388. (Feldausbildungs-) Division - 1943

  • Hallo zusammen,


    Mein Großonkel gehört zu dem Jahrgang der vom RAD eingezogen wurde. Er war ab Februar bis mindestens zum 29.06.1943 beim Grenadier-(Feldausbildungs)-Regiment 640 (zuletzt 13. Lehrkompanie). Zur 388. habe ich nur spärliche Informationen gefunden. Ich weiß, dass sie eher im Hinterland des nördlichen Ostfrontverlaufs tätig waren und dass das Versorgungsamt in Pleskau war. Ich finde aber keine Infos über ihre Standorte im Sommer und Herbst 1943.


    Mal sagt der Volksbund Kirischi, dann jemand Toroschino, dann lese ich etwas von Narwa oder der 3. Ladoga Schlacht. Kann man das vielleicht etwas genauer eingrenzen?
    Wäre dankbar über weitere Infos. Stehe auf der Stelle.


    Vielen Dank
    Frieda

  • Hallo Frieda,


    herzlich Willkommen auf http://www.wehrmacht-forum.de.

    Kann man das vielleicht etwas genauer eingrenzen?
    Wäre dankbar über weitere Infos. Stehe auf der Stelle.

    dazu lässt sich bestimmt etwas finden aber diese Daten liegen leider nicht in einer Schublade wenn du verstehst was ich meine. :) Ich werde mal schauen, was ich für dich finden kann.


    Ich melde mich wieder!


    Gruß
    Michael

  • Hallo Frieda,


    ich weiss nicht ob dir diese Infos bereits bekannt sind aber schaden tun sie vermutlich auch nicht:


    388. (Feldausbildungs-) Division


    1. Aufstellung:


    * 9.9.1942 als Feldausbildungs-Division für die Heeresgruppe Nord in Rußland; Stab aus Wehrkreis
    I, die beiden Regimenter aus Wehrkreis VIII und II, Auffüllung im Felde durch Reichsarbeitsdienst
    des Jahrganges 1924.


    2. Gliederung:


    Infanterie-(Feldausbildungs-)Regiment 639 I.-III. aus Wehrkreis VIII (Breslau)
    Infanterie-(Feldausbildungs-)Regiment 640 I.-III. aus Wehrkreis II (Stettin) (Keine Artillerie- und
    Divisionstruppen).


    Mit Befehl vom 3.12.1943 war die Division durch Heeresgruppe Nord bis zum 1.4.1944 auszubauen;
    geplant waren die Feldausbildungs-Regimenter A-C (388. Feldausbildungs-Division), für die drei
    Panzerjäger-Kompanien schon Feldpost-Nummern erhielten, die aber sofort wieder gelöscht wurden,
    und ein durch die beiden alten Regimenter am 10.1.1944 errichtetes Feldausbildungs-Regiment D.
    Dieses wurde am 5.2.1944 von vier auf drei Bataillone umgegliedert und am 12.3.1944 auf die
    bestehen gehliebenen Grenadier-(Feldausbildungs-)Regimenter 639 (I.) und 640 (II., III.) verteilt.
    Diese gaben das II./639 und III./640 an die 61. Infanterie-Division und das II./640 an die 126.
    Infanterie-Division ab. Die beabsichtigte Verstärkung der Division wurde also nicht durchgeführt.
    Von der 391. Feldausbildungs-Division trat am 15.3.1944 das Grenadier-Feldausbildungs-Bataillon
    391 zur 388. Feldausbildungs-Division, die 19.5.1944 in Feldausbildungs-Division Nord umbenannt
    wurde.


    3. Unterstellung:


    1942 Oktober/Dezember OKH bei Heeresgruppe Nord Osten
    1943 Januar/Dezember OKH bei Heeresgruppe Nord Osten
    1944 Januar/Mai OKH bei Heeresgruppe Nord Osten



    4. Ersatz:


    Wehrkreis I, E 492 Schrottersburg, 1944 Marienburg


    Quelle: VMD


    Jetzt werde ich mal schauen, was ich an Detailinfos finden kann........


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Infanterie-(Feldausbildungs-)Regiment 639



    1. Aufstellung:


    * 7.9.1942 fur die Heeresgruppe Nord aus Reichsarbeitsdienst; Stämme und Ausbildungspersonal aus
    WK VIII (Wehr-Ersatz-Inspektion Liegnitz); die drei Bataillone wurden auch als Infanterie- und
    Jäger-Feldausbildungs-Bataillone bezeichnet; Grenadier-(Feldausbildungs-)Regiment 639 seit
    15.10.1942; gab 2.2.1944 das II. Bataillon als Kampf-Bataillon an die 61. Infanterie-Division ab, es
    wurde am 12.3. aus dem am 10.1.1944 durch die Division gebildeten I./Grenadier-Feldausbildungs-
    Regiment D ersetzt; Grenadier-Regiment 639 seit 15.2.1945.


    2. Gliederung:


    I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12 (seit 1943 13. Lehr-Kompanie)


    3. Unterstellung:


    388. (Feldausbildungs-)Division: Nordrußland Feldausbildungs-Division Nord (seit 19.5.1944):
    Nordrußland Feldausbildungs-Division Kurland (seit 2.2.1945): Kurland Infanterie-Division Kurland
    (seit 15.2.1945): Kurland


    4. Ersatz:


    110 (Panzer-Grenadier) Liegnitz; 18.12.1942 E 164 Freudenthal/Sud., Tarnowitz/OS, WK VIII



    Infanterie-(Feldausbildungs-)Regiment 640



    1. Aufstellung:


    * 7.9.1942 für die Heeresgruppe Nord aus Reichsarbeitsdienst; Stämme und Ausbildungspersonal aus
    WK II in Groß-Born; Grenadier-(Feldausbildungs-)Regiment 640 seit 15.10.1942, gab 1.3.1944 das
    II. an die 126. Infanterie-Division und am 28.2.1944 das III. an die 61. Infanterie-Division ab; die
    beiden Bataillone wurden aufgelöst und durch das II. und III./Grenadier-Feldausbildungs-Regiment D
    ersetzt; Grenadier-Regiment 640 seit 15.2.1945.


    2. Gliederung:


    I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12 (seit 3.6.1943: 13. Lehr-Kompanie)


    3. Unterstellung:


    388. (Feldausbildungs-)Division: Nordrußland Feldausbildungs-Division Nord (19.5.1944):
    Nordrußland Feldausbildungs-Division Kurland (2.2.1945): Kurland Infanterie-Division Kurland
    (15.2.1945): Kurland


    3. Ersatz:


    368 Thorn, Deutsch-Krone, WK II


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    für den Juni und Juli 1943 kann ich ebenfalls als Standort der Division den Raum um Pleskau bestätigen. Ich habe dazu zwei weitere Lagekarten der Heeresgruppe Nord abgeglichen.


    Zusätzlich habe ich dir noch sehr gute Hintergrund-Informationen zu dieser Division eingestellt bzw. hochgeladen.


    Quelle: https://books.google.de/books?…AAQAQ#v=onepage&q&f=false


    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,


    Wahnsinn, vielen Dank für deine Mühen! Die Infos aus dem Buch hatte ich vor ein paar Tagen ebenfalls gefunden.
    Hat mich ein wenig traurig gestimmt, dass er in dieser Truppe gelandet ist. Die Detailangaben zu den Truppenbewegungen
    und die Karte sind großartig.Genau so etwas habe ich gesucht.


    Seitens der WASt liegt keine Todes- oder Vermisstmeldung vor. Mich wundert das ein wenig. Die letzte Meldung seitens seiner
    Truppe war, wie gesagt, der 29.06.43. Er war ja nicht an der Front. Warum wurde da nichts weiter erfass, falls er doch
    in eine andere Division gekommen wäre? Es wirkt, als sei er vom Erdboden verschwunden und keinen hat es interessiert.
    Wäre er woanders hingekommen, müsste das doch irgendwo stehen? Und als er am 12.06. zur 13. Lehrkompanie gekommen
    ist, war er bereits 4 Monate in der FAD. (in dem Buch steht ja, dass die Rekruten nur etwa 4 Monate bei einer Division blieben).


    Deine Infos helfen mir aber schon mal weiter. Vielen Dank dafür!


    Frieda

  • Hallo Frieda,


    vielen Dank für die Rückmeldung. Es freut mich zu hören, dass ich helfen konnte.

    Seitens der WASt liegt keine Todes- oder Vermisstmeldung vor. Mich wundert das ein wenig. Die letzte Meldung seitens seiner
    Truppe war, wie gesagt, der 29.06.43. Er war ja nicht an der Front. Warum wurde da nichts weiter erfass, falls er doch in eine andere Division gekommen wäre? Es wirkt, als sei er vom Erdboden verschwunden und keinen hat es interessiert.
    Wäre er woanders hingekommen, müsste das doch irgendwo stehen?

    wenn die Wast dazu keine Angaben hat, sieht es leider schon ziemlich schlecht aus. Welche anderen Stellen hast du denn noch bisher angeschrieben?


    Ich habe zu dieser Division gestern nochmal nach weiteren Informationen gesucht aber da ist leider nichts interessantes bei gewesen bis auf den folgenden Auszug. Das belegt im Prinzip die Angaben, dass auch dieser Verband zur Bandenbekämpfung eingesetzt wurde. Dennoch bin ich der Meinung, dass diese Funktion nur eine Nebenrolle gespielt hat.


    Quelle: http://www.maparchive.ru/


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    Danke für den Anhang!
    Ich habe außer der Wast noch den Suchdienst vom DRK angeschrieben und den VDK. Letztere haben dann ebenfalls eine Anfrage bei der Wast gestellt und ihn dann in ihre Online-Datenbank aufgenommen. Dem DRK lag eine Karteikarte aus dem Jahr 1947 vor. Da hat sein Vater nach ihm gesucht. Die Angaben die er gemacht hat, ergeben allerdings keinerlei Sinn. Vermutlich hat er nur den Versuch gestartet, dass man nach seinem Sohn sucht und hatte vielleicht die Hoffnung, dass er Kriegsgefangener ist. Auf der Karte steht, dass:


    "er die Feldpostnummer 23575c hatte und sich letztmalig aus dem Raum unteres Aralgebirge, am Aralsee, gemeldet hat. Er wird seit 1944 vermisst. Alle Bemühungen, das Schicksal aufzuklären, sind bis heute ohne Erfolg geblieben. Die Unterlagen aus den Archiven in Moskau weisen ebenfalls keinen Eintrag auf. Aufgrund der spärlichen Informationen, die uns hier vorliegen, konnte kein Gutachten erstellt werden."


    Das passt hinten und vorne nicht zusammen ?( .


    Grüsse
    Frieda

  • Hallo Michael,


    da die Wast ja nun ihre Unterlagen ans Bundesarchiv abgibt und selbiges deren Aufgaben übernimmt, habe ich mir überlegt irgendwann noch mal eine Anfrage zu stellen. Vielleicht wurde ja irgendetwas übersehen. Schaden kann es jedenfalls nicht.


    Wenn du schreibst, dass du der Meinung bist, dass die Funktion der Bandenbekämpfung nur eine Nebenrolle gespielt hat, meinst du, dass die Sicherung der Versorgungswege im Vordergrund stand?


    Schöne Grüße
    Frieda

  • Hallo Frieda,

    Danke für den Anhang!

    nichts zu danken, gern geschehen........

    da die Wast ja nun ihre Unterlagen ans Bundesarchiv abgibt und selbiges deren Aufgaben übernimmt, habe ich mir überlegt irgendwann noch mal eine Anfrage zu stellen. Vielleicht wurde ja irgendetwas übersehen. Schaden kann es jedenfalls nicht.

    hast du dir mal den Datenbestand zu dieser Division im BA angeschaut, siehe Auszug:


    Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten vollständig mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Ib-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland.


    Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 an das Bundesarchiv-Militärarchiv abgegeben wurden. Dieses Aktenmaterial wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Studiengruppe der US-Historical-Division. Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Fällen in größerem Umfang überliefert, nämlich für die 7., 10., und 17. Infanterie-Division, die alle drei im Wehrkreis VII (München) bzw. im 1937 eingerichteten Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet waren.


    Hingewiesen sei noch auf die Erkennungsmarken-Verzeichnisse und Verlustlisten (Deutsche Dienststelle (WASt) Berlin).


    Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr 1984 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010 retrodigitalisiert und 2012 überarbeitet.


    Quelle: https://portal.ehri-project.eu/units/de-002525-rh_26_388


    Wenn du schreibst, dass du der Meinung bist, dass die Funktion der Bandenbekämpfung nur eine Nebenrolle gespielt hat, meinst du, dass die Sicherung der Versorgungswege im Vordergrund stand?

    Ich tendiere auch mehr in Richtung Ausbildungs- bzw. Sicherungsaufgaben. Ich habe mir für 1943 mehr als 50 Einsatzberichte zum Thema Bandenbekämpfung angeschaut und nicht eine Nennung dieser Divison gefunden.


    Für diese Aufgabe waren auch nachweislich andere Einheiten abgestellt worden.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Frieda,


    also es ist wirklich nicht einfach neue Inhalte zu dieser Division zu finden aber diese Seiten habe ich noch durch einen Zufall rausgefischt. Datiert sind diese auf Dezember 1943 und behandeln einen geplanten Ausbau der Division. Ich weiss das es schlecht zu lesen ist aber das ist nunmal leider so.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael