Panzer-Brigade 150

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Vielen Dank für die Updates. Ich habe aber eine Frage: Es gibt zwei verschiedene Geburtsdaten Arno Krauses: den 20. Juni 1920 in den allgemeinen Informationen und den 20. September 1920 auf der Passagierliste. Welches Geburtsdatum ist das richtige?

    Mit freundlichen Grüßen,

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    in den Passagierlisten steht immer nur das Alter der Reisenden, seltsamerweise nicht das Geburtsdatum.

    Ulkig, dass dort die Personen dem Aussehen nach beschrieben werden.

    In den 3 Gruppen der Elite-Schüler waren auffallend viele blauäugig, das ist nicht politisch gemeint.

    Blaue Augen gehörten, wie allgemein bekannt ist, zum Idealbild der Nazis.

    Arno war einer der wenigen, die nicht ganz dazu gehörten, denn er hatte braun-grüne Augen. :eek:

    Das geht gar nicht. :o

    Mit fast 1,8 m Größe und dunkelblondem Haar wurde der Makel dann auch nicht weggeputzt. :wacko:

    Schon seltsam, dass solche Daten damals überhaupt notiert wurden.


    Gruß Wolfgang

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Ich möchte mich bei Ihnen für Ihre detaillierte Antwort sehr herzlich bedanken. Ich wusste nicht, dass Arno Krause so groß war und auch, dass er dunkelblondes Haar hatte (ich dachte, er hatte braunes Haar). :)

    Sie haben einmal geschrieben, Manfred war zwischen 1,70 und 1,80 m groß. Das wundert mich, weil er auf dem Foto einen Kopf größer aus Günter Billing ist. Günter war zwar klein, aber ich habe irgendwo gelesen (Auf Ihrer Webseite? Anderswo? Ich kann jene Seite nicht mehr finden), er was 1,59 m groß, also muss Manfred ungefähr 1,90 m groß gewesen sein.

    Am Rande bemerkt, haben Sie vielleicht Manfreds Augenfarbe gefunden? Er hatte braunes Haar (blond war er wohl nicht) und vielleicht hatte er auch braune Augen... Das weiß ich nicht, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass er braune Augen hatte. :)

    Letztens, habe ich dasselbe Problem auf Günter Billings Seite wie auf der Arno Krauses gefunden: In den allgemeinen Informationen ist sein Geburtsdatum der 9. April 1923 und im von der Kriegsmarine ausgestellten Dokument der 9. September 1923. Welches Geburtsdatum ist das richtige?

    Mit freundlichen Grüßen,

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    zu Manfreds tatsächlichem Aussehen kann ich nichts beitragen, ich meine aber Sie hätten irgendeinmal etwas in einem Buch gefunden.

    Hatte nicht einer der Journalisten, die bei der Hinrichtung dabei waren, blaue Augen erwähnt?

    Solche Angaben suche ich nicht, die hätten mir wie bei Krause zufällig in die Hände fallen müssen.

    Da von Pernass keinerlei medizinische Unterlagen vorliegen, wird es wohl nichts werden mit einer verlässlichen Personenbeschreibung.

    Die Größe, die ich angab, war eine grobe Schätzung. Wir hatten die drei ja noch nie so nahe nebeneinander stehen gesehen.

    Jetzt wo die drei so dicht nebeneinander stehen, auf scheinbar ebenen Untergrund, sind mindestens 1,80 m. drin.

    Bei Billing sieht es anders aus. In seinem Führungsbuch steht die genaue Personenbeschreibung.

    Ich habe gerade noch einmal reingeschaut. Ulkig, dunkelblond, braune Augen und in der Tat ganze 159 cm.

    Ich habe die, in der Tat, bei Hans Reich genannt. Zum Vergleich.

    Tja, das war dann wohl nix. Auch nicht das Idealbild eines Nazis. :/

    Was Billings Geburtsdatum angeht, es steht richtig auf seinem Grab und in den Personalien, 09.04.1923.

    Das Datum in dem Beurteilungsbericht ist falsch.

    Bin ich froh, dass mir das nicht alleine passiert.

    Viele Grüße

    Wolfgang



    Nachtrag,

    Teresa, ich habe die Stelle im Forum gefunden, dazu das Buch.

    Laut Zeitzeuge hatte Pernass schwarze zerzauste Haare.

    Das hat jetzt aber nicht mein Augenmerk. Der Journalist meinte, dass Billing blaue Augen habe.

    Wenn ich wählen muss zwischen der Beobachtung des Journalisten und der Beschreibung in der Personalakte,

    vertraue ich der Personalakte doch mehr. Letztendlich werden wir es nicht wissen.

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Vielen Dank für die Erklärung. Das Buch, das ich online gefunden habe, sagt, dass Manfred Pernass schwarze Haare und Günter Billing blaue Augen hatte. Nach seinem Führungsbuch hatte er jedoch braune Augen... Vielleicht bekam der Journalist Richard McMillan den Eindruck, dass er blaue Augen hatte.

    Es ist aber schade, dass so wenige Informationen über Manfred zur Verfügung stehen. Vielleicht werden Sie oder ich auf eine genauere Beschreibung stoßen.

    Viele Grüße,

    Teresa

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Vielen Dank für den Nachtrag. Wir haben wohl gleichzeitig über das Buch geschrieben. Natürlich ist die Personalakte glaubwürdiger. Vielleicht gibt es noch irgendwo eine Personalakte für Manfred, die seine Haar- und Augenfarben erwähnt... :)

    Viele Grüße,

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    wir wissen nicht wie viel er an Ort und Stelle notiert hat,

    wie viel er später im Büro aus dem Gedächtnis geschrieben hat.

    Das werden wir nie erfahren.

    Der Journalist, dessen eidesstattliche Erklärung im Skorzeny-Prozess vorhanden ist, hat ja auch einen Bock geschossen.

    Zitat von Louis Deroche, eidesstattliche Aussage 25.08.1947.

    Unmittelbar ehe der Befehl zum schiessen gegeben wurde, rief der Unteroffizier SCHMIDT, welchem die Brille eben abgenommen worden war:

    "Lang lebe unser ruhmreicher Fuehrer Adolf Hitler!"

    In der Akte sind sowohl die englische Originalfassung als auch eine deutsche Übersetzung vorhanden. In beiden steht das Gleiche.

    Es ist also kein Übersetzungsfehler. Vermutlich ist dies die Ursache, dass an einigen (alten) Stellen der Kriegsgefangene mit Brille (Rolf Meyer) zu Schmidt wurde.

    Es gab lange keine anderen Quellen als die Skorzeny-akten, und einige Reports.
    Solche Patzer wird es immer geben, das ist schnell passiert.

    Eigentlich ist 79 Jahre danach die Augenfarbe und die Haarpracht ja egal, wenn solche Angaben nicht zu kuriosen Verwechslungen führen.

    Gruß Wolfgang


    Nachtrag, eine Personalakte von Manfred Pernass gibt es mit Sicherheit nicht.

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Vielen Dank für Ihre Antwort. Der Kriegsgefangene mit Brille, der so etwas rief, war wohl Billing und nicht Meyer, wenn dies stimmt: http://wotanschildren.blogspot…5/05/operation-greif.html.

    Was das Schreiben aus dem Gedächtnis angeht, hat es mich an den folgenden Witz erinnert:

    Ein Vater sieht einen Akt seiner Tochter und regt sich auf: "Wie has du dich nicht geschämt, dem Maler nackt zu posieren?!" Die Tochter antwortet: "Ich habe ihm nicht posiert. Er hat mich aus dem Gedächtnis gemalt."

    Viele Grüße,

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    ja, so weit mir bekannt ist, war es Billing.

    Jedoch war ich an dem Tag nicht dabei. Ich hatte einen freien Tag.

    Das ist eben das Problem, wenn Aufzeichnungen sich widersprechen.

    Deswegen stimmen auch die Angaben zu den Hinrichtungen nicht immer.

    Die von mir nachgewiesenen 15 Hinrichtungen stimmen, da beißt die Maus kein Faden ab.

    Die Anzahl der "gefallenen" ist schon schwieriger, da bei den Amerikanern einiges durcheinander gewürfelt wurde.

    Schmidhuber war garantiert nicht der einzige, der im Kampf gefallen ist.

    Schmidhuber ist aber 100 % Einheit Stielau, Made in Grafenwöhr.

    Ich habe aber noch 3 als vermisst geltende Mitglieder der Einheit Stielau. Alle sind mir namentlich bekannt.

    Die Amerikaner haben am fünften Tag (das müsste dann der 21.12. gewesen sein.) 2 Jeeps auseinander genommen.

    Einen der Toten wurde zur Identifizierung ins Hauptquartier mitgenommen. Da wurde garantiert ein Bericht zu geschrieben.

    Wie viele in den Jeeps saßen, ist bei John Mendelsohn nicht nachzulesen. Das müssten 6-8 Mann gewesen sein, je nach Besetzung.

    Im Buch (eigentlich sind es Kopien von Reports) ist nicht die Rede davon, dass einer überlebt hat.

    Es gibt niemanden, der imstande ist, oder es sein will, die, im Buch, benannten Quellen ans Tageslicht zu fördern. :mad:

    Ich werde diesen Fall im nächsten Jahr versuchen aufzurollen. Denn ich will die vollständigen Originaldokumente sehen.

    Dann ist das Ergebnis aber T O P S E C R E T.

    Aber Du siehst, auch hier, Uneinigkeit.

    Wenn die Quelle nicht die meist aktuelle, zur Verfügung stehende, Information war, kommt es eben zum Chaos.

    Kein Wunder, dass inzwischen, von einigen, daran gezweifelt wird, dass die Erde rund ist. :D


    Gruß Wolle

  • Hallo liebe 135k Leser,

    nun, ich bin ja normalerweise nicht so. :/

    Aber ich könnte hier ein riesiges Fass aufmachen.

    Mir ist aber wieder ein Husarenstück gelungen.

    Ich habe die vollständigen Verfahrensunterlagen im Fall Billing, Pernass und Schmidt! :eek:

    Einiges ist auszugsweise in der Prozessakte von Skorzeny gelandet, nämlich die Todesurteile.

    Den Rest werde ich gemütlich studieren.

    Jetzt bin ich mir sicher (war es immer), dass ich auch die anderen Unterlagen finden werde.

    Das wollte ich nur loswerden. ;)


    Gruß Wolfgang :D

  • Sehr geehrter Herr Stienes,

    Vielen Dank für Ihre Antwort. Es kann ja große Unterschiede zwischen den Quellen geben. Zum Beispiel, suchte ich vor einigen Jahren das Grab des Jagdpiloten Friedrich Rupp. Nach einigen Quellen war sein Leichnam durch die See herausgeworfen worden und in seiner Heimatstadt begraben. Nach anderen war sein Leichnam nie gefunden worden und sein Begräbnis war nur eine Zeremonie gewesen, ohne Friedrich zu begraben. Ich fand das Grab von Friedrichs Eltern, aber seine Grabplatte sah ich nicht; es wuchsen aber viele Blumen auf dem Grab und möglicherweise hatten sie die Platte bedeckt und ich wagte nicht, sie wegzuschieben. Oder vielleicht liegt Friedrich wirklich nicht dort begraben.

    Glückwunsch zum Finden der Verfahrungsunterlagen! :thumbup: Das ist ja interessant und ich warte auf die Ergebnisse. Ich hoffe darauf, etwas mehr über Manfred zu erfahren. :)

    Ich hätte eventuell noch eine Frage. Auf dem Foto, das Sie vor kurzem veröffentlicht haben (Auf dem Weg zum Verhör), scheint Weissenfeld, ganz klein zu sein, auch wenn er im Vordergrund ist. Haben Sie vielleicht seine Größe irgendwo gefunden? War er wirklich so klein, oder sieht er nur auf dem Foto so aus?

    Viele Grüße,

    Teresa

  • Hallo zusammen,

    ich sitze hier ganz demütig und lese (einen) Brief(e).

    Momentan kann ich noch gar nicht sagen, wer an wem geschrieben hat.

    Die (der) Brief(e) wurde(n) bereits am 04.12.44 geschrieben. Es sind 6 Seiten!

    Sollte der von Wilhelm Schmidt sein wird erst die Schwester informiert.

    Bis dahin tut sich da gar nix, hinsichtlich einer Veröffentlichung.

    Ansonsten sind Fotos von beschlagnahmte Gegenstände dabei.

    Fotos der Erkennungsmarken, des Soldbuch von Billing, ein Postsparbuch von Pernass, dazugehörige Kündigungsscheine,

    1 x 10-Reichsmarknote, Landkarten und 6 beschriebene Seiten (Brief(e))., zum Schluss eine kleine braune Stoffhülle, wohl für das Soldbuch.

    Beim Postsparbuch fiel mir auf, dass es ein Österreichisches ist, jedenfalls ist ein Wiener Stempel drin. Es ist kein Guthaben zu erkennen.

    Warum Pernass das mit sich herumgeschleppt hat, wird sein Geheimnis sein.


    Gruß Wolle

  • Hallo Teresa,

    zu Rupp kann ich nur sagen, wie soll der Leichnam nach Hause gekommen sein?

    Wenn es da keine einleuchtende Erklärung für gibt, wird er nicht in dem Grab liegen.

    Sein Name kann durchaus auf der Platte stehen, das habe ich auch schon gesehen.

    Der gefallene Soldat wird zum Gedenken auf dem Familiengrab (Stein oder Platte) genannt.

    Irgendwo habe ich in der Tat gelesen, dass Weisenfeld recht klein gewesen sein soll.

    Aber wie gesagt, solche Daten suche ich nicht speziell, dennoch habe ich es irgendwo gelesen.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    nun muss ich die Erwartungen doch sehr dämpfen.

    Die Briefe sind von keinem der drei. Es handelt sich hier wohl um einen Entwürfe.

    Inhaltlich und auch die entzifferte Unterschrift deuten auf jemand andres.

    Die mir zugeschickten Kopien müssen im Zusammenhang mit der Skorzeny-Akte gesehen werden.

    Dort sind Teile der mir neu vorliegenden Kopien zu finden.

    Da die Skorzeny-Akte (das Original) vernichtet wurden, im Mikrofilm sind nur zusammengewürfelte

    Kopien, und einige Reste der Originalakte, zu sehen ist der Weg noch weit zu irgendwelchen neuen Unterlagen zu diesem Thema.

    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Gruss Wolfgang

  • Hallo Wolle,


    es tut mir sehr leid, dass deine Hoffnungen im ersten Schritt zu nichte gemacht wurden, aber so wie ich dich kennengelernt habe, wirst du nicht locker lassen um das Geflecht zu entwirren. Ich bin gespannt was du herausfindest und stehe dir wie immer im Hintergrund für transkribierungen gerne zur Verfügung.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    ich bin bei Recherchen um das Panzerregiment Bäke und die s.Pz.Abt. 503 über Umwege und durch Zufall bei der Panzerbrigade 150 gelandet… Eine Person hat mich darauf aufmerksam gemacht dass Walter Scherf, Kompanieführer beim Panzerregiment Bäke, Führer der 3./503 und später Kommandeur der Kamfgruppe Y, seinen Fahrer (Gotthold Wunderlich), seinen Funker (Hannes Schneider) und den Richtschützen Georg Heider von der s.Pz.Abt. 503 zur Pz.Brig. 150 „mitgeschleppt“ hat.


    G. Wunderlich wurde in der Kampfgruppe Y, wie schon bei der 3./503, erneut als Fahrer von W. Scherf eingesetzt (amerikanischen M3 Halbkettenfahrzeug anstatt Tiger-Panzer); H. Schneider fand sehr wahrscheinlich (nicht bestätigt) Verwendung als Funker auch in W. Scherf’s M3-Kommandofahrzeug (dieser war als Funkwagen umgebaut worden); über die Verwendung von G. Heider habe ich nichts erfahren können.


    D.h. auch wenn G. Wunderlich und H. Schneider mit die umgebauten Panther der Kampfgruppe Y fotografiert wurden, beide waren nicht in die Pz.Kp. Ernst eingesetzt (!) Auch interessant, die Mitglieder der Kampfgruppe sollen bei Beginn des Unternehmens unter die deutschen Fallschirmjäger-Kombis amerikanische Uniformen getragen haben; die amerikanischen Fahrzeugen der Gruppe, auch das amerikanische M3 Halbkettenfahrzeug von W. Scherf, besaßen amerikanische Hoheitszeichen.


    Die Vertrauenswürdigkeit dieser Aussagen hat mir diese Person durch eine Bilderdokumentation bestätigt wo man sowohl G. Wunderlich, H. Schneider und W. Scherf eindeutig wiedererkennen kann; auch das Kommandofahrzeug von W. Scherf mit amerikanischen Hoheitszeichen wurde während des Unternehmens mehrfach abgelichtet.


    Die gleiche Person hat mir auch einige interessante Dokumente der Kampfgruppe Y zur Verfügung gestellt, u.a. über die Einsätze der Kampfgruppe Manns. Interessant hierbei finde ich zwei Dinge: 1) die Dokumenten bestätigen die Zugehörigkeit dieser Kampfgruppe (eigentlich eine Kompanie) zum SS-Jg.-Batl. 502 bzw. SS-Jagdverband Mitte und 2) die Kompanie unter Führung des SS-Ostuf. Heinz Manns griff noch am 22.12.44 amerikanische Stellungen in Bagatelle (Straßenkreuzung Ligneuville-Baugnez-Malmedy), obwohl die Kampfgruppe Y den Abend davor sich schon nach Ligneuville zurückgezogen hatte (!)



    Grüße

    Jairo