Kampfstände & Verteidigungsanlagen

  • Hallo Forum: Meine Frage wie war das damals beim Bunker oder Festungsbau
    z.B. West Wall. Es gab wohl vereinzelt Seilbagger,aber zum größten Teil wurde mit "ein Mannbagger mit Holzausleger" gearbeitet. Wie war das damals, gab es Hochbaukräne,oder Betonmischer,oder Betonpumpen wie wurden die enormen tausende m3 Beton transportiert. Fragen Fragen? Danke
    Mfg Manne13

  • Hallo Manne,

    Bunkeranlagen wurden zu meist von privaten Baufirmen gebaut, wie z.B. der Organisation Todt, der ja zu guter letzt auch Speer vorstand, teilweise aber auch von KZ-Häftlingen. Es kam halt immer auch bissl dabei auf das Bauprojekt an. Die großen Massen an Beton wie Du schon sagtest, wurden in der Regel vor Ort zusammen gemischt. Dazu wurden die notwendigen "Zutaten" per Lkw oder per Bahn angeliefert. Dafür wurden teils extra Straßen, Schienen und gar Lifte angelegt. So heute z.B. noch alles schön zu sehen im Eulengebirge bei Waldenburg am Projekt "Riese" wo heute noch die Betonmischanlagen im Wald stehen und zig tausende, mittlerweile versteinerte, auf 2 Meter Höhe, von KZ- Häftlingen abgestapelte Zementsäcke liegen. Die Betonmischanlagen wurden selbst auch aus Beton gefertigt, also eine Art Wannen und diese wurden oberhalb des zu bauenden Objektes angelegt. Dann ließ man einfach den Beton über verschiedene Leitungen und Kanäle in das Bauobjekt hineinfließen. Nach Beendigung des Baues, wurden diese Betonmischanlagen einfach wieder abgerissen. Da aber die meisten Objekte niemals fertiggestellt wurden, sondern aufgrund des Kriegsbeginn erst nach dem "Endsieg" weiter gebaut werden sollten, stehen eben diese Betonmischanlagen heute noch herum. Der vollständige Ausbau des Oder-Warthe-Bogens (Ostwall) war z.B. bis 1949 geplant. Ich hoffe ich konnte Dir damit ein Stück weiterhelfen.


    Gruß KaLeun

  • Hallo Manne,


    ich kann dir das Buch "Der Westwall" von Manfred Groß empfehlen. Da steht alles drin was dieses Thema angeht. Ansonsten kann ich gerne noch einmal genau dort nachschauen und ggf. auch etwas scannen.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Zitat von KaLeun;11154

    Hallo Manne,

    Bunkeranlagen wurden zu meist von privaten Baufirmen gebaut, wie z.B. der Organisation Todt, der ja zu guter letzt auch Speer vorstand, teilweise aber auch von KZ-Häftlingen. Es kam halt immer auch bissl dabei auf das Bauprojekt an. Die großen Massen an Beton wie Du schon sagtest, wurden in der Regel vor Ort zusammen gemischt. Dazu wurden die notwendigen "Zutaten" per Lkw oder per Bahn angeliefert. Dafür wurden teils extra Straßen, Schienen und gar Lifte angelegt. So heute z.B. noch alles schön zu sehen im Eulengebirge bei Waldenburg am Projekt "Riese" wo heute noch die Betonmischanlagen im Wald stehen und zig tausende, mittlerweile versteinerte, auf 2 Meter Höhe, von KZ- Häftlingen abgestapelte Zementsäcke liegen. Die Betonmischanlagen wurden selbst auch aus Beton gefertigt, also eine Art Wannen und diese wurden oberhalb des zu bauenden Objektes angelegt. Dann ließ man einfach den Beton über verschiedene Leitungen und Kanäle in das Bauobjekt hineinfließen. Nach Beendigung des Baues, wurden diese Betonmischanlagen einfach wieder abgerissen. Da aber die meisten Objekte niemals fertiggestellt wurden, sondern aufgrund des Kriegsbeginn erst nach dem "Endsieg" weiter gebaut werden sollten, stehen eben diese Betonmischanlagen heute noch herum. Der vollständige Ausbau des Oder-Warthe-Bogens (Ostwall) war z.B. bis 1949 geplant. Ich hoffe ich konnte Dir damit ein Stück weiterhelfen.


    Gruß KaLeun


    Danke Jens Du hast mir sehr geholfen, Ich war selber bis zur Rente im Baugewerbe tätig kein Vergleich zu der heutigen Zeit was diese Leute geleistet haben. In diesem Zusammenhang muß auch einmal die Arbeit des Arbeitsdienst, Fremdarbeiter, Häftlingen und all die andern gewürdigt werden. Danke Jens und Daniel
    MfG Manne

  • Hallo Leute,

    kein Thema Manne. Man hilft wo man kann. Ja damals war eben noch viel Handarbeit von Nöten. Aber durch die Masse von Arbeitern die damals eingesetzt wurden, wurde halt so manches schneller fertiggestellt als heutzutage so manche mit Maschinen gefertigte Autobahnbaustelle hat man das Gefühl. ;)

    Gruß KaLeun

  • Hallo an alle Forumsmitlieder,
    (dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe, dass ich mögliche Fettnäpfchen vermeide).
    Der Standardkampfstand für MG war ein in U-Form ausgehobener Graben. Das U war in Kampfrichtung geöffnet. Angeblich war das Standard und wurde so in Grundausbildung beigebracht. Das habe ich vor einigen Jahren während eines militärhistorischen Vortrags in der Lüneburger Heide erfahren.
    Die Reste solcher Kampfstände habe ich auch hier in der Normandie gefunden (ca. 15 Km nördlich Landungabschnitt UTAH).
    Das möchte ich gern einem mir bekannten Historiker erklären.
    Der genaue Gebrauch dieser Kampfstandart ist mit jedoch nicht klar.
    Das normale MG wird durch 2 Mann bedient.
    Diente dieser Kampfstand zur Aufnahme eines
    zweibein oder dreibein-laffettierten MG's?
    Der "Tisch" in der Mitte: diente er nur zur Waffenaufnahme oder auch zu Munitionsablage?
    Bei einem 2-bein-lafettierten MG34/42 mit Gurtzuführung von links müssten beide Schützen hintereinander postiert gewesen sein. Wozu diente dann der rechte Gang des U's.
    Hat jemand dazu Fotos, Kenntnisse oder gibt es dazu vielleicht sogar Ausbildungsvorschriften??


    Vielen Dank im Voraus


    Jörg

  • Hallo Jörg und willkommen im Forum,


    sehr spezielle Frage. Ich werd mal in meiner Literatur nachschauen, vielleicht finde ich etwas dazu.
    Wo genau in der Normandy befindet sich denn die Stellung. War öfter schon in der Gegend und kenn ich mich gut aus.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Jörg,


    also in dieser Richtung konnte ich bisher nur folgendes finden. Ich werde aber mal in weiteren Dienstvorschriften suchen. Sag mal hast Du ggf. ein brauchbares Foto davon vorliegen?


    Gruß
    Michael


    Quelle: H.Dv. 316

  • Hallo Daniel, Hallo Michael,
    danke für eure schnellen Antworten.


    Diese Stellung befindet sich im Cotentin bei der kleinen Hafenstadt Saint-Vaast la Hougue. Dort gibt es eine kleine vorgelagerte Insel namens Tatihou. Auf dieser Insel gibt es ein Fort aus der Zeit von Vauban (Wurde vor Kurzem in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen). An der Geostrategie hat sich nich seitdem nicht geändert also gibt es dort auch einige Bunker der Organisation Todt. Ergänzt wurden diese durch feldmäßige Befestigungen.
    Glücklicherweise gab es in dieser Gegend keine wesentlichen Kämpfe mehr.
    Nachdem Montebourg umgangen war, gab es den Befehl zum Ausweichen auf Cherbourg. Nach dem Krieg diente die Insel als Besserungsanstalt. So kommt es, dass diese einfachen Feldbefestigungen noch heute sichtbar sind.
    Ich werde versuchen ein paar Fotos zu machen. Die Insel ist bei Ebbe zu Fuß zu erreichen.
    Beste Grüße
    Jörg

  • Hallo Daniel,
    ich war heute Morgen kurz mal auf der Insel. Musste leider feststellen, dass die Stellungen mittlerweile durch Brombeergestrüpp überwuchert sind. In kurzer Hose und nur mit Laufschuhe wollte ich da nicht weiter vordringen. Immerhin ist so die Wahrscheinlichkeit hoch, dass da nicht mal so eine Geländebegradigung durch einen eifrigen Landschaftsgärtner stattgefunden hat. sicher ist, dass ich vor einigen Jahren dort die Reste von 2 MG-Ständen, mehrere Schützenlöcher, sowie den Annäherungs-/Verbindungsgraben gesehen habe. Diese Feldstellungen sind links und rechts von Tobruks eingefasst. Ganz oben auf dem westlichen Wall. An der Süd-Westecke befindet sich ein Pak-Bunker (Ich vermute, das ist ist die Pak-Garage von der du sprichst-das Foto ist leider nicht mitgekommen).
    Im Bunker selbst ist noch die Schusstafel zu erkennen:
    oberste Zeile "Kommmmando Sperrfeuer"
    darunter "Entfernung", "Libelle", "Seite"


    Absauganlage, Zuwegung sowie Aufnahme für die Spreizlafette sind gut erkennbar.
    Ich versuche auch mal Fotos mit hoch zu laden.


    Besser erhaltene Schusstafeln gibt es noch auf La Hougue, aber da kommmt man nicht so leicht ran.
    Quelle: eigene Aufnahmen


    Auf jeden Fall werde ich im Winter, wenn wir wieder hier sind einen erneuten Versuch starten. Vielleicht werden bis dahin ja auch ein paar Büsche zurück geschnitten.


    Gruß
    Jörg


    PS: Ich habe jetzt auch dein Foto entdeckt - wir sprechen vom selben Bunker. Aus der Position aus der du das Foto gemacht hast, befinden sich die Feldstellungen ca. 10 m hinter dir. Der Laufgraben geht etwas weiter unten ab, ist aber zu Anfang noch nicht erkennbar.
    Im Übrigen kenne ich St.-Vaast jetzt über 25 Jahre und mit einer gewissen militärischen "Vorbelastung" schaut man sich die Gegend doch noch etwas anders an ...


  • Hallo Michael,
    Ich habe mir die Auszüge aus der HDV 316 durchgelesen. Der dort beschriebene Stand für sMG entspricht nicht meinen Beobachtungen.
    Fotos sind zur Zeit leider nicht möglich, da der Stacheldrahtverhau mittlerweile durch dichtes Brombeergestrüpp simuliert wird.
    Aus der Erinnerung heraus die Maße: Grabenbreite ca. 50-60 cm (Klappspatenlänge), Mitteltisch etwas breiter.
    Wenn hier ein zweibeinlafettiertes MG vor der Stellung positioniert wird (analog zu den Angabe für das sMG), so wäre es durchaus möglich, dass der Schütze 1 im rechten Graben das MG bedient und Schütze 2 von links die Munition zuführt. Dann hätte der Tisch in der Mitte wohl haupsächlich zur ablage der Mun-Behälter gedient.
    Meine Vermutung, dass es sich bei dieser Art des Stellungbaus um Basiswissen der Grundausbildung handelt beruht auf folgender Tatsache:
    Diese Stellungen habe ich erstmalig in der südlichen Lüneburger Heide gesehen. Dort ging es um ein Gefecht aus den letzten Kriegstagen, um einen Aller-Übergang, wo auf deutscher Seite eine Marine-Einheit kämpfte.
    Da es in der Wehrmacht die einheitliche Grundausbildung gab, wurden dort wohl auch die gleichen Grundlagen des Stellungbaus vermittelt.
    Leider kann ich mich nicht mehr an weitere Details dieses Gefecht (Einheit,Ort) erinnern.


    Gruß aus der Normandie


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    genau das ist er. Habe ein ähnliches Foto aber angehängt müsste man eigentlich sehen können. Mh.
    Ich liebe diese Gegend dort. Ich war immer in Ravenoville Plage. Von dort war ich dann eigentlich überall mal.


    Ich schau weiter ob ich etwas finde.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Daniel,
    Ravenoville ist ja auch nur kurz oberhalb UTAH-beach. Ich bin in St.-Vaast - mehrfach im Jahr. Schwiegereltern wohnen hier.
    Von daher habe ich eigentlich recht gute französische Quellen was diese Gegend anbetrifft.
    Geschichtsträchtig, abwechslungsreich - Ich liebe diese Gegend auch.
    Samstag gehts wieder zurück nach Iserlohn.


    Gruß
    Jörg

  • Ja Mensch Jörg dann genieß die Zeit da. Ich hoffe nächstes Jahr wieder hinzufahren. Ich muss mir noch mal Dead Mans Corner und Marcouf anschauen. Und in Ste. Mère Eglise nach dem Museum die wollten ja gehörig aufrüsten.
    Leider hab ich bisher noch nichts neues gefunden. Ich schau mal ob ich in dem Buch zum Westwall etwas finde.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Daniel,
    ich glaube wir entfernen uns ein wenig vom eigentlichen Thema.
    Gerne möchte ich mich weiter darüber unterhalten. Ich habe da einige interessante Unterlagen zur Gegend. Wie sieht es mit deinen Französichkenntnissen aus? - als Mod kannst du mich ja auch direkt anmailen.
    Oder ein eigener Thread - mir fällt aber gerade kein geeigneter Titel ein.


    Gruß
    Jörg