Von der Familie bekam ich auch das Foto von dem Soldaten.

    Ist auf meiner Webseite unter Ort Kosmütz abgebildet.


    Gruß


    Miro

    Projektleiter: Hultschiner Soldaten

    Traditionsgemeinschaft Panzerkorps Großdeutschland und Brandenburg

  • Hallo Miro,


    Danke für die Info. Dann ist also doch was dran an dieser Meldung.


    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo,

    das ist schon sehr bitter für Herrn Schoffer gewesen, erst 37 Jahre nach Kriegsende seine urspüngliche Heimat wieder aufsuchen zu können und bis dahin in Lettland verbleiben zu müssen. Zusammenreimen kann ich es mir ehrlicherweise nicht, warum er so lange in Lettland verbleiben musste. Vielleicht kann ja Miro dazu noch was posten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Miro,

    Vielleicht kann ja Miro dazu noch was posten.

    mich würden auch entsprechende Hintergrundinformation interessieren.


    Gruß

    Michael


    @ Ulf:

    Danke für die Info. Dann ist also doch was dran an dieser Meldung.

    Es geht hier aber um einen anderen Soldaten als in deinem Post vom Mai 2019.

  • Hallo,


    genau, das ist eine andere Story als die Post vom Mai 2019. Ich wollte es als ein Beispiel anbringen, dass auch sehr lange nach dem, Krieg Soldaten erst heimkehrten.

    Ich habe jetzt die Sachen nochmals herausgefunden.

    Es war schon eine andere Konstelation.


    Josef Schoffer war bereits vor dem Krieg verheiratet (Kinder). Im Krieg ging er in russische Gefangenschaft und war zuletzt im Lager in Lettland. Dort hat er sich in eine einheimische Frau verliebt und blieb nach der Freilassung freiwillig dort. Keine Meldung nach DRK oder versuch seine Familie zu kontaktieren. Er blieb vermisst aber seine Frau hat nie die Hoffnung aufgegeben, dass er doch noch lebt. Dann 1991 verstarb seine zweite Frau in Lettland. Plötzlich hat er sich an seine Heimat bessint, DRK kontaktiert und den Wünsch an die Behörde geäußert, zurückzukehren. 1992 war er plötzlich da. Die ganze Familie war geschockt, geschweige denn seine Frau. Als sich das rumgesprochen hat, da kam auf einmal TV und Presse. Sie wollten eine Sensation und haben nicht kappiert, dass sich eben dort eine Familien-Tragödie abgespielt hat. Die Famile gab schließlich genervt eine totale Embargo und verbot auf dem Rechtsweg jegliche Publicity durch die Presse. Den Zeitungsauschnitt habe ich noch.

    Josef Schoffer verstarb 1993 und seine Frau, die auf ihn den ganzes Leben vergeblich gewartet hat, folgte ihm ein Jahr später. Als ich mit der Urenkelin gesprochen habe, gab sie zu, dass es seitdem in der Familie sehr krieselte. Gewisse Trauma trägt seitdem jeder MItglied.


    Somit wollte ich die Geschichte zurechtbiegen. Ja er kehrte erst nach 37 Jahre heim, aber er verblieb freiwillig.


    PS: Eine sehr ähnliche Geschichte ist mir noch von einem Soldaten bekannt. Ich werde keine Name nennen, da die Famile befreundet ist. Er diente in der LW und sein Kp. Führer bat ihn, falls er im Krieg umkommen sollte, seine Frau benachrichtigen möge. Der Kp. Führer ist gefallen und der Überbringer hat sich in die Witwe verliebt und nach dem Krieg zu ihr gezogen. Jegliche Kontakt zur Heimat hat er unterbunden in der Hoffnung man hält ihn für vermisst. Das wäre nicht schlimm, wenn er zu Hause nicht schon eine Frau mit 3 Kinter hätte. Aber diese Frau hat schließlich über DRK und Suchdienst sein Verbleib herausgefunden, hat die Kinder eingepackt und mit dem Zug nach Deutschland gereist. Es müßte eine schokierende Überraschung gewesen sein, als sie urplötzlich vor der Tür stand.


    Ja jeder Schicksal ist fast für ein Roman.


    Gruß


    Miro

    Projektleiter: Hultschiner Soldaten

    Traditionsgemeinschaft Panzerkorps Großdeutschland und Brandenburg

  • Hallo Miro,


    danke für deine ausführliche Schilderung. Du schriebst, "Jedes Schicksal ist wie ein Roman", das trifft den Nagel auf den Kopf. Ich finde des sehr anerkennenswert, wie du die Schicksale ausgearbeitet hast und darstellst. Nochmals Danke dafür.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo,

    es klingt sicherlich ein wenig altklug von mir, aber so ein wenig hatte ich die nun von Miro dargestellten Konstellationen vermutet. Ein Bruder meines Opas hat sich ähnlich verhalten. Bevor er eingezogen wurde, heiratete er und wurde Vater. Bei einem Kampfeinsatz an der Ostfront im März 45 ging er verschütt. Seitdem galt er als vermisst. Später stellte sich heraus, dass er in Gefangenschaft geraten war und nach seiner Entlassung eine Polin heiratete. Kein Gedanke von ihm an seine Familie, die ja noch auf ihn wartete. Trotzdem zog es ihn nach Deutschland. Er fand die Adresse seines Bruders heraus und stand Ende der 60 -ziger vor der Haustür meines Opas. Der hat ihn aber faktisch heraus geschmissen und nie mehr Kontakt zu seinem Bruder aufgenommen. Der starb dann hochbetagt in Erfurt. Darauf bin ich gestoßen, als es um die Klärung einer Erbangelegenheit ging. Glaube, dass so etwas doch häufiger vorgekommen ist, dass dt. Landser nach der Kriegsgefangenschaft im Land verblieben und neue Familien gründeten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo


    Wenn ich mir das alles so Durchgelesen habe muss ich Sagen es gab wohl nichts was es nicht Gab!!:/

    Das da so manche Familie vom Schemel gefallen ist Jahre nach dem Krieg ist ja dann wohl Verständlich.



    Grüße

    Holger

    Ich Suche alles an Infos zur Leichten Flak 834(v). :)

    Und jegliche Infos zur 21. Luftwaffen Felddivision .

  • Hallo, ich bin mit Herrn Schoffer verwandt.

    Ist es vielleicht möglich, dass mir jemand den oben genannten zeitungs-Artikel zukommen lässt über Herrn Schoffer ?

    Ich interessiere mich sehr, für die Geschichte meiner Familie.


    VIELEN DANK, an jeden, der weiterhelfen kann !

  • Hallo crisonair (?),


    zunächst einmal möchte ich dich herzlich hier im Forum willkommen heißen. Miro (Kulasec) war seit einigen Monaten nicht im Forum. Ich dachte, er hätte eine eigene Web-Site. Ich kann diese aber leider nicht finden. Trotzdem würde ich ihm an deiner Stelle eine P.N. schicken. Möglicherweise schaut er in seinem Postfach nach. Ich wünsche dir viel Glück und bedauere es sehr, dass ich dir nicht weiter helfen kann. Aber warte einmal ab. Es sind hier ja noch mehr User.



    Herzliche Grüße

    Marga

  • Guten Tag Marga,

    das wäre wirklich toll !

    Ich habe schon nachgesehen auf hultschiner soldaten, dort habe ich auch einige Verwandte entdecket. Meine Urgroßtante hat meinem Onkel damals von Josef Schoffer berichtet und auch den entsprechenden Zeitungsartikel erwähnt. Das ist nun schon einige Zeit her. Ich bin sehr interessiert an meiner Familiengeschichte und wie der Zufall es so will über diesen Eintrag hier gestolpert und habe mich gleich angemeldet... Das wäre wirklich toll, wenn Sie das arrangieren könnten und mit Miro in Kontakt treten, bzw meine Bitte um Kontaktaufnahme dementsprechend weiterleiten würden...


    Vielen Dank für Ihre Hilfe, Marga !

    Liebe Grüße, Chris